Schwarzengel
Mitglied
Ich versuche relativ kurz meine Situation zu schildern: Mein verdammtes Leben scheint völlig aus den Fugen geraten zu sein, seitdem ich die verdammte Schule mit 19 mit Abitur abgeschlossen habe.
Danach habe ich ein komisches Leben geführt. Zuerst bin ich erst einmal studieren gegangen(Geschichte/Philosophie)und war anfangs richtig euphorisch auf mein erwachsenes Leben. Erst allmählich kam dann die Ernüchterung. An der Uni ist man als Arbeiterkind umgeben von angeberischen Akademikerkindern, die man manchmal gar nicht versteht, wenn sie daherreden, völlig aufgeschmissen. Besonders in den Geisteswissenschaften ist mir das aufgefallen. Ich hatte irgendwie keine richtigen Freunden, nur Konkurrenten und Feinde, weil ich auch nicht so der Typ bin, der stark aus sich herausgehen kann. Dann meinten viele, dass ich doch arrogant sei, da ich auch nie zu Partys erscheinen konnte. Lebe ja noch mit 23 bei meinen Eltern, werde aber bald ausziehen, da ich es hier nicht mehr aushalte mit meinem Vater.
Es gab jedenfalls Seminare im Studium, in denen ich völlig allein dasaß, weil alle ihre Homies und BFFs um sich herum hatten. Irgendwann kam es ja, dass ich als Scheißarbeiterkind die ganzen Prüfungen nicht bestanden hatte. Es war für mich äußerst schwer, überhaupt eine 4,0 trotz massiven Lernen zu schreiben und manche haben sich um eine verdammte 1,3 und 1,7 gestritten...Aus Scham habe ich dann gar nicht erst gesagt, was ich geschrieben hatte. Ich kam zurück zu den Erstsemestern im 3. Semester und fühlte mich noch deplatzierter unter den ganzen 18-Jährigen, da ich ja schon 20 war und schon einiges gesehen hatte. Ich hatte gesehen, dass man im Leben nichts umsonst bekommt. Die waren eben sehr kindisch und ich fand einfach keinen Anschluss.
Als ich dann wieder im 5. Semester die nachzuholenden Klausuren wieder nicht bestanden hatte, habe ich mein Studium kurzerhand wegen mangelnder Zukunftsperspektiven auf Eis gelegt(wollte ja nie Lehrer werden, da ich viel zu dünnhäutig und introvertiert für so etwas bin). Als ich das getan hatte, bin ich in ein tiefes Loch gefallen. Ich habe das Datum, den 30.11.2017 immer noch ganz klar im Kopf, nachdem ich die verkackte Hausarbeit(das Thema war wirklich eins, was mich sehr interessiert hatte)in Geschichte zurückbekommen hatte. Schon damals dachte ich, dass alles vorbei wäre. Ich hatte endgültig den Anschluss zur normalen Gesellschaft verloren...Habe ja nur Geschichte weiter gemacht, da ich scheinbar zu dumm für Philosophie war und dann trotzdem versagt. Einige wollten mir sogar eintrichtern, dass ich noch studieren könnte, aber konnten sich wohl nicht wirklich in meine Situation hineinversetzen. Ich war mittlerweile schon im 3. Versuch in Geschichte drin bei der Hausarbeit und hatte keinerlei Perspektive, was ich dann machen würde. Außerdem war ich damals keiner Person, die so einfach aufgibt, ich war schon ehrgeizig, aber halt offenbar zu blöd fürs Studium.
Irgendwann bin ich nicht mehr zu den Vorlesungen und Seminaren gegangen, konnte einfach keine Kraft mehr dafür aufbringen, überall allein durchzumüssen ohne Freunde. Alles allein bestehen zu müssen. Im Februar war es dann so weit, dass ich bereits meinen Selbstmord geplant hatte, da mich auch meine Eltern kaum verstehen konnten. Nach meinem Vater geht es nämlich so, dass wenn man irgendwo versagt halt eine "Lusche" ist und wenn man dann noch in depressive Zustände verhält, ist man charakterschwach und widerlich. Ich konnte mich wirklich zu nichts mehr motivieren und er kritisierte das ständig auf übelste Weise, dass ich an die 15 Abschiedsaudios und 20 Abschiedsbriefe geschrieben habe. Als ich mir aber die Pulsadern aufschneiden wollte in der Badewanne konnte ich nicht. Bis jetzt mache ich mir Vorwürfe, dass ich es nicht einfach gemacht habe. Ich war wohl auch da zu ängstlich für gewesen. Danach habe ich was Anderes versucht, wollte Schlaftabletten in einer Überdosis nehmen, konnte allerdings auch nicht. Als ich diese dunkle Phase vom Februar bis März überstanden hatte, kamen zwar noch Selbstmordgedanken, aber nicht mehr so gravierende, dass ich zum Messer gegriffen habe.
