Tief in mir, beschäftigt mich eine Sache schon sehr lange. Meine Zugehörigkeit zu einem Geschlecht, meine (nicht) gelebte Sexualität und die damit verbundene Position in der Gesellschaft.
Ich bin ein Kind der 90iger Jahre, und in der Annahme aufgewachsen, das es nur zwei Rollen gibt, in die man sich einfügen muss. Bestimmte Erwartungen erfüllen, nicht weil man dazu gezwungen wurde, sondern einfach weil dies ungeschriebene Gesetze waren.
Meine Familie, war und ist offen gegenüber Sexuelle Vielfältigkeit, doch die Geschlechterfrage wurde nie gestellt, da die Antwort als Unerschütterlich galt.
Ich bemerkte sehr früh, das ich in die Form, in die man mich drückte nicht passte. Ich war nie ein typischer Junge, wollte aber auch kein Mädchen sein. In der Pubertät blieben bei mir einige geschlechtsspezifische Veränderungen aus, es wurde nie geklärt wieso das so war. Um denen zu trotzen, die mich in einer Schublade stecken wollten, begann ich meinen Vornahmen dort zu gebrauchen, wo andere ihr Geschlecht erklärten.
Mein Leben lang, wollten mich die Leute "irgendwo" sehen. Ich musste mich verteidigen weil ich nicht homosexuell bin, ich musste mich verteidigen weil ich auch nicht heterosexuell bin. Heute weiß ich das ich A-Sexuell bin. Lange Zeit dachte ich, ich währe krank.
Doch habe ich einfach kein Interesse an Körperlichen Kontakt und an Beziehungen, die nur deswegen aufrecht erhalten werden, weil die Menschen angst vor dem allein sein haben. Ich bin kein Misanthrop, gute Gesellschaft ist mir genehm und kleine Intimitäten sind mir nicht fremd. Doch habe ich einfach führ mich entschieden das Körperliche nähe mir nicht halb soviel bringt wie Emotionale, nicht mal, es bringt mir gar nichts.
Seit ich aus meinen Elternhaus raus bin, kann ich mich besser entfalten. Meine Haare haben die länge die zu meinen Wohlbefinden passt. Ich übe einen Job aus, der nicht typisch für, das ist, als was ich mich darstellen könnte. Ich bin sowieso untypisch, in allen Bereichen. Ich bin Glücklich, ich bin so wie ich sein will. Das stößt auf Verwirrung, ab und an auch auf offene Ablehnung, aber damit kann ich leben, solange der Kreis den ich mir auserlesen habe mich so akzeptieren kann.
Doch ist es dieser Kreis, der mich bewegt hier zu schreiben. Dieser nimmt mich in einer Rolle war, die ich aus Unwissenheit und Bequemlichkeit, seit Jahrzehnten angenommen habe. Klar, ich fülle diese Rolle nicht mustergültig aus, bestenfalls könnte man mich als exzentrisch bezeichnen.
Und deswegen habe ich nun Angst, mir eine "Schublade" zu verpassen, besonders weil ich diese so sehr ablehne. Doch finde ich es auch irgendwie nicht richtig, in einer Rolle zu bleiben, nur weil sich so Konfrontationen vermeiden ließen. Über meine A-Sexualität weiß man bescheid, meine Familie glaubt an eine "Phase" die vorbei geht, wenn jemand "richtiges" kommt. Meine Freunde gehören selbst der LGBTI+ Community an.
Ich weiß nicht, ob jemand das was ich hier nieder schreibe, als echtes Problem sieht. Letztens musste ich für meine Arbeit einen Fragebogen ausfüllen. Zum Ankreuzen war dort; Herr, Frau, Divers"
Ich habe es nicht geschafft, mich dort einzutragen wo ich mich nun richtig fühle, weil ich in der Rolle, in die ich hineingewachsen bin, feststecke. Meine Frage ist, wenn ich mich aus der Form drücke, zerfalle ich dann? Ist die Diversität nur eine weitere, Pressform in die die Gesellschaft das reindrückt, was einer Erklärung bedarf? Und muss ich mich, erklären weil ich mich nicht über ein Geschlecht oder eine Sexualität definiere? Wieso muss ich mir all diese Gedanken machen, wo unsere Gesellschaft doch aufgeschlossen sein will, aber ich die Leute hinter vorgehaltener Hand tuscheln höre?
Ich wollte mir das mal vom Herzen schreiben, ich hoffe auf Antworten, vielleicht gibt es Leute mit ähnlichen Gedanken. Über regen Austausch würde ich mich freuen.
