N
niemand
Gast
Liebe Foristen,
ich schreibe Euch, weil ich langsam nicht mehr weiter weiß.
Seit 4 Jahren lebe ich mit einer Person in einer WG. Ich bezeichne sie als Freundin, wir sind jedoch keine langjährigen Freunde, sondern haben uns erst im Zuge der WG Gründung (zwecks Studium) kennen gelernt. Ich bin 25, sie 33. Beide Studenten.
Ich weiß nicht, wie ich das Problem (oder die Probleme) genau beschreiben soll, daher liste ich erstmal ein paar Dinge auf, die besagte Freundin in den vergangenen 4 Jahren getan hat:
- sie hat mich beleidigt (oder: ich fühlte mich beleidigt und habe das auch so kommuniziert)
- in Diskussionen (z.B. weil ich sie mal gebeten hatte, ihre alte Wäsche aus dem Bad wegzuräumen) lenkte sie von meinem Anliegen ab und drehte es so um, dass ich etwas falsch gemacht habe
- bei Streits ist sie mir ins Zimmer hinterher gerannt und hat mich angeschrien, obwohl ich sagte: "Wir sollten später weiter reden, wenn wir uns beide beruhigt haben". Einmal hat sie mich dabei geschubst.
- sie warf mir vor, dass ich nachtragend bin, wenn ich darüber sprach, wie und warum mich ihr Verhalten verletzt hat
- sie hat mir lange vorgehalten, dass ich nicht auf ihre emotionalen Bedürfnisse eingehen würde - wobei sie ihre Emotionen nach eigener Aussage selbst nicht kennt. Sie verlangte von mir, ihre Gefühle "zu erahnen", da sie das mit meinen auch tun würde
- sie hat mir zahlreiche Male vorgeworfen, egoistisch zu sein. Dies z.B. dann, wenn ich sie fragte, ob sie mit mir am Freitagabend etwas unternehmen will
- sie war (ist?) der Meinung, dass ich nur studiere, weil ich mit ihr zusammen gezogen bin (nach dem Motto "Alleine hättest du es nie so weit gebracht").
- sie warf mir ständig vor, zu sensibel zu sein (weil ich es z.B. überhaupt nicht haben kann, angeschrien zu werden)
- sie schwieg mich an, wenn ich etwas Falsches gemacht habe, damit ich über mein Verhalten nachdenke und selbst drauf komme, was ich falsch gemacht habe (Silent Treatment)
- sie hat versucht, Kontrolle über mein Leben auszuüben (eine zeitlang wollte sie immer genau wissen, wann ich wo hingehe, mit wem und wie lange; dies angeblich, weil sie sich gesorgt hat)
- sie hat sich nicht an den Haushaltsplan unserer WG gehalten, hat mich oft machen lassen (wenn ich nichts getan hätte, wäre es dreckig geblieben und ich fühle mich dann sehr unwohl; es wurde dann abgetan von ihrer Seite mit: "Tja, wir haben eben ein unterschiedliches Sauberkeitsempfinden")
- sie machte mir oft ein schlechtes Gewissen (teils wissentlich, teils nicht; einmal sagte sie, dass alle ihre Freunde vor mir sie nur ausgenutzt hätten)
- als ich ihr sagte, dass Freunde einen unterstützen und mögen, sagte sie: "Freunde sind nicht dazu da, damit du dich gut fühlst sondern um dich zu kritisieren"
Ich leide seit meiner Jugend unter wiederkehrenden Depressionen, habe es erst in den letzten Jahren geschafft, meinen Selbsthass merklich zu reduzieren und mein Leben auf die Reihe zu bekommen. Ich war lange nicht fähig meinen Abschluss nachzumachen, noch arbeiten zu gehen oder zu studieren. Inzwischen habe ich das geschafft und habe mich vor 2 Jahren in eine Therapie begeben, die mir sehr geholfen hat. Seit Ende letzten Jahres habe ich beobachtet, dass ich immer ungerner in die WG zurückkehre (z.B. wenn ich mal eine Weile bei meinen Eltern war), teilweise hatte ich kurz vor der Abfahrt Heulkrämpfe.
Ich fühlte mich oft einsam in der WG, respetklos behandelt, nicht wertgeschätzt und so, als ob sie mich hassen würde.
