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Ich glaube, ich bin Narzisstin...

D

Die Katze

Gast
Ich finde folgende Doku sehr interessant. Es geht zwar vordergründig um die Darstellung eines Psychopathen, aber die Grenzen sind zwischen Psychopath, Soziopathen und Narzissten sind fließend und überschneiden sich mit Persönlichkeitsmerkmalen.
Ich habe mir die Doku angesehen. Tut mir leid, der Typ (ich konnte ihn schon nach paar Minuten nicht mehr ernst nehmen) ist alles, aber kein Psychopath oder sonst was. Was er da macht ist gut mediale Aufmerksamkeit zu kriegen, in dem er wie einstudiert verschiedene Textschnippsel verschiedener Diagnosen aufsagt, weil er weiß, dass das die Reporter und das Publikum genau das hören wollen. Anhand seiner chaotischer Biographie würde ich ihn (wenn überhaupt) als gescheiterten Narzissten einordnen, aber nur wenn ein erfahrener Therapeut ganz fest mit beiden Augen zukneift ;)

Sehr viel wahrscheinlicher ist jedoch, dass der Typ, der sich zu Anfang als ach so berechnenden Psychopathen insziniert, eine ganz unsichere und gescheiterte Persönlichkeit ist, der durch das Studieren von Persönlichkeitsstörungen und den Zugang zu Medien einen Weg fand sich "wichtig zu machen", worauf genug Leute reingefallen sind.

Btw ist Soziopathie nicht mehr Up to date, heute sagt man "erworbene Psychopathie" und unterscheidet sich von echten Psychopathen insofern, dass sie eigentlich eine normale Gefühlswelt hatten, bevor dies durch schwere Misshandlungen und Missbrauch verschüttet wurde. Diese Leute schaffen im Gegensatz zu echten Psychopathen nicht sich in die Gesellschaft zu intigrieren.

Auch Narzissten sind etwas anderes. Sie können schon fühlen, ihr Problem ist aber, dass aufgrund eines verzerrten Selbstbildes und einem kaputten Selbstwert sie so sehr davon angetrieben sind ihren eigenen Wert zu beweisen, dass sie emotional nie anderen Menschen nah sein können. Denn wer sich selbst nicht aufrichtig liebt und von der Bestätigung anderer angewiesen ist, kann auch keine Liebe an andere geben.

Psychopathen haben hingegen das schwerste Los gezogen, durch ihre Unfähigkeit wirklich etwas zu fühlen. Sie sind eher das was zwar biologisch lebt, aber seelisch sind sie quasi als tot zu bezeichnen und immitieren das Leben nur, um nicht aufzufallen. Echte Psychopathen sind auch schwer auszumachen und fallen nicht auf. Das heißt sie können ihr ganzes Leben ihren Partner liebevoll behandeln, Freunde, Familie haben und beruflich so wie sozial hoch angesehen sein, doch für sie bedeutet es nichts, denn in ihnen ist einfach nichts. Sie spielen Liebe, Freude, Trauer usw. nur vor, weil sie wissen, dass es erwartet wird.
 
G

Gelöscht 65548

Gast
Hier mal ein paar Fakten:

Verdeckter Narzissmus wird von "normalen" Therapeuten sehr sehr oft nicht erkannt. Du brauchst einen der sich mit Persönlichkeitsstörungen auskennt.
Hinzu kommt, das es sich bei dir (möglicherweise) natürlich um den Verdeckten Narzissmus handelt den man äußerlich wirklich nicht sehr gut erkennen kann.

Dann jeder mit einer NPS hat gleichzeitig auch eine PTBS denn die NPS ist eine Trauma Entwicklungsstörung aufgrund von Misshandlung/Trauma/Missbrauch in der Kindheit.

Wenn du schon Narzissten in der Familie vermutest ist die Wahrscheinlichkeit das du ebenfalls eine NPS haben kannst recht hoch, denn inzwischen geht man davon aus das es AUCH genetisch vererbt werden kann, zu dieser PS zu neigen in bestimmten Situationen. (Nicht die NPS wird vererbt sondern die Chance solch eine Störung zu entwickeln. So habe ich es verstanden.)

