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Ich fühle mich so unsicher

Sikrah

Mitglied
Hallo liebe Foren-Gemeinde, heute verfasse ich zum ersten Mal mein Anliegen hier :)

Im Prinzip geht es darum, dass ich (26, Studentin) wohl durch Verkettung von Umständen über eine längere Zeit hinweg völlig mein Selbstbewusstsein/Selbstwertgefühl verloren habe.

Das alles hier zu erklären, damit man des Pudels Kern finden könnte, möchte ich hier nicht. Ich weiß dass da wohl einiges in meiner Vergangenheit liegt, das aufgearbeitet werden will. Und das möchte ich auch in Angriff nehmen und warte derzeit auf einen Therapieplatz, aber im Moment geht es mir eher um den Ist-Zustand und um kurzfristige Hilfe. Ich hoffe, das könnt ihr hier im Folgenden nachvollziehen.

Im Moment fühle ich mich in fast jeder Lage unglaublich unsicher. Ich denke sehr oft, dass ich den Menschen auf den Geist gehe. Das führt dazu, dass ich mich dann meist nicht traue etwas einzufordern. Das geht so weit, dass ich mir z.B. für Arzttermine Fragen zurecht lege die ich bei der Gelegenheit stellen möchte, der Arzt dann aber einen so gehetzten Eindruck macht, dass ich meist nicht mitbekomme wie schnell ich verabschiedet und rausgeführt werde. Dabei weiß ich: Ich bin Patient. Und ich möchte etwas von ihm. Ich darf ihn Dinge Fragen, vor allem wenn zum Schluss immer ein "Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?" kommt. Wieso rudere ich dann zurück und sage nein? Danach ärgere ich mich über mich selbst.
Ich nehme Dinge auch sehr oft persönlich. Da reicht oft ein Blick oder ein Kommentar von jemandem, der wohl scherzhaft gemeint sein soll. In dem Moment lache ich meist mit, fühle mich dann aber völlig aus der Bahn geworfen. Danach frage ich meist meinen Partner, wie ich das zu verstehen habe, ob es irgendwie negativ gemeint war. Dieser ist dann meist verblüfft, wie ich mich 1) an so einer Nichtigkeit so lange aufhängen kann, 2) so etwas als Ernst betrachte und nicht einfach als etwas was es war. Ein Scherz (dabei kann ich sehr gut mit Ironie und Sarkasmus umgehen. Nur bei Fremden nicht...). Mir fehlt in solchen Dingen nur leider die "Leichtigkeit".

Und nun zu meiner derzeitigen Situation. Ich werde in ca 3 Wochen in einer 3er WG einziehen. Bei der WG-Besichtigung, versuchte ich mich so zu geben, wie ich gerne sein wollte bzw. wie ich im familiären Kreis auch bin: offen, lustig, gesprächig. Ich habe mich etwas rausgeputzt, wir haben gewitzelt (die Sprüche flogen nur so durch die Gegend), sie haben mir 2 Std später zugesagt und ich kann heute den Vertrag unterschreiben. Prima! Würde man denken....
Denn schon beginne ich mir Horrorszenarien auszumalen. Ich "weiß" dass diese total überzogen sind. Aber... sie sind nunmal da. Diese jammere ich dann meinem Partner vor, der mir dann den Kopf wäscht. (Er weiß nämlich, dass ich momentan einiges um die Ohren habe, und auch dass da ein paar Dinge schlummern die in mir rühren. Er sagt, meine Unsicherheit wäre also nur eine Phase, das werde sich alles geben).
Hier ein kleiner Auszug meiner Ängste:
- was werden die Mitbewohner wohl denken, wenn ich ungeschminkt in meinen Schlabberklamotten herumlaufe, habe ich bei der Besichtigung da schon ein falsches Bild gegeben? (ich mache mir nicht sehr viel aus Mode, habe es lieber "casual")
- sind die Mitbewohner immer so quitschfidel? Was werden sie denken wenn ich mal einen nicht so guten Tag habe? Und ich mal nicht viel erzählen und blödeln mag?
-werfen die Leute immer mit witzigen Sprüchen um sich oder haben dann auch mal normale/träge Tage? Was, wenn ich auch mal was persönlich nehme und mich dann unsicher einigle?
-darf ich als "Neue" vom ersten Tag an frei in der Wohnung bewegen, schauen was in welchen Küchenschränken steht und mich im Bad breit machen? -> Antwort vom Kopf: Ja natürlich! Ich wohne dann doch auch da! Aber dennoch sehe ich mich zunächst als eine Art Eindringling
- Wieso haben sie so schnell zugesagt, obwohl sie so viele Bewerber hatten? (2 davon habe ich noch beim kommen/gehen gesehen). Natürlich kann es sein, dass ich in ihren Augen perfekt zu ihnen passe. Natürlich könnte es mir auch egal sein warum... aber in meinen Gedanken kreist ein stetiges "und was wenn ich nur das geringere Übel von all den Bewerbern bin?"

