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Ich fühle mich völlig erschöpft...

G

Gast

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Hallo liebes Forum,

ich habe lange überlegt, ob ich meine Gedanken und Sorgen nicht eventuell mal in einem Forum nieder schreiben sollte. Mittlerweile hat sich in mir so viel angestaut, dass ich innerlich einfach das Gefühl habe daran zu zerbrechen.
Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll und könnte mir denken, dass das hier ein sehr langer Eintrag wird. Aber ich versuche es mal irgendwie zu ordnen…

Es fing vor knapp 4 Jahren an. Da war ich gerade ein mal 18 und zog von zu Hause wegen meines Studiums aus. Weit weg von meiner Heimat in eine andere Stadt. Damals noch mit meinem damaligen Freund. Die Beziehung zerbrach aber recht schnell nach etwa einem halben Jahr und ich suchte mir in der selben Stadt eine Wohnung für mich alleine. Bis dahin ging es mir noch prima. Ich hab ganz guten Anschluss gefunden und war total stolz auf meine eigenen 4 Wände, die ich liebevoll einrichtete und pflegte. Mit meinem Studium war ich weniger zufrieden und fühlte mich einfach lustlos, weshalb ich den Studiengang wechselte. Doch auch dort stellte ich nach geraumer Zeit fest, dass es einfach nichts für mich ist. Neben dem Studium jobbte ich immer und lernte dadurch neue Leute und auch das Arbeitsleben kennen, was mir irgendwie sehr gut tat.
Irgendwann lernte ich einen Mann kennen, der mir recht schnell den Verstand raubte und wir kamen nach einigen Monaten zusammen. Er lebte allerdings in einer anderen Stadt und wir sahen uns nur an den Wochenenden.
Dann fing es plötzlich irgendwie an, dass ich mich in der Stadt alleine fühlte… Obwohl ich mich 2-3 Mal die Woche mit Freunden verabredete und viel unterwegs war. Ich hatte das Gefühl, dass mir irgendetwas fehlt. Zu der Zeit war ich noch im Studium aber quälte mich schon zur Uni. Ich redete mit meiner Familie über meine Situation und suchte mir Hilfe bei einer Psychologin, die an meiner Uni arbeitete und schilderte ihr mein Problem, von dem ich selbst nicht so genau wusste, wie es eigentlich aussah. Ich war einfach unzufrieden. Mit mir und der gesamten Situation. Doch nach 3 Sitzungen stellte sie fest, dass ich völlig "ok" sei. Also ging ich dort nicht mehr hin.
Es folgten einige Wochen der Verzweiflung und viele Up's und Down's. Bis ich einen Entschluss fasste: Weg zu ziehen und in einer neuen Stadt eine Ausbildung anzufangen. Ich wollte einen Neubeginn.
Ich zog in die Stadt, in der auch mein Freund lebte. Tatsächlich hatte es mir die Stadt selbst aber schon viel früher angetan. Ich hielt es für einen guten Entschluss, suchte mir hier auch wieder eine Wohnung und war mit der Arbeit zufrieden. Doch nach knapp 4 Monaten wandelte sich alles wieder…
Mein Freund verließ mich aus dem Nichts nach 1,5 Jahren Beziehung, was mich aber nur sehr kurz aus der Bahn warf. Innerhalb von einem Monat war ich drüber hinweg und konzentrierte mich auf die Arbeit und genoss die schöne Stadt, in der ich jetzt wohnte. Denn auch hier fand ich rasch eine Hand voll neuer Leute, mit denen ich regelmäßig etwas unternehmen konnte.

Doch dann wurde es auf der Arbeit schlimm. Es fing an, dass ich mitbekam, wie Kolleginnen hinter meinem Rücken gegen mich wetterten. Es wurden teilweise Lügen erzählt oder einfach böse über mich her gezogen. Ich schwor mir aber da drüber zu stehen. Doch insgesamt stieg der Druck, der auf mich ausgeübt wurde. Ich begann die Arbeit als sehr anstrengend zu empfinden und entwickelte eine Angst, insbesondere gegenüber meinen Kollegen. Zudem ist meine Chefin auch sehr launisch und lässt ihren Frust gern an den Mitarbeitern aus. Mir kam es vor als würde plötzlich eine Fassade im Betrieb fallen und ich verlor jegliche Lust zur Arbeit zu gehen. Ständig muss ich mich wegen irgendwelchen Sachen rechtfertigen. Bin ich mal krank, wird man bei der Rückkehr in den Betrieb regelrecht verhört und es werden einem indirekt Vorwürfe gemacht. Manchmal grenzt der Druck der dort gemacht wird wirklich an Terror und Schikane...
Ich rede mir immer ein, dass ich einfach über allem stehe. Aber ich merke eben, dass ich innerlich sehr daran zu knabbern habe und meinen Job eigentlich anfange wirklich zu hassen. Allerdings kann ich einfach nicht die Ausbildung hinschmeißen. Dafür bin ich zu stolz und es würde mich ärgern dort meine Zeit verschwendet zu haben!