Dieses Jahr kam dann eine Art Wende, wo sie eingesehen hat, was alles schief gelaufen ist und sie ist aus allen Wolken gefallen als ich ihr sagte, dass ich den Eindruck habe, dass sie mich hassen würde. Wir haben enorm viele Gespräche geführt, manche davon fruchtbar, andere drehten sich nur im Kreis. Unsere "Beziehung" scheint von der Seite meiner Freundin her von Angst geprägt zu sein, denn diese Veränderung in ihrem Verhalten trat erst ein, als sie befürchtete, dass ich sie verlassen würde (emotionale Abhängigkeit?). In diesem Jahr habe ich nämlich bereits offen darüber gesprochen auszuziehen, wenn sich nichts ändert. Da meinte sie dann auf einmal, dass ich das Beste sei, was ihr jemals passiert sei und sie mich nicht verlieren will (warum behandelt sie mich dann so?).
Ich fühle mich trotzdem nicht wirklich besser. Sie hat wohl recht, dass ich nachtragend bin, denn manche (für mich) krasse Aussagen und Beleidigungen von ihr begleiten mich gedanklich nach wie vor. Obwohl sie ihr Verhalten geändert hat, mich nicht mehr dumm anmacht und auch ihren Teil im Haushalt leistet, fühle ich enormen Widerstand wenn ich woanders bin und weiß, dass ich wieder zu ihr und in diese Wohnung zurückkehren muss. Dieses Jahr wollen wir eigentlich umziehen, weil unsere derzeitige Wohnung zu teuer geworden ist, aber ich spüre 0 Motivation oder Lust, mit ihr umzuziehen. Ich hab nicht einmal mehr Lust, in der Stadt (wo die WG ist) zu studieren, weil die Freundin etwas an sich hat, was mich enorm runterzieht.
Sie selbst ist ein Stubenhocker, sitzt i.d.R. den ganzen Tag vor dem PC und will nur sehr selten was mit mir machen.
Inzwischen hat sie Freunde in der Uni gefunden, mit denen sie öfter was macht, mit mir macht sie trotzdem nicht mehr als vorher. Sie meinte, wenn ich ausziehe, dann war's das mit unserer Freundschaft, weil sie genug mit der Uni zu tun hätte und der Kontakt zwischen uns eh einschlafen würde.
Sie hat ebenfalls psychische Probleme, hat sich jedoch bisher immer noch nicht um einen Therapieplatz gekümmert (obwohl wir darüber gesprochen hatten, wie wichtig das auch für sie ist). Das, was ich fühle, hat sie mir genauso gesagt: dass sie sich in unserer Freundschaft nicht wertgeschätzt von mir fühlt, respektlos behandelt obwohl ich mein Bestes getan habe, um sie gut zu behandeln. In Streitgesprächen war das Ergenis oft, dass alles meine Schuld sei, ich mich ändern müsse und sie das Opfer ist (gleichzeitig hat sie mir sehr oft vorgeworfen, dass ich mich als Opfer darstellen würde).
Irgendwann habe ich mir diesen Schuh angezogen und fühlte mich lange Zeit wie ein schlechter Freund, obwohl ich noch nie solche Probleme mit irgendeinem anderen Menschen hatte und meine restlichen Freunde mir stets sagen, dass sie meine Empathie, Gutmütigkeit, die Sensibilität für Gefühle anderer, das gute Zuhören an mir schätzen. Oftmals wurde ich auch gefragt, ob sie in mich verliebt ist. Das ist sie nicht, angeblich bin ich wie Familie für sie. Als sie das sagte, habe ich festgestellt, dass sie jedoch nicht wie Familie für mich ist. Ich fühle mich inzwischen seltsam in ihrer Gegenwart, bedrückt und so, als ob alles lahm ist. Ich habe sehr viele meiner Bedürfnisse zurückgeschraubt nur, um meine Ruhe zu haben und nicht ständig beleidigt oder für irgendetwas beschuldigt zu werden.
Momentan ersehne ich mir manchmal regelrecht herbei, dass sie ankommt und sagt, dass sie mit irgendeiner Kommilitonin zusammenziehen will. Warum bin ich trotzdem noch da bin? Weil ich ein Idiot bin. Ich kann Menschen nicht im Stich lassen. Auch sie nicht, obwohl sie mich mies behandelt hat. Andererseits sehe ich sie nicht als schlechten Menschen an, denn sie war auch oft für mich da, wenn ich wieder Tiefs hatte, wenn Krisen bei mir waren. Dann wiederum hat sie mich oft in den Staub getreten und auch derzeit merke ich, dass sie noch immer aggressiv ihre Meinung(en) vertritt (sie weiß alles besser) und auf meine Bedürfnisse nicht wirklich Rücksicht nimmt selbst, wenn ich diese direkt kommuniziere.
