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Ich fühle mich uralt und wie eine Versagerin

Ein liebes Hallo an alle,

ich habe das Gefühl, dass mein Leben schon vorbei ist ohne dass ich es jemals richtig gelebt habe. Ich bin 28 Jahre alt und das ist nun mal schon so gut wie 30. Ich bin eine Frau und verliere an Attraktivität, je älter ich werde, und besonders toll ausgesehen habe ich auch vorher noch nie. Ich habe superviel Probleme, einen Freund zu finden. Die hatte ich immer schon. Wo andere schon mindestens 3 Beziehungen oder sogar schon Ehen hinter sich hatten, hatte ich gerade mal eine richtige Beziehung, die nur 5 Monate hielt. Und das auch erst mit Ende 25. Was das Berufliche betrifft, bin ich ebenfalls eine Versagerin. Ich studiere im 11. (!) Semester (BA), habe jetzt gerade mal so die Ba-Arbeit bestanden und quäl mich trotzdem noch durch Kleckerreste aus meinem Nebenfach. Wie soll denn meine Zukunft aussehen? Eine bettelarme, erfolglose, nicht besonders attraktive, ganz schön alte Frau für den Berufseinstieg will doch weder ein Mann noch ein Personalchef. Wie sieht es aus mit Familie? Ich werde wohl nie eine haben, weil mich ja kein Mann will und irgendwann bin ich auch für das Kinder bekommen zu alt. Das alles rückt immer näher. Im Moment muss ich auch noch wieder bei meiner Mutter wohnen, die mich noch nie wirklich gut oder aus Nächstenliebe behandelt/gehandelt hat.

Außerdem würde ich supergern meinen Master machen, denn bei meinem Fach hat man beruflich keine Chance mit nur einem so schlechten, viel zu verspäteten BA-Abschluss. Ein Semester MA habe ich schon studieren können (weil ich schon lange mein Hauptfach so gut wie fertig habe), aber wie soll es weitergehen, wenn ich den Rest aus meinem Nebenfach jetzt nicht mehr schaffe? Ich überleg schon, mir das Leben zu nehmen, wenn das nichts wird. Ich hab ja auch sonst nirgends Erfolg und bin unglücklich. Da brauche ich auch kein Leben. Was denn, wenn ich in diesem Job feststecke, den ich nur zur Überbrückung mache? Etwas, was jeder machen kann, wozu man nicht einmal einen Schulabschluss bräuchte... Das macht mich gerade alles einfach nur fertig, und ich finde mich einfach so schrecklich alt. Ich hätte gern die letzten 10 Jahre zurück und würde alles anders machen, schneller fertig sein, mich nicht von anderen ausnehmen und/oder verarschen lassen...

Kennt jemand diese Gefühle? Ich weiß auch selbst dann, wenn ich einen Abschluss, einen MA-Abschluss hätte (den ich wohl selbst bei bestem Willen nicht vor 30 hätte), gar nicht mehr, ob noch was aus mir werden kann :/.
Bin verzweifelt und freue mich über jeden Kommentar. Danke schön schon mal im Voraus!

LG Tränendes Herzchen
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Hallo, Tränendes Herzchen,

Du fragst nur „was wäre wenn…es sich schlecht entwickelt?“
Und setzt Dir damit permanent eine negative Brille auf. Menschen fühlen sich zu den Menschen hingezogen, die Chancen sehen, das Leben, den Beruf, die Partnerschaft positiv und erfolgreich zu gestalten.

Sicher, die Risiken des Lebens sowie die eigenen Schwachstellen soll man nicht ignorieren. Nur – in den Focus gehören die Chancen. Wie wirst Du Dich fühlen….wenn Dir alles gelingt? Wie wirst Du Dich fühlen, wenn Schwierigkeiten auftauchen und Du diese überwindest? Wie wirst Du Dich fühlen, wenn Du auch nach dem 32. Kennenlernen eines möglichen Partners endlich mit Nr. 33 auf den Partner triffst, der Dich liebt wie Du bist?

