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Ich habe keinen Bock mehr

Juli0210

Neues Mitglied
Hallo,

Ich hab vor zwei Tagen schon mal ein Thema eröffnet und mich da hauptsächlich über meine ständige Unsicherheit und mein geringes Selbstwertgefühl „ausgekotzt“ und ich hab das Gefühl ich muss nochmal was schreiben, weiß nicht aus welchem genauen Grund, ich erwarte auch keine Antworten.
Ich bin den ganzen Tag in ner schlechten Stimmung. Ich hab einfach überhaupt keinen Bock mehr drauf so zu sein wie ich bin.
Ich komm einfach nicht mehr mit dem ganzen scheiss klar. Ich hab zwar jetzt keine finanziellen Probleme, habe eine Familie, habe Freunde, studiere, aber ich bin einfach nicht glücklich. Ich komm mir vor, wie wenn ich hier in dem Alltagstrott gefangen wäre. Wochends in meiner Heimat mit meinen Freunden was trinken, sonntags wieder zurück in meine Stadt zum studieren und dann wiederholt sich das ganze. Ich will grade gar nicht mehr zurück in meine Stadt, weil ich in meiner Ein-Zimmer-Wohnung schnell wieder in meinem Gedankenkarussel festhänge. Ich dachte immer, dass es am Wochenende besser wär, aber das ists nicht. Grade eben war noch ein Freund von mir eine Weile bei mir zu Hause zu Besuch, aber entgegen meiner Erwartung, dass meine Laune dadurch irgendwie besser werden würde, wurde sie nur noch schlechter, ich weiß nicht wieso. Ich komm mir irgendwie leer vor. Oder so ne Mischung aus „leer“, traurig und wütend.
Es ist jetzt nicht jeden Tag so, dass ich so drauf bin, ich hab auch Tage an denen ich besser gelaunt bin, aber heute ists mal wieder einfach kacke. Ich find das Leben ist manchmal einfach nur beschissen und ich hab keinen Bock mehr drauf.
Naja, morgen wird die Welt schon wieder anders aussehen.
Ich weiß jetzt ehrlich nicht wieso ich das ganze hier niederschreib, aber wer weiß, vielleicht interessierts ja jemanden/jemand ließt es sich durch.
Falls ja, möcht ich mich an dem Punkt dafür bedanken.
 

Querdenker

Aktives Mitglied
Schreiben ist eigentlich immer eine gute Idee für sich selbst d.h. notfalls auch ohne Antwort, denn es befreit (achte mal auf dein Gefühle davor und danach).

Das eine Problemfeld hast du selbst schon genannt, dein Selbstbewusstsein. Es ist auch die Grundlage für viele andere Schwierigkeiten und somit ist es auch klar, weshalb du daran arbeiten solltest. Du kannst das alleine machen aber viel einfacher und effizienter ist es mit Hilfe von Profis also z.B. Therapeuten. Und auch darüber hast du schon nachgedacht, also probiere das doch mal aus.

Das zweite Hauptthema sehe ich bei deinen Bedürfnissen, nämlich dass die total am leiden sind und du sie nicht befriedigst bzw. befriedigen kannst. Das erzeugt dann diese Leere und das macht dich dann traurig und irgendwann wütend. Du müsstest z.B. mal herausfinden was dir wichtig ist und was dir gut tut. Und dann schauen wo und wie du das bekommen kannst. Mit geringem Selbstbewusstsein ist das natürlich doppelt schwer, deshalb rate ich dir beides anzugehen. Du wirst sehen, wenn die ersten Erfolgserlebnisse da sind, geht's plötzlich in beiden Themen voran. Dafür drücke ich dir die Daumen.
 

Zebaothling

Sehr aktives Mitglied
Wenns dem Esel zu gut geht , geht er aufs Eis , sagt der Volksmund.

Es gibt da so ne indische Legende / Märchen

In einem Dorf waren alle Menschen traurig und alle hatten ganz schwierige Probleme.

Da ging der Dorfälteste zum König und bat ihn um Hilfe.

