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Ich bin völlig verzweifelt! Was soll ich nur tun? Bitte helft mir!

Gingerli

Neues Mitglied
Hallo,
Ich habe schon einmal etwas hier gepostet.

Jetzt gerade bin ich so durcheinander und verzweifelt, dass ich einfach nicht weiter weiß und deshalb noch einmal dieses Forum nutze.

Bisher war in meinem Leben nichts Schönes und das sage ich nicht, weil ich Pessimistin bin oder so etwas, eigentlich bin ich positiv und optimistisch eingestellt.
Ich sage mir immer, dass es schon irgendwie weitergeht und dass es anderen bestimmt schon schlechter ging, als mir jetzt, aber ich bin mir da jetzt nicht mehr so Sicher.

Ich bin 16 Jahre alt und überlege mich umzubringen ( das habe ich jetzt so klar geschrieben um es mir auch selbst vor Augen zu halten, ich will auf keinen Fall jammern, ich weiß nur nicht mehr weiter )

Mein Leben verlief bisher so:

Als ich noch klein war, ist mein Vater gestorben, dass ist für mich nicht weiter schlimm gewesen, weil ich ihn kaum gekannt habe.
Meine Mutter ist allerdings depressiv geworden und ist es immernoch.
Ich wurde also von meiner Mutter und meiner Oma großgezogen, wir wohnten relativ ländlich und ich ging auf eine kleine Grundschule.
Mama war oft und lange Arbeiten, also hat Oma die meiste Zeit auf mich aufgepasst.
In der Schule hatte ich viele Freunde und meine Noten waren gut.

Dann begangen Oma und Mama sich immer öfter zu streiten, wegen Dingen, die vor meiner Zeit waren.
Dann waren die Grundschuljahre vorbei.
Mama zog, froh Oma los zu sein, mit mir in die Stadt, wo ich auf die Realschule ging.
Zuerst lief alles gut, ich lebte mich ein und hatte bald zwei gute Freunde.

Dann vertrugen sich Oma und Mama wieder, und stritten sich und vertrugen sich.
Oma passte auf mich auf und dann nicht und dann doch wieder.
Mich machte das ziemlich fertig.

In der Schule wurde es unerträglich, als ich mich wegen einer Lapalie mit meiner besten Freundin stritt, sie die andere Freundin auf ihre Seite zog - Und dann die Klasse gegen mich aufhetzte.
Ich war damals fies zu ihr, dass gebe ich zu, doch ich habe mich Entschuldigt, was aber nichts half.
Von da an war jeder Tag (Ich war damals gerade mal in der 7ten Klasse) ein Spießroutenlauf.
Ich verkapselte mich und ließ nichts mehr an mich ran.
So gesehen erträumte ich mir eine Welt ( siehe auch meinen ersten Post)
Oma hatte mich entzwischen offiziell abgeschoben ( per Brief ) und auch von Mama wollte sie nicht mehr wissen.
Ich vermisse sie sehr.

Dann bekam ich eine Ausbildungsstelle - beim Finanzamt.
Nicht mein Traum, aber ein sicherer Job!
Meine Zukunft war quasi gesichert.

Ich begann also mit der Ausbildung, zog für drei Monate nach Duisburg, verging fast vor Heimweh - und fiel durch den ersten Lehrgang.

Meine Mutter war völlig fertig und noch depressiver.
Ich auch.
Ich wünschte ich hätte jemanden zum reden gehabt, aber Oma hatte mich ja fallen lassen und Mama war schlecht drauf.

In den drei Monaten lernte ich einen Jungen kennen.
Ich mochte ihn und dachte, dass er mich auch mag.
Dann kam er mit meiner Kollegin zusammen.

Ich fiel auch im Praktischem durch.
Und kündigte auf anraten meiner Ausbilder.

Gut, dachte ich mir, ich bin erst 16! Dann mache ich eben Abitur, meine Noten waren schließlich gut.
Auf allen Berufsschulen ist ein Teil meiner alten Klassenkameraden verteilt und alle würde es ausgesprochen gefallen, zu hören, dass ich die Ausbildung nicht geschafft habe.

