ostseekueken
Mitglied
Hallo liebe Forum-Mitglieder,
ich weiß nicht, wie es Euch geht, doch will ich mein Problem hier gerne schildern.
Zu meiner Person:
Ich, weiblich, werde im kommenden Monat 53 Jahre alt.
Durch Ausgrenzung, Hänseleien in der Schul- und während der Ausbildungszeit sowie anschließendem derben Mobbing in einer Verwaltung kam es von heute auf morgen zu einem kompletten Stimmverlust. Durch immer wieder von mit mir selbst und auch mit meinem Umfeld geführte "innere Kämpfe" kam es daraufhin zu einer Frühberentung im Jahre 2010 und zu einem Aufhebungsvertrag. Ich wurde damals von einem Rechtsanwalt unterstützt. Alleine schafft man das nicht.
Diese Situation ist nicht leicht.
Freunde?
Keinen einzigen !!!
Mein Problem war und ist es auch heute noch, dass ich mich für Menschen einsetze, wenn jemand in Schwierigkeiten steckt.
Dann sind auch viele dankbar, wie damals Klassenkameraden.
Aber auch nur, wenn sie zur Zeit niemand anderen fragen können.
Ansonsten - auch damals in der Nachbarschaft als Kind - hat man mir nur ein Ohr geliehen, wenn deren Freunde nicht gerade anwesend gewesen sind.
Im umgekehrten Sinn war ich Luft, waren diese unter sich.
Mich hat man übergangen.
Die Nachbarin meint heute noch:
"Du bist doch so eine liebe Person."
Komisch nur, dass mit mir keiner was zu tun haben will.
Früher, das stimmte, da war ich still und leise, habe mich zurückgezogen.
Heute nach etlichen Gesprächstherapien mache ich den Mund auf und sage meine Meinung.
Diese kommt vor allem nicht zu Hause gut an.
Ich bin dankbar für alles, was seitens des Elternhauses getan wurde, doch werde ich den Eindruck nicht los, dass in der Generation vieler Eltern um die 70 oder 80 Jahre Widerworte nicht "en vogue" waren.
Worauf ich hinaus will, ist, dass auch mein Bruder (47 Jahre, Immobilienmakler) neulich zu mir sagte, als ich ihn mal nach einer kleinen Unternehmung fragte (z. B. mal in der Stadt einen Cafe zu trinken):
"Was, das wäre ja noch schöner, dass ich mit Dir noch meine kostbare Zeit verbringe..."
Dieser Satz tut mir bis heute sehr weh.
Meine Mutter meint, ich solle doch versuchen, mit ihm einen Kontakt herzustellen.
Sobald ich das mache, bekomme ich "gute Ratschläge", ich solle mich selbst ablenken, ein Buch lesen oder mich mit "Gleichgesinnten, die ebenfalls psychisch angeschlagen sind" (O-Ton), unterhalten über das Internet.
Seit dem extremen Mobbing hat sich eine schwere Depression herauskristallisiert.
Bitte, keine Tipps jetzt.
Ich möchte gerne von Euch wissen, ob es jemandem aus dem Forum genauso geht.
Ebenso heißt es immer:
"Suche Dir Menschen, geh in die VHS, besuche Kurse, da lernst Du Leute kennen."
Habe ich auch gemacht. Da nehmen einige daran teil. Doch alle sind entweder verheiratet oder nicht mehr meine Altersgruppe (70 und aufwärts), was mir nichts nützt.
Außerdem finden die meisten Kurse abends statt, sodass im Grunde alle für sich alleine nach Hause gehen.
Ein Treffen an anderen Tagen mit den Leuten ist gar nicht drin.
Inzwischen hat auch mein langjähriger Psychotherapeut am 31. Mai 2020 seine Praxistätigkeit nach reiflicher Überlegung aufgegeben. Er war im März 75 Jahre alt. Seine Beweggründe kann ich sehr gut nachvollziehen.
Nur auch da hänge ich - wie viele seiner Patienten jetzt auch - vollkommen in der Luft.
Ich bin mittlerweile an einem Punkt angelangt, wo ich einfach keine Kraft mehr habe, gegen die vielen Windmühlen in meinem Leben anzukämpfen.
Es wäre zumindest schön, den einen oder anderen - nicht herunterziehenden - Bericht von Euch hier lesen zu können, wem es ähnlich geht wie mir derzeit.
Danke für Euer Interesse und Eure Aufmerksamkeit.
