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Ich bin überfordert und habe keine Persönlichkeit

Xyztz

Neues Mitglied
Hallo,

Das Problem das ich ansprechen möchte ist ein grundsätzliches Ding bei mir (w/20). Ich bin zu schwach um das Leben ernst zu nehmen. Ich habe keine Persönlichkeit, obwohl das in meinem Studium sehr wichtig wäre und bin übertrieben schüchtern.

Neue Freunde finde ich keine und will ich auch gar nicht fürchte ich irgendwie... man akzeptiert mich, aber ich kann mit niemandem eine Konversation aufrecht erhalten und ich komme sehr uninteressant rüber habe ich das Gefühl.

In ein Gespräch bringe ich mich höchstens mit einem Witz oder einer ironischen Bemerkung ein, aber nichts was Angriffsfläche bieten würde, oder im positiven Fall eine weitere Gesprächsfördernde Wirkung hätte. Meistens meide ich Menschen sowieso, obwohl ich früher sehr gerne auf Fremde zugegangen bin und Gespräche geführt habe. Meine familiäre Situation ist schon immer super gewesen. Über nichts kann ich mich von außen beklagen.

Es gab allerdings eine Zeit bevor ich bei meiner Familie für das Studium ausgezogen bin, wo ich mich extrem beengt gefühlt habe und immer das Gefühl hatte in ein Muster passen zu müssen, was ich mir selber so angeeignet hatte und ich wollte das nicht verlieren, obwohl dieses “Muster“ ja durch meine Persönlichkeit entstanden ist.

Ich habe dann mich daran geklammert, wodurch ich natürlich in einen Teufelskreis gekommen bin, sodass ich schließlich das Gegenteil war und das aber eben unzufrieden, weil das nicht Ich bin. Oh man ich rede so ein wirres Zeug. Fakt ist, dass ich jetzt die meiste Zeit in meiner Wohnung sitze und ab und zu wütend und traurig über mich selbst bin, Sachen durch die Gegend werfe und nachdenke. Wenn ich mal glücklich bin, ist das nur eine Trugwelt, in der ich mir versuche einzureden, dass alles gut ist, aber das ist es nicht, denn ich kenne meine Persönlichkeit nicht.

Ich denke, dass ich durch das pure Vegetieren lebe und das mit Freude, doch das ist nicht wahr das weiß ich. Ich glaube dass ich zudem mit allem überfordert bin, was zum Leben dazugehört und deshalb lasse ich vieles Schleifen. Früher habe ