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Ich bin wertlos und keiner nimmt mich ernst

G

Gast

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Ich fühle mich wertlos, wertlos und verloren. Ihr kennt mich nicht, aber ich möchte euch kurz etwas über meine Situation erzählen. Mein Vater ist sehr früh verstorben. Er kommt aus einer sehr reichen Familie. Sein Vater war Mitbegründer einer Zeitung, doch noch vor der Geburt seines Sohnes starb er. Mein vater hat den seinen also nie kennengelernt. Die Mutter war von Anfang an eine Hexe. Sie war stets grausam zu meinem Vater. Hat ihn dafür verantwortlich gemacht dass sie keinen neuen Mann findet. Denn wer wollte damals schon eine Frau mit Kind.

Sie hat ihm von dem großen Erbe (es war viel Geld) niemals etwas gegeben. Er hatte sich selbstständig gemacht als Architekt und war auch recht erfolgreich. Doch es kamen eben auch schlechte Zeiten oder die Leute wollten nicht zahlen. Letztlich hat er begonnen zu rauchen und zu trinken in seiner Ausweglosigkeit. Als ich noch ein Kind war verstarb er letztlich an Krebs. Ich und meine Mutter haben es gut geschafft. Sie hat mittlerweile einen neuen Lebenspartner und ich einen guten Job und ein eigenes Leben. Aber vieles aus der Vergangenheit hat mich sehr geprägt. Auch was die Kälte der Familie meines Vaters angeht. Dabei war er wirklcih ein guter Mensch, er passte da eigentlich nie rein.

Nun, heute haben wir uns mit Bekannten (also seiner Cousine und ihrem Mann getroffen). Die zwei riefen spontan an und wollten uns treffen (mich und meine Mutter). Dann erzählten sie erstmal lang und breit wie toll die restliche Familie sei. Schließlich sahen sie mich an und meinten: "Du weißt schon dass dir das Erbe deiner Großmutter nicht alleine zusteht." Meine Großmutter (die Mutter meines Vaters hat viel Geld). Ich war ziemlich perplex. Allerdings bin ich seit dem Tod meines Vaters der einzige Erbe und ich und meine Mutter haben beschlossen es uns zu teilen (auch wenn ich alleine erbe laut Gesetz). Aber meine Mutter hat sich eben sehr viel um die Oma gekümmert. Und das obwohl sie selbst in ihrem Alter nocht total bösartig und herrschsüchtig ist. Aber angeblich hätten die Verwandten mit meiner Oma gesprochen und sollen mir von ihr ausrichten dass ich mir bloß nicht einbilden soll dass mir das Geld zusteht. Mir ist dieses scheißgeld garnicht so wichtig. aber warum behandeln sie mich so? Im gleichen Atemzug sagen sie noch dass sie meinen Vater ja so toll fanden und es so schade ist, dass er tot ist. Warum behandeln sie dann seine Tochter, die sie noch nicht mal wirklich kennen, auf diese Weise? Ich kam mir so schlecht vor und habe mich gefühlt wie der letzte Mensch. Als ob ich etwas dafür könnte, dass ich die alleinige Erbin bin.

Gleichzeitig habe ich heute versucht einen Termin bei einer Psychologin zu machen. Ich war vor einiger Zeit bei ihr weil ich wirklich Probleme habe mit meinem Leben klar zu kommen. Ich hatte vor c.a drei Wochen schon mal einen Termin bei ihr. Wir haben lange geredet und ich erzählte ihr, dass ich in problematischen Situationen gerne auf Alkohol zurück greife. Das passiert vielleicht drei viermal die Woche dass ich was trinke (Menge unterschiedlich). Ich sagte ihr ausdrücklich dass ich wegen meiner Probleme und dem Druck, Trinken als ventil bräuchte. Doch sie reduzierte mich völlig darauf. Tat so als wäre es das einzige Problem das ich habe. Sie beschwörte mich einen Termin bei der Suchtberatung zu machen. Als Bedingung für ihre Behandlung sozusagen. Das tat ich auch. Schließlich rief ich sie an um den nächsten Termin zu planen. Als Antwort bekam ich: Ich behandle keine nassen Alkoholiker. Ich solle erstmal eine Therapie wegen Alkohol machen.

