sonnenschein97
Neues Mitglied
Hallo, ihr Lieben. Ich, 18/w, bin neu hier im Forum und weiß auch gar nicht, ob mein Problem in diese Rubrik hier rein passt, es ist ein Misch-Masch aus Familie, Schule, Gesundheit... Und mein Text wird sehr, sehr lang, denn ich muss mir mal dringend die Seele vom Leib schreiben, denn ich habe wirklich niemanden, dem ich meine Sorgen und Ängste anvertrauen kann.
Ich fange einfach mal dort an, wo meines Erachtens nach die Wurzel allen Übels liegt.
Vor genau 7 Jahren nämlich, als meine Mama sich wegen einer zunächst harmlosen OP eine Woche im Krankenhaus aufhielt, hat mich mein Vater "missbraucht". Er ist nachts immer in mein Zimmer gekommen, hat mich minutenlang an intimen Stellen berührt, gestreichelt, etc. und das, während ich geschlafen habe. Wenn ich aufgewacht bin und mich bspw. umgedreht habe, sagte er so Sachen wie: bleib ruhig, meine Tochter, deine Decke ist dir nur runter gefallen, du wirst frieren... etc. Wahrscheinlich, damit meine Schwester im Zimmer nix mitkriegt. Das hat er auch tagsüber gemacht. Er hat mich einfach auf seinen Schoß gesetzt, hat mich untenrum, oben, an vielen Stellen berührt und mich auch geküsst (auf dem Mund). Ich habe mich nie gewehrt und ich fühle mich so eklig, wenn ich das hier reinschreibe, aber ich glaube es ist gut, wenn ich mal alles raus lasse. ich weiß auch gar nicht mehr genau, inwiefern sich unser Verhältnis seitdem änderte, aber eines weiß ich: ich war sehr gut im Verdrängen. Ich weiß nämlich bis heute nicht mehr, wie genau ich mich gefühlt habe. Wahrscheinlich schlecht, klar, aber ich habe damals schon versucht, das ganze zu verdrängen. Habe mir zeitweise sogar einreden wollen, dass das normal sei; dass das mein Vater ist und ich deswegen keinen allzu großen Aufstand machen sollte; usw, weil ja sonst wegen mir (!) die Familie kaputt geht. So hab ich das ganze 1-2 Jahre, glaube ich, erfolgreich verdrängt, bis mich die Gedanken daran irgendwann wieder schnappten und ich mich diesmal gefragt habe, ob es denn nicht alles ein Traum gewesen sei und ich mir diese Härte dieses Schocks und Schlags nicht vielleicht einbilde, vielleicht übertreibe ich ja nur.. etc. Nach darauffolgender jahrelanger Verdrängung geht mir dieses Thema seit knapp einem Jahr wieder nicht mehr aus dem Kopf. Es ekelt mich an, ich könnte nur noch heulen wenn ich daran denke.
Zu meinem Vater hatte ich, vielleicht seit der Zeit meines Kleinkindalters, nie einen guten Draht. Das mag mitunter darin liegen, dass er sehr autoritär ist und nie wirklich Liebe, Zuneigung oder dergleichen gezeigt hat. Er streitet sich sehr oft mit meiner Mutter, beleidigt sie, ihre Familie, und möchte generell, dass wir alle auf ihn hören und nach seiner Pfeife tanzen. Er ist sehr, sehr komisch, kann es echt nicht in Worte fassen. Er erlaubt uns (meiner Schwester, Mutter und mir) auch kaum was. Aber selber schrieb er manchmal anderen Frauen auf Facebook und hat sehr detaillierte, perverse Sachen geschrieben. Das habe ich vor einigen Jahren (3?4?5? Ich weiß es echt nicht) gesehen und konnte mich wieder an niemanden wenden. Er wusste natürlich auch nicht, dass ich das erfahren habe. Er war auch auf einem Online-Dating-Portal angemeldet, aber die Nachrichten dort habe ich nie lesen können. Da hat er sich nämlich regelmäßig abgemeldet, wenn er das Laptop nicht mehr benutzte, dort waren aber sicher auch ähnlich Nachrichten vorzufinden. Und meine Mutter weiß von all dem bis heute nicht. Sie hat keine Ausbildung, kann kaum Deutsch sprechen und ist in vielerlei Hinsicht abhängig von meinem Vater. Genau aus diesem Grund würde sie sich niemals scheiden lassen, aber auch wegen mir und meiner jüngeren Schwester und Bruder und ihrer Familie, die aber nicht in DE wohnt (streng, "was werden die Leute denken"-Einstellung).