Hör bitte auf, Dir das Leben und die eigene Person ständig schlecht zu reden. So kann kein Mensch glücklich werden. Hab‘ einfach Mut zum Leben und Mut, jede Aufgabe für sich strukturiert anzugehen. Bleib‘ dabei locker und vergiß nicht, dass Du ein liebenswerter Mensch bist, dem nur die Freunde und der Partner fehlen, die das mal deutlich sagen. Aber das kommt schon noch.

Fehlschläge und Niederlage kommen von alleine. Die brauchst Du Dir nicht herbeizureden. Für die Nutzung der Chancen muss man allerdings etwas tun. Zuerst jedoch die richtige Brille aufsetzen, damit Du die Chancen überhaupt erkennst.

Als ich die Schule wechseln wollte, wurde mir abgeraten, es sei nichts für mich. Als ich studieren wollte, wurde mir abgeraten – es sei zu schwer. Von keiner negativen Einstellung habe ich mich abschrecken lassen. Wie gut meine Einstellung war und heute noch ist, sehe ich im Rückblick.

Ich kann keinen Grund für Deine Verzweiflung erkennen. Was meinst Du, würde meine Brille Dir passen?

LG, Nordrheiner
 
T

Triulm

Gast
Liebes Tränendes Herzchen,

Es tut mir weg das du sowas schreibst, glaubte ich dich doch in besseren Gefühlen. Ich würde dir gern eine PN schreiben, nur dummerweise hab ich mich doch wieder abgemeldet.

Auch wenn es dir kaum ein Trost sein wird, vor einigen Jahren ging es mir ganz ähnlich. Keine Beziehung, das zweite Studium, kein Geld und was das schlimmste war, keinen Rückhalt von Niemanden.
Mit den Jahren opfert man sich für andere, um Verständnis und Akzeptanz zu finden und ist am ende doch allein.

Attraktivität liegt doch immer im Auge des Betrachters. Ich kann mir nicht vorstellen, dass du hässlich bist. Nach all dem was ich von dir weiß, kann ich zumindest sagen, dass du einen angenehmen Charakter hast.

Kinder kann man auch noch mit 35 bekommen, wenn die Natur mitspielt sogar mit 40.

Arbeiten heißt Geld verdienen, und gibt dem Leben einen Sinn, wenn es keinen anderen hat. Aber wir leben in einem Sozialstaat. Hier wirst du nicht untergehen. Sicher kratzt es am Ego. Aber gib dich nicht auf!
Allein deinen Selbstwert musst du finden, und deinem Leben einen Sinn geben, dir selbst eine erfüllende Aufgabe geben, die über gesellschaftliche Zwänge hinausgeht.

Liebe Grüße,
Trilum
 

Findefuchs

Sehr aktives Mitglied
Wenn eine Frau mit 30 für dich alt ist, was ist sie dann mit 40, 50, 60 und 70?

Auch Männer lassen im Alter nach und werden "unattraktiver".

Du hast das Gefühl, bisher nichts im Leben erreicht zu haben. Und mit Ende 20 kann man vermeintlich schwieriger einen Neuanfang starten oder falsche Entscheidungen korrigieren, als noch ein paar Jahre zuvor. Aber das ist nur bedingt wahr.

Ich denke, die Ende 20er sind so eine Zeit, in der man viel selbst reflektiert und nochmal Revue passieren lässt. Und sich mit anderen vergleicht, weil man ab Mitte 20 oft anfängt, beruflich durchzustarten, sich was aufzubauen, man beschäftigt sich mehr mit Familiengründung oder ob man das will ... Wenn man dann mit Ende 20 vor einem gefühlten Nichts steht, ist das sehr schmerzhaft.

Das alles kann schon mal dafür sorgen, dass man sich mit 28 alt fühlt. Und nochmal gerne ein paar Schritte zurück gehen wollen würde, wenn das machbar wäre. Weil man mit den Jahren vielleicht auch zu oft verletzt, zu oft gegen verschlossene Türen gelaufen ist oder zu oft gescheitert ist.