Und das ist noch nicht alles. Ihr seht, ich bin ein Meister im ausmalen von den schlimmsten Szenarien. Das ist aber ganz und gar nicht gut. Mein Freund meinte schon richtig: Ich bin so sehr dabei mich wegen dieser WG zu stressen, dass ich nachher tatsächlich mit einer schrecklichen Laune da ankomme und mich so sehr auf deren evtl. Macken versteife, dass ich mich von Anfang an nicht wohl fühle. Dass ich mich freuen sollte so schnell etwas gefunden zu haben und doch einfach mal abwarten soll was passiert. Dass ich natürlich rumlaufen darf wie ich will. Dass ich nicht immer einen Clown gefrühstückt haben muss. Und das wenn alle stricke reißen, mich niemand aufhält und ich immer ausziehen kann.

Ich frage mich nur, wo meine Leichtigkeit in solchen Sachen geblieben ist. Und mein Selbstbewusstsein. Konkret harpert es bei mir gerade an Umsetzungstipps. Wie gesagt, ich "weiß" das alles, dass ich mich selbst verunsichere, dass diese Gedanken totaler Quatsch und viel zu überzogen sind. Aber WIE setzt man sowas um. Wie finde ich den berühmten Schalter, bei dem es klick macht und ich beginne daran zu arbeiten? Wieo habe ich solch eine Angst vor allem neuen und schaue den Dingen nicht mal positiv gegenüber und glaube daran, dass ich auch mal meine "Frau stehen kann" wenn es nötig sein sollte ("sollte"... ich habe ja schon die Gewissheit dass es so wird)
Kennt das jemand? Kann mir jemand sagen, wie ich das kurzfristig in Angriff nehmen, ich einfach mal der Dinge harren kann um meine Mitbewohner tatsächlich nicht von Anfang an zu vergraulen? Einem Arzt auch mal zu sagen "Moment, ich habe nämlich tatsächlich noch eine Frage" ohne zu denken ich sei unhöflich und lästig?

Puh, das ist nun ein viel zu langer Text geworden. Danke dass ihr ihn gelesen habt. Ich freue mich auf eure Rückmeldung, Erfahrungen und Denkanstöße!:)

Sikrah
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Hallo, Sikrah,

Durch Deinen Bericht weckst Du den Eindruck, dass Du es bist, die sich entscheidet, aus allem ein Problem zu machen.
Deine Gedanken sind wie kleine Kinder, die andauernd angeschissen kommen und irgendwas wollen. Anstatt dass Du Deine Gedanken beschäftigst, beschäftigen Deine Gedanken Dich.

Manche Menschen neigen dazu, voreilig aktiv zu werden - ohne vorab zu überlegen und ggf. zu fragen.
Bei Dir ist es wohl umgekehrt: Du stehst Dir mit Deinen Fragen (in Deinem Kopf) im Wege - obwohl Du tätig werden könntest. Probier einfach aus.... dann wirst Du jeweils erfahren, ob eine Vermutung zutrifft oder nicht.

