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Ich habe mein Leben eskalieren lassen

B

Benniboy

Gast
Hallo, ich bin männlich, 28 und ich glaube, dass ich Hilfe benötige, weil mir mein Leben langsam entgleitet.



VORGESCHICHTE (kann zur Not übersprungen werden):

Hier mal die Fakten:
-2006 Schule mit dem Abitur abgeschlossen
-Ausbildung abgeschlossen
-Zivildienst absolviert

So... dann haben die Probleme angefangen. Nach dem Zivildienst habe ich wieder im gelernten Beruf gearbeitet, in einer anderen Firma. Ich bin ein sehr stiller und defensiver Typ, weshalb mich meine alte Firma nicht mehr genommen hätte. Ich habe in der Ausbildung immer das gemacht, was man mir gesagt hat. Ich habe nie danach gefragt, ob ich mal was neues lernen kann. Ich hatte Angst davor meine Arbeitgeber zu nerven und ich hatte auch keinen Spaß bei der Arbeit, was mich wohl auch etwas faul gemacht hat. Das schulische Wissen hatte ich super drauf, aber trotzdem war ich offensichtlich unfähig in dem Beruf vollwertig zu arbeiten. Jedenfalls wurde ich bei der neuen Stelle nach einer Woche wieder entlassen.

Dann habe ich ein Studium angefangen, wozu mir mehrere Leute geraten haben, weil mir das Lernen immer relativ leicht gefallen ist . Ich habe da stark angefangen und noch stärker nachgelassen. Ich habe mich auf dieses lockere faule Studentenleben mit den anderen Studenten eingelassen und habe nicht mehr gearbeitet. Dadurch wurden meine Leistungen schlechter und ich habe nicht mehr alles im Semester geschafft. Als der Professor mit mir mal über den weiteren Verlauf meines Studiums sprechen wollte, habe ich aus Panik vor diesem Gespräch das Studium beendet, bin abgehauen, habe mich geschämt und nie wieder mit irgend jemandem von den Leuten dort, ob Student oder Professor, gesprochen. Ich war auch immer ein Außenseiter unter den anderen Studenten und meine "social skills" sind einfach nicht vorhanden. Das hat mich in meinem Beschluss noch bestärkt.

Jetzt wusste ich überhaupt nicht, was ich tun sollte. Ich habe ein paar Monate von ALG 1 gelebt und bei meinen Eltern zu Hause gesessen. Das hat wohl besonders meinen Vater sehr geärgert, der wirklich ein sehr fleißiger Mensch ist und sich sehr viel erarbeitet hat in seinem Leben, aber nicht damit angibt oder mich mit ihm vergleicht. Jedenfalls haben meine Eltern gesagt:" Melde dich nochmal für ein Studium an. Wir bezahlen das." Sie sind sehr vermögend, muss man dazu sagen.



HAUPTPROBLEM:

So, jetzt kommt das, weshalb ich mich manchmal frage, was ich nur für ein kaputter Mensch bin: Ich "studiere" jetzt wieder seit fast 2 Jahren, aber ich war nur 4 mal in der Uni und das war immer am Anfang des Semesters, um den Studentenausweis zu verlängern. Ich war vor dem Studium wirklich sehr motiviert und habe gedacht, dass ich diesmal alles besser mache. Dann habe ich die ganzen Studenten gesehen, die alle ca. 7 Jahre jünger waren als ich und ich habe Panik bekommen. Ich habe mich geschämt. Ich denke oft, dass andere Menschen über mich lachen (Mein Selbstbewusstsein schwankt sehr stark zwischen "Ich bin der letzte Dreck" und "Ich bin ein Übermensch (nur wenn ich allein bin)"). Und den Gedanken, dass diese jungen Menschen mich auslachen, habe ich nicht ertragen. Ich habe mich in meiner Wohnung verbarrikadiert. Es war in 2 Jahren nicht 1 Gast in meiner Wohnung. Ich kenne in dieser Stadt nicht einen einzigen Menschen. Ich sitze hier den ganzen Tag und mache nichts und wenn meine Eltern fragen, wie das Studium läuft, denke ich mir irgendwelche Lügen aus, natürlich mit so wenig Informationen wie möglich, damit mein Lügengebäude nicht zusammenbricht. Deshalb besuche ich meine Eltern auch sehr ungerne und habe kaum Kontakt zu meinem früheren Umfeld, da ich in der permanenten Angst lebe aufzufliegen. Meine Stimmung ist fast bei 0. Es geht mir seelisch sehr schlecht. In den "Semesterferien" besuche ich meine Eltern und einige alte Bekannte. In dieser Zeit tankt meine Seele auch etwas auf, oder auch wenn ich mal meine letzten paar Freunde besuche. Die sind die einzigen, die wissen was ich hier wirklich mache. Aber die haben eigene Probleme. Ich hatte mal Pläne (Beruf, Haus, Frau, Kinder). Aber realistisch betrachtet bin ich seelisch zu kaputt, zu seltsam und zu lächerlich, um das erfolgreiche Leben eines Erwachsenen zu führen. Manchmal wünsche ich mir, jemand würde mich in ein Arbeitslager stecken, damit ich mich endlich mal am gesellschaftlichen Leben beteilige. Und ich frage mich manchmal, warum Kreaturen wie ich auch noch ohne Probleme durchgefüttert werden.

Ich muss hier irgendwie raus, aber ich habe Angst. Ich habe Angst davor ausgelacht zu werden, zu versagen, dass mich andere als Trottel ansehen, Angst vor sozialer Überforderung im Beruf, Angst davor nach 2 Wochen in einem eventuellen neuen Beruf zu merken, dass die Entscheidung falsch war, Angst davor mit meinem Lebenslauf nirgendwo mehr genommen zu werden u.s.w. Ich will einfach mal wieder etwas leisten. Aber die Angst blockiert mich.

Naja so in der Art habe ich es auch meinen Freunden erzählt und sie haben Verständnis gezeigt, aber ich glaube, dass ich jemanden brauche, der kein Verständnis zeigt und mir sagt: "DU VOLLIDIOT! MACH DICH GERADE! DU FAULES STÜCK!" Oder nicht? Ich weiß auch nicht. Jedenfalls funktioniere ich nicht. Ich habe mir schon so oft gesagt, dass ich jetzt wieder Vollgas gebe, aber ich komme hier nicht mehr raus. Ich sitze hier wie das Kaninchen vor der Schlange und die Schlange ist der Moment, in dem alle erfahren werden, was ich hier die ganze Zeit getrieben habe. NICHTS!
 
G

Gast

Gast
Sicher, dass es dir morgen nicht wieder schlecht geht?

Ich kenne das. Es ist ein ewiges Auf und Ab, nichts andauerndes...
 

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