Alt ist man deswegen nicht. Man macht sich selbst alt.

Du greifst auch viel zu weit voraus. Woher willst du wissen, ob du nicht nächsten Monat deinen Traummann triffst, der die Schönheit und Einzigartigkeit in dir erkennt, die in dir innewohnt?

Du machst viel zu viel von deiner vermeintlich zu wenig vorhandenen Attraktivität abhängig. Wer nur deswegen mit dir eine Familie gründen will, den solltest du in den Wind schießen.

Ich glaube, im Moment ist für dich alles grau in grau. Wenn es nicht sogar schwarz für dich ist. Und wenn das so ist, fühlt man sich oft hässlicher und unbedeutender als andere.

Es gibt Leute, die orientieren sich mit 40 nochmal beruflich um. Studieren nochmal etwas ganz anderes. Wenn die das schaffen, schaffst du das auch, dein Studium hinzubekommen.

Du musst dringend versuchen, für dich wieder Perspektiven zu entwickeln und dich selbst positiver zu sehen. Und die zu werden, die du sein könntest, wenn du diese selbstzerstörerischen und negativen Gedanken und Meinungen nicht hättest.
 
U

Unlimited

Gast
Ich bin 28 Jahre alt und das ist nun mal schon so gut wie 30. Ich bin eine Frau und verliere an Attraktivität, je älter ich werde, und besonders toll ausgesehen habe ich auch vorher noch nie. Ich habe superviel Probleme, einen Freund zu finden. Die hatte ich immer schon. Wo andere schon mindestens 3 Beziehungen oder sogar schon Ehen hinter sich hatten, hatte ich gerade mal eine richtige Beziehung, die nur 5 Monate hielt. Und das auch erst mit Ende 25. Was das Berufliche betrifft, bin ich ebenfalls eine Versagerin. Ich studiere im 11. (!) Semester (BA), habe jetzt gerade mal so die Ba-Arbeit bestanden und quäl mich trotzdem noch durch Kleckerreste aus meinem Nebenfach. Wie soll denn meine Zukunft aussehen? Eine bettelarme, erfolglose, nicht besonders attraktive, ganz schön alte Frau für den Berufseinstieg will doch weder ein Mann noch ein Personalchef. Wie sieht es aus mit Familie? Ich werde wohl nie eine haben, weil mich ja kein Mann will und irgendwann bin ich auch für das Kinder bekommen zu alt. Das alles rückt immer näher. Im Moment muss ich auch noch wieder bei meiner Mutter wohnen, die mich noch nie wirklich gut oder aus Nächstenliebe behandelt/gehandelt hat.
Das hört man von Frauen in Deutschland sehr oft.
Eine Asiatin oder Südamerikanerin strahlt mit 28 enorm viel Lebensfreude aus, eine Deutsche jammert dass sie schon zu alt ist (du schreibst sogar "uralt").
Kein Wunder dass sie dann keinen Mann finden kann.
Wer will schon sich eine Frau antun, die bereits in diesem Alter jammert und sich uralt fühlt?
Wenn du ein Mann wärst, würdest du mit so einer was anfangen wollen?
Aber halt, es gibt eine Lösung, mittlerweile müssen Frauen nicht mehr gut aussehen und um Männer kämpfen, sie können gegen Zahlung auch so an gute Gene rankommen und Nachwuchs bekommen.
Das Zauberwort heisst Spermadatenbanken, s. Thread "Sind Designer-Babys moralisch vertretbar?"
 

mimikry01

Mitglied
Sooo, also den Gedanken, dir das Leben zu nehmen, schiebst du mal ganz schnell weg, okay? :) Und das sage ich nicht weil man das immer sagt, sondern weil es dafür verdammt gute Gründe gibt. Lass mich dir was sagen.

Du bist 28 und studierst im 11. Semester. Ich bin ganz ehrlich - das sieht keiner gerne und ist auch wirklich keine Glanzleistung. Das ist im Vergleich zu deinen Konkurrenten auf dem Arbeitsmarkt unterdurchschnittlich. Darf ich mir die Frage erlauben, warum du so lange brauchst? Was hat dich daran gehindert, es in der normalen Zeit zu schaffen? Und was studierst du?