Danke fürs lesen, bleiben Sie gesund.
Ich bin ein Kind der 90iger Jahre, und in der Annahme aufgewachsen, das es nur zwei Rollen gibt, in die man sich einfügen muss. Bestimmte Erwartungen erfüllen, nicht weil man dazu gezwungen wurde, sondern einfach weil dies ungeschriebene Gesetze waren.
Meine Familie, war und ist offen gegenüber Sexuelle Vielfältigkeit, doch die Geschlechterfrage wurde nie gestellt, da die Antwort als Unerschütterlich galt.
Ich bemerkte sehr früh, das ich in die Form, in die man mich drückte nicht passte. Ich war nie ein typischer Junge, wollte aber auch kein Mädchen sein. In der Pubertät blieben bei mir einige geschlechtsspezifische Veränderungen aus, es wurde nie geklärt wieso das so war. Um denen zu trotzen, die mich in einer Schublade stecken wollten, begann ich meinen Vornahmen dort zu gebrauchen, wo andere ihr Geschlecht erklärten.
Mein Leben lang, wollten mich die Leute "irgendwo" sehen. Ich musste mich verteidigen weil ich nicht homosexuell bin, ich musste mich verteidigen weil ich auch nicht heterosexuell bin. Heute weiß ich das ich A-Sexuell bin. Lange Zeit dachte ich, ich währe krank.
Doch habe ich einfach kein Interesse an Körperlichen Kontakt und an Beziehungen, die nur deswegen aufrecht erhalten werden, weil die Menschen angst vor dem allein sein haben. Ich bin kein Misanthrop, gute Gesellschaft ist mir genehm und kleine Intimitäten sind mir nicht fremd. Doch habe ich einfach führ mich entschieden das Körperliche nähe mir nicht halb soviel bringt wie Emotionale, nicht mal, es bringt mir gar nichts.
Seit ich aus meinen Elternhaus raus bin, kann ich mich besser entfalten. Meine Haare haben die länge die zu meinen Wohlbefinden passt. Ich übe einen Job aus, der nicht typisch für, das ist, als was ich mich darstellen könnte. Ich bin sowieso untypisch, in allen Bereichen. Ich bin Glücklich, ich bin so wie ich sein will. Das stößt auf Verwirrung, ab und an auch auf offene Ablehnung, aber damit kann ich leben, solange der Kreis den ich mir auserlesen habe mich so akzeptieren kann.
Doch ist es dieser Kreis, der mich bewegt hier zu schreiben. Dieser nimmt mich in einer Rolle war, die ich aus Unwissenheit und Bequemlichkeit, seit Jahrzehnten angenommen habe. Klar, ich fülle diese Rolle nicht mustergültig aus, bestenfalls könnte man mich als exzentrisch bezeichnen.
Und deswegen habe ich nun Angst, mir eine "Schublade" zu verpassen, besonders weil ich diese so sehr ablehne. Doch finde ich es auch irgendwie nicht richtig, in einer Rolle zu bleiben, nur weil sich so Konfrontationen vermeiden ließen. Über meine A-Sexualität weiß man bescheid, meine Familie glaubt an eine "Phase" die vorbei geht, wenn jemand "richtiges" kommt. Meine Freunde gehören selbst der LGBTI+ Community an.
Ich weiß nicht, ob jemand das was ich hier nieder schreibe, als echtes Problem sieht. Letztens musste ich für meine Arbeit einen Fragebogen ausfüllen. Zum Ankreuzen war dort; Herr, Frau, Divers"
Ich habe es nicht geschafft, mich dort einzutragen wo ich mich nun richtig fühle, weil ich in der Rolle, in die ich hineingewachsen bin, feststecke. Meine Frage ist, wenn ich mich aus der Form drücke, zerfalle ich dann? Ist die Diversität nur eine weitere, Pressform in die die Gesellschaft das reindrückt, was einer Erklärung bedarf? Und muss ich mich, erklären weil ich mich nicht über ein Geschlecht oder eine Sexualität definiere? Wieso muss ich mir all diese Gedanken machen, wo unsere Gesellschaft doch aufgeschlossen sein will, aber ich die Leute hinter vorgehaltener Hand tuscheln höre?
Ich wollte mir das mal vom Herzen schreiben, ich hoffe auf Antworten, vielleicht gibt es Leute mit ähnlichen Gedanken. Über regen Austausch würde ich mich freuen.
Danke fürs lesen, bleiben Sie gesund.