É
étoile de mer
Gast
...helft mir doch mit irgendeinem Denkanstoß...ich habe absolut niemanden mehr,
da ich aufgrund meiner Probleme nicht mehr zu Freundschaften in der Lage war;
ich konnte einfach nicht mehr "geben". Und nun fühle ich mich schrecklich verloren.
Zu mir:
Ich bin w., 20 Jahre alt und habe letztes Jahr mein Abitur in Bayern gemacht (1.3). Von außen betrachtet
ist bei mir alles in Ordnung, ich war recht erfolgreich in allem, was ich machte (spielte noch zwei Instrumente
mit gelegentlichen Vorspielen, war eigentlich sportlich immer aktiv), komme aus guten Verhältnissen und meine Eltern unterstützen mich sowohl emotional als auch finanziell, auch, wenn sie leider wenig Zeit haben. Aussehen...naja, ich bin chronisch unzufrieden, allerdings bekomme ich sehr häufig Komplimente und dass ich single bin, liegt einzig und allein an meiner einzelgängerischen Art und meinen Problemen.
Ich wahre sorgfältig die Fassade; man kennt mich als äußerst selbstbewusst und etwas "anders", aber auf jeden Fall als Person ohne Grund zur Klage. Ich war früher oft auf Partys und hatte mehrere feste Freunde; ich stand oft im Mittelpunkt und habe das sogar irgendwie genossen; solange, bis ich mich selbst angewidert habe. Richtige Freunde oder gar Freundinnen hatte ich schon lange keine mehr.
Eigentlich wollte ich danach gleich beginnen, ein medizinisches Studienfach zu studieren
und habe auch eine Zusage von meiner Wunschuni erhalten - doch ich habe nicht angenommen.
Mir ging es zu dieser Zeit schon zu schlecht.
Schon seit ich 16 bin, habe ich wiederkehrende depressive Phasen und mit einer Essstörung
zu kämpfen (immer wieder wechselnd zwischen Ess- und Hungerphasen; normal essen kann
ich nicht mehr; bin durch den ständigen Wechsel objektiv gesehen ziemlich im Normalbereich,
kann damit aber nicht leben, weil ich schonmal sehr viel dünner war und meinen Körper so hasse.)
In der Oberstufe kamen noch weitere Dinge hinzu, weil der Stress immer größer wurde: massive
Schlafprobleme, sodass ich in der Abiphase sogar Schlaf- und Beruhigungstabletten verschrieben bekam,
weil ich nachts partout nicht mehr einschlafen konnte und ich zunehmend die Schule schwänzte. Ich
brachte es auf über 30 Fehltage im Halbjahr, teils unentschuldigt, weshalb ich viel Ärger mit den Lehrern und dem Direktor bekam und außerdem keinen (sozialen) Anschluss an meine Klassenstufe fand. Ich lernte den kompletten Klausurstoff allein in meinem Zimmer und schrieb dann nur die Arbeiten mit.
Eine zeitlang habe ich mich selbst verletzt, aber nur dort, wo es niemand sehen konnte. Immer wieder
bekam ich Angstzustände, vor allem Existenz- und Zukunftsängste.
Seit letztes Jahr kam dann auch noch eine zunehmende Soziale Phobie dazu; als ich noch in die Schule
ging, MUSSTE ich quasi ab und zu vor die Türe, denn ich wollte unbedingt mein Abi schaffen, aber seit
ich fertig bin, bin ich nur noch in meinem Zimmer im Elternhaus. Ich würde nichts lieber als raus,
habe aber schreckliche Panik, wenn ich nur daran denke; Sport und alle sozialen Interaktionen
habe ich aufgegeben, worunter ich besonders leide, da ich die Leute aus meinem Verein immer sehr mochte und diese sich mein plötzliches Fernbleiben auch nicht mehr erklären konnten! Alle Einladungen zu Partys etc. habe ich abgesagt oder ignoriert, wenn jemand vorbei kam, ließ ich mich verleugnen - aus Scham. Wenn mich jemand per Mail fragt, wie es geht und was ich mache, lüge ich und sage, alles wäre toll und ich hätte eine Menge Spaß im Moment - lächerlich! Meinen Spiegel im Zimmer habe ich abgehängt. Ich denke nämlich nur immer daran, wie ich früher einmal war, und kann mich so nicht mehr ansehen.