Egal was es ist, es wird dir das berufliche Leben nicht grade einfacher machen, aber es wird es dir auch nicht unmöglich machen. Okay? Das Leben ist keine Einbahnstraße und du hast viele Möglichkeiten. Du musst dich jetzt einfach nur verdammt mehr ins Zeug legen als andere. Hast du jemals darüber nachgedacht, wie es mit Selbständigkeit aussehen würde? Dafür ist es nämlich völlig egal, wie lange du studiert hast - da zählt was du tatsächlich kannst und tust.

Zum Thema Beziehungen: Bitte lass das nicht an deinem Lebenswert zweifeln. Ich weiß, wir alle wünschen uns einen tollen Partner, eine super Familie, und natürlich wäre es eine Bereicherung für das Leben - das heißt aber nicht, dass es nicht ohne auch gehen würde. Ich verstehe es absolut wenn man deswegen mal schlecht drauf ist, aber bitte ziehe niemals daraus Schlüsse, was du im Leben erreicht hast und wie glücklich du bist. Man kann auch allleine glücklich sein. Vielleicht nicht ganz so glücklich wie mit einem passenden Partner, aber sowas von glücklich genug, dass sich das Leben allemal lohnt. Du kannst deine Ziele nur anpassen. Du kannst versuchen einen Partner zu finden, aber überleg dir auch, was du alles tun kannst, wenn du keinen Partner findest. Dann hast du z.B. mehr Zeit. Vielleicht kannst du irgendwas tun, was du schon immer tun wolltest. Eine ehrenamtliche Tätigkeit, die dein Herz erfüllt zum Beispiel? Stell was auf die Beine, überleg dir was. Spinn einfach mal kreativ im Kopf herum. Denk drüber nach ins Ausland zu gehen. Spiele Dinge durch, bei denen du jetzt sagen würdest: Niemals! Lass sie einfach mal gedanklich durchgehen - da verlierst du nie was! - und du wirst merken, dass sich viele Wege ergeben. Manchmal kommt man auf Optionen, die man am Anfang überhaupt nicht auf dem Radar hatte.

Ach ja und noch als ein Tipp, schau nicht zu sehr in die Vergangenheit. Die letzten zehn Jahre sind gegessen. Vielleicht siehst du Fehler und Dinge, die du anders hättest machen sollen, aber egal wie sehr du dich ärgern wirst oder wie sehr es dich enttäuscht, das bringt dich exakt 0 Zentimeter weiter zu deinem Ziel. Und nachher ärgerst du dich mit 40 über die letzten zehn Jahre. Hör auf, in die Vergangenheit zu schauen und lerne aus deinen Fehlern, tue alles, was du JETZT tun kannst, suche Perspektiven für die Zukunft, arbeite hart und du wirst etwas dafür zurückbekommen.
 
U

Unlimited

Gast
Du bist 28 und studierst im 11. Semester.
Das an sich wäre noch kein Weltuntergang. Zwar sind ein paar Jahre und DRV-Rentenpunkte verloren, aber wenn sie bald fertig ist kann sie endlich anfangen zu arbeiten und zum ersten Mal in ihrem Leben dem Steuerzahler nicht mehr auf der Tasche zu liegen. Und dann kann sie zwischen 30 und 67 noch genug Rentenpunkte sammeln damit sie eine Rente bekommt, von der sie im hohen Alter leben kann und nicht verhungert.

Ihr Problem sehe eher darin dass sie sich uralt fühlt, während ihre Altersgenossinnen in anderen Ländern in diesem Alter das Leben in vollen Zügen genießen.
 
Zuletzt bearbeitet:

mimikry01

Mitglied
Hi,

das kann gut sein. Ich denke dieses Alt-Fühlen kommt durch mangelnde Zukunftsperspektiven. Der Mensch fühlt sich alt, wenn er sich auf nichts in der Zukunft freuen kann oder das Gefühl hat, was zu verpassen (was man nur kriegt, wenn man dauernd in die Vergangenheit schaut; denn an der Gegenwart kann man immer was ändern).