Grundsätzlich ist sie recht arrogant doch diese Arroganz von ihr ist nur dazu da, um ihr Ego zu schützen. Ich merke immer wieder, wie enorm verletzlich sie eigentlich ist, aber sie überspielt das mit Aggressivität, Machtgehabe und (so empfand ich es) Psychoterror. Sie hat mich eine Weile davon überzeugt, dass ich meinen eigenen Eindrücken und Gefühlen nicht vertrauen kann, weil ich ja eh "so eine Pussy bin".
Von anderen Freunden und meiner Familie höre ich in letzter Zeit oft, dass sie schon längst weg wären und ich zu gut für sie bin.
Ein Teil in mir hätte gerne diese Freundschaft, weil sie durchaus intelligent ist, man gute Gespräche mit ihr führen kann und ich gebe zu, dass ich mich irgendwo verantwortlich für sie fühlte (auch, wenn ich gerade davon abrücke). Weil ich eine der wenigen Menschen bin, der sie wirklich kennt, ich kenne sie teils besser als ihre Mutter. Was einerseits gruselig ist, andererseits zeigt es, wie sehr sie sich gegenüber mir geöffnet hat. Aber unbeschwert und lustig fühle ich mich nie wirklich bei ihr. Ich bin wohlwollend, möchte sie eigentlich glücklich wissen, aber das wird wohl nix, denn ich kann das nicht.
Ich kann nicht gehen, weil ich ein enorm schlechtes Gewissen hätte. Etwas in mir sagt, dass ich ihr das nicht antun kann und dass ich doch nicht einfach so diese Freundschaft wegschmeißen könne. Gleichzeitig sehe ich, wie erleichtert ich bin, wenn ich mal eine Weile nicht bei ihr bin...
Was sind Eure Gedanken zu dieser Situation? Ist da noch was zu retten? Soll man ein reines WG Verhältnis aufziehen, eine reine Zweck-WG? Darüber hatten wir schonmal beide nachgedacht, aber ich würde mich wohl weiterhin schlecht fühlen. Ich weiß es nicht. Ich weiß nicht weiter, ich weiß nur, dass ich verdammt müde bin was sie und mich betrifft.
Ich bin dankbar für jede Antwort.
LG,
niemand
ich schreibe Euch, weil ich langsam nicht mehr weiter weiß.
Seit 4 Jahren lebe ich mit einer Person in einer WG. Ich bezeichne sie als Freundin, wir sind jedoch keine langjährigen Freunde, sondern haben uns erst im Zuge der WG Gründung (zwecks Studium) kennen gelernt. Ich bin 25, sie 33. Beide Studenten.
Ich weiß nicht, wie ich das Problem (oder die Probleme) genau beschreiben soll, daher liste ich erstmal ein paar Dinge auf, die besagte Freundin in den vergangenen 4 Jahren getan hat:
- sie hat mich beleidigt (oder: ich fühlte mich beleidigt und habe das auch so kommuniziert)
- in Diskussionen (z.B. weil ich sie mal gebeten hatte, ihre alte Wäsche aus dem Bad wegzuräumen) lenkte sie von meinem Anliegen ab und drehte es so um, dass ich etwas falsch gemacht habe
- bei Streits ist sie mir ins Zimmer hinterher gerannt und hat mich angeschrien, obwohl ich sagte: "Wir sollten später weiter reden, wenn wir uns beide beruhigt haben". Einmal hat sie mich dabei geschubst.
- sie warf mir vor, dass ich nachtragend bin, wenn ich darüber sprach, wie und warum mich ihr Verhalten verletzt hat
- sie hat mir lange vorgehalten, dass ich nicht auf ihre emotionalen Bedürfnisse eingehen würde - wobei sie ihre Emotionen nach eigener Aussage selbst nicht kennt. Sie verlangte von mir, ihre Gefühle "zu erahnen", da sie das mit meinen auch tun würde
- sie hat mir zahlreiche Male vorgeworfen, egoistisch zu sein. Dies z.B. dann, wenn ich sie fragte, ob sie mit mir am Freitagabend etwas unternehmen will
- sie war (ist?) der Meinung, dass ich nur studiere, weil ich mit ihr zusammen gezogen bin (nach dem Motto "Alleine hättest du es nie so weit gebracht").