Liebe Grüße
Ostseekueken1967
ich weiß nicht, wie es Euch geht, doch will ich mein Problem hier gerne schildern.
Zu meiner Person:
Ich, weiblich, werde im kommenden Monat 53 Jahre alt.
Durch Ausgrenzung, Hänseleien in der Schul- und während der Ausbildungszeit sowie anschließendem derben Mobbing in einer Verwaltung kam es von heute auf morgen zu einem kompletten Stimmverlust. Durch immer wieder von mit mir selbst und auch mit meinem Umfeld geführte "innere Kämpfe" kam es daraufhin zu einer Frühberentung im Jahre 2010 und zu einem Aufhebungsvertrag. Ich wurde damals von einem Rechtsanwalt unterstützt. Alleine schafft man das nicht.
Diese Situation ist nicht leicht.
Freunde?
Keinen einzigen !!!
Mein Problem war und ist es auch heute noch, dass ich mich für Menschen einsetze, wenn jemand in Schwierigkeiten steckt.
Dann sind auch viele dankbar, wie damals Klassenkameraden.
Aber auch nur, wenn sie zur Zeit niemand anderen fragen können.
Ansonsten - auch damals in der Nachbarschaft als Kind - hat man mir nur ein Ohr geliehen, wenn deren Freunde nicht gerade anwesend gewesen sind.
Im umgekehrten Sinn war ich Luft, waren diese unter sich.
Mich hat man übergangen.
Die Nachbarin meint heute noch:
"Du bist doch so eine liebe Person."
Komisch nur, dass mit mir keiner was zu tun haben will.
Früher, das stimmte, da war ich still und leise, habe mich zurückgezogen.
Heute nach etlichen Gesprächstherapien mache ich den Mund auf und sage meine Meinung.
Diese kommt vor allem nicht zu Hause gut an.
Ich bin dankbar für alles, was seitens des Elternhauses getan wurde, doch werde ich den Eindruck nicht los, dass in der Generation vieler Eltern um die 70 oder 80 Jahre Widerworte nicht "en vogue" waren.
Worauf ich hinaus will, ist, dass auch mein Bruder (47 Jahre, Immobilienmakler) neulich zu mir sagte, als ich ihn mal nach einer kleinen Unternehmung fragte (z. B. mal in der Stadt einen Cafe zu trinken):
"Was, das wäre ja noch schöner, dass ich mit Dir noch meine kostbare Zeit verbringe..."
Dieser Satz tut mir bis heute sehr weh.
Meine Mutter meint, ich solle doch versuchen, mit ihm einen Kontakt herzustellen.
Sobald ich das mache, bekomme ich "gute Ratschläge", ich solle mich selbst ablenken, ein Buch lesen oder mich mit "Gleichgesinnten, die ebenfalls psychisch angeschlagen sind" (O-Ton), unterhalten über das Internet.
Seit dem extremen Mobbing hat sich eine schwere Depression herauskristallisiert.
Bitte, keine Tipps jetzt.
Ich möchte gerne von Euch wissen, ob es jemandem aus dem Forum genauso geht.
Ebenso heißt es immer:
"Suche Dir Menschen, geh in die VHS, besuche Kurse, da lernst Du Leute kennen."
Habe ich auch gemacht. Da nehmen einige daran teil. Doch alle sind entweder verheiratet oder nicht mehr meine Altersgruppe (70 und aufwärts), was mir nichts nützt.
Außerdem finden die meisten Kurse abends statt, sodass im Grunde alle für sich alleine nach Hause gehen.
Ein Treffen an anderen Tagen mit den Leuten ist gar nicht drin.
Inzwischen hat auch mein langjähriger Psychotherapeut am 31. Mai 2020 seine Praxistätigkeit nach reiflicher Überlegung aufgegeben. Er war im März 75 Jahre alt. Seine Beweggründe kann ich sehr gut nachvollziehen.
Nur auch da hänge ich - wie viele seiner Patienten jetzt auch - vollkommen in der Luft.
Ich bin mittlerweile an einem Punkt angelangt, wo ich einfach keine Kraft mehr habe, gegen die vielen Windmühlen in meinem Leben anzukämpfen.
Es wäre zumindest schön, den einen oder anderen - nicht herunterziehenden - Bericht von Euch hier lesen zu können, wem es ähnlich geht wie mir derzeit.
Danke für Euer Interesse und Eure Aufmerksamkeit.
Liebe Grüße
Ostseekueken1967
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