Hallo. Ich habe folgenden Beitrag im Archiv gefunden
http://www.hilferuf.de/forum/upload/showthread.php?t=1937 und finde mich in dieser Situation wieder. Ich würde keiner Fliege was zu leide tun und habe Angst davor, dass diese Gedanken evtl mal wirklichkeit werden. Ich schäme mich echt dafür und will diese Gedanken nicht haben. Woran kann so etwas liegen. Könnt ihr etwas im Beitrag des Vorgängers ergänzen?
Vielen Dank für eure Antworten
Hallo du. Ich kenne dein Problem. Hatte den Gedanken/Traum meiner Freundin die ich über alles Liebe zu würgen. Ich fand das völlig schockierend und hab mich daher sehr lange damit befasst. Das ging so weit das ich in der Arbeit nichts mehr auf die Beine bekam, zum Psychologen wollte und mir über mich selbst nicht mehr im klaren war. Ich hatte zudem Berührungsängste zu meiner Freundin und bildete mir in ihrer Anwesenheit schlimme Dinge ein. Jedoch habe ich jetzt durch 3 wöchiges intensives Befassen mit meinem Problem die Antwort gefunden. ich hab das ganze niedergeschrieben und ich hoffe es hilft dir.
Böse Gedanken sind Angst
Angst davor Dinge tun zu können zu denen man in Wahrheit niemals fähig wäre und die man auch nicht tun will. Man steigert sich in das ganze so tief hinein das man sich irgendwann selbst nicht mehr sicher ist ob man nicht doch dazu fähig wäre.
Man bildet sich sogar ein, schlimme Dinge zu planen.
Man bildet sich ein schlimme Dinge tun zu wollen obwohl man eigentlich kein großes Interesse daran hat. (Vielleicht Interesse am Sachverhalt, jedoch nicht an der Ausübung)
Im menschlichen Gehirn befindet sich eine Lagerhalle voll Ängsten und Freuden, die alle auf persönlicher Erfahrung beruhen. Diese Halle nennt man das Unterbewusstsein.
Es ist oft Partner jedoch auch gleichermaßen oft Gegenspieler des Bewusstseins.
Es kann einen Kampf unter ihnen ausbrechen, jedoch auch ein Duett aus ihnen entstehen das die schönsten Melodien vertont.
Die Symphonie des Lebens besteht daher aus unangenehmen und wohlklingenden Teilen.
Um die wohlklingenden überwiegen zu lassen muss man sich irgendwann die Frage stellen was man für ein Mensch ist. Also ist ein Kampf mit den Ängsten unausweichlich. Hat das positive den Kampf gewonnen ist man ein Komponist, der fähig ist wohlklingende Melodien entstehen zu lassen. Ist diese Symphonie fertig geschrieben und vertont, hat man sich selbst gefunden.
Mein Problem bei der ganzen Sache war stets das ich feststellte keine Angst vor einer solchen Tat zu haben. Denn unterbewusst war mir klar das eine solche Tat unmöglich ausführbar wäre. Ich hatte vielmehr Angst vor dem Gedanken. Daher konnte die Frage aufkommen ob ich nicht doch zu so etwas fähig wäre, was mich weiter verunsicherte.
Dies gepaart mit einer ausgeprägten Fantasie und Zeit zum Nachdenken ergeben eine tödliche Mischung, diese nenne ich Bewusstseinschaos.
Wenn man sich mal in einem solchen Chaos befindet, ist es schwer sich wieder herauszuwinden, da man nicht mehr Herr der Lage ist. Deswegen muss man einen der tausenden Fäden im Wollknäuel bunter Gedanken fassen und daran ziehen.
Es ist nicht wichtig welche Farbe der Faden hat und zu was er verarbeitet werden könnte, es ist nur wichtig das man ihn fasst.
Denn jeder Faden wird einen zu dem Ziel führen das weitere Gedankenspiele unnötig sind weil man nicht fähig wäre. Dann kann man das Chaos beseitigen und jeden Faden säuberlich in die Halle hängen.
Wenn man jedoch keinen Faden fasst und in Panik ausbricht, hat man verloren und der Knäuel löst sich nicht.
Das führt dann villeicht zur eigentlich sinnlosen Tat.
Böse Gedanken sind nichts weiter als Angst. Wenn man sich dem sicher ist hat man schon den Faden gefunden.
Sei dir dessen klar. Du hast selbst Angst davor schlimme Dinge tun zu können, deshalb denkst du sie, nicht weil du sie tun willst. Versuche das nicht zu verdrängen sondern werd dir klar was du willst. Denke an Schäden die daraus entstehen könnten, für dich, für deine Mitmenschen etc.
Dann wird dir klar das du das ganze nicht willst. Versuche nicht zu vergessen, sondern zu kämpfen. Das ist dein Faden.
Liebe Grüße, du schaffst das