Ich verzweifle zunehmend an mir selbst und werde wütend, denn ich habe kein Recht darauf, so zu versagen -
seit 10 Monaten mache ich NICHTS, ich schlafe, esse, lese und denke. Das ist das absolut Schlimmste: meine Gedanken foltern mich. Ich habe Verlustängste, male mir schlimme Szenarien meiner Zukunft aus, gehe im Geiste immer wieder potentielle (Streit-)Gespräche durch, die wahrscheinlich niemals stattfinden werden, grüble nach über den Sinn, über meine Existenz, über die Welt, über mich...und ich denke manchmal, ich werde verrückt dabei! Ich fühle mich innerlich gehetzt, komme nie zur Ruhe, bin IMMER nervös und rastlos.
Überall habe ich schon nach Antworten gesucht: Bei den großen Denkern wie Kierkegaard, Kant, Demokrit (...), in mir selbst und in meiner Familie, ja, sogar mit Religionen habe ich mich schon auseinandergesetzt; jedoch habe ich nirgends Antworten gefunden, die mich zufrieden gestellt hätten. Allgemein habe ich ein ziemlich schlechtes Weltbild und bin auch ein Misanthrop; ich kann nicht an wahren Altruismus glauben und das macht es mir schwer, anderen Menschen zu vertrauen. Eigentlich vertraue ich niemandem.
Oft wünsche ich mir, nicht mehr zu leben, damit diese zwanghafte Selbstanalyse und die Zweifel ein Ende haben. Ich ertrage mich einfach nicht mehr, bin mir überdrüssig. Ich würde mit mir selbst nicht befreundet sein wollen.
Vielleicht wäre ich nicht mehr da, wenn ich nicht wüsste, dass ich es meinen Eltern schuldig bin, sie nicht zu enttäuschen und traurig zu machen. Ich war sogar schonmal einen Tag in einer Klinik, weil meine Eltern sich Sorgen machten, ich könnte mir etwas antun. Das alles machte mir aber noch mehr Angst.
Da ich es auch nicht länger als diese 10 Monate verantworten kann, meinen Eltern hier zuhause Sorgen zu bereiten und mich hängen zu lassen, habe ich mich zum jetztigen Sommersemester für Tiermedizin eingeschrieben und ziehe in ein paar Wochen um, alles schon geplant und geregelt. Mir ist das alles zu viel, aber ich muss aus diesem Haus raus. Ich will neu anfangen, wieder etwas leisten. Wieder stolz sein können.
Ich habe nur Panik, weil ich ja für den Umzug etc. unter Leute muss. Und auch zur Immatrikulation. Normal habe ich keine Probleme damit, aber momentan gefalle ich mir nicht, weil ich in der Zeit zuhause einiges zugenommen habe (wenn ich auch nicht wirklich dick bin laut BMI, empfinde ich mich so!).
Wenn ich mich nur nicht so schrecklich einsam und verlassen fühlen würde! Jemanden hätte, der mit mir redet, einfach so, als gegenseitige Stärkung, ohne Hintergedanken. Jemanden, mit dem ich über Gefühle und Gedanken sprechen kann, ohne Selbstdarstellung und Äußerlichkeiten. Zu meinen ehemaligen Freunden kann ich nicht gehen, denn es waren mehr Bekannte; sie haben nie etwas von meinen Selbstzweifeln geahnt und ich bringe es nicht über mich, mit ihnen über Gefühle zu sprechen. Damalige Bekanntschaften beruhten mehr auf Oberflächlichkeiten.
Was soll ich tun? Bitte, ich bin unendlich dankbar für jede Meinung zu meiner Situation...ich brauche irgendeinen Anker, damit ich nicht untergehe...!
Verzweifelte Grüße
PS: Therapie habe ich schon versucht, aber auch hier: ich fühlte mich nicht ernst genommen, die Ärzte bzw. Therapeuten verstanden mein Problem nicht, ich konnte aber auch gar nicht wirklich alles erzählen, weil ich dann sofort wieder anfange zu schauspielern und alles herunter zu spielen. Ich will nicht zugeben, wie es in mir aussieht!
da ich aufgrund meiner Probleme nicht mehr zu Freundschaften in der Lage war;
ich konnte einfach nicht mehr "geben". Und nun fühle ich mich schrecklich verloren.
