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Ich habe das Gefühl nur für andere zu leben, nicht für mich.

Anhalter42

Neues Mitglied
Hallo,

ich weiß ehrlich gesagt nicht so ganz wo ich anfangen soll meine Geschichte zu erzählen.
Ich habe in diesem Forum bereits schon einmal von einem Problem von mir berichtet (das ist inzwischen fast 4 Jahre her) und ich habe mich wieder daran zurückerinnert bereits hier gepostet zu haben, was mir auch sehr viel gebracht hat, deswegen werde ich es wieder tun. Ich sitze gerade hier, halb 6 Uhr morgens, höre Coldplay und versuche meine Gedanken zu ordnen und in Schriftform niederzulegen. Ich glaube ich fange erstmal mit meiner Person an und bedanke mich im vorraus dafür, dass jemand dies lesen wird.

Ich bin dieses Jahr 21 Jahre alt geworden und studiere zurzeit im dritten Semester Medieninformatik im Süden Deutschlands. Ich könnte mir im Moment auch keinen besseren Studiengang für mich vorstellen. Ich lebe ein durchaus normales, durchschnittliches Leben, wohne (noch) zuhause, pendle mit dem Bus/Zug zur Uni und habe auch nicht gerade wenig Freunde an der Uni. An sich gibt es also nichts, worüber ich mich beschweren könnte. Außer vielleicht daran, dass ich noch etwas faul bin und durchaus bessere Noten
haben könnte wenn ich mich mehr anstrengen würde, aber das ist dann auch alles.
Ich hatte von meinem 17ten Lebensjahr bis zu meinem 20ten Lebensjahr eine Freundin, die emotional sehr manipulativ war, sich unter anderem auch umbringen wollte und ich laut ihrer Aussage die einzigste Person sei für die es sich lohnt weiterzuleben (wenn jemand etwas dazu nachlesen möchte, das war mein erster Thread in diesem Forum den ich vor 3 Jahren und 7 Monaten gepostet hatte). Nachdem sie siebenmal mit mir aus diversen Gründen (ich sei zu gut für sie etc.) Schluss gemacht hatte und ich wieder angekrochen kam,
habe ich mich endgültig von ihr getrennt (das war am Anfang meines ersten Semesters in der Universität) und es hat mir gut getan. Ich habe mich auch prompt gut mit einer Kommilitonin verstanden, hatten ein paar Dates, ist zwar nichts draus geworden, aber wir sind inzwischen gute Freunde. Nach ein paar Monaten lernte ich eine andere weibliche Person über das Internet kennen, war 2 Monate mit ihr zusammen bis ich mitbekommen
habe, wie sie sich wirklich an alles "rangemacht" hat, was nur einen Glied zwischen den Oberschenkeln hat. Nunja, viel Glück mit Frauen scheine ich bisher nicht gehabt zu haben. Obwohl es so scheint, als hätte ich zurzeit etwas wirklich gutes an der "Angel", wenn ich es mal so schamlos formulieren darf. Sie ist wirklich total klasse und wir verstehen uns gut. Nun gut, soviel zu meiner Vorgeschichte.

Ich habe eigentlich alles was ich brauche. Gute Freunde, eine Zukunftsperspektive, ein Dach über dem Kopf.
Eigentlich sollte es mir doch gut gehen.
Aber genau da ist das Problem. Es geht mir nicht gut. Und ich schäme mich auch dafür, das es mir nicht gut geht, wo ich doch sogar die Dinge habe, die manche Menschen sich verzweifelt wünschen.

Bevor ich meine erste Freundin kennengelernt hatte, war ich schon immer eher der schüchterne, stille Typ.
Ich habe viel in mich hineingefressen, habe mich gefühlt wie ein Ausserirdischer. Ich habe das Leben mehr beobachtet, als aktiv dabei zu sein und habe sehr viele Stunden vor dem Computer/Spielekonsolen
verbracht. Ich hatte zwar ein bis zwei gute Freunde, aber das wars dann auch. Sie hatte mich dann auch etwas aufgebaut und mir gezeigt, dass ich doch begehrenswert sein kann, mein Selbstvertrauen etwas gesteigert,
bis es in der Tat wieder zerschmettert wurde, als die Probleme mit ihr hervortraten. Als ich mich von ihr trennte war ich für ein paar Wochen wieder etwas glücklich, da ich das Gefühl hatte endlich frei zu sein von ihren manipulativen, ich sage mal, "Machenschaften". Aber dennoch wurde ich immer von diesem Gefühl überschattet, dass ich doch eigentlich des Lebens müde bin.

Ich habe das Gefühl, ich lebe nur für andere, nicht für mich.

Ich denke oft über den Freitod nach, habe aber tatsächlich nicht den Mut und/oder die Courage es zu tun, da es mir bereits davor das Herz brechen würde, wenn ich daran denke, wie sehr ich die Menschen verletzen würde, denen ich doch irgendwie etwas bedeute. Und das ist im Moment der einzigste Grund für mich wieso ich überhaupt noch lebe.