- sie warf mir ständig vor, zu sensibel zu sein (weil ich es z.B. überhaupt nicht haben kann, angeschrien zu werden)
- sie schwieg mich an, wenn ich etwas Falsches gemacht habe, damit ich über mein Verhalten nachdenke und selbst drauf komme, was ich falsch gemacht habe (Silent Treatment)
- sie hat versucht, Kontrolle über mein Leben auszuüben (eine zeitlang wollte sie immer genau wissen, wann ich wo hingehe, mit wem und wie lange; dies angeblich, weil sie sich gesorgt hat)
- sie hat sich nicht an den Haushaltsplan unserer WG gehalten, hat mich oft machen lassen (wenn ich nichts getan hätte, wäre es dreckig geblieben und ich fühle mich dann sehr unwohl; es wurde dann abgetan von ihrer Seite mit: "Tja, wir haben eben ein unterschiedliches Sauberkeitsempfinden")
- sie machte mir oft ein schlechtes Gewissen (teils wissentlich, teils nicht; einmal sagte sie, dass alle ihre Freunde vor mir sie nur ausgenutzt hätten)
- als ich ihr sagte, dass Freunde einen unterstützen und mögen, sagte sie: "Freunde sind nicht dazu da, damit du dich gut fühlst sondern um dich zu kritisieren"
Ich leide seit meiner Jugend unter wiederkehrenden Depressionen, habe es erst in den letzten Jahren geschafft, meinen Selbsthass merklich zu reduzieren und mein Leben auf die Reihe zu bekommen. Ich war lange nicht fähig meinen Abschluss nachzumachen, noch arbeiten zu gehen oder zu studieren. Inzwischen habe ich das geschafft und habe mich vor 2 Jahren in eine Therapie begeben, die mir sehr geholfen hat. Seit Ende letzten Jahres habe ich beobachtet, dass ich immer ungerner in die WG zurückkehre (z.B. wenn ich mal eine Weile bei meinen Eltern war), teilweise hatte ich kurz vor der Abfahrt Heulkrämpfe.
Ich fühlte mich oft einsam in der WG, respetklos behandelt, nicht wertgeschätzt und so, als ob sie mich hassen würde.
Dieses Jahr kam dann eine Art Wende, wo sie eingesehen hat, was alles schief gelaufen ist und sie ist aus allen Wolken gefallen als ich ihr sagte, dass ich den Eindruck habe, dass sie mich hassen würde. Wir haben enorm viele Gespräche geführt, manche davon fruchtbar, andere drehten sich nur im Kreis. Unsere "Beziehung" scheint von der Seite meiner Freundin her von Angst geprägt zu sein, denn diese Veränderung in ihrem Verhalten trat erst ein, als sie befürchtete, dass ich sie verlassen würde (emotionale Abhängigkeit?). In diesem Jahr habe ich nämlich bereits offen darüber gesprochen auszuziehen, wenn sich nichts ändert. Da meinte sie dann auf einmal, dass ich das Beste sei, was ihr jemals passiert sei und sie mich nicht verlieren will (warum behandelt sie mich dann so?).
Ich fühle mich trotzdem nicht wirklich besser. Sie hat wohl recht, dass ich nachtragend bin, denn manche (für mich) krasse Aussagen und Beleidigungen von ihr begleiten mich gedanklich nach wie vor. Obwohl sie ihr Verhalten geändert hat, mich nicht mehr dumm anmacht und auch ihren Teil im Haushalt leistet, fühle ich enormen Widerstand wenn ich woanders bin und weiß, dass ich wieder zu ihr und in diese Wohnung zurückkehren muss. Dieses Jahr wollen wir eigentlich umziehen, weil unsere derzeitige Wohnung zu teuer geworden ist, aber ich spüre 0 Motivation oder Lust, mit ihr umzuziehen. Ich hab nicht einmal mehr Lust, in der Stadt (wo die WG ist) zu studieren, weil die Freundin etwas an sich hat, was mich enorm runterzieht.
Sie selbst ist ein Stubenhocker, sitzt i.d.R. den ganzen Tag vor dem PC und will nur sehr selten was mit mir machen.
Inzwischen hat sie Freunde in der Uni gefunden, mit denen sie öfter was macht, mit mir macht sie trotzdem nicht mehr als vorher. Sie meinte, wenn ich ausziehe, dann war's das mit unserer Freundschaft, weil sie genug mit der Uni zu tun hätte und der Kontakt zwischen uns eh einschlafen würde.