Zu mir:
Ich bin w., 20 Jahre alt und habe letztes Jahr mein Abitur in Bayern gemacht (1.3). Von außen betrachtet
ist bei mir alles in Ordnung, ich war recht erfolgreich in allem, was ich machte (spielte noch zwei Instrumente
mit gelegentlichen Vorspielen, war eigentlich sportlich immer aktiv), komme aus guten Verhältnissen und meine Eltern unterstützen mich sowohl emotional als auch finanziell, auch, wenn sie leider wenig Zeit haben. Aussehen...naja, ich bin chronisch unzufrieden, allerdings bekomme ich sehr häufig Komplimente und dass ich single bin, liegt einzig und allein an meiner einzelgängerischen Art und meinen Problemen.
Ich wahre sorgfältig die Fassade; man kennt mich als äußerst selbstbewusst und etwas "anders", aber auf jeden Fall als Person ohne Grund zur Klage. Ich war früher oft auf Partys und hatte mehrere feste Freunde; ich stand oft im Mittelpunkt und habe das sogar irgendwie genossen; solange, bis ich mich selbst angewidert habe. Richtige Freunde oder gar Freundinnen hatte ich schon lange keine mehr.
Eigentlich wollte ich danach gleich beginnen, ein medizinisches Studienfach zu studieren
und habe auch eine Zusage von meiner Wunschuni erhalten - doch ich habe nicht angenommen.
Mir ging es zu dieser Zeit schon zu schlecht.
Schon seit ich 16 bin, habe ich wiederkehrende depressive Phasen und mit einer Essstörung
zu kämpfen (immer wieder wechselnd zwischen Ess- und Hungerphasen; normal essen kann
ich nicht mehr; bin durch den ständigen Wechsel objektiv gesehen ziemlich im Normalbereich,
kann damit aber nicht leben, weil ich schonmal sehr viel dünner war und meinen Körper so hasse.)
In der Oberstufe kamen noch weitere Dinge hinzu, weil der Stress immer größer wurde: massive
Schlafprobleme, sodass ich in der Abiphase sogar Schlaf- und Beruhigungstabletten verschrieben bekam,
weil ich nachts partout nicht mehr einschlafen konnte und ich zunehmend die Schule schwänzte. Ich
brachte es auf über 30 Fehltage im Halbjahr, teils unentschuldigt, weshalb ich viel Ärger mit den Lehrern und dem Direktor bekam und außerdem keinen (sozialen) Anschluss an meine Klassenstufe fand. Ich lernte den kompletten Klausurstoff allein in meinem Zimmer und schrieb dann nur die Arbeiten mit.
Eine zeitlang habe ich mich selbst verletzt, aber nur dort, wo es niemand sehen konnte. Immer wieder
bekam ich Angstzustände, vor allem Existenz- und Zukunftsängste.
Seit letztes Jahr kam dann auch noch eine zunehmende Soziale Phobie dazu; als ich noch in die Schule
ging, MUSSTE ich quasi ab und zu vor die Türe, denn ich wollte unbedingt mein Abi schaffen, aber seit
ich fertig bin, bin ich nur noch in meinem Zimmer im Elternhaus. Ich würde nichts lieber als raus,
habe aber schreckliche Panik, wenn ich nur daran denke; Sport und alle sozialen Interaktionen
habe ich aufgegeben, worunter ich besonders leide, da ich die Leute aus meinem Verein immer sehr mochte und diese sich mein plötzliches Fernbleiben auch nicht mehr erklären konnten! Alle Einladungen zu Partys etc. habe ich abgesagt oder ignoriert, wenn jemand vorbei kam, ließ ich mich verleugnen - aus Scham. Wenn mich jemand per Mail fragt, wie es geht und was ich mache, lüge ich und sage, alles wäre toll und ich hätte eine Menge Spaß im Moment - lächerlich! Meinen Spiegel im Zimmer habe ich abgehängt. Ich denke nämlich nur immer daran, wie ich früher einmal war, und kann mich so nicht mehr ansehen.