Der Witz ist, ich habe seit einer Woche keinen einzigen Schluck mehr getrunken, verspüre keinerlei Entzugserscheinungen und habe sogar akurate Leberwerte (habe ich testen lassen müssen als ich meinem Arzt von meine Problemen erzählte). Doch sie will mich nicht behandeln. Ich bin für sie ein Alkoholiker und wenn ich aufhören würde zu trinken wäre alles spitze. Dabei bin ich zum Arzt um genau das zu verhindern (ein Alkoholiker zu werden). Sie nimmt mich nicht ernst. Aber es hat mich solche Überwindung gekostet dort überhaupt hin zugehen. und wofür? Dafür dass ich jetzt abgewiesen und abgestempelt werde. Dafür dass mir keiner helfen will. Stattdessen reduziert man mich lieber. Dabei habe ich einen Termin bei der Suchtberaterin gemacht. Das war ja die Bedingung für die Therapie. Aber sie schmeißt mich einfach raus, die Therapeutin.

Ich mag nicht mehr. Man gönnt mir garnichts. Man nimmt mir jedes Lebensglück, gönnt mir mein Erbe nicht, die Therapeuten wollen mir nicht helfen. Vielleicht sollte ich vor die nächste Straßenbahn rennen. Dann ist die Welt mich los und keiner muß mir mehr helfen. Ich habe solange mit mir gerungen eine Therapie zu machen, obwohl es mir sehr schlecht ging die letzten Jahre. Und wofür? Für nichts, dafür verurteilt und abgestempelt zu werden. Ich will einfach nur wieder lernen glücklich zusein, aber wo ich hinkomme bin ich falsch und was mir gegeben wird, wird mir nicht gegönnt. Ich glaube nicht dass ich hier her gehöre. Ich hätte lieber einen lebendigen Vater als einen Haufen Geld und ich würde mir wünschen dass ich ernst genommen werde in meinen Problemen. Stattdessen bin ich eine Alkoholikerin, deren Erbe ihr nicht zusteht. So ein Witz. Ich will nicht mehr. Ich quäle mich schon so lange mit meiner Last und meinen Problemen rum. Aber die mimmt ja keiner ernst. Meine (Fast) Therapeutin meinte nur: Alle Alkoholiker behaupten sie würden aus Kummer trinken. 1. bin ich kein Alkoholiker und 2. warum sonst sollten Leute trinken? Weil es ihnen gut geht? Jetzt bringt man mich sogar um die Chance mein Leben wieder in den Griff zu kriegen. Was ist wenn es beim nächsten Therapeuten wieder so wird?
Danke fürs Lesen, auch wenn es lang wurde.