Also meine Empfehlung ganz deutlich: Entscheide Dich, unabhängig irgendwelcher Zweifel, aktiv zu werden.
Wenn anderen Menschen Deine Aktivitäten nicht gefallen, dann werden sie es Dir schon noch mitteilen.

Lerne, Deine Gedanken zu kontrollieren. Kommen negative und zweifelnden Fragen, sage zu Dir selbst: "nee, darüber will ich jetzt nicht nachdenken".

LG, Nordrheiner
 

mimikry01

Mitglied
Also um dir gleich mal alle Hoffnungen zu nehmen: Den berühmten Schalter, bei dem es "Klick" macht, gibt es nicht. Den gibt es bei Erkenntnissen - aber nicht bei Verhaltensänderungen.

Hör zu, die Erkenntisse hast du, du weißt dass du Dinge viel zu übertrieben siehst. Jetzt ist die Arbeit in deinem Kopf getan. Jetzt fängt es mit der Umsetzung an und glaub mir, das ist so wie bei allen neuen Dingen: Wir müssen es lernen. Und lernen geht nicht von heute auf morgen. Lernen ist ein stetiger Prozess.

Zu hoffen dass sich ein Schalter umlegt ist das hoffen auf eine schnelle Lösung, dein Problem gibt aber keine schnelle Lösung her. Gewöhne dich an den Gedanken, dass es Arbeit ist, all diese Dinge umzusetzen. Du musst dich überwinden, du musst den ersten Schritt tun, du musst dranbleiben, du musst Niederlagen einstecken. Das ist ein ganz normaler Prozess und den wirst du durchlaufen müssen, wenn du wirklich was ändern willst.

Jetzt ist die Frage: Willst du? Oder willst du nicht?

Und glaub mir, ich kenne dein Problem, weil ich früher als Jugendliche auch solche Angewohnheiten hatte. Und ich hab es auch nur abgelegt durchs ständige Probieren und Weitermachen. Aber falls es dich aufmuntert, die ersten Schritte sind meist schwieriger als die danach :)
 

Sikrah

Mitglied
Vielen Dank euch beiden, für eure Antworten!

Hör zu, die Erkenntisse hast du, du weißt dass du Dinge viel zu übertrieben siehst. Jetzt ist die Arbeit in deinem Kopf getan. Jetzt fängt es mit der Umsetzung an und glaub mir, das ist so wie bei allen neuen Dingen: Wir müssen es lernen
Jetzt ist die Frage: Willst du? Oder willst du nicht?
Natürlich will ich. Und wie du schon sagtest mimikr01, die Erkenntnis scheint da. Aber wie setze ich dies nun konkret um? Was kann ich ändern? Üben ja... aber was? Verstehst du, mir fehlt es gerade etwas an einem "how to".
Wie hast du das damals überwunden bzw ablegen können?

LG, Sikrah
 
L

LenaM

Gast
Hey,

ich kann dich gut verstehen.

du machst dir viele gedanken darüber, was andere von dir halten (werden). Du hast ständig angst, etwas falsch zu machen, oder? Ich hatte früher auch mal so ne zeit, wo ich mir über jeden scheiß gedanken gemacht hab. Da war ich alles andere als selbstbewusst, da sah man mir auch an. da ging es mir auch nicht sonderlich gut, mein leben ging drauf und drunter. die ursachen lagen auch in der vergangenheit. habe mein selbstwertgefühl verloren, so wie bei dir, ich kam nicht einmal mit mir selber klar. Katastrophisierungen, die hatte ich auch. Bis ich Panikattacken bekommen hab auf höchster Stufe.