Ich weiß gar nicht, was ich dazu noch schreiben soll, deswegen komme ich einfach mal zum nächsten Punkt. Meine Gesundheit.
Seit Beginn der Pubertät (also kurz nach der Misshandlung meines Vaters an mir) habe ich Beschwerden, die kein Ende nehmen wollen. Ich war ständig müde, lustlos, hatte Haarausfall und Konzentrationsbeschwerden, war appettitlos, blass.. Alles mögliche. War dann auch schnell beim Arzt, weil mich das besonders in der Schule sehr beeinträchtigt hat. Bei mir wurde dann eine Schilddrüsenunterfunktion und Eisenmangel festgestellt. Nachher sagte mir dann nach weiteren Untersuchungen, dass die Schilddrüse scheinbar doch i.O. sei; hab dann nur Eisentabletten verschrieben bekommen. Und ich habe tatsächlich Ärger bekommen, weil ich ja so wenig essen und der Eisenmangel daher kommen würde. Mein Vater meinte auch: wieso sollen so Kinder wie du Eisenmangel haben" und das in einem sehr sehr wütendem Ton, bevor er mich dann schlafen schickte. Was mit meiner Schilddrüse ist, interessierte ihn wohl nicht die Bohne. Im Gegenteil, dafür wurde ich dann auch verantwortlich gemacht,obwohl er wirklich nicht wusste, was genau das denn jetzt ist. Erst Monate später, als ich dann meinen Termin beim Facharzt hatte, hat er mal aufm Parkplatz kurz gefragt, was das, was ich zu haben schien( die Unterfunktion) denn jetzt eigtl. für mich zu bedeuten habe. Das war's. Das ganze hat mich sehr, sehr verletzt. Seitdem habe ich den Halt in meinen Eltern endgültig verloren.
Wie bereits gesagt kam dann heraus, dass die Schilddrüse doch i.O. ist und mein Eisenmangel wurde auch behoben. Heute weiß ich, dass meine Eisenwerte sich nur an der Grenze zur Norm befanden und habe deswegen aus eigener Initiative weiter Tabletten mit geringer Dosis geschluckt und muss sagen, dass auch mein Haarausfall seitdem nicht mehr so stark ist.
Damit sind meine restlichen Sorgen aber nicht verschwunden. Ich fühle mich an manchen Tagen so ausgelaugt, leer, müde, einfach am Ende meiner Kräfte. Ich finde einfach nicht. die organische Ursache hierfür, wobei ich aber stark von der Schilddrüse ausgehe, da meine viel zu klein ist, aber die wenigen Ärzte, bei denen ich bisher war, lediglich auf die Blutwerte achten und nicht bspw. auf den Ultraschall. Was mich aber am meisten traurig verstimmt ist die Tatsache, dass meine Eltern mich an den Pranger stellen, weil es mir eben nicht gut geht. Weil ich ja so blass und lustlos bin. Usw. Dass ich dafür wirklich Ärger bekomme, während andere sicher Rückhalt bekämen, ja DAS macht mich WIRKLICH tieftraurig.