Ich fühle mich wertlos. Ich habe das Gefühl, dass jeder Mensch um mich herum alles besser kann als ich. Wirklich alles. Selbst in den Dingen mit denen ich sehr viel Zeit verbringe (was zur Zeit Videospiele sind)
scheine ich generell nicht viel herzumachen. Ich habe in den letzten Wochen oft angefangen zu weinen, meistens wenn ich (so wie jetzt) in späten Nacht/Morgenstunden vor dem Computer sitze und nicht weiß, was ich mit meinem Leben anfangen soll. Ich weiß nicht wie ich meine Gedanken davon wegbringen soll, sterben
zu wollen. Ich ertappe mich immer öfter dabei das ich mir wünsche, das mich jemand einfach überfährt o.ä., also ein Unfall ohne mein Verschulden, damit ich sozusagen ohne "schlechtes Gewissen" in Frieden schlafen kann...

Was stimmt mit mir nicht? Wieso bin ich denn nicht einfach glücklich, wenn ich doch tatsächlich so vieles habe was sich manche Menschen verzweifelt wünschen? Ich verstehe das irgendwie nicht. Wie kann ich endlich das Gefühl bekommen, für mich zu leben und nicht nur dafür zu existieren, damit ich anderen nicht weh tue?

Ich bedanke mich dafür, dass jemand wohl diesen Text gelesen hat und entschuldige mich bereits im vorraus, wenn das ganze etwas wirr rüberkommen sollte. Vielleicht hat ja jemand einen Rat für mich, ich würde sehr gerne welchen hören, da ich inzwischen einfach nurnoch verzweifelt bin.

Liebe Grüße,
Anhalter42
 

akihaa

Aktives Mitglied
du studierst????
NAJA dann wünsche ich dem lehrern viel gedult-
ansonsten kann ich dir nur sagen das es das ganz normale leben ist das du führst mit 21jahren,wäre doch sonst ölangweilig ohne diese sitautionen die du so erlebst.
irgendwann wenn 20jahre mal verheiratet bist denkst an diese tage zurück-
wird schon werden
 

Dina09

Aktives Mitglied
Hallo lieber Anhalter42,

dein Name spricht wohl für deine Situation !

Habe mir deinen Text durchgelesen und überlege gerade wie ich meine spontanen Gedanken dir schreiben soll.
Ich stelle mal eine Spekulation auf, wenn das für dich in Ordnung ist!

Situation alles zu haben was sich vielleicht andere wünschen heißt nicht, das man nun der glücklichste Mensch sein sollte. Sicherlich gibt es viele, wirkliche viele Menschen die sich mit zb. einen Freundeskreis total glücklich schätzen würden oder eine Perspektive ( wie du zb. dein Studium )!
Aber das hat alles nichts damit zu tun, wie man sich fühlt, vielleicht wie Überfordert man ist oder wofür man es tut.
Du bist 21, sicherlich könnte ich auch sagen, du hast noch soviel in deinem Leben vor dir und wenn du erstmal dein Studium fertig hast und du es erstmal geschafft hast... wird alles besser..!
Das weiß ich aber nicht.

Du hast das Gefühl nur für andere zu Leben, bist du vielleicht einfach nur ausgebrannt?
Erwartest du einfach zuviel von dir?
Hast du für alles was du "machen musst" auch einen Ausgleich, für etwas was dir gut tut? Etwas nur für dich -was dir hilft, damit du dich mal in den Zeiten wo es geht entspannt.

Vielleicht brauchst du einfach jemanden der dich stärkt oder für dich da ist!
 

Anhalter42

Neues Mitglied
du studierst????
NAJA dann wünsche ich dem lehrern viel gedult-
Ich verstehe nicht ganz was du mit diesen zwei Sätzen sagen willst...?
Wären dann eher Professoren/Professorinen ;)

Hallo lieber Anhalter42,

dein Name spricht wohl für deine Situation !
Der Name ist eine Hommage an Douglas Adams für sein Buch "Per Anhalter durch die Galaxies". :)
Aber ja, das kann auch durchaus auf meine Situation zutreffen...

Situation alles zu haben was sich vielleicht andere wünschen heißt nicht, das man nun der glücklichste Mensch sein sollte. Sicherlich gibt es viele, wirkliche viele Menschen die sich mit zb. einen Freundeskreis total glücklich schätzen würden oder eine Perspektive ( wie du zb. dein Studium )!
Aber das hat alles nichts damit zu tun, wie man sich fühlt, vielleicht wie Überfordert man ist oder wofür man es tut.
Du bist 21, sicherlich könnte ich auch sagen, du hast noch soviel in deinem Leben vor dir und wenn du erstmal dein Studium fertig hast und du es erstmal geschafft hast... wird alles besser..!
Das weiß ich aber nicht.
Natürlich muss man das nicht. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, ich sollte es sein. Ich weiß auch nicht genau wo das eigentlich herkommt... ich fühle mich sozusagen schlecht dabei, nicht glücklich zu sein. Das hört sich jetzt irgendwie merkwürdig an.