Ich denke nicht, dass mich andere Menschen (leicht) als Narzisstin identifizieren würden, weil ich niemanden ausnutze oder manipuliere, was daran liegt, dass ich die allermeisten Menschen grundsätzlich nicht als hilfreich erachte. Ich habe lieber wenige oder keine Freunde, als welche die mich langweilen.
Hier will ich dir sagen. Auch wenn du anfängst dich zu reflektieren du merkst nicht wenn du als Narzisst manipulierst und verletzt oder ausnutzt. Denn dein Ich ist ja gestört. Deine komplette Wahrnehmung ist falsch/verändert. Allerdings kann man in der richtigen Therapie skills lernen um selbst Realität Checks durchzuführen etc.

Um jetzt zu erfahren ob du eine NPS hast, ist die einzige Möglichkeit zu einem erfahrenen Psychologe/Thjerapeut/Psychiater zu gehen.

Was du online liest und gesagt bekommst über NPS kannst du 85 % davon in die Tonne kloppen.
 

Dalmatiner

Aktives Mitglied
Ja, kann man, ist nur trotzdem sinnlos. In Foren haben genug Leute sich eingeredet schizophren, traumatisiert, Borderline oder sonst was zu sein, steigerten sich rein bis irgendwann rauskommt, dass die Ursache was anderes war.
Ich kann umgang-mit-narzissten.de empfehlen. Wer sich ernsthaft interessiert.
Die Verantwortung hat jeder selbst sich klar zu machen woher er Informationen bezieht.
 

unschubladisierbar

Sehr aktives Mitglied
Ich habe mir die Doku angesehen. Tut mir leid, der Typ (ich konnte ihn schon nach paar Minuten nicht mehr ernst nehmen) ist alles, aber kein Psychopath oder sonst was. Was er da macht ist gut mediale Aufmerksamkeit zu kriegen, in dem er wie einstudiert verschiedene Textschnippsel verschiedener Diagnosen aufsagt, weil er weiß, dass das die Reporter und das Publikum genau das hören wollen. Anhand seiner chaotischer Biographie würde ich ihn (wenn überhaupt) als gescheiterten Narzissten einordnen, aber nur wenn ein erfahrener Therapeut ganz fest mit beiden Augen zukneift
Es geht nicht darum ob der Typ nun das ist wofür er sich hält. Ich meine damit das es interessant ist wie die Ärzte ermitteln und das Verhalten erklären. Was für oder besser gesagt gegen seine Aussage spricht. Das der typ nicht ernst zunehmen ist, ist mir auch klar. Ich bin mir zwar nicht ganz sicher aber ich das ich den auch in einer anderen Doku schon gesehen habe. Da war er ganz anders....bzw. auf der anderen Seite

Deine Meinung, gleicher Typ oder nicht?

 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöscht 65548

Gast
Auch Narzissten sind etwas anderes. Sie können schon fühlen, ihr Problem ist aber, dass aufgrund eines verzerrten Selbstbildes und einem kaputten Selbstwert sie so sehr davon angetrieben sind ihren eigenen Wert zu beweisen, dass sie emotional nie anderen Menschen nah sein können. Denn wer sich selbst nicht aufrichtig liebt und von der Bestätigung anderer angewiesen ist, kann auch keine Liebe an andere geben.
Kann sein das ich das jetzt falsch verstehe, aber nur mal um es genauer zu erklären:

Narzissten haben kaum Empathie. Genauer gesagt Emotionale Empathie. Da sich der Teil des Gehirns dahingehend nicht (richtig) entwickeln konnte. Das bedeutet das sie nicht in der Lage sind, Emotional auf andere so zu reagieren wie "normale" Menschen.

Narzissten die in der Therapie sind müssen erst von Anfang an Lernen wie man mit anderen Menschen richtig kommuniziert und vor allem das sie durch die Ich-Störung gar nicht verstehen das andere Menschen eine völlig eigene Emotionale Welt haben.
Und dadurch das sie ja gar nicht wissen das ihnen emotionale Empathie fehlt, denken die meisten von ihnen tatsächlich sehr empathisch zu sein obwohl sie das gar nicht sind.
Allerdings kann man durch viel Therapie auch bei einem Narzissten die emotionale Empathie trainieren.