Liebe Grüße,
Linda
 
G

Gast

Gast
Hallo Linda,
es ist schon so lange her, daß Du diesen Text geschrieben hast. Ich bin zufällig auf diese Seite gestoßen und habe mir die Zeit genommen es zu lesen. Leider finde ich keine geschriebenen Antworten. Hat Dir keiner etwas dazu geantwortet? Eigentlich war ich auf der Suche nach einer Lösung für mein eigenes Problem. Nachdem ich das ganze jedoch gelesen habe möchte ich Dir folgende Erfahrung von mir mitteilen. Vielleicht hast Du Dein Problem auch schon selbst gelöst, aber trotzdem.....Also die negative Erfahrung mit Therapie habe ich auch hinter mir. War total enttäuscht. Das hatte mich soviel Überwindung gekostet überhaupt dorthin zu gehen und einem Fremden meine Gedanken und Gefühle zu äußern. Die hat sich aber von Anfang an auf zwei unwesentliche Punkte in dem ganzen festgebissen. Auf jeden Fall war das ganze verschwendete Zeit. Den richtigen Griff im Leben habe ich erst dadurch bekommen, daß ich NICHT zu Therapie gegangen bin. Ich habe mich selbst therapiert so zu sagen. Der erste Schritt war, daß ich aufgehört habe zu jammern und mich selbst zu bemitleiden. Dann musste ich akzeptieren, daß andere nicht so sind wie ich. Mir ist Geld auch unwichtig. Aber für die Mehrheit eben nicht. Das Verhalten von Anderen verstehen ist der erste Schritt zum Erfolg. Über den ganzen Sachen stehen und sich nicht von Äußerungen und Verhalten anderer beieinflussen lassen ist der zweite Schritt. Der Rest kommt dann von allein. Man trinkt nicht mehr so oft, weil man durch die neue Sichweite den Kummer auch nicht hat. Alkohol nimmt einem mehr als er uns gibt. Energie, Kraft und Geduld. Man merkt es nicht, weil es uns das sehr sehr langsam wegnimmt. Und mit diesen drei Veränderungen habe ich es geschafft aus einer Depression raus zu kommen. Meine Probleme sind dadurch nicht weg, aber ich fühle mich trotzdem nicht so schlecht wie früher und von Tag zu Tag werden die Probleme doch weniger. Die Lösungen finden sich von allein, wenn man aufhört sich selbst zu bemitleiden. Wünsche Dir viel Kraft und Geduld.

Liebe Grüße
Frühling
 

Hase C.

Sehr aktives Mitglied
Hallo Frühling,
ob der Gast Linda noch hier liest weiss ich natürlich auch nicht.
Aber ich würde mich freuen wenn Du Dich hier anmelden würdest.
:)
Hallo Linda,
es ist schon so lange her, daß Du diesen Text geschrieben hast. Ich bin zufällig auf diese Seite gestoßen und habe mir die Zeit genommen es zu lesen. Leider finde ich keine geschriebenen Antworten. Hat Dir keiner etwas dazu geantwortet? Eigentlich war ich auf der Suche nach einer Lösung für mein eigenes Problem. Nachdem ich das ganze jedoch gelesen habe möchte ich Dir folgende Erfahrung von mir mitteilen. Vielleicht hast Du Dein Problem auch schon selbst gelöst, aber trotzdem.....Also die negative Erfahrung mit Therapie habe ich auch hinter mir. War total enttäuscht. Das hatte mich soviel Überwindung gekostet überhaupt dorthin zu gehen und einem Fremden meine Gedanken und Gefühle zu äußern. Die hat sich aber von Anfang an auf zwei unwesentliche Punkte in dem ganzen festgebissen. Auf jeden Fall war das ganze verschwendete Zeit. Den richtigen Griff im Leben habe ich erst dadurch bekommen, daß ich NICHT zu Therapie gegangen bin. Ich habe mich selbst therapiert so zu sagen. Der erste Schritt war, daß ich aufgehört habe zu jammern und mich selbst zu bemitleiden. Dann musste ich akzeptieren, daß andere nicht so sind wie ich. Mir ist Geld auch unwichtig. Aber für die Mehrheit eben nicht. Das Verhalten von Anderen verstehen ist der erste Schritt zum Erfolg. Über den ganzen Sachen stehen und sich nicht von Äußerungen und Verhalten anderer beieinflussen lassen ist der zweite Schritt. Der Rest kommt dann von allein. Man trinkt nicht mehr so oft, weil man durch die neue Sichweite den Kummer auch nicht hat. Alkohol nimmt einem mehr als er uns gibt. Energie, Kraft und Geduld. Man merkt es nicht, weil es uns das sehr sehr langsam wegnimmt. Und mit diesen drei Veränderungen habe ich es geschafft aus einer Depression raus zu kommen. Meine Probleme sind dadurch nicht weg, aber ich fühle mich trotzdem nicht so schlecht wie früher und von Tag zu Tag werden die Probleme doch weniger. Die Lösungen finden sich von allein, wenn man aufhört sich selbst zu bemitleiden. Wünsche Dir viel Kraft und Geduld.

Liebe Grüße
Frühling
 

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