Aber zum Glück gab es da eine neue Schule, ein Waldorfberufskolleg, an dem ich mich bewerben konnte, da sie das erste Mal eine Oberstufe eingerichtet hatte.
Da würde keiner von meiner alten Klasse sein.

Ich bewarb mich.
Und wurde angeschrieben, dass es leider zu wenig Bewerbungen gab und der Lehrgang nicht stattfinden würde.

Jetzt sitze ich hier.

Ohne Job.
Mit einer Mutter UND einer Oma die mich aufgegeben haben und weiß nicht weiter.

Danke, dass sie bis hier hin gelesen haben.

Ich hoffe, sie haben einen Tipp für mich...
 

Garrarufa

Mitglied
Manchmal läuft das Leben nicht nach Plan, man fühlt sich extrem schlecht, ging mir auch lange Zeit so. Aber das ist noch lange kein Grund aufzugeben oder sich sogar gleich umbringen zu wollen. Du bist erst 16 und hast noch das gesamte Leben vor dir, nur weil es dir im Moment nicht so gut geht und du vielleicht keinen Weg siehst, heißt das noch lange nicht, dass das immer so sein wird. Glaub mir, auch wenn du schon lange nicht mehr dran glaubst, irgendwann kommt die Zeit, da geht es dir wieder blendend und dann weißt du das auch zu schätzen, weil du eben auch schon andere Zeiten erlebt hast. Dadurch fühlst du dich dann noch viel besser. Also kämpfe dich irgendwie durch und warte ab...
 

Sisandra

Moderator
Hi Gingerli,

nur weil du bei der ersten Prüfung durchgefallen bist ist dein Leben noch nicht zu Ende.

Ich kann gut verstehen, dass du auf keine der Schulen gehen möchtest auf der du alte Klassenkameraden wieder triffst. Aber muss es denn wirklich Schule sein?

Es gibt jede Menge Ausbildungsberufe und wenn deine Mittlere Reife gut war, dann solltest du doch auch in einem anderen Beruf als beim Finanzamt Fuß fassen können. Hast du dir darüber schon einmal Gedanken gemacht?

Du könntest dich jetzt bereits für das kommende Ausbildungsjahr bewerben und die Zeit bis dahin nutzen um z.B. das eine oder andere Praktikum zu machen. So etwas macht sich im Lebenslauf immer gut und ist auch für dich eine Möglichkeit um dich auszuprobieren. Vielleicht ist ein Beruf in der Verwaltung einfach nichts für dich und deine Fähigkeiten liegen auf einem ganz anderen Gebiet.

Es ist sehr schade, dass du in deiner Familie so wenig Unterstützung bekommst. Gibt es noch irgend eine Person in deiner Umgebung, zu der du Vertrauen hast und die dir helfen könnte aus deinem Loch heraus zu finden?

Liebe Grüße
Sisandra
 

Gingerli

Neues Mitglied
Hallo Sisandra.
Dankeschön für die lieben Worte.
Leider haben alle anderen Personen in meiner Familie eigene Probleme.
Ich habe zwei Tanten, die eine hat eine glückliche Familie und nimmt nicht ab, wenn man sie anruft, weil sie das sonst belastet.
Die anderen hat drei kleine !! Kinder, eine Ehekrise und nimmt immer mehr zu.
Meine Cousine ist gerade aus Mexiko zurückgekommen und weint die ganze Zeit ihren Freunden nach, was ich verstehen kann, also lasse ich sie in Ruhe...
Das wars auch schon.

Das mit den Praktika ist eine sehr gute Idee. Werde mich mal umhören.
 