Ok sorry wenn das zu viel OT jetzt war.
 
G

Gelöscht 65548

Gast
Seh ich nicht so, Narzissmus ist in einer emotional unterentwickelten Welt eher Standard. Sei es die Mutter die mit ihren Kindern ihr Selbstbild verbessern will, oder der Frauenheld, der NLP Techniken beim Flirten anwendet damit die Frau Interesse an ihm hat. Narzissmus ist die Unfähigkeit die andere Person zu sehen, zu fühlen oder sich einzufühlen. Alle werden instrumentalisiert oder dienen als eigene Projektionsfläche (anderen das vorwerfen, was ihc selbst falsch mache). Bis zu einem gewissen Grad ist das normal, für manche aber chronisch. Gerade bei manchen Psychologen sehe ich ein komplettes Herabsehen auf den Patienten. Narzissmus ist ein universelles Phänomen.
Wir reden hier im threat von der Narzistischen Persönlichkeitsstörung die den cluster b's zugeordnet werden kann. Nicht vom "gesellschaftlichen narzissmus".
 
S

Sturmtochter

Gast
Ich möchte mich zuerst einmal bedanken. Als ich den Text abgeschickt hatte, habe mich gefühlt wie der größte Schmutz und einen riesen Shitstorm erwartet, aber die Antworten sind überraschend gesittet bis sehr nett ausgefallen. Ich kann nicht einschätzen, wie Menschen reagieren, wenn ich über mich (nicht meine Fassade) spreche. Aus meiner Vergangenheit kenne ich nur negative Reaktionen bis Boshaftigkeiten.

Du brauchst jemand, der auf dich eingeht, deine Bedürfnisse beachtet, einfach gut zu dir ist und dir Aufmerksamkeit schenkt. Damit du endlich erlebst, dass jemand für dich da ist.
Ich habe jemanden gefunden, der so gut zu mir ist. Er ist die einzige Person, auf die ich mich verlassen kann. Ich kann mich allerdings nicht 100% emotional darauf einlassen. Ich bin vielleicht zur Hälfte dabei (was mehr ist, als ich jemals zugelassen habe), die andere Hälfte sträubt sich. Ich habe das Gefühl, dass ich mich sonst emotional abhängig mache. Wenn sich diese Beziehung auflösen würde (egal warum), würde ich mit dem Kopf auf dem Boden aufschlagen. Ich habe nicht wirklich jemanden, der mich auffangen könnte, deswegen muss ich selbst dafür sorgen. Meine Unabhängigkeit ist meine Stabilität...

Ich würde nicht zwangläufig sagen das du ein Narzisst bist. [...]
Ich möchte dir nicht widersprechen, wenn du sagst, dass ich nicht narzisstisch bin, aber ich will auf ein paar Punkte eingehen.

Soweit ich mich belesen habe, gibt es nicht "den" Narzissmus. Er kann sich auf verschiedene Weisen ausdrücken. Dass man also unbedingt so und so handeln muss, um als Narzisst diagnostiziert zu werden, kann man also pauschal nicht sagen, deswegen kann man nicht zu jedem x-beliebigen Therapeuten, sondern braucht jemanden, der sich dieses Gebiet zur Aufgabe gemacht hat. Finde ich hier nicht.

Ich kenne meine Kompetenz und brauche niemanden, der sie mir bestätigt. Obwohl ich weiß, welche Kompetenz ich habe, bin ich extrem unsicher darin, sie zu vorzuführen. Bewerbe ich mein Können, fühle ich mich immer, als würde ich übertreiben oder lügen. Darüber hinaus bin ich dennoch sehr glaubhaft und wirke sicher. Man nimmt mir alles ab. Personaler schmelzen in meiner Hand wie ein Stück Butter. Niemand würde an meinem Gelaber zweifeln. Niemand.

Ich kann nicht mit Kritik umgehen, wie gesagt. In meinem ganzen Leben (bis vor Kurzem), habe ich alles abgeblockt und andere Menschen einfach ignoriert, wenn sie mich kritisiert haben. Ich habe ganze Freundschaften aufgegeben, weil es für mich nicht möglich war, etwas an mir zu ändern. Inzwischen nehme ich Kritik an, aber nicht um mich zu ändern, sondern um bei anderen ein bestimmtes Verhalten zu erzielen. Ob das narzisstisch ist oder nicht, es ist bescheuert, das weiß ich.