Im September habe ich dann meinen jetzigen Freund getroffen, dem ich wirklich dankbar bin. Ach, ich bin einfach viel zu schlecht für ihn. Er ist so lieb, herzlich, hilfsbereit, obwohl ich eine asoziale, kalte, egoistische Tussi bin. Als Mann hätte ich nie so eine genommen, wie mich und ich habe total Angst, ihn zu verlieren, weil ich glaube, dass ich es dann wirklich beenden würde. Ich habe Angst davor, dass seine Geduld zerbricht und er sich in einem rationalen Gedanken von mir trennt. Mit ihm werde ich im Sommer zusammen ziehen und habe auch davor Angst. Dennoch weiß ich, dass es notwendig ist, so viel Distanz zu meinem Vater zu bekommen, wie möglich. Wenn ich mich schon nicht schaffe umzubringen, versuche ich wenigstens die Situation zu verbessern.
Jedenfalls habe ich dann im Oktober ein neues Studium angefangen. Dieses Mal Japanisch mit Wirtschaft. In Japanisch war ich zwar gut, habe allerdings knapp nicht bestanden. Was hinterher alles kaputtgekloppt hat, war Wirtschaft gewesen. In Mathe war ich schon immer eine Katastrophe gewesen, habe es jedoch versucht so wie es eben ging und bin wieder einmal auf ganzer Linie gescheitert. Meine Eltern haben mir starke Vorwürfe gemacht, obwohl sie mir geraten hatten, Wirtschaft zu studieren, wenngleich ich doch Politik studieren wollte mit Japanisch. Politik hat mich immer mehr interessiert als komische Formeln. Wieder wusste ich nicht mehr weiter, habe mich um eine Ausbildung beworben und irgendwie eine als Tourismuskauffrau bekommen. Wie ich das geschafft habe, weiß ich immer noch nicht. Scheinbar kann ich sehr gut schauspielern, wenn es drauf ankommt.
Vor der Ausbildung habe ich nun noch mehr Angst, da ich weiß, dass ich in einem emotional instabilen Zustand bin. Ich überlege sogar schon, wenn die Ausbildung anfängt, ständig Stimmungsaufheller zu nehmen, damit ich diesen Selbsthass unter Kontrolle kriege, den ich immer bekomme, wenn mich jemand grob kritisiert. Zu einem Psychologen bin ich bisher noch nicht gegangen, weil ich Angst davor habe, dass er mich direkt in die Klapse steckt, sobald er mit mir gesprochen hat. Im Alltag kann ich diese Unsicherheiten, die Ängste, diese Wut auf mich und auf die Welt ziemlich gut verstecken. Jedoch platzt irgendwann der Panzer auf und ich habe dann kein Bock in unangebrachten Situationen so emotional zu werden.
Ich glaube allgemein, dass ich dieser Gesellschaft nicht gewachsen bin, weil mich schon Behördengänge extrem nerven und ich auch davor auch irgendwie Angst habe. Mit anderen, fremden Leuten zu sprechen. Ich habe Angst davor auf der Straße dumm angemacht zu werden und nehme es mir direkt zum Herzen, falls so etwas geschieht. Ich bin auch nicht diesem Konkurrenzdruck gewachsen, der überall zu sein scheint, sobald man die Öffentlichkeit betritt. Ich finde ihn nervig und unterdrückerisch. Denke, dass dieser Druck eher die Harmonie zwischen den Menschen stört und kaputte Seelen hinterlässt. Eben jene, die dem Druck nicht standhalten konnten/können. Mir graut es auch davor auf der Arbeit ausgebeutet oder scheiße behandelt zu werden. Dazu bin ich noch sehr nachdenklich und hasse den Kapitalismus. Ich meine: Das ist doch völlig unfair, wenn man auf der Verliererseite steht. Wie soll man denn daraus seinen Selbstwert ziehen? Das ist total zynisch in meinen Augen. Klar weiß ich, dass es Leute gibt, denen es wesentlich schlechter geht, als mir und die diese Kritik eventuell belächeln, aber ich spüre es. Irgendetwas ist an dieser Gesellschaft falsch. Es gab viele falsche Entwicklungen in der Vergangenheit, von denen ich ganzheitlich betrachtet, betroffen bin. Durch diese ist jedoch meine gesamte Generation beeinflusst und zum Teil beeinträchtigt. Deshalb denke ich momentan darüber nach, einfach aus diesem System auszusteigen. Dieser Welt zu entfliehen, die ich nicht haben wollte. Ich will nicht, dass sie mir noch mehr "wegnehmen", als sie es schon getan haben.