Mein Rückhalt sind im Moment meine Eltern. Wobei es meiner Mutter selbst auch gar nicht gut geht. Sie ist seit über 10 Jahren schwer depressiv und in Behandlung. Da fühle ich mich manchmal nicht gut sie auch noch mit meinen Sorgen von der Arbeit zu belasten… Ich will auch einfach nicht, dass sie sich solche Sorgen um mich macht. Mein Vater unterstützt mich zwar aber sieht das alles etwas rationaler.
Dann habe ich noch einen sehr guten Freund, der mir immer zuhört. Aber er kann mir auch nicht wirklich weiterhelfen und ist meine Geschichten von der Arbeit sicherlich mittlerweile leid… Er regt sich immer sehr darüber auf, wenn ich ihm von bestimmten Vorfällen erzähle. Aber er ist eben der Meinung: Entweder ich lasse mir das nicht bieten und suche mir etwas anderes oder ich beiße die Zähne zusammen und zieh es eben durch.
Und dann gibt es da noch einen anderen für mich sehr wichtigen Menschen, der selbst viel beschäftigt und immer unterwegs ist, sich aber dennoch so viel Zeit wie ihm nur möglich für mich nimmt. Wenn er mich besucht, bin ich glücklich. Leider passiert das nicht allzu oft, da er auch nicht um die Ecke wohnt und viel auf Reisen ist…

Schlimm ist für mich seit Neuestem auch, dass ich einfach nicht mehr abschalten kann. Nirgends. Nicht mal mehr bei mir zu Hause. Ich habe neue Nachbarn bekommen, die ein kleines Kind haben, welches ständig schreit. Ich kann nachts deswegen nicht mehr schlafen, habe ständig Kopfschmerzen und auch tagsüber halte ich es bei mir drinnen kaum aus. Ich weiß, dass man Kinderlärm hinnehmen muss aber das ist wirklich etwas, das mich nahezu völlig verrückt macht, weil ich mich rundum die Uhr nur noch gestresst fühle…

Bis heute war ich krank geschrieben, weil ich eine OP hatte. Morgen muss ich wieder zur Arbeit (mit riesigem Pflaster im Gesicht), obwohl es mir noch nicht wirklich gut geht und ich Schmerzen. Aber ich habe mich einfach nicht getraut mich noch länger krank schreiben zu lassen, weil ich wieder Angst vor den Reaktionen meiner Kollegen und der Chefin habe. Ich schäme mich ehrlich gesagt auch irgendwie mit dem Pflaster im Gesicht zur Arbeit zu gehen und mich den bohrenden Fragen meiner Kollegen zu stellen.
Wenn ich an die Arbeit denke, bekomme ich sofort Schweißausbrüche und eine leichte Panik kommt in mir auf…
Doch auch andere Sachen beschäftigen mich… Auch wenn ich an meine Mutter denke, stimmt mich das traurig… Oder wie sehr ich es einfach vermisse diesen bestimmten Menschen um mich zu haben, weil er mich die traurigen Momente fast vergessen lässt.

In letzter Zeit breche ich daheim einfach für einige Minuten in Tränen aus. Die ganze Zeit habe ich mir eingeredet, dass ich ein dickes Fell habe und frage mich deswegen auch, was in letzter Zeit einfach nicht mit mir stimmt… Rein gar nichts scheint mich irgendwie zufrieden zu stellen und vom Stress runter zu holen...
Ich habe in mir das Gefühl am liebsten einfach wieder irgendwo neu anzufangen. Aber weiß nicht mal wo. Gerade weil hier eigentlich der Ort ist, wo ich immer hin wollte. Außerdem weiß ich, dass es meine Probleme nicht so einfach lösen würde. Deswegen versuche ich vernünftig zu bleiben. Doch teilweise erkenne ich mich einfach selbst nicht wieder…

Ich wollte fragen, was ihr an meiner Stelle tun würdet?
Macht es hier schon Sinn vielleicht nochmal professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen?

Danke für Antworten.
 

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