Ich verzweifle zunehmend an mir selbst und werde wütend, denn ich habe kein Recht darauf, so zu versagen -
seit 10 Monaten mache ich NICHTS, ich schlafe, esse, lese und denke. Das ist das absolut Schlimmste: meine Gedanken foltern mich. Ich habe Verlustängste, male mir schlimme Szenarien meiner Zukunft aus, gehe im Geiste immer wieder potentielle (Streit-)Gespräche durch, die wahrscheinlich niemals stattfinden werden, grüble nach über den Sinn, über meine Existenz, über die Welt, über mich...und ich denke manchmal, ich werde verrückt dabei! Ich fühle mich innerlich gehetzt, komme nie zur Ruhe, bin IMMER nervös und rastlos.
Überall habe ich schon nach Antworten gesucht: Bei den großen Denkern wie Kierkegaard, Kant, Demokrit (...), in mir selbst und in meiner Familie, ja, sogar mit Religionen habe ich mich schon auseinandergesetzt; jedoch habe ich nirgends Antworten gefunden, die mich zufrieden gestellt hätten. Allgemein habe ich ein ziemlich schlechtes Weltbild und bin auch ein Misanthrop; ich kann nicht an wahren Altruismus glauben und das macht es mir schwer, anderen Menschen zu vertrauen. Eigentlich vertraue ich niemandem.
Oft wünsche ich mir, nicht mehr zu leben, damit diese zwanghafte Selbstanalyse und die Zweifel ein Ende haben. Ich ertrage mich einfach nicht mehr, bin mir überdrüssig. Ich würde mit mir selbst nicht befreundet sein wollen.
Vielleicht wäre ich nicht mehr da, wenn ich nicht wüsste, dass ich es meinen Eltern schuldig bin, sie nicht zu enttäuschen und traurig zu machen. Ich war sogar schonmal einen Tag in einer Klinik, weil meine Eltern sich Sorgen machten, ich könnte mir etwas antun. Das alles machte mir aber noch mehr Angst.
Da ich es auch nicht länger als diese 10 Monate verantworten kann, meinen Eltern hier zuhause Sorgen zu bereiten und mich hängen zu lassen, habe ich mich zum jetztigen Sommersemester für Tiermedizin eingeschrieben und ziehe in ein paar Wochen um, alles schon geplant und geregelt. Mir ist das alles zu viel, aber ich muss aus diesem Haus raus. Ich will neu anfangen, wieder etwas leisten. Wieder stolz sein können.
Ich habe nur Panik, weil ich ja für den Umzug etc. unter Leute muss. Und auch zur Immatrikulation. Normal habe ich keine Probleme damit, aber momentan gefalle ich mir nicht, weil ich in der Zeit zuhause einiges zugenommen habe (wenn ich auch nicht wirklich dick bin laut BMI, empfinde ich mich so!).
Wenn ich mich nur nicht so schrecklich einsam und verlassen fühlen würde! Jemanden hätte, der mit mir redet, einfach so, als gegenseitige Stärkung, ohne Hintergedanken. Jemanden, mit dem ich über Gefühle und Gedanken sprechen kann, ohne Selbstdarstellung und Äußerlichkeiten. Zu meinen ehemaligen Freunden kann ich nicht gehen, denn es waren mehr Bekannte; sie haben nie etwas von meinen Selbstzweifeln geahnt und ich bringe es nicht über mich, mit ihnen über Gefühle zu sprechen. Damalige Bekanntschaften beruhten mehr auf Oberflächlichkeiten.
Was soll ich tun? Bitte, ich bin unendlich dankbar für jede Meinung zu meiner Situation...ich brauche irgendeinen Anker, damit ich nicht untergehe...!
Verzweifelte Grüße
PS: Therapie habe ich schon versucht, aber auch hier: ich fühlte mich nicht ernst genommen, die Ärzte bzw. Therapeuten verstanden mein Problem nicht, ich konnte aber auch gar nicht wirklich alles erzählen, weil ich dann sofort wieder anfange zu schauspielern und alles herunter zu spielen. Ich will nicht zugeben, wie es in mir aussieht!