Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Ich fühle mich nicht altersentsprechend...

H

Hutmacherin

Gast
Guten Tag liebe Community,
ich habe keine Ahnung, wie ich euch diese Thematik näher bringen soll, ohne überheblich oder Ähnliches zu wirken. Und ich weiß bereits jetzt, dass mir das ohnehin nicht so recht gelingen wird und sich einige von euch an kleinsten Details aufhängen werden – allerdings ist es das, womit ich zu rechnen habe, wenn ich mich an dieses Forum wende.

Also, um den Titel des Threads einmal aufzugreifen: Ich fühle mich absolut nicht, wie man sich wohl mit 15 so fühlt. Natürlich ist das schwer festzumachen, denn woher soll ich schon wissen, wie es sich anfühlt älter zu sein, wenn ich eben nur 15 bin und vielleicht genau das hier es ist, wie es sich anfühlt, 15 zu sein. Und dennoch bin ich mir relativ sicher, dass ich mich reifer fühle. Nein – älter. Immerhin durfte ich mir schon in einer vorangegangenen Diskussion des öfteren anhören, wie die Majorität Reife definiert und da diese unter anderem Erfahrung erfordert, die ich aufgrund des Alters meiner menschlichen Hülle, um es so zu nennen, nicht bieten kann, wie es eine 30 Jährige kann, belasse ich es bei einem simplen „älter“. Ich bin auch nicht in der Lage zu sagen, ob ich mich nun 5, 10 oder 20 Jahre älter fühle. Meine Äußerungen sind von daher recht vage – auch weil ich nicht zu hoch greifen mag.

Nun aber zu dem „warum“. Immerhin kann jeder behaupten, er fühle sich älter, wenn er keine stichhaltigen Argumente anführt.


Zum einen sind es die Kommentare,die ich so von meiner Umwelt zu hören bekomme. Sei es meine Mutter, die immer wieder (bedauernd) feststellt, ich sei zu erwachsen oder irgendjemand, den ich just kennengelernt habe, der meint, ich würde mich nicht aufführen wie eine 15 Jährige. In Bezug auf meine Mutter bekommen wir auch oft zu hören, dass wir in unserer Beziehung doch irgendwie vertauschte Rollen hätten, dass ich ach so erwachsen sei, während sie sich aufspielt wie ein Teenie. Natürlich kann man das wieder in Grund und Boden analysieren und damit begründen, dass das arme Ding viel zu jung Mutter geworden sei und ich ach so geschundene Seele ohnehin niemals eine Kindheit gehabt hätte, aber das tut hier nicht zur Sache.
Zum anderen ist es aber auch das, was in mir so vorgeht. Das jüngste Beispiel, das mir in den Sinn kommt, bezieht sich auf die Bewertung eines Berichtes, den mein Jahrgang für die Schule anfertigen sollte. Eine meiner Freundinnen beschwerte sich nach der Stunde, die Bewertung sei unfair. Der Lehrer rechtfertigte sich, er habe sich lediglich an die formalen Angaben seiner Unterlagen gehalten – im Gegensatz zu den zwei anderen Lehrern, die den Bericht in den anderen Kursen korrigierten, die bereits in vorigen Jahren Erfahrung mit Berichten bezüglich desselben Projektes sammelten und somit ein besseres Gefühl zur Bewertung erlangten.
Meine Freundin ist noch immer sehr wütend auf den Lehrer, weil sie es unfair findet, dass er anders bewertet. Zu einem gewissen Grad ist es das auch – zweifellos, dennoch bin zum Beispiel ich in der Lage, seine Argumentation zu akzeptieren. Immerhin ist es sein Job sich an Vorlagen zu halten und täte er das nicht, wäre sie ihm sicherlich in anderen Punkten wieder böse.
Ein weiterer Punkt ist auch, dass ich es auf den Tod nicht ausstehen kann, in eine Schublade gesteckt zu werden. Mit all den anderenTeenagern. Es geht mir nicht darum, dass ich mich besser fühle als sie – lediglich älter (und ich weiß, dass das womöglich ziemlich überheblich klingt, doch eine sanftere Umschreibung fällt mir beim besten Willen nicht ein). Ein Beispiel dafür bietet auch die vorher erläuterte Situation.
Der Lehrer meinte auch, dass der Bericht, der eine Selbstreflexion beinhalten sollte, ohnehin zu anspruchsvoll für unsere Altersklasse gewesen sei, um eine sehr gute Leistung erzielen zu können. Während meine Freundin weiterhin darüber wetterte, dass er doch dann einfach die Verhältnisse anpassen solle – also diese, in meinen Augen, Degradierung akzeptierte - habe ich im Verlauf der Diskussion verlangt, dass er mir definiert, warum er dieser Ansicht ist. Seine Argumentation war zwar stichhaltig, dennochkam ich nicht umhin, weiterhin etwas verstimmt zu sein.