Was das belohnen betrifft. Ich wurde viel bestraft und geschlagen. Belohnungen gab es nur selten, Geschenke nur zu Weihnachten (nur eins, nichts teures, irgendein Brettspiel o.ä.). Gleichzeitig wurde ich öfter vor anderen Leuten gedemütigt und schlecht gemacht von meinen eigenen Eltern, paradoxerweise haben sie aber auch mit mir angegeben, wie klug ich nicht wäre etc. Ich habe es damals nicht verarbeiten können, es hat Verwirrung in mir ausgelöst. Ich weiß nur, dass ich nie gut genug sein konnte. Selbst bei guten Noten hätte ich mich mehr anstrengen können und bei sehr guten Noten wurde mir vermittelt, dass es erst ausreicht, wenn ich immer überall so gut wäre. Aber seis drum, mit meinen Eltern bin ich fertig.

Wenn du schon Narzissten in der Familie vermutest ist die Wahrscheinlichkeit das du ebenfalls eine NPS haben kannst recht hoch, [...]
Es ist zwar nicht diagnostiziert, aber ich bin mir da sehr sicher. Die Personen in meiner Familie, die es betrifft, sind so von sich eingenommen, dass man sich wie im falschen Film fühlt. Alle anderen sind schlecht und werden kritisiert, sie selbst machen ALLES besser und sowieso richtig. Alles was man selbst gut findet, wird schlecht geredet. Seien es Urlaubs- oder Lebenspläne, Bekanntschaften, Freundschaften, der eigene Körper, die neue Frisur... alles. Auf der anderen Seite beweihräuchern sie sich und erwarten Bewunderung. Ihre eigenen Verfehlungen werden komplett verleugnet.

Ganz normale Handlungen führen zu extremster Eskalation. Ich geb mal ein Beispiel: Ich habe mal im Wohnzimmer Bücher abgestaubt und wieder ins Regal einsortiert. Dabei wurde ich "erwischt". Daraufhin ist die Person explodiert, weil sie das als Kritik verstanden hat. Ob ich glauben würde, dass sie das selbst nicht könne? Ob ich sie für dumm halten würde? Etc. Und nein, es gab keinen Putzplan o.ä. Ich habe es sauber gemacht, weil es ein Gemeinschaftsraum war und es mal wieder Zeit war. Meiner Meinung nach eine ganz normale Sache, die man macht, wenn man zusammen in einem Haus wohnt.

Von Kritik will ich gar nicht anfangen. Du könntest diesen Menschen fragen, ob er bitte den Fernseher leiser stellen könnte. Daraufhin würde er ausrasten und fragen, ob man damit sagen wolle, er wäre schwerhörig. Dass er ganz bestimmt nicht schwerhörig wäre und man selbst eben zu empfindlich und man sich mal nicht so anstellen solle. Auf eine sehr herabfällig Art und Weise. (Sorry, dass so holprig klingt, ich bin nicht gut darin, solche Situationen nachzuerzählen.) Das ist im Grunde nicht einmal Kritik, aber ALLES was man sagt, wird als Kritik aufgefasst und brutalst abgeschmettert.

Solche Situationen waren der Alltag. Ich habe daraufhin sämtliche Bemühungen heruntergefahren, mich im Hintergrund gehalten und wenig geredet um das Eskalationspotential zu senken. Aber selbst das war Grund genug, um mich anzugreifen. Das wurde mir fortan als Faulheit ausgelegt.

Narzissten haben kaum Empathie. Genauer gesagt Emotionale Empathie. Da sich der Teil des Gehirns dahingehend nicht (richtig) entwickeln konnte. Das bedeutet das sie nicht in der Lage sind, Emotional auf andere so zu reagieren wie "normale" Menschen.
Ja. Das gibt mir jetzt zu denken. Ich war als Kind der Meinung, ich wäre eine richtig Nette, Hilfsbereite. Aber meine Freundinnen haben mir, nachdem ich ihnen anscheinend lange Zeit ziemlich auf die Nüsse gegangen bin, mal sehr deutlich ihre Meinung verklickert. Davor hatte ich ein komplett anderes Bild von mir. Wirklich komplett.