Logischerweise ziehen mich diese Beschwerden in der Schule extrem runter. Ich bin jetzt nicht grottenschlecht, aber sehr gut bin ich auch nicht. Habe momentan (12. Klasse) einen Schnitt von 2,4. Ich habe sehr große Ziele und sehe, neben manchen Lehrern, großes Potenzial in mir. Doch weiß ich einfach nicht, wie ich dieses Potenzial ausschöpfen soll. Ich bin oft einfach nur traurig, ich beteilige mich sehr selten im Unterricht und das geht jetzt seit Jahren so. Folglich kann ich schon fast behaupten, dass ich das Sprechen verlernt habe -.- ich traue mich mittlerweile nicht mehr, etwas zu präsentieren oder mich an regen Diskussionen zu beteiligen, auch wenn Interesse meinerseits vorhanden ist. Mein Selbstwert litt und leidet extrem darunter.
Apropos Selbstwert/Selbstvertrauen/Selbstbewusstsein: ich habe mich seit der Pubertät auch immer mehr und mehr aus meinem sozialen Umfeld distanziert und isoliert. Habe kaum Kontakt zu anderen Gleichaltrigen o.ä. Habe kaum Freunde, Bezugspersonen, alles in Folge dieser Beschwerden wie bspw. Lustlosigkeit und Müdigkeit, die bis heute an halten. Darunter wiederum hat mein Selbstbewusstsein extrem gelitten. Es ist nicht so, dass ich panisch ins Stottern und Schwitzen komme, wenn ich mit jemandem rede. Aber ich kann einfach nicht ich selbst sein. Ich kann keine festen Bindungen eingehen und darunter leidet man auf Dauer wirklich sehr.
Ich weiß nicht, was ich noch schreiben soll. Eines weiß ich aber: ich kann so nicht mehr weiter. Die letzten Tagen und Wochen merke ich das extrem. Ich schließe mich im Badezimmer ein und weine. Früher brachte es zumindest etwas, ich fühlte mich ein wenig befreit. Aber heute ist das nicht mehr so. Ich reagiere immer gereizter auf Dinge, die eigentlich nicht der Rede wert sind und verletze so am meisten meine Mutter mit meinem Vater meide ich eigentlich jede Konversation und zeige folglich auch keine Gefühle, auch keine Wut oder Gereiztheit, ihm gegenüber. Mit meiner Mutter kann ich über all dies auch nicht sprechen, auch zu ihr habe ich keine sonderlich gute und feste Beziehung. Ich liebe sie zwar, kann und will ihr das aber nicht zeigen. Sie benachteiligt mich bspw. gegenüber meiner Schwester sehr oft, weil sie besser in der Schule ist, fleißiger ist, talentierter ist, usw. Ihrer Meinung nach! Auch generell ist sie nicht besonders feinfühlig, im Gegenteil. Sie beleidigt mich manchmal, wenn ich meine Meinung sage, was ihr nicht passt. Ach keine Ahnung.
Ich fühle mich von meinen Eltern im Stich gelassen. Zu meinem Vater brauche ich wohl nichts weiter sagen, meine Mutter ist nun wirklich nicht viel besser. Als ich meinen Führerschein gemacht habe, hat mir mein Fahrlehrer u.a. über seine Tochter erzählt, wie stolz er auf sie sei (bzgl. ihres Studiums) und er einfach nur froh sei, sie zu haben. Da hätte ich am liebsten geheult, denn was ich nicht alles dafür geben würde, dass meine Mama, mein Papa, meine Familie so über mich denkt. Ich kriege schon wieder einen Klos im Hals, wenn ich daran denke, dass wirklich niemand stolz auf irgendetwas von mir ist. Auch ich habe Stärken, aber die werden von niemandem wahrgenommen; stattdessen werden meine Schwächen in den Vordergrund gestellt und anhand dieser meine ganze Person beurteilt. Mich macht das unfassbar traurig. Ich würde so gerne eine Resistenz gegenüber meiner Familie und ihren Meinungen über mich bilden, aber aus irgendeinem Grund hängt mir sehr viel daran, von ihnen unterstützt und geliebt zu werden. Nach all dem, was passiert ist. Und ich weiß nicht, wie ich das abstellen soll.