Der König stellte einen Brahmanen frei dem nachgesagt wurde Zauberkräfte zu besitzen und Menschen glücklich zu machen und zu heilen.

In dem Dorf angekommen sagte der Brahmane: " Ich habe Euer Problem erkannt. Morgen wird vor dem Teich vor dem Dorf ein Baum stehen, dort dürft ihr eure Probleme loswerden, schreibt die Probleme auf, packt sie in ein Päckchen und hängt sie in den Baum und sie werden sich in Luft auflösen, aber wenn ihr ein Päckchen hineinhängt, müßt ihr ein anderes mitnehmen"

Gesagt getan, sie hingen ihre Päckchen in den Baum und nahmen jeweils ein anderes mit. Als sie jedoch Zuhause ankamen und das andere Päckchen öffneten, erschraken sie alle, die dort aufgeschriebenen Probleme schienen viel schlimmer, als die eigenen. Schleunigst packten sie die Päckchen wieder ein und am nächsten Morgen hing kein Päckchen mehr im Baum.

Hast Du denn mit Deinem Bekannten / Freund der da war , über Deine Stimmung gesprochen ?

Sprichst Du überhaupt mit jemandem darüber ?

Oder eher nicht, weil Du ja ganz genau weißt was Dir fehlt oder weil Du das denkst, daß keine Notwendigkeit bestünde, obwohl das schlechte Gefühl in Dir bohrt , Du sagst Selbstbewußtsein.

Vielleicht ist es aber auch eine Mischung aus Leistungsdruck / Alltagstrott / Langeweile.

Auch Menschen die ein großes Selbstbewußtsein haben, können sehr depressiv werden und sich sehr schlecht fühlen, wenn sie das Selbstbewußtsein nicht achten.

Sie denken dann vielleicht, es ist ihre eigene Meinung über sich selbst , die dazu führt, daß sie sich schlecht fühlen, doch die eigene Meinung über sich selbst die kommt ja irgendwo her.

Also wird man weiter schauen müssen, was diese eigene Meinung über sich selbst so gestaltet , manchmal ist man aber auch einfach nur im A**** über sein Tagewerk , man hat viel getan, aber sieht keinen Fortschritt , vieles ging schief oder so, dann neigen manche Leute auch sich Gedanken machen zu müssen, die selbstabwertend sind, sozusagen ein Symphatiesierungsversuch mit dem Mißerfolg der Vergangenheit.

Wenn die sich dann ins Grübeln stürzen, lösen sie den Knoten nicht auf, sondern knoten einen neuen , nämlich den Grübelknoten. Dieser Grübelknoten liegt dann über dem vorher schon vorhandenen und hält diesen fest

deshalb lösen sie ihr Problen nicht, sondern werden sich irgendwann bewußt , huch ich hab ja noch nen Knoten, wo kommt der denn bloß her na und wenn die so leben, dann kommen unweigerlich immer mehr.....

Ohne sich bewußt zu sein, wie man selbst ist , was ja das Wort Selbstbewußtsein eigentlich aussagt.Hat man demzufolge wenig Selbstbewußtsein.
Aber wie ist es mit einem der genau mitbekommt , wie mies es ihm geht ? Der sich dessen bewußt ist , aber der sich nicht hilft ?
Der trotz eines hohen Selbstbewußtseins handlungsunfähig ist, etwas zu ändern ?

Der fühlt sich sicher auch nicht gut - oder ?

Wir sind ja hier nur ein Laienforum, aber ich hoffe ich hab Dich nicht überfordert, ist nur so ein Gedanke zu der Aussage : Wenig Selbstbewußtsein ....
 