Ich habe eigentlich schon das Gefühl, dass ich viel Empathie habe. Aber ich hatte auch schon Situationen, in denen ich offensichtlich komplett falsch lag. Ich habe oft das Gefühl, dass ich die Realität nicht so wahrnehme wie andere. Mir ist es oft passiert, dass ich mit Menschen über etwas geredet habe und SEHR oft zur Antwort bekam: "Ja, aber du bist ja auch anders/eine Ausnahme." Und das war nicht als Kompliment gemeint (ich weiß, dass viele Männer sowas zum Flirten sagen), sondern im Rahmen von einer x-beliebigen Diskussion.

Ich kann nicht einschätzen, wie gut oder schlecht ich bin.
 

trigital

Aktives Mitglied
Hallo St.,

ich danke dir für deine Offenheit in deinem Beitrag, denn ich konnte mich selber dadurch besser verstehen. Ich bin froh, dass du einen Menschen des Vertrauens hast und lernst mit dir selber klar zu kommen. Ich schaff das auch immer wieder nicht. Aber nur weil ich es immer wieder schaffe.
So können wir froh sein, dass wir wenigstens einen Kopf haben auf den wir aufschlagen können. Ich konnte dich jedenfalls für mich aus deinem Beitrag sehr gut verstehen und das gab mir ein sehr gutes Gefühl.
Und so möchte ich doch froh sein können, dass man mit Menschenkenntnisse lernen kann etwas zu verstehen.
Du hast mir jedenfalls etwas durch deinen Beitrag gegeben und ich hoffe, dass ich dir mit meinen Gedanken auch etwas geben konnte.

lg t
 

unschubladisierbar

Sehr aktives Mitglied
Ich möchte dir nicht widersprechen, wenn du sagst, dass ich nicht narzisstisch bin, aber ich will auf ein paar Punkte eingehen.

Soweit ich mich belesen habe, gibt es nicht "den" Narzissmus. Er kann sich auf verschiedene Weisen ausdrücken.
Ob du narzisstisch bist oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Ich denke nur das die Punkte die du nennst nicht zwangsläufig narzisstisch sein müssen.

Auch die Tatsache die du am Anfang beschreibst das es in dir brodelt und etwas anstaut, ist für mich nicht narzisstisch. Das ist ein Gefühl das jeder kennt wenn er sich ungerecht behandelt fühlt, übergangen wird oder sonst in irgendeiner Form negativ Getriggert wird.
Jeder kennt solche Gedanken oder was man mit bestimmten Leuten am liebsten machen würde. Gedanken die in der Realität mehrere Jahre Knast bedeuten würden wenn man sie umsetzt. Jeder kennt es wenn man denkt...."Wenn nur einer nochmal das oder das sagt / tut, dann flipp ich aus und spring ihn an"

Das Problem am Internet und den damit verbunden Zugriff auf Informationen ist; dass man immer eine Seite findet die der eigenen Meinung entspricht. Gerade bei Krankheiten oder psychischen Störungen.
Um überhaupt eine Diagnose stellen zu können, muss man den Hintergrund kennen, die Geschichte des Menschen und sein Verhalten / die Ansichten die eine Person hat.
Je mehr man über psychische Störungen liest umso mehr fahren sich die meisten auf ein Krankheitsbild ein. Patienten die schon vor dem Besuch eines Therapeuten eine Selbstdiagnose für sich verinnerlicht haben sind mit am schwersten für einen Arzt zu behandeln.

Eine Selbstdiagnose ist eine Form der Selbsttäuschung. Weil man sich selbst ganz anders sieht und beurteilt wie es Außenstehende machen.

Außerdem ist es für Laien schwierig die Feinheiten einer Diagnose zu beachten. Je nachdem nach was man online sucht, du wirst eine Seite finden die dich und deine Meinung ergänzen.

Bsp: Auf der einen Seite findest du Infos welche Eigenschaften auf Narzissmus hinweisen. Auf einer anderen Seite findest du Infos die auf ein Trauma oder eine Angststörung hinweisen.