du brauchstn bisschen ne scheiß egal einstellung. du musst gar nichts, du musst weder nett noch freundlich noch höflich sein, also muss gibts nicht. das geschieht alles auf freiwilliger basis. Streich das muss mal aus deinem leben und versuch mal ohne dieses muss zu handeln, einfach danach was du möchtest und nicht musst. du musst einfach nur du selbst sein, so wie du bist. und das kannst du gar nicht, weil du immer am nachdenken bist, wie du wohl rüberkommst, was andere jetzt denken usw. dir muss es mal egal sein, was andere von dir halten. passen wird es sowieso nicht mit allen, auch wenn du die netteste auf erden bist. tu dir einen gefallen und versuch dein selbstwertgefühl zu steigern. mach dir mehrmals am tag klar, wie wertvoll und einzigartig du bist.

Denk doch mal so, was kann wirklich passieren, wenn all deine Ängste wahr werden. Was? Stirbst du? Geht die Welt unter? Was passiert mit deinen mitbewohnern? Wirst du dann obdachlos? oder was passiert, wenn sie dich nicht mögen? Gar nichts. Du musst zu dir selbst stehen, keiner ist perfekt. du musst auch zu deiner mal miesen laune stehen und sagen können "na und, ist halt so, was dagegen?" und die Leute, die meinen du müsstest jeden tag den sonnenschein spielen und obernett sein, die kickst du einfach weg.
 
L

LaquishaX

Gast
Das Problem bei der Sache ist, dass du eine sehr intelligente Person bist die genau weiss, dass ihr Verhalten falsch ist. Das ist dann eine zusätzliche Belastung weil man es nicht schafft anderes zu sein, sich Selbstvorwürfe macht und Selbstwert verliert. Wir können dir hier x Ratschläge geben aber wahrscheinlich auch nichts Neues sagen...du weisst ja Bescheid. aber es kommt trotzdem zu keine Veränderung.
Die Veränderung bedarf eine prof. Unterstützung und wie ich verstanden habe wirst du demnächst auch eine in Anspruch nehmen.

Was ich dir spontan raten kann ist Folgendes:
Nimm dir jeden Tag 15 Min oder halbe Std Zeit am besten zur gleichen Uhrzeit - wo du alle deine Ängste, Zweifeln und was wenn Fragen durchgehst und dann verabschiede dich symbolisch bis zum nächsten Tag von denen. Den Rest des Tages musst du schauen dass du mit den Dingen beschäftigt bist, die dir nicht erlauben über deinen Ängsten nachzudenken. Dein Partner, deine Familie oder Freunde müssen dabei mitmachen und dir nicht erlauben darüber zu reden. Bedenke eines – egal ob du so viel über alles nachgrübelst oder nicht – es kommt sowieso wie es kommen soll…und wie dir bestimmt schon aufgefallen ist – waren/sind deine Ängste und Sorgen meistens umsonst.
 

Sikrah

Mitglied
Vielen Dank LenaM, du scheinst mich echt verstanden zu haben. Du hast Recht, im Moment möchte ich so gerne "gut ankommen" (weil ich mich gerade selbst nicht mag?), dass ich bei niemandem anecken möchte. Nur geht das eben nicht. Hm... ich werde wirklich versuchen mir so eine scheiß-egal Haltung anzugewöhnen, klingt gut :)

@Laquisha: Ja, ich warte momentan auf Rückruf für den nächsten freien Platz. Nur möchte ich nicht bis gottweißwann warten sondern JETZT etwas tun, und sei es noch so wenig.
Ja, im Moment zermatere ich mir wirklich das Hirn. Man liest so viel "steigere deinen Selbstwert/ sei gut zu dir selbst/usw" nur weiß ich gerade nicht, wie man das anpacken soll. Ich werde aber auch versuchen, deinen Vorschlag umzusetzen. Auch wenn ich mir das gerade nicht wirklich vorstellen kann :D

Ich bin froh darüber, dass ich hier ein paar wirklich tolle Tipps bekomme und vor allen Dingen verstanden werde (ich bin scheinbar doch noch nicht übergeschnappt ;)) . Das tut gut :)
 

mimikry01

Mitglied
Puh okay, also ganz konkrete Schritte? Ich zeig dir mal ein paar auf, die mir auf jeden Fall sehr geholfen haben. Vielleicht bringt es dir ja was.