Das Problem bezüglich des langen Studierens und dem Alter meinte ich bezogen auf die Jobsuche. Wenn man so lange studiert hat und keine Arbeitserfahrung hat (nehme ich mal an, wenn nicht korrigiere mich Fragestellerin :)) wird das im klassischen Bewerbungsprozess leider verdammt schwierig. Heißt nicht unmöglich. Aber mit einer normalen Bewerbung die man dann an Unternehmen abschickt, zu denen man vorher keinen Kontakt hatte, wird man damit tendenziell nicht weit kommen. Wobei es natürlich auch hier Branchenunterschiede gibt - weiß jetzt nicht um welches Studium es sich handelt und will daher nicht allzu vorschnell urteilen.
 
U

Unlimited

Gast
Da ist sicherlich was dran, aber sie wird eine Stelle finden.

Wir werden in den nächsten Jahren zunehmend das Problem bekommen, dass es nicht genug deutschsprachige Spezialisten geben wird um die Gesellschaft, die Industrie usw. am Laufen zu halten. Da wird jeder eingestellt, egal wie schlecht die Noten sind. Für körperliche und weniger intellektuelle Arbeiten hat man jetzt junge Männer aus moslemischen Ländern geholt, diese Tätigkeiten muss die TE nicht ausüben, für sie werden die anderen ackern. Eigentlich eine Luxus-Situation für sie. In anderen Ländern arbeiten Frauen härter und sind trotzdem mit dem Leben zufriedener.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Trilum: Vielen lieben Dank für deine aufbauenden Worte. Schade, dass du nicht mehr im Forum angemeldet bist. Ich hatte mal eine bessere Phase, das stimmt. Aber meine ehemalige Mitbewohnerin hat sich als stark unter Medikamenteneinfluss stehend und Alkoholikerin entpuppt, die im Nu die Wohnung in eine Ruine voller Schimmel und Staub verwandelt hatte. Und sie hatte auch noch die Zügel in der Hand, weil sie Hauptmieterin war. Ich musste raus da, worüber ich abgesehen davon, dass ich nun 500km entfernt von meiner Studienstadt lebe, auch irgendwie erleichtert bin. Doch hat es das Arbeiten in und an allem schwieriger gemacht. Wie geht es dir denn jetzt so? Ich hoffe, du bist trotz deiner ähnlichen Erfahrungen wie die meinigen in deiner Vergangenheit heute dort, wo du stehst, zufriedener geworden :).