wenn es dich tröstet: mir geht es auch echt scheiße, aber es hat weder sinn zu leben noch zu sterben, deshalb bleibt es für mich sicher, dass ich leben will. und habe schon viele sehr glückliche momente erlebt und ich weiß sie zu schätzen.
es ist scheiße in diese ach so "erwachsene" welt reinzukommen, wo menschen sich wie kinder streiten und nicht sehen, was sie alles anrichten können, obwohl sich alle im grunde nach versöhnung sehnen.
konzentriere dich gerade nur auf das positive im leben: schreibe dir auf, was dich glücklich macht, und tue es auch.. nun ja wenn dich das meer glücklich macht, kannst du nun nicht jeden tag dort sein, es sei denn, es ist bei dir um die ecke. esse dein lieblingseis. treffe dich mit deinen freunden, denn dass du nun auch deine sehr guten freunde verloren hast, habe ich nicht rauslesen können. lerne gitarre spielen oder ein anderes instrument. es hört sich vllt etwas blöd an, aber ich versuche es immerwieder und es klappt auch.
lerne dich besser kennen, um dich noch mehr lieben zu können - mit 16 jahren bist du unentdecktes wunderland und wirst dich auch ganz langem ausspionieren nach jahren, nicht ganz kennen.
wenn es mir sehr schlecht geht, sage ich mir immer, dass ein mensch nur ein mikrokosmos, ein teil eines makrokosmos`ist, alles subjektiv empfindet und es auch nicht anders kann, aber ich versuche einen überblick von oben zu bekommen, objektiv zu sein. dann sehe ich wieder alte zusammenhänge. ab einer gewissen distanz hört das individuum auf zu wirken und es überleben nur die universellen, objektiveren.
und ich habe angefangen, das leben mit viel ironie zu sehen. mir tun menschen nur das an, was sie selbst schon erfahren haben, aber nicht dafür geradestehen können, dass sie eben fehler machen. es gibt mir kraft.

ich hoffe es hat dir geholfen,
gehe deinen weg.. es gibt kein schwach und kein stark - es gibt nur immer wieder momente, in denen wir uns für unseren weiteren weg entscheiden und in die pedale treten müssen.
 

Crownless

Mitglied
Mit 16 Jahren bist du viel zu jung zum sterben. Ich tut mir wirklich Leid für dich, dass deine Oma nichts mehr mit dir zu tun haben will und auch dass deine Mutter depressiv ist, sodass du niemanden zum reden hast. Da du nur Verwandtschaft erwähntest, gehe ich davon aus, du hast sehr wenige bzw. keine Freunde (wenn ich falsch liege, entschuldige ich mich schonmal). Aber weisst du, nur weil du jetzt mehrere Rückschläge erllitten hast, heisst das nicht, dass es Game Over für dich ist. Ich selbst habe sehr viel Scheiße im Leben erlebt, Mobbing in der Realschule, Mobbing in der eigenen Gegend, 2-mal durch Führerscheinprüfung gefallen, verrraten von sogenannten Freunden uvm. Das Schlimme waren meist nicht diese Dinge sondern dass ich alles alleine erlebt habe. Meine Familie hat sich garnicht gekümmert, wollten nur mich als Finanzstütze ausnutzen, um ihre Ziele durchzusetzen. Ich habe nicht mal genug Charisma, um überhaupt Leute um mich zu bekommen. Leute sehen mich an und stempeln mich direkt als Loser ab (liegt wohl an meiner dicken Brille). Ich hatte auch Momente, in denen ich mir wünschte, einfach sofort zu sterben. Dieses Gefühl kommt auch heute noch auf, wenn mir etwas schlechtes passiert. Aber ich tief in mir, will ich noch nicht sterben. Das wäre nämlich so, als hätte diese Leute bzw. das Leben selbst gegen mich gewonnen. Ich hätte aufgegeben ohne den kompletten Ausgang meines Lebens zu kennen. Ich habe keinen tollen Berufswunsch oder andere Ziele wie Haus, Autos usw. Das einzige was ich errreichen will, ist ein Leben zu führen, auf das ich stolz sein kann. Zu sagen, ich habe mich nicht unterkriegen lassen und nicht korrupt werden lassen durch dieses Umfeld.
Deshalb kann ich dir nur den Rat geben: lebe für dich selbst. Finde deine Fähigkeiten, du sagst selbst, du warst in der Schule gut, deshalb kannst du es packen. Setze dir Ziele, egal wie klein sie sind und versuche sie durchzusetzen. Falls es nicht klappt, such dir neue Ziele, lern eine Fremdsprache z. B. oder lern wie vorher erwähnt Gitarre, Schlagzeug, spielen. Dein Leben ist viel zu wertvoll, als das du es jetzt schon beendest.
 

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