Zudem bin ich auch noch damit geplagt, mich anscheinend nur in ältere Männer vergucken zu „können“. Meine erste (und bisher einzige) feste Beziehung führte ich mit einem 7 Jahre älteren jungen Mann – eine Fernbeziehung, die in vielen Augen als besonders anspruchsvoll gelten soll, die etwas über ein Jahr hielt, bis, aufgrund fehlender Mühe sowohl auf seiner, als auch meiner Seite, die Luft raus war.
Nebenbei, wenn man so will, gehört mein Herz bereits seit über 1,5 Jahren einem Mann. Bei Interesse an dieser Materie, braucht man nurmal meine älteren Threads durchgehen. Und auch jeder andere Typ, den ich nach mehr oder weniger intensiveren Kennenlernen, mir an meiner Seite hätte vorstellen können, war und ist weitaus älter als ich.
Zuletzt kann ich auch noch anführen, dass meine Interessen komplett anders ausgelegt sind als die meiner Altersgenossen. Aber das muss nicht zwingend damit zusammenhängen, dass ich ja ach so erwachsen bin, sondern vielmehr mit der Individualität eines jeden Menschen. Dennoch werde ich des öfteren damit konfrontiert, dass es in meiner Altersklasse als seltsam angesehen wird, mal alleine etwas zu unternehmen, statt ein Rudel Freundinnen um sich zu scharen oder ähnliches. Auch als ich in einem Café alleine saß und ein Buch las, habe ich ein Gespräch zweier Mädchen in meinem Alter belauschen können, die direkt davon ausgingen, ich sei ein „Opfer“ und hätte keine Freunde. Dem im Übrigen nicht so ist, wenngleich ich nicht viele habe, aber ein paar Menschen, die mir sympathisch sind und vice versa gibt es doch noch.


Das wäre es dann auch vorübergehend mit meiner Beweisführung ;-)
Vielleicht blicke ich ja auch in ein paar Jahren auf diesen Eintrag zurück und würde am liebsten in Grund und Boden versinken, weil sich diese naive Ansicht durch meine gesamte Jugend zog.
Dennoch würde ich gerne einmal hören, was ihr so dazu meint. Ob das außergewöhnlich ist oder ich eben doch ein typischer Teenie bin, der das lediglich nicht einsehen mag ;-)

Ich bin immerzu offen für eine Diskussion.


Liebe Grüße,
Hutmacherin
 
Zuletzt bearbeitet:
K

Karma1989

Gast
Ich find dich ganz und garnicht überheblich! Ich kann nur deinen Eindruck bestätigen, denn auch auf mich wirkst du deutlich älter, als die herkömmliche 15-jährige!

Du bist sehr wortgewandt und verfügst schon jetzt über eine gute Selbstreflektion, die ich bei einigen meiner Altersgruppe vermisse. Geschätztes Alter rein von deiner Ausdrucksweise und den Schilderungen: Anfang/Mitte 20.
Für eine genauere Beurteilung, müsste ich natürlich mehr nachlesen und dich erlebt haben.
 