Ich habe viel durcheinander geschrieben und habe auch gar keine Leitfrage o.ä. Meine Bitte wäre die um evtl. Ratschläge. Ich merke derzeit wirklich, dass ich an meine psychischen Grenzen komme. Ich kann mich oft nicht unter Kontrolle halten und sowas hatte ich bisher noch nie. Ich weiß, dass das seine Gründe hat und ich erste diese Gründe aufarbeiten sollte, anstatt krampfhaft zu versuchen, die Symptome zu bekämpfen. Ich weiß aber nicht wie. Ich werde hier von niemandem die ultimative Lösung dargelegt bekommen, auch dessen bin ich mir bewusst. Das geht schon allein deshalb nicht, weil ich bei weitem noch nicht alles zu meiner Situation geschrieben und mich stattdessen in Details, die mir nahe gingen/gehen, verloren habe; das brauchte ich glaub ich einfach. Trotzdem hoffe ich sehr auf gut- und ernstgemeinte Ratschläge. Mich belastet die Situation sehr. Ich kann mit niemandem reden, ich kann momentan noch nicht ausziehen und ich kann einfach nicht mit meinen Gedanken, meinem niedrigen Selbstbewusstsein und meinem physischen Beschwerden klarkommen. Ich habe Träume und Visionen, weiß aber nicht, wie ich diese verwirklichen soll. Nicht nur mein engstes Umfeld, sondern auch bzw. sogar gerade ich zweifle an mir und meinen größten Träumen. Wie oberflächlich das auch klingen mag, aber ich möchte nicht wie meine Eltern als ein Mensch enden, der es sowohl bildungstechnisch, als auch in sozialer/gesellschaftlicher Hinsicht zu NIX gebracht hat. Ich bin da nicht näher drauf eingegangen, aber meine Eltern sind wirklich sehr konservativ und diese "Zwänge", die sich innerhalb unserer Familienstruktur daraus ergeben, machen es mir nicht gerade leichter.
Eine Hürde nach der anderen, aber ich weiß nicht, wie ich überhaupt irgendeine davon bewältigen soll.
Es ist sicher schwer, mir da irgendeinen Rat zu erteilen als dass ich ausziehen soll, mein eigenes Ding durchziehen soll, usw. Auch wenn es gut gemeint ist, aber manchmal geht es eben nicht so einfach.. trotzdem freue ich mich über jeden, den mein Text erreicht hat und danke jedem, der sich das bis hierhin durchgelesen. Ich wünsche jedem einen schönen verbleibenden Abend.
Ich fange einfach mal dort an, wo meines Erachtens nach die Wurzel allen Übels liegt.
Vor genau 7 Jahren nämlich, als meine Mama sich wegen einer zunächst harmlosen OP eine Woche im Krankenhaus aufhielt, hat mich mein Vater "missbraucht". Er ist nachts immer in mein Zimmer gekommen, hat mich minutenlang an intimen Stellen berührt, gestreichelt, etc. und das, während ich geschlafen habe. Wenn ich aufgewacht bin und mich bspw. umgedreht habe, sagte er so Sachen wie: bleib ruhig, meine Tochter, deine Decke ist dir nur runter gefallen, du wirst frieren... etc. Wahrscheinlich, damit meine Schwester im Zimmer nix mitkriegt. Das hat er auch tagsüber gemacht. Er hat mich einfach auf seinen Schoß gesetzt, hat mich untenrum, oben, an vielen Stellen berührt und mich auch geküsst (auf dem Mund). Ich habe mich nie gewehrt und ich fühle mich so eklig, wenn ich das hier reinschreibe, aber ich glaube es ist gut, wenn ich mal alles raus lasse. ich weiß auch gar nicht mehr genau, inwiefern sich unser Verhältnis seitdem änderte, aber eines weiß ich: ich war sehr gut im Verdrängen. Ich weiß nämlich bis heute nicht mehr, wie genau ich mich gefühlt habe. Wahrscheinlich schlecht, klar, aber ich habe damals schon versucht, das ganze zu verdrängen. Habe mir zeitweise sogar einreden wollen, dass das normal sei; dass das mein Vater ist und ich deswegen keinen allzu großen Aufstand machen sollte; usw, weil ja sonst wegen mir (!) die Familie kaputt geht. So hab ich das ganze 1-2 Jahre, glaube ich, erfolgreich verdrängt, bis mich die Gedanken daran irgendwann wieder schnappten und ich mich diesmal gefragt habe, ob es denn nicht alles ein Traum gewesen sei und ich mir diese Härte dieses Schocks und Schlags nicht vielleicht einbilde, vielleicht übertreibe ich ja nur.. etc. Nach darauffolgender jahrelanger Verdrängung geht mir dieses Thema seit knapp einem Jahr wieder nicht mehr aus dem Kopf. Es ekelt mich an, ich könnte nur noch heulen wenn ich daran denke.
Zu meinem Vater hatte ich, vielleicht seit der Zeit meines Kleinkindalters, nie einen guten Draht. Das mag mitunter darin liegen, dass er sehr autoritär ist und nie wirklich Liebe, Zuneigung oder dergleichen gezeigt hat. Er streitet sich sehr oft mit meiner Mutter, beleidigt sie, ihre Familie, und möchte generell, dass wir alle auf ihn hören und nach seiner Pfeife tanzen. Er ist sehr, sehr komisch, kann es echt nicht in Worte fassen. Er erlaubt uns (meiner Schwester, Mutter und mir) auch kaum was. Aber selber schrieb er manchmal anderen Frauen auf Facebook und hat sehr detaillierte, perverse Sachen geschrieben. Das habe ich vor einigen Jahren (3?4?5? Ich weiß es echt nicht) gesehen und konnte mich wieder an niemanden wenden. Er wusste natürlich auch nicht, dass ich das erfahren habe. Er war auch auf einem Online-Dating-Portal angemeldet, aber die Nachrichten dort habe ich nie lesen können. Da hat er sich nämlich regelmäßig abgemeldet, wenn er das Laptop nicht mehr benutzte, dort waren aber sicher auch ähnlich Nachrichten vorzufinden. Und meine Mutter weiß von all dem bis heute nicht. Sie hat keine Ausbildung, kann kaum Deutsch sprechen und ist in vielerlei Hinsicht abhängig von meinem Vater. Genau aus diesem Grund würde sie sich niemals scheiden lassen, aber auch wegen mir und meiner jüngeren Schwester und Bruder und ihrer Familie, die aber nicht in DE wohnt (streng, "was werden die Leute denken"-Einstellung).
Ich weiß gar nicht, was ich dazu noch schreiben soll, deswegen komme ich einfach mal zum nächsten Punkt. Meine Gesundheit.
Seit Beginn der Pubertät (also kurz nach der Misshandlung meines Vaters an mir) habe ich Beschwerden, die kein Ende nehmen wollen. Ich war ständig müde, lustlos, hatte Haarausfall und Konzentrationsbeschwerden, war appettitlos, blass.. Alles mögliche. War dann auch schnell beim Arzt, weil mich das besonders in der Schule sehr beeinträchtigt hat. Bei mir wurde dann eine Schilddrüsenunterfunktion und Eisenmangel festgestellt. Nachher sagte mir dann nach weiteren Untersuchungen, dass die Schilddrüse scheinbar doch i.O. sei; hab dann nur Eisentabletten verschrieben bekommen. Und ich habe tatsächlich Ärger bekommen, weil ich ja so wenig essen und der Eisenmangel daher kommen würde. Mein Vater meinte auch: wieso sollen so Kinder wie du Eisenmangel haben" und das in einem sehr sehr wütendem Ton, bevor er mich dann schlafen schickte. Was mit meiner Schilddrüse ist, interessierte ihn wohl nicht die Bohne. Im Gegenteil, dafür wurde ich dann auch verantwortlich gemacht,obwohl er wirklich nicht wusste, was genau das denn jetzt ist. Erst Monate später, als ich dann meinen Termin beim Facharzt hatte, hat er mal aufm Parkplatz kurz gefragt, was das, was ich zu haben schien( die Unterfunktion) denn jetzt eigtl. für mich zu bedeuten habe. Das war's. Das ganze hat mich sehr, sehr verletzt. Seitdem habe ich den Halt in meinen Eltern endgültig verloren.