Ich habe bereits andere Wege ausprobiert. Wollte einen auf Schriftsteller machen, da ich seit dem 12. Lebensjahr schreibe, habe einige Geschichten abgeschickt. Die Abzockschuppen, an die ich zunächst geraten bin, wollten bloß Geld im vierstelligen Bereich von mir haben. Habe allerdings das Manuskript nun an einen seriöser wirkenden Verlag geschickt und bekomme erst in 5 Monaten eine Antwort. Höchstwahrscheinlich lehnen sie mich schon wieder ab. Nebenbei habe ich dann versucht Musik zu machen, aber man ist ja als Scheißarbeiterkind ohne frühmusikalische Erfahrung auch da völlig aufgeschmissen. Da treibt sich im Metalbereich nur so ein komischer Dünkel herum, der die Nase ganz weit oben trägt. Jedenfalls hieß es auch da, dass das nichts mit mir wird. Müsste zuerst mindestens 2,3 Jahre massiv Gesangsunterricht und musikalische Bildung erfahren, um dort je Fuß fassen zu können, obwohl ich bereits seit dem 14. Lebensjahr singe. Ist ja alles mittlerweile total professionalisiert und man kriegt als Scheißarbeiterkind überall Steine in den Weg gelegt, weil man auch nicht Hinz und Kunz kennt.
Ich habe es kurzum so satt in dieser Gesellschaft zu leben. Entweder ich befreie mich durch Selbstmord von diesen ganzen Leiden oder ich kehre dieser Gesellschaft endgültig den Rücken, weil sie mir zu bescheuert geworden ist. Überall gibt es auch diese Psychopathen, Soziopathen, Narzissten, die solche Leute, wie mich gern quälen und sich daran ergötzen, wenn sie einen niedertreten können. Ich habe genug von dieser schwarzen Welt und diesem erbärmlichen Leben. Ich will endlich leben und nicht rein maschinell auf Stimmungsaufheller funktionieren müssen, wie jeder andere gute Bürger auf. Ich habe auch keinen Bock mehr auf diese verdammten Expertenmeinungen, die sowieso nichts akzeptieren, das außerhalb der Norm ist und ihre Ordnung stört. Anarchie oder ich "haue ab" aus diesem Leben.
Danach habe ich ein komisches Leben geführt. Zuerst bin ich erst einmal studieren gegangen(Geschichte/Philosophie)und war anfangs richtig euphorisch auf mein erwachsenes Leben. Erst allmählich kam dann die Ernüchterung. An der Uni ist man als Arbeiterkind umgeben von angeberischen Akademikerkindern, die man manchmal gar nicht versteht, wenn sie daherreden, völlig aufgeschmissen. Besonders in den Geisteswissenschaften ist mir das aufgefallen. Ich hatte irgendwie keine richtigen Freunden, nur Konkurrenten und Feinde, weil ich auch nicht so der Typ bin, der stark aus sich herausgehen kann. Dann meinten viele, dass ich doch arrogant sei, da ich auch nie zu Partys erscheinen konnte. Lebe ja noch mit 23 bei meinen Eltern, werde aber bald ausziehen, da ich es hier nicht mehr aushalte mit meinem Vater.
Es gab jedenfalls Seminare im Studium, in denen ich völlig allein dasaß, weil alle ihre Homies und BFFs um sich herum hatten. Irgendwann kam es ja, dass ich als Scheißarbeiterkind die ganzen Prüfungen nicht bestanden hatte. Es war für mich äußerst schwer, überhaupt eine 4,0 trotz massiven Lernen zu schreiben und manche haben sich um eine verdammte 1,3 und 1,7 gestritten...Aus Scham habe ich dann gar nicht erst gesagt, was ich geschrieben hatte. Ich kam zurück zu den Erstsemestern im 3. Semester und fühlte mich noch deplatzierter unter den ganzen 18-Jährigen, da ich ja schon 20 war und schon einiges gesehen hatte. Ich hatte gesehen, dass man im Leben nichts umsonst bekommt. Die waren eben sehr kindisch und ich fand einfach keinen Anschluss.