Du hast das Gefühl nur für andere zu Leben, bist du vielleicht einfach nur ausgebrannt?
Erwartest du einfach zuviel von dir?
Hast du für alles was du "machen musst" auch einen Ausgleich, für etwas was dir gut tut? Etwas nur für dich -was dir hilft, damit du dich mal in den Zeiten wo es geht entspannt.

Vielleicht brauchst du einfach jemanden der dich stärkt oder für dich da ist!
Ausgebrannt? Hm, ich wüsste nicht wirklich wovon...
Das ich zuviel von mir erwarte kann gut sein, ich habe ja das Gefühl das ich eine wandelnde Enttäuschung bin. Und ja, habe ich mehr oder weniger, ich sitze halt viel vom Computer (wenn ich mal zuhause bin, was in letzter Zeit auch viel zu selten der Fall ist...). Kann gut sein das ich mir eventuell was anderes anschaffen sollte.

Und ja, etwas einsam fühle ich mich auch. Aber theoretisch habe ich ja Leute die für mich da wären, aber irgendwie
traue ich mich nicht wirklich mit jemandem über exakt dieses Problem zu reden, nicht einmal mit meinem besten Freund mit dem ich eigentlich sonst alles austausche...

Ich danke euch beiden vielmals für die Antworten.

Liebe Grüße,
Anhalter42
 
G

Gast

Gast
Hi Anhalter,
ich bin Mitte zwanzig weiblich und kann Dich sehr gut verstehen. Ich habe eigentlich auch "alles", sogar ein gutes Examen und einen lieben Freund und sehe gut aus, aber auch ich sitze oft nachts da und weine und weiß noch nicht einmal genau warum. Und ich schäme mich auch dafür, dass ich so unglücklich bin, obwohl ich von vielen beneidet werde. Und auch ich könnte mit meinen Freunden darüber reden, aber ich kann die Schwelle einfach nicht überwinden. Das was Du beschrieben hast, sind Anzeichen für eine Depression und ich rate Dir was ich mir selbst auch rate: Suche Dir einen guten Psychologen. Du bist weder verrückt, noch musst Du Dich schämen. Ich schätze Dein Gehirnstoffwechsel ist etwas durcheinander. Wenn Du wirklich frei wählen könntest, würdest Du nicht sterben wollen, aber das Du keine Perspektive siehst, gehört zum Krankheitsbild. Du bist also gemessen an den Umständen total normal. Ich hoffe meine Antwort kann Dir ein bisschen helfen. Ich versuche mich seit einiger Zeit in den Hintern zu treten, um mir endlich Hilfe zu suchen. Depressionen sind übrigens keine Fragen eines bestimmten Alters können aber in bestimmten Lebenssituationen oder als Folge einer hormonellen Umstellung auftreten. Vielleicht kam der "Kick" bei Dir mit dem Ende der Pubertät. Einem Freund von mir ging es in Deinem Alter ähnlich.

Alles Liebe für Dich...

p.s.: Es gibt auch sehr nette Frauen. Viel Spaß beim "Angeln" wenn Du Dich besser fühlst.
 
M

M. A. R. T. I. N.

Gast
Hoffe natürlich in erster Linie, dass du nicht den Freitod gewählt hast, ich weiß, dass das alles hier schon rund acht Jahre her ist aber ich fühle mich exakt genau so. Ich bin 16 Jahre alt, da ich die zehnte Klasse nun abgeschlossen habe ist einfach nichts mehr da, das mir halt gewährt, ich hab keinen Spaß am Leben, will aber auch nicht mit irgendeinem Therapeuten reden, ich finde die Menschen in meinem Alter sind alle so seltsam, einfach falsch... Tut mir leid, wenn ich teilweise stark abschweife aber so ist es eben einfach irgendwie, also ich lebe nur noch für meine Familie und Freunde, allein wie sie darunter leiden würden wenn ich das wirklich tun könnte, zerbricht einfach alles in mir, wie ich daran denke, wie ich meine Eltern liebe, meine Familie liebe, ist das wie als würde es mich zerreißen andererseits muss ich eben vielleicht einfach schauen, was für mich das beste wäre oder? Ich wäre am liebsten einfach normal, würde auf Partys gehen, komplett besoffen irgendwelchen Unsinn machen, einfach wie ein normaler 16 jähriger, aber so bin ich leider einfach nicht, ich würde am liebsten einfach mal für die nächsten drei Monate „schlafen" Nichts tun, nur träumen von einem anderen Leben. Ich hoffe ihr seid alle gesund und tut mir leid, dass ich so viele kommas eingebaut habe, benutze den Punkt nicht gerne, liebe grüße und alles gute.
 
G

Gelöscht 79650

Gast
Hi Martin,

ich würde gerne etwas dazu schreiben, denke jedoch, du solltest einen eigenen Faden dazu eröffnen.
Was meinst du? :)
 

tonytomate

Sehr aktives Mitglied
Ich würde das Thema Frauen auf Eis legen. Konzentriere Dich auf das Arbeits- und Berufsleben. Und in Deiner Freizeit fröhnst Du Hobbys, Freunde und Freizeit.
 

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