1. Wenn du mehr Selbstvertrauen suchst brauchst du Selbstbewusstsein. Man nehme hierfür das Wort einmal auseinander. :D Selbst - Bewusst sein. Sei dir bewusst wer du bist. Das mag im ersten Moment komisch klingen, aber das ist das Einzige was wirklich funktioniert. Dir bringen alle möglichen Tipps nichts, wenn du nicht damit anfängst. Versuch mal eine Außenperspektive anzunehmen - seh dich selbst von außen und überlege dir: Was kann ich eigentlich besonders gut? Kann ich es wirklich gut oder wünsche ich mir nur, dass ich das gut kann? Sei hemmungslos ehrlich zu dir selbst. Was machst du für Dinge, von denen du dir wünschst, dass sie niemand erfährt? Warum soll sie niemand erfahren? Ist es wirklich falsch (änder was!) oder gibt es eigentlich gar keinen Grund (lass es andere erfahren)? Stell dir lauter solche Fragen und werde dabei nicht emotional sondern versuche mal ruhig, dich selbst zu analyisieren. Je mehr du das machst, desto mehr Selbstbewusstsein gewinnst du.

2. Beobachte die Menschen in deiner Umgebung, die genau das tun, was du dich nicht traust. Schau dir die Frauen an, die verpennt morgens in Jogginghose ungeschminkt zum Supermarkt laufen. Wenn die das können, wieso sollst du das nicht auch können?

3. Überleg dir genau bei diesen Menschen auch: Würdest du sie jetzt ablehnen? Mal ehrlich, würdest du jemanden wegen so etwas kritisieren? Nein. Wieso sollten es also andere bei dir tun? Und wenn sie es tun sollten, warum solltest du dich deren Meinung anpassen?

4. Denk daran, dass du Herr über dein Leben bist. Du hast überhaupt nicht in irgendein Leben von anderen zu passen. Natürlich sollte man andere und deren Entscheidungen respektieren, Kompromisse eingehen können, aber DU bist nicht zu dem verpflichtet, was andere sich von DIR vorstellen. Du bist dir selbst verpflichtet und niemand anderem.

5. Üben, üben und nochmals: Üben. Stell dich deiner Angst auf ganz verschiedenen Wegen. Nimm das Beispiel von oben. Geh das nächste mal einfach ungeschminkt in Jogginghose in den Supermarkt. Sieh es als Training. Ich weiß es klingt doof, aber es hilft. So gewöhnst du dich dran.

6. Dasselbe geht Dinge an wie z.B. den Arzt noch etwas zu fragen. Übe es. Du musst ja nicht dauernd zum Arzt rennen. Geh demnächst mal in eine Bäckerei und frag meinetwegen was das für Kuchen sind, die dort stehen. Geh in den Supermarkt und frag nach, wo es Sahne gibt. All sowas. Das trainiert.

7. Achte mal auf deine Körperhaltung. Lass mich raten, wenn du grade sitzt und liest sind deine Schultern eingezogen, dein Rücken krumm... :D Nichts für ungut, aber meistens haben wir eine defensive Körperhaltung. Bringt nichts. Nehm dir den Raum, den du verdient hast. Ich weiß das klingt super bescheuert aber lauf bitte zwei Minuten lang durch deine Wohnung, breite die Arme andauernd aus, strecke dich, mach nen graden Rücken und lächle. Das wirkt sich auf dein Selbstvertrauen aus. Musst du mal nach googlen, dass ist echt kein Stuss was ich hier erzähle, das ändert den Hormonspiegel. :D

8. Sei schneller als deine Gedanken. Sobald du merkst, dass ein zweifelnder Gedanke aufkommt, fang an zu reden, sag was, tu das, über das du grade überlegt hast.