Jetzt gilt es zu klären: Bin ich Narzisst oder verhalte ich mich so wie ich es tue weil ich eine Angststörung, aufgrund eines Traumas, habe.

Oder andres Bsp.:
Während dir eine Seite erzählt das du jemand bist der Durchsetzungsstark ist und du deinen Wert kennst....weiß wo du hin willst.... Ziele hast...und diese auch erreichen willst...
Sprich, du bist bodenständig, motiviert, und bist Selbstbewusst

...erzählt dir eine andere Seite das du Rücksichtslos bist...mit allen Mitteln dein Ziel erreichen willst...auf deinem Weg dahin jedes Mittel recht ist....und Inkompetenz geschickt versteckst.....
Sprich, du bist selbstverliebt, egoistisch und Narzisstisch
 
G

Gelöscht 65548

Gast
Hallo sturmtochter :)




Es ist zwar nicht diagnostiziert, aber ich bin mir da sehr sicher. Die Personen in meiner Familie, die es betrifft, sind so von sich eingenommen, dass man sich wie im falschen Film fühlt. Alle anderen sind schlecht und werden kritisiert, sie selbst machen ALLES besser und sowieso richtig. Alles was man selbst gut findet, wird schlecht geredet. Seien es Urlaubs- oder Lebenspläne, Bekanntschaften, Freundschaften, der eigene Körper, die neue Frisur... alles. Auf der anderen Seite beweihräuchern sie sich und erwarten Bewunderung. Ihre eigenen Verfehlungen werden komplett verleugnet.
Von Kritik will ich gar nicht anfangen. Du könntest diesen Menschen fragen, ob er bitte den Fernseher leiser stellen könnte. Daraufhin würde er ausrasten und fragen, ob man damit sagen wolle, er wäre schwerhörig.
Ob deine Eltern jetzt eine NPS haben oder nicht kann natürlich nur ein Fachmann sagen.
Meine Eltern sind aus deinen Erzählungen her deinen recht ähnlich und ich habe teilweise ähnliches erlebt.

WENN allerdings bei dir eine NPS diagnostiziert werden sollte, kannst du davon ausgehen das dein Bauchgefühl deinen Eltern gegenüber richtig liegt. In meinem Fall werde ich das z.B. niemals erfahren da ich meine Mutter nicht zur Diagnostik überreden könnte aber das ist auch nicht mehr wichtig.


Ja. Das gibt mir jetzt zu denken. Ich war als Kind der Meinung, ich wäre eine richtig Nette, Hilfsbereite. Aber meine Freundinnen haben mir, nachdem ich ihnen anscheinend lange Zeit ziemlich auf die Nüsse gegangen bin, mal sehr deutlich ihre Meinung verklickert. Davor hatte ich ein komplett anderes Bild von mir. Wirklich komplett.
Ich habe eigentlich schon das Gefühl, dass ich viel Empathie habe.
Das ist ja das gefährliche bei der NPS. Narzissten haben eine gut bis überdurchschnittlich gute Kognitive Empathie. Da ihnen aber von Anfang an die Emotionale Empathie fehlt, wissen sie ja gar nicht das es da noch etwas anderes gibt. So gehen sie davon aus das jeder so fühlt wie sie wenn es um Empathie geht.

Ich kann mir nach deiner Schilderung schon vorstellen das du eine NPS (oder eine andere PS) haben könntest. Ich persönlich würde es wichtig finden so etwas herauszufinden damit man die passende Hilfe/Therapie bekommen kann.

Es gibt beim Verdeckten Narzissmus einige unterschiedliche Arten. Je nachdem wie sich deine NPS entwickelt (mit welchen anderen Anteilen z.B. richtung Borderline, histrionische PS etc.) sind deine Problematiken auch anders gelagert/verteilt.

Wichtigste Symptome allerdings sind:

Bindungsangst
komplette Kritikunfähigkeit
unglaublich langes "übel nehmen"
Scham - Wut Spirale
Neid
Probleme im sozialen Umgang


Man muss schon zum teil reflektiert sein wenn die NPS selbst "schützt" einen davor solche Dinge bei sich zu sehen oder einzugestehen.
 

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