Juli0210

Neues Mitglied
Hallo, erstmal Danke an euch beide, die ihr euch die Zeit genommen habt, um mir zu antworten. Ich war, als ich die Nachricht geschrieben hab, an einem gewissen Tiefpunkt angelangt, so schlimm war es schon lange nicht mehr.
Nun ja, ich weiß, dass meine größte Baustelle eben mein Selbstbewusstsein/Selbstwertgefühl ist und dass ich dort ansetzen sollte, aber ich weiß nicht wie. Ich lasse mich immer so leicht von irgendwelchen Gedanken runterziehen, manchmal sind die Gründe auch noch so dämlich. Ich vergleiche mich auch oft mit anderen, vor allem meinen Freunden, woraufhin ich mich dann meistens relativ minderwertig fühle (nicht gut aussehend genug, keine Beziehung, sehr schüchtern, zu ruhig, etc.). ich weiß, das ist komplett unnötig, denn schließlich ist ja jeder Mensch anders. Aber das Problem ist, dass diese „Sprüche“ nichts bringen, mir kommen immer wieder diese Gedanken, dass ich nicht so viel/nicht wert bin, das fängt einfach von einem Moment auf den anderen an und das macht mich echt fertig, weil ich diese Gedanken nicht loswerden kann.
Ich habe einen guten Freund mit dem ich letztens darüber geredet hab, er hat auch gemeint, dass ich mit ihm in so einem Fall immer reden kann, aber ich kann ja nicht ewig so weitermachen, dass ich mich immer bei ihm „ausheule“ und rum jammer. Als ich jünger war, so mit 13,14, ging’s mir schon mal so ähnlich aufgrund der Scheidung meiner Eltern, der daraufhin etwas zerrütteten Beziehung zu meinem Vater und noch ein paar anderen Dingen. Und damals habe ich mich auch einem Freund anvertraut, der dann aber irgendwann meinte, dass das alles doch nur Selbstmitleid sei. Deswegen rede ich eigentlich nicht so gerne über sowas mit meinen Freunden, da ich Angst habe, dass die dann auch meinen, dass ich mich eben nur selber bemitleide und sie sich dann von mir distanzieren.
Auch war ich schon in psychotherapeutischer Behandlung, drei Jahre lang, jedoch hatte die Therapie nicht zu hundert Prozent weitergeholfen wie man sieht.
 

Querdenker

Aktives Mitglied
Es ist leider sehr häufig anzutreffen, dass Leute überfordert sind wenn man die Wahrheit spricht. Insofern ist es verständlich, dass du nicht so gern drüber reden möchtest. Dir sollte nur klar sein, es liegt nicht an dir und mit Selbstmitleid hat das rein gar nichts zu tun.

Zum Thema Selbstbewusstsein findest hier tonnenweise Beiträge und im Netz sowieso. Es steht also mehr als genug Input parat um es dir selbst anzueignen, aber alleine ist's halt schwieriger. Du hattest schon eine Therapie (wegen der Trennung) und vielleicht solltest jetzt nochmal einen machen eventuell in einer anderen Form. Im Kern geht es einfach gesagt darum, dass du an dich selbst glaubst und du dir deiner Stärken bewusst wirst. Dazu gehört dann z.B. "Vergleichen abstellen", denn das macht überhaupt keinen Sinn und schadet dir nur.

Was ich immer zusätzliche empfehle ist ein Selbstverteidungskurs. Denn wenn Frau erstmal gespürt hat welche Kraft in ihr steckt, dann stärkt das automatisch das Selbstbewusstsein. Und nebenbei könntest du dich besser verteidigen, was dir ebenfalls ein bessere Gefühl geben kann.
 

Juli0210

Neues Mitglied
Danke dir für dein Verständnis und deinen Text. Ich werde mich mal im Internet weiter umschauen ob ich was finde, was mir hilft. Auf eine weite Therapie habe ich eigentlich keine große Lust, weiß auch nicht ob das wirklich was bringen würde.

Ich bin zwar männlich, aber ich denke dass so ein Selbstverteidigungskurs sicher keine schlechte Idee ist.
 
S

Sarinna

Gast
Sorry, ich habe nicht alles gelesen - zu müde.

Aber wie Querdenker am 5.5. (?) schreibt -, dem kann ich mich anschließen.

Wenn es mir geht wie Dir: ich schreibe - schreibe - schreibe ................... >
Das stört niemanden und entlastet mich.

Ich nenne es auch in meinen Texten: WEG-SCHREIBEN.

Man kann nicht nur Sorgen "weg-schreiben", sondern vor allem auch Aggressionen!
 

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