So, das waren jetzt mal ein paar Sachen, die mir grade so spontan in den Sinn gekommen sind. Hilft dir das weiter?
 

Sikrah

Mitglied
Wow... ich muss sagen ich bin gerade überwältigt dass du dir so viel Mühe mit all diesen Punkten gemacht hast.

Da kann ich gerade nur ein riesen großes Danke an dich schicken und mir die Punkte ein paar Mal durchlesen:herz: :)
 
L

LenaM

Gast
Vielen Dank LenaM, du scheinst mich echt verstanden zu haben. Du hast Recht, im Moment möchte ich so gerne "gut ankommen" (weil ich mich gerade selbst nicht mag?), dass ich bei niemandem anecken möchte. Nur geht das eben nicht. Hm... ich werde wirklich versuchen mir so eine scheiß-egal Haltung anzugewöhnen, klingt gut :)

@Laquisha: Ja, ich warte momentan auf Rückruf für den nächsten freien Platz. Nur möchte ich nicht bis gottweißwann warten sondern JETZT etwas tun, und sei es noch so wenig.
Ja, im Moment zermatere ich mir wirklich das Hirn. Man liest so viel "steigere deinen Selbstwert/ sei gut zu dir selbst/usw" nur weiß ich gerade nicht, wie man das anpacken soll. Ich werde aber auch versuchen, deinen Vorschlag umzusetzen. Auch wenn ich mir das gerade nicht wirklich vorstellen kann :D

Ich bin froh darüber, dass ich hier ein paar wirklich tolle Tipps bekomme und vor allen Dingen verstanden werde (ich bin scheinbar doch noch nicht übergeschnappt ;)) . Das tut gut :)

Gut zu dir selbst bist du nur dann, wenn du vorrangig auf deine Bedürfnisse achtest und deine Befindlichkeit. Wenn du dich zb mal nicht gut fühlst, dann dementsprechend was dagegen tust, statt dich rücksichtslos an deine Grenzen zu treiben.

Deinen Selbstwert steigerst du, wenn du der wichtigste Mensch bist und nicht andere. Bei dir ist das ja gerade umgekehrt. Die anderen sind wichtig, nicht du selbst, weil du es allen recht machen willst. Du gehst zum Arzt, weil es dir nicht gut geht, aber traust dich nicht einmal von dem etwas zu fordern, worüber er als Arzt ja eigentlich verpflichtet ist. Also sogar hier ist der Arzt wichtiger als du.

Zum Thema sich umgeschminkt zeigen. Gibt es denn einen konkreten Grund, warum du dich nicht ungeschminkt zeigen möchtest? Ich kann das verstehen, wenn man Hautprobleme hat. Hatte ich nämlich und da konnte ich wirklich nicht unabgedeckt durch die Gegen laufen, weil ich mich einfach selber nicht wohl gefühlt hab. Hätte ich diese Hautprobleme damals nicht gehabt, wäre es mir egal, da wäre ich auch mal ungeschminkt rumgelaufen. So hab ich das auch früher gemacht, da meine Haut einfach rein und schön gewesen ist.

Was mir auch geholfen hat, etwas Selbstbewusstsein aufzubauen war, Sport. Ist ganz egal, was du für Sport machst. Mach etwas, was dir Spaß macht. Das hilft wirklich. Ich hab mir etwas ausgewählt, wo ich gerade unter vielen Menschen bin, genau das, wovon ich mich gescheut habe, wegen geringem Selbstbewusstsein. Glaub mir, das hilft.

Mach auch mal ganz bewusst Dinge, wovor du Angst hast. Beispiel mal unfreundlich sein, aber natürlich berechtigt, weil du Angst hast irgendwie blöd angemacht zu werden oder nicht mehr gemocht zu werden. Diskutiere, argumentiere, gibt kontra, verteidige dich. Geh auf deine Ängste bewusst zu. Das ist am Anfang wirklich schwer, aber danach wirst du so mutig wie nie.
 
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