Wie bereits gesagt kam dann heraus, dass die Schilddrüse doch i.O. ist und mein Eisenmangel wurde auch behoben. Heute weiß ich, dass meine Eisenwerte sich nur an der Grenze zur Norm befanden und habe deswegen aus eigener Initiative weiter Tabletten mit geringer Dosis geschluckt und muss sagen, dass auch mein Haarausfall seitdem nicht mehr so stark ist.
Damit sind meine restlichen Sorgen aber nicht verschwunden. Ich fühle mich an manchen Tagen so ausgelaugt, leer, müde, einfach am Ende meiner Kräfte. Ich finde einfach nicht. die organische Ursache hierfür, wobei ich aber stark von der Schilddrüse ausgehe, da meine viel zu klein ist, aber die wenigen Ärzte, bei denen ich bisher war, lediglich auf die Blutwerte achten und nicht bspw. auf den Ultraschall. Was mich aber am meisten traurig verstimmt ist die Tatsache, dass meine Eltern mich an den Pranger stellen, weil es mir eben nicht gut geht. Weil ich ja so blass und lustlos bin. Usw. Dass ich dafür wirklich Ärger bekomme, während andere sicher Rückhalt bekämen, ja DAS macht mich WIRKLICH tieftraurig.
Logischerweise ziehen mich diese Beschwerden in der Schule extrem runter. Ich bin jetzt nicht grottenschlecht, aber sehr gut bin ich auch nicht. Habe momentan (12. Klasse) einen Schnitt von 2,4. Ich habe sehr große Ziele und sehe, neben manchen Lehrern, großes Potenzial in mir. Doch weiß ich einfach nicht, wie ich dieses Potenzial ausschöpfen soll. Ich bin oft einfach nur traurig, ich beteilige mich sehr selten im Unterricht und das geht jetzt seit Jahren so. Folglich kann ich schon fast behaupten, dass ich das Sprechen verlernt habe -.- ich traue mich mittlerweile nicht mehr, etwas zu präsentieren oder mich an regen Diskussionen zu beteiligen, auch wenn Interesse meinerseits vorhanden ist. Mein Selbstwert litt und leidet extrem darunter.
Apropos Selbstwert/Selbstvertrauen/Selbstbewusstsein: ich habe mich seit der Pubertät auch immer mehr und mehr aus meinem sozialen Umfeld distanziert und isoliert. Habe kaum Kontakt zu anderen Gleichaltrigen o.ä. Habe kaum Freunde, Bezugspersonen, alles in Folge dieser Beschwerden wie bspw. Lustlosigkeit und Müdigkeit, die bis heute an halten. Darunter wiederum hat mein Selbstbewusstsein extrem gelitten. Es ist nicht so, dass ich panisch ins Stottern und Schwitzen komme, wenn ich mit jemandem rede. Aber ich kann einfach nicht ich selbst sein. Ich kann keine festen Bindungen eingehen und darunter leidet man auf Dauer wirklich sehr.
Ich weiß nicht, was ich noch schreiben soll. Eines weiß ich aber: ich kann so nicht mehr weiter. Die letzten Tagen und Wochen merke ich das extrem. Ich schließe mich im Badezimmer ein und weine. Früher brachte es zumindest etwas, ich fühlte mich ein wenig befreit. Aber heute ist das nicht mehr so. Ich reagiere immer gereizter auf Dinge, die eigentlich nicht der Rede wert sind und verletze so am meisten meine Mutter mit meinem Vater meide ich eigentlich jede Konversation und zeige folglich auch keine Gefühle, auch keine Wut oder Gereiztheit, ihm gegenüber. Mit meiner Mutter kann ich über all dies auch nicht sprechen, auch zu ihr habe ich keine sonderlich gute und feste Beziehung. Ich liebe sie zwar, kann und will ihr das aber nicht zeigen. Sie benachteiligt mich bspw. gegenüber meiner Schwester sehr oft, weil sie besser in der Schule ist, fleißiger ist, talentierter ist, usw. Ihrer Meinung nach! Auch generell ist sie nicht besonders feinfühlig, im Gegenteil. Sie beleidigt mich manchmal, wenn ich meine Meinung sage, was ihr nicht passt. Ach keine Ahnung.