Als ich dann wieder im 5. Semester die nachzuholenden Klausuren wieder nicht bestanden hatte, habe ich mein Studium kurzerhand wegen mangelnder Zukunftsperspektiven auf Eis gelegt(wollte ja nie Lehrer werden, da ich viel zu dünnhäutig und introvertiert für so etwas bin). Als ich das getan hatte, bin ich in ein tiefes Loch gefallen. Ich habe das Datum, den 30.11.2017 immer noch ganz klar im Kopf, nachdem ich die verkackte Hausarbeit(das Thema war wirklich eins, was mich sehr interessiert hatte)in Geschichte zurückbekommen hatte. Schon damals dachte ich, dass alles vorbei wäre. Ich hatte endgültig den Anschluss zur normalen Gesellschaft verloren...Habe ja nur Geschichte weiter gemacht, da ich scheinbar zu dumm für Philosophie war und dann trotzdem versagt. Einige wollten mir sogar eintrichtern, dass ich noch studieren könnte, aber konnten sich wohl nicht wirklich in meine Situation hineinversetzen. Ich war mittlerweile schon im 3. Versuch in Geschichte drin bei der Hausarbeit und hatte keinerlei Perspektive, was ich dann machen würde. Außerdem war ich damals keiner Person, die so einfach aufgibt, ich war schon ehrgeizig, aber halt offenbar zu blöd fürs Studium.
Irgendwann bin ich nicht mehr zu den Vorlesungen und Seminaren gegangen, konnte einfach keine Kraft mehr dafür aufbringen, überall allein durchzumüssen ohne Freunde. Alles allein bestehen zu müssen. Im Februar war es dann so weit, dass ich bereits meinen Selbstmord geplant hatte, da mich auch meine Eltern kaum verstehen konnten. Nach meinem Vater geht es nämlich so, dass wenn man irgendwo versagt halt eine "Lusche" ist und wenn man dann noch in depressive Zustände verhält, ist man charakterschwach und widerlich. Ich konnte mich wirklich zu nichts mehr motivieren und er kritisierte das ständig auf übelste Weise, dass ich an die 15 Abschiedsaudios und 20 Abschiedsbriefe geschrieben habe. Als ich mir aber die Pulsadern aufschneiden wollte in der Badewanne konnte ich nicht. Bis jetzt mache ich mir Vorwürfe, dass ich es nicht einfach gemacht habe. Ich war wohl auch da zu ängstlich für gewesen. Danach habe ich was Anderes versucht, wollte Schlaftabletten in einer Überdosis nehmen, konnte allerdings auch nicht. Als ich diese dunkle Phase vom Februar bis März überstanden hatte, kamen zwar noch Selbstmordgedanken, aber nicht mehr so gravierende, dass ich zum Messer gegriffen habe.
Im September habe ich dann meinen jetzigen Freund getroffen, dem ich wirklich dankbar bin. Ach, ich bin einfach viel zu schlecht für ihn. Er ist so lieb, herzlich, hilfsbereit, obwohl ich eine asoziale, kalte, egoistische Tussi bin. Als Mann hätte ich nie so eine genommen, wie mich und ich habe total Angst, ihn zu verlieren, weil ich glaube, dass ich es dann wirklich beenden würde. Ich habe Angst davor, dass seine Geduld zerbricht und er sich in einem rationalen Gedanken von mir trennt. Mit ihm werde ich im Sommer zusammen ziehen und habe auch davor Angst. Dennoch weiß ich, dass es notwendig ist, so viel Distanz zu meinem Vater zu bekommen, wie möglich. Wenn ich mich schon nicht schaffe umzubringen, versuche ich wenigstens die Situation zu verbessern.
Jedenfalls habe ich dann im Oktober ein neues Studium angefangen. Dieses Mal Japanisch mit Wirtschaft. In Japanisch war ich zwar gut, habe allerdings knapp nicht bestanden. Was hinterher alles kaputtgekloppt hat, war Wirtschaft gewesen. In Mathe war ich schon immer eine Katastrophe gewesen, habe es jedoch versucht so wie es eben ging und bin wieder einmal auf ganzer Linie gescheitert. Meine Eltern haben mir starke Vorwürfe gemacht, obwohl sie mir geraten hatten, Wirtschaft zu studieren, wenngleich ich doch Politik studieren wollte mit Japanisch. Politik hat mich immer mehr interessiert als komische Formeln. Wieder wusste ich nicht mehr weiter, habe mich um eine Ausbildung beworben und irgendwie eine als Tourismuskauffrau bekommen. Wie ich das geschafft habe, weiß ich immer noch nicht. Scheinbar kann ich sehr gut schauspielern, wenn es drauf ankommt.