P

Phelia

Gast
Ich hatte so ähnliche Gedankengänge. Da war ich 16. Wenn ich jetzt mit über 40 Jahren meine Tagebücher lese, schmunzel ich, blicke aber auch milde auf mein altes "reifes" 16jähriges Wesen:)
 
H

Hutmacherin

Gast
Ich hatte so ähnliche Gedankengänge. Da war ich 16. Wenn ich jetzt mit über 40 Jahren meine Tagebücher lese, schmunzel ich, blicke aber auch milde auf mein altes "reifes" 16jähriges Wesen:)
Irgendwie missfällt mir der Gedanke, dass es mir eines Tages genau so ergehen wird.
Vielleicht liegt es daran, dass ich nicht gewöhnlich sein mag. Es ist so frustrierend sich jetzt umzusehen, sich nicht dazugehörig zu fühlen, weil man sich halt älter fühlt, andere Ansprüche hat und ähnliches, nur um dann in ein paar Jahrzehnten zu merken, dass es den anderen so erging wie mir, wo sie doch anderes ausstrahlen (und teilweise auch kundgeben, wenn man es dann mal wagt, seine Gefühle an die Außenwelt weiterzutragen)...
 
H

Hutmacherin

Gast
:) Hallo Hutmacherin,
hmmmm ich glaube Du bist ein typisches 15 jähriges Mädel das gern schon erwachsen wäre. Überheblich würde ich Dich nicht nennen, nein das ist es nicht. Ich kenne ein paar Mädels in Deinem Alter, die auch denken sie sind erwachsen aber ab und zu kmmt dann eben noch das Kind durch. ;)

Mach Dir keinen Kopf, Du wirst noch schnell genug erwachsen und bist es dann viele viele Jahre. :)
In deinem ersten Punkt würde ich dir zumindest zu einem gewissen Grad zustimmen. Ich wäre gern erwachsen, jedoch eher, weil ich mich ja ohnehin schon so fühle, wie im vorhergegangenen Post ausführlich beschrieben, und lediglich mein "wirkliches" Alter mich daran hindert, einen entsprechenden Lebensstil zu führen. Ich schätze, du meintest es eher so, dass man sich als "Teenie" ja doch gerne mal wünscht, älter zu sein. Ich kenne zwar nur Beispiele, die gerne Volljährig wären, sich dann als erwachsen betiteln würden, weil sie auf einmal sämtliche Freiheiten besitzen und dann diese Freiheiten für Alkohol, Alkohol und nächtliche Spritztouren nutzen würden. Das entspricht nicht so wirklich meinen Vorstellungen... nicht im geringsten...
Im zweiten Teil deiner ersten Aussage fühle ich mich, offen gesagt, schon wieder angegriffen. Vermutlich hängt das auch mit meiner Umgebung zusammen, die nur ätzende "typische 15 jährige Mädels" beinhaltet...
 

Rascas

Aktives Mitglied
halloo Hutmacherin,

ich bin 37 und fühle mich seit meinem 18ten Lebensjahr genau gleich.

Dachte immer ich würde in der Zukunft sehr erwachsen werden so als ich 18 war..
Auch wenn ich mehr Erfahrungen habe, mein inneres Gefühl ist extakt dasselbe geblieben.

Ich willl dir gerne glauben das du auch an dem Punkt bist an dem sich das Gefühl für dich selbst nicht wieder verändern wird. Weil es sich schon ausentwickelt hat.

Aber bitte fange nicht an dich so zu benehmen wie du es dir mit 25 vorstellst.

In 3 Jahren (also ab 18) musst du es krachen lassen. Das ist eine Zeit die du niemals wieder bekommst.

Wenn du nämlich mit 40 bedauerst keine Party gemacht zu haben und einige andere Erfahrungen nicht gemacht zu haben, dann wirst du es nicht mehr wirklich nachholen können.

Ich glaube dir sehr gerne das dein Gefühl für dich selbst bereits ausgereift ist...

Allerdings bin ich mir nicht sicher ob ein "ich verhalte mich wie 25" ein Kompliment wäre wenn es dir jemand sagt..
 

Fe.

Aktives Mitglied
Die Menschen sind halt verschieden. Die einen mit 14 schon mehr oder weniger erwachsen, andere benehmen sich mit 25 noch wie ein Teenager. Durchaus möglich, dass du eher reif bist für dein Alter, aber das ist durchaus ok so. Mach dir da keinen Kopp drum...

Verständlich ist dann natürlich, dass dir kindliches Verhalten der Gleichaltrigen schon mal auf den Keks gehen kann. Da musst du halt durch :)

Denkbar wäre auch, dass du sogar reifer bist als deine relativ junge Mutter, mögliche Gründe dafür hast du ja genannt. Wenn dann deine eher unreife Mutter sich anmaßen würde, als Erziehungsberechtigte dir eher unvernünftige Entscheidungen für dein Leben aufzuzwingen, dann hättest du echt ein Problem. Aber solang sowas nicht passiert und ihr miteinander klarkommt, seh ich da kein Problem drin.
 

Fe.

Aktives Mitglied
In 3 Jahren (also ab 18) musst du es krachen lassen. Das ist eine Zeit die du niemals wieder bekommst.

Wenn du nämlich mit 40 bedauerst keine Party gemacht zu haben und einige andere Erfahrungen nicht gemacht zu haben, dann wirst du es nicht mehr wirklich nachholen können
Nein, man muss es nicht "krachen lassen", wenn einem nicht danach ist. Man wird es dann auch nicht später vermissen.

Sich zurückzuhalten, weil man ja schon so erwachsen wirken will, das wäre vielleicht verkehrt. Aber man muss nicht krampfhaft Dinge tun, die man eigentlich gar nicht will, nur weil Gleichaltrige sie machen.
 

Earthling

Aktives Mitglied
Also, ich bin jetzt 19 Jahre alt und habe wohl eine sehr kindliche, verspielte, aber auch eine sehr reife und erwachsene Seite. Zuhause bin ich manchmal noch ganz gerne "Mamakind", doch gerade im Kontakt mit anderen Menschen, die nicht zu meiner Familie gehören, wirke ich ziemlich reif und vernünftig. Dies haben mir zum Beispiel meine Lehrer immer wieder bestätigt. Meine Deutschlehrer finden immer, dass ich mich sehr eloquent ausdrücken kann, andere Lehrer halten mich für besonders verantwortungsbewusst und sprechen mir eine hohe soziale Kompetenz zu. Zudem interessiere ich mich unter anderem für Philosophie (Ethik), Literatur und Psychologie.
Trotzdem möchte ich auch mein inneres Kind nie verlieren.

Kurz und gut: Jeder Mensch ist anders und wenn du dich älter fühlst als andere Fünfzehnjährige, so ist das doch vollkommen in Ordnung. Du kannst schließlich auch mit Älteren befreundet sein. Ich unterhalte mich meistens auch lieber mit meinen Lehrern als mit Mitschülern ;)
Nur solltest du vorsichtig sein, was ältere Männer betrifft, da ich denke, ein Mädchen in deinem Alter kann (und wenn es noch so reif und erwachsen ist!) recht leicht von diesen ausgenutzt werden. Pass also bitte gut auf dich auf.
Und: Sollte dein inneres Kind doch mal durchscheinen, dann lass es raus und gib dir selbst auch mal die Möglichkeit, einfach herumzualbern und Spaß zu haben! Manchmal braucht man das nämlich einfach.
 
M

Monarose

Gast
Kein Mensch fühlt sich "altersentsprechend" - kids halten sich IMMER für weiser und reifer als ihre Altersgenossen. Alte Säcke denken IMMER, sie seien jünger und dynamischer als ihre Mitgreise.

Das hat die Natur klug eingerichtet, da dieser verschleierte Blick auf die eigene Existenz die Lebensfreude steigert.
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Thema gelesen (Total: 1) Details

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben