@Werniman Ja, da hast du vollkommen recht. Mir ist das auch schon aufgefallen, dass in der IT eine große Arroganz herrscht. Egal ob auf der Arbeit, in Fachforen oder im Chat - wenn man nicht der totale Überflieger ist und alles gleich sofort weiß und versteht, dann ist man ein Idiot und sollte der IT am besten fernbleiben. Der Archetyp des ITlers ist wohl jemand, der alles sofort versteht, sofort weiß, wie man sich was aneignet und löst und gar nicht erst wirklich lernen braucht. Dann kann man ihn ja sofort an irgendeine Software setzen, wie eine Buchaltungs- oder Telefonsoftware und obwohl damit noch keine Berührungspunkte waren, kann er sich sofort reinarbeiten und am besten nach 1-2 Wochen schon produktiv Lösungen implementieren. Und ja, in der IT gibt es richtige und falsche Fragen.
Ich hatte bisher nur ganz selten mal den Fall, dass es nette, einfühlsame ITler gab.
Ich verstehe nicht, wieso das so ist.
@Styx.85 Die Fehler? Es waren keine wirklichen Programmierfehler, sondern es ging vor allem darum, etwas umzusetzen, von dem ich vorher noch keine Berührungspunkte hatte. Der Chef hat das irgendwie grob erklärt, aber er hat es so erklärt, als würde er mit jemandem reden, der das schon weiß. Klar habe ich auch mal Schusselfehler gemacht, aber die kann man ja bemerken und dann beheben (man nutzt ja ein Testsystem, war aber trotzdem immer ein Grund für den Chef zu motzen). Der Chef war auch genervt, wenn er wieder mal einen neuen Teil des Codes erklären sollte und meinte, ich solle halt den Code ansehen und verstehen, dann bräuchte ich auch keine ausführliche Erklärung. Und wenn ich sicher war, wie etwas geht und ich etwas programmiert habe, dann hatte er immer zu meckern, dass ich es nicht so programmiert habe, wie er es machen würde.
Andere Kollegen hatten das selbe Problem mit dem Chef. Eine Kollegin, die in der Buchhaltung war, hatte auch nach 1 Jahr noch keine wirkliche Ahnung wie sie was macht (ihrer eigenen Aussage nach) und hat die Erklärungen des Chefs nicht verstanden. Wir waren halt ein kleines Unternehmen mit ca 8 Mitarbeitern und der Chef musste sich eben um alles kümmern.
Ich muss aber auch sagen, dass ich bei manchen Situationen eine Denkblockade habe, wenn es an ganz komplizierte Algorithmen geht. Zum Glück gibt es schon für viele Situationen Frameworks und Bibliotheken.
Klar könnte man jetzt sagen, das liegt eben am Chef, ABER: In IT Foren haben die Leute gesagt, dass das so normal ist und wenn man da nicht mitschwimmen kann, dann ist man Fehl am Platze. Und es gibt doch so viele, die in der IT arbeiten, also liegt es letztendlich an mir, weil ich nicht so funktioniere, wie man es von einem ITler erwartet, auch wenn die Umgangsweise falsch ist.
Doch das Leben eines Menschen sollte aus mehr bestehen als nur Arbeit und Broterwerb.
Das sehe ich nicht so. Klar gibt es noch mehr, aber das zentrale ist immer die Arbeit. Auch Freunde und Familie werten einen danach, ob man arbeitet hat und dann noch optional, welche Art von Arbeit.
Ausserdem kann man sich von guten Freunden und Familien nichts kaufen. Gemocht zu werden bringt also nichts. Zumal man ja vor allem anhand der Leistung gemocht wird.