Vor der Ausbildung habe ich nun noch mehr Angst, da ich weiß, dass ich in einem emotional instabilen Zustand bin. Ich überlege sogar schon, wenn die Ausbildung anfängt, ständig Stimmungsaufheller zu nehmen, damit ich diesen Selbsthass unter Kontrolle kriege, den ich immer bekomme, wenn mich jemand grob kritisiert. Zu einem Psychologen bin ich bisher noch nicht gegangen, weil ich Angst davor habe, dass er mich direkt in die Klapse steckt, sobald er mit mir gesprochen hat. Im Alltag kann ich diese Unsicherheiten, die Ängste, diese Wut auf mich und auf die Welt ziemlich gut verstecken. Jedoch platzt irgendwann der Panzer auf und ich habe dann kein Bock in unangebrachten Situationen so emotional zu werden.
Ich glaube allgemein, dass ich dieser Gesellschaft nicht gewachsen bin, weil mich schon Behördengänge extrem nerven und ich auch davor auch irgendwie Angst habe. Mit anderen, fremden Leuten zu sprechen. Ich habe Angst davor auf der Straße dumm angemacht zu werden und nehme es mir direkt zum Herzen, falls so etwas geschieht. Ich bin auch nicht diesem Konkurrenzdruck gewachsen, der überall zu sein scheint, sobald man die Öffentlichkeit betritt. Ich finde ihn nervig und unterdrückerisch. Denke, dass dieser Druck eher die Harmonie zwischen den Menschen stört und kaputte Seelen hinterlässt. Eben jene, die dem Druck nicht standhalten konnten/können. Mir graut es auch davor auf der Arbeit ausgebeutet oder scheiße behandelt zu werden. Dazu bin ich noch sehr nachdenklich und hasse den Kapitalismus. Ich meine: Das ist doch völlig unfair, wenn man auf der Verliererseite steht. Wie soll man denn daraus seinen Selbstwert ziehen? Das ist total zynisch in meinen Augen. Klar weiß ich, dass es Leute gibt, denen es wesentlich schlechter geht, als mir und die diese Kritik eventuell belächeln, aber ich spüre es. Irgendetwas ist an dieser Gesellschaft falsch. Es gab viele falsche Entwicklungen in der Vergangenheit, von denen ich ganzheitlich betrachtet, betroffen bin. Durch diese ist jedoch meine gesamte Generation beeinflusst und zum Teil beeinträchtigt. Deshalb denke ich momentan darüber nach, einfach aus diesem System auszusteigen. Dieser Welt zu entfliehen, die ich nicht haben wollte. Ich will nicht, dass sie mir noch mehr "wegnehmen", als sie es schon getan haben.
Ich habe bereits andere Wege ausprobiert. Wollte einen auf Schriftsteller machen, da ich seit dem 12. Lebensjahr schreibe, habe einige Geschichten abgeschickt. Die Abzockschuppen, an die ich zunächst geraten bin, wollten bloß Geld im vierstelligen Bereich von mir haben. Habe allerdings das Manuskript nun an einen seriöser wirkenden Verlag geschickt und bekomme erst in 5 Monaten eine Antwort. Höchstwahrscheinlich lehnen sie mich schon wieder ab. Nebenbei habe ich dann versucht Musik zu machen, aber man ist ja als Scheißarbeiterkind ohne frühmusikalische Erfahrung auch da völlig aufgeschmissen. Da treibt sich im Metalbereich nur so ein komischer Dünkel herum, der die Nase ganz weit oben trägt. Jedenfalls hieß es auch da, dass das nichts mit mir wird. Müsste zuerst mindestens 2,3 Jahre massiv Gesangsunterricht und musikalische Bildung erfahren, um dort je Fuß fassen zu können, obwohl ich bereits seit dem 14. Lebensjahr singe. Ist ja alles mittlerweile total professionalisiert und man kriegt als Scheißarbeiterkind überall Steine in den Weg gelegt, weil man auch nicht Hinz und Kunz kennt.
Ich habe es kurzum so satt in dieser Gesellschaft zu leben. Entweder ich befreie mich durch Selbstmord von diesen ganzen Leiden oder ich kehre dieser Gesellschaft endgültig den Rücken, weil sie mir zu bescheuert geworden ist. Überall gibt es auch diese Psychopathen, Soziopathen, Narzissten, die solche Leute, wie mich gern quälen und sich daran ergötzen, wenn sie einen niedertreten können. Ich habe genug von dieser schwarzen Welt und diesem erbärmlichen Leben. Ich will endlich leben und nicht rein maschinell auf Stimmungsaufheller funktionieren müssen, wie jeder andere gute Bürger auf. Ich habe auch keinen Bock mehr auf diese verdammten Expertenmeinungen, die sowieso nichts akzeptieren, das außerhalb der Norm ist und ihre Ordnung stört. Anarchie oder ich "haue ab" aus diesem Leben.