Ich fühle mich von meinen Eltern im Stich gelassen. Zu meinem Vater brauche ich wohl nichts weiter sagen, meine Mutter ist nun wirklich nicht viel besser. Als ich meinen Führerschein gemacht habe, hat mir mein Fahrlehrer u.a. über seine Tochter erzählt, wie stolz er auf sie sei (bzgl. ihres Studiums) und er einfach nur froh sei, sie zu haben. Da hätte ich am liebsten geheult, denn was ich nicht alles dafür geben würde, dass meine Mama, mein Papa, meine Familie so über mich denkt. Ich kriege schon wieder einen Klos im Hals, wenn ich daran denke, dass wirklich niemand stolz auf irgendetwas von mir ist. Auch ich habe Stärken, aber die werden von niemandem wahrgenommen; stattdessen werden meine Schwächen in den Vordergrund gestellt und anhand dieser meine ganze Person beurteilt. Mich macht das unfassbar traurig. Ich würde so gerne eine Resistenz gegenüber meiner Familie und ihren Meinungen über mich bilden, aber aus irgendeinem Grund hängt mir sehr viel daran, von ihnen unterstützt und geliebt zu werden. Nach all dem, was passiert ist. Und ich weiß nicht, wie ich das abstellen soll.
Ich habe viel durcheinander geschrieben und habe auch gar keine Leitfrage o.ä. Meine Bitte wäre die um evtl. Ratschläge. Ich merke derzeit wirklich, dass ich an meine psychischen Grenzen komme. Ich kann mich oft nicht unter Kontrolle halten und sowas hatte ich bisher noch nie. Ich weiß, dass das seine Gründe hat und ich erste diese Gründe aufarbeiten sollte, anstatt krampfhaft zu versuchen, die Symptome zu bekämpfen. Ich weiß aber nicht wie. Ich werde hier von niemandem die ultimative Lösung dargelegt bekommen, auch dessen bin ich mir bewusst. Das geht schon allein deshalb nicht, weil ich bei weitem noch nicht alles zu meiner Situation geschrieben und mich stattdessen in Details, die mir nahe gingen/gehen, verloren habe; das brauchte ich glaub ich einfach. Trotzdem hoffe ich sehr auf gut- und ernstgemeinte Ratschläge. Mich belastet die Situation sehr. Ich kann mit niemandem reden, ich kann momentan noch nicht ausziehen und ich kann einfach nicht mit meinen Gedanken, meinem niedrigen Selbstbewusstsein und meinem physischen Beschwerden klarkommen. Ich habe Träume und Visionen, weiß aber nicht, wie ich diese verwirklichen soll. Nicht nur mein engstes Umfeld, sondern auch bzw. sogar gerade ich zweifle an mir und meinen größten Träumen. Wie oberflächlich das auch klingen mag, aber ich möchte nicht wie meine Eltern als ein Mensch enden, der es sowohl bildungstechnisch, als auch in sozialer/gesellschaftlicher Hinsicht zu NIX gebracht hat. Ich bin da nicht näher drauf eingegangen, aber meine Eltern sind wirklich sehr konservativ und diese "Zwänge", die sich innerhalb unserer Familienstruktur daraus ergeben, machen es mir nicht gerade leichter.
Eine Hürde nach der anderen, aber ich weiß nicht, wie ich überhaupt irgendeine davon bewältigen soll.
Es ist sicher schwer, mir da irgendeinen Rat zu erteilen als dass ich ausziehen soll, mein eigenes Ding durchziehen soll, usw. Auch wenn es gut gemeint ist, aber manchmal geht es eben nicht so einfach.. trotzdem freue ich mich über jeden, den mein Text erreicht hat und danke jedem, der sich das bis hierhin durchgelesen. Ich wünsche jedem einen schönen verbleibenden Abend.
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