Mimikry
Du bist 28 und studierst im 11. Semester. Ich bin ganz ehrlich - das sieht keiner gerne und ist auch wirklich keine Glanzleistung. Das ist im Vergleich zu deinen Konkurrenten auf dem Arbeitsmarkt unterdurchschnittlich. Darf ich mir die Frage erlauben, warum du so lange brauchst? Was hat dich daran gehindert, es in der normalen Zeit zu schaffen? Und was studierst du?
Damit hast du natürlich recht, das ist mir ja auch bewusst und du hast richtig erkannt, dass genau das mir diese ganzen Zukunftsängste beschert. Ich sollte aber eines nicht auslassen: Ich bin bereits im Master eingeschrieben und habe auch schon 1 MA-Semester studiert, wo ich ca. 30CP erreicht habe und auch nur Noten im Einserbereich habe. Ich muss natürlich aber meinen BA schaffen, damit das nun nicht hinfällig wird und ich weitermachen kann. Ich möchte meinen MA unbedingt noch absolvieren und zwar sehr schnell mit guten Ergebnissen. Nur kann ich gerade nicht vor Ort sein, alles kompliziert. An meiner Vergangenheit kann ich ja wirklich nichts mehr ändern und daher auch die Noten aus dem BA nicht. Na klar darfst du fragen. Ich studiere etwas mit Sprachen, zwei Fremdsprachen. Ich habe ein Jahr in einem Land verbracht, wo eine dieser Sprachen gesprochen wurde. (Vor Studienbeginn habe ich ein Jahr in dem Land der anderen Sprache verbracht). Da sind zwei Semester, die ich weiterhin ganz normal eingeschrieben war. Nun bleiben noch 9. Die ersten sechs wären ja normal gewesen. Bleiben aber 3 zu viel. Ich musste oft darum kämpfen, überhaupt eine Unterkunft und etwas zu essen zu haben, weil ich keinerlei Stütze aus meiner Familie habe - weder seelisch noch finanziell. Zwar habe ich gejobbt, aber hin und wieder diese Jobs auch wieder verloren und da trotzdem sehr viel Zeit investiert. Bafög hatte ich eine Zeit lang, aber das kam immer erst Monate später oder zu wenig, weil es große Schwierigkeiten mit meinen Eltern gab. Da habe ich teilweise gehungert oder bin für Tage pder Wochen bei Freunden untergekommen. Aber ich wollte und will auch immer noch unbedingt dieses Studium zu Ende führen, weil es nichts gibt, was ich so sehr liebe wie Sprachen. Mein Abi hatte ich erst mit fast 21, weil ich erst mit 7 eingeschult wurde und einmal wiederholen musste. Naja, die lange Zeit ist also durch sehr schwierige Phasen während meiner Studienzeit entstanden. Trotzdem hätte ich mir hier und da mehr in den Hintern beißen können, wäre dann schon fertig. Ich bin im Prinzip sehr ehrgeizig. Daher komme ich mit dieser Versagensangst auch überhaupt nicht klar. Ins Ausland gehen ist immer eine schöne Sache, aber ich sollte wohl nicht mehr ;).

Und ja, ich hatte noch nie Arbeit, außer halt diese Nebenjobs, Nachhilfe und meinen derzeitigen Überbrückungs-Job.


Unlimited
Das an sich wäre noch kein Weltuntergang. Zwar sind ein paar Jahre und DRV-Rentenpunkte verloren, aber wenn sie bald fertig ist kann sie endlich anfangen zu arbeiten und zum ersten Mal in ihrem Leben dem Steuerzahler nicht mehr auf der Tasche zu liegen. Und dann kann sie zwischen 30 und 67 noch genug Rentenpunkte sammeln damit sie eine Rente bekommt, von der sie im hohen Alter leben kann und nicht verhungert.

Ihr Problem sehe eher darin dass sie sich uralt fühlt, während ihre Altersgenossinnen in anderen Ländern in diesem Alter das Leben in vollen Zügen genießen.
Ich liege schon seit Monaten niemandem mehr auf der Tasche. Ich hatte eine ganze Zeit lang überhaupt gar nichts, hab aber nette Menschen gefunden, die mich in der Zeit unterstützt haben und noch ein fettes Danke schön von mir bekommen werden. Momentan habe ich eine Vollzeit-Stelle, obwohl ich noch studiere und zahle Steuern. Das geht natürlich nur, weil ich zumindest mein BA-Studium so gut wie abgeschlossen habe. Mir fehlen noch zwei Leistungen aus dem Nebenfach, wobei ich die eine bald abgeben werde.

Menschen in Südamerika und Asien jammern nicht? Also ich sehe das Problem tatsächlich wesentlich eher im 11. Semester mit 28 Jahren als in einem Vergleich mit Altersgenossinnen aus anderen Ländern. Außerdem könnte ich doch Südamerikanerin oder Asiatin sein, woher weißt du das ;)? Bin ich aber nicht, mein Ex dafür aber. Der war immer gut gelaunt, ist aber auch etwas jünger als ich und promoviert. Lag jetzt bestimmt wieder am Alter und seinem Erfolg. Kleiner Scherz am Rande... Und ich vermisse ihn, was es alles nicht besser macht.

Was deinen Thread über Samenspenden angeht: Ich fand eines deiner anderen Themen - das über Unter- und Mittelschicht - schlichtweg spannender :). Deswegen hab ich mir nur da ein paar Seiten durchgelesen...
 

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