Sie hat ebenfalls psychische Probleme, hat sich jedoch bisher immer noch nicht um einen Therapieplatz gekümmert (obwohl wir darüber gesprochen hatten, wie wichtig das auch für sie ist). Das, was ich fühle, hat sie mir genauso gesagt: dass sie sich in unserer Freundschaft nicht wertgeschätzt von mir fühlt, respektlos behandelt obwohl ich mein Bestes getan habe, um sie gut zu behandeln. In Streitgesprächen war das Ergenis oft, dass alles meine Schuld sei, ich mich ändern müsse und sie das Opfer ist (gleichzeitig hat sie mir sehr oft vorgeworfen, dass ich mich als Opfer darstellen würde).
Irgendwann habe ich mir diesen Schuh angezogen und fühlte mich lange Zeit wie ein schlechter Freund, obwohl ich noch nie solche Probleme mit irgendeinem anderen Menschen hatte und meine restlichen Freunde mir stets sagen, dass sie meine Empathie, Gutmütigkeit, die Sensibilität für Gefühle anderer, das gute Zuhören an mir schätzen. Oftmals wurde ich auch gefragt, ob sie in mich verliebt ist. Das ist sie nicht, angeblich bin ich wie Familie für sie. Als sie das sagte, habe ich festgestellt, dass sie jedoch nicht wie Familie für mich ist. Ich fühle mich inzwischen seltsam in ihrer Gegenwart, bedrückt und so, als ob alles lahm ist. Ich habe sehr viele meiner Bedürfnisse zurückgeschraubt nur, um meine Ruhe zu haben und nicht ständig beleidigt oder für irgendetwas beschuldigt zu werden.
Momentan ersehne ich mir manchmal regelrecht herbei, dass sie ankommt und sagt, dass sie mit irgendeiner Kommilitonin zusammenziehen will. Warum bin ich trotzdem noch da bin? Weil ich ein Idiot bin. Ich kann Menschen nicht im Stich lassen. Auch sie nicht, obwohl sie mich mies behandelt hat. Andererseits sehe ich sie nicht als schlechten Menschen an, denn sie war auch oft für mich da, wenn ich wieder Tiefs hatte, wenn Krisen bei mir waren. Dann wiederum hat sie mich oft in den Staub getreten und auch derzeit merke ich, dass sie noch immer aggressiv ihre Meinung(en) vertritt (sie weiß alles besser) und auf meine Bedürfnisse nicht wirklich Rücksicht nimmt selbst, wenn ich diese direkt kommuniziere.
Grundsätzlich ist sie recht arrogant doch diese Arroganz von ihr ist nur dazu da, um ihr Ego zu schützen. Ich merke immer wieder, wie enorm verletzlich sie eigentlich ist, aber sie überspielt das mit Aggressivität, Machtgehabe und (so empfand ich es) Psychoterror. Sie hat mich eine Weile davon überzeugt, dass ich meinen eigenen Eindrücken und Gefühlen nicht vertrauen kann, weil ich ja eh "so eine Pussy bin".
Von anderen Freunden und meiner Familie höre ich in letzter Zeit oft, dass sie schon längst weg wären und ich zu gut für sie bin.
Ein Teil in mir hätte gerne diese Freundschaft, weil sie durchaus intelligent ist, man gute Gespräche mit ihr führen kann und ich gebe zu, dass ich mich irgendwo verantwortlich für sie fühlte (auch, wenn ich gerade davon abrücke). Weil ich eine der wenigen Menschen bin, der sie wirklich kennt, ich kenne sie teils besser als ihre Mutter. Was einerseits gruselig ist, andererseits zeigt es, wie sehr sie sich gegenüber mir geöffnet hat. Aber unbeschwert und lustig fühle ich mich nie wirklich bei ihr. Ich bin wohlwollend, möchte sie eigentlich glücklich wissen, aber das wird wohl nix, denn ich kann das nicht.
Ich kann nicht gehen, weil ich ein enorm schlechtes Gewissen hätte. Etwas in mir sagt, dass ich ihr das nicht antun kann und dass ich doch nicht einfach so diese Freundschaft wegschmeißen könne. Gleichzeitig sehe ich, wie erleichtert ich bin, wenn ich mal eine Weile nicht bei ihr bin...
Was sind Eure Gedanken zu dieser Situation? Ist da noch was zu retten? Soll man ein reines WG Verhältnis aufziehen, eine reine Zweck-WG? Darüber hatten wir schonmal beide nachgedacht, aber ich würde mich wohl weiterhin schlecht fühlen. Ich weiß es nicht. Ich weiß nicht weiter, ich weiß nur, dass ich verdammt müde bin was sie und mich betrifft.
Ich bin dankbar für jede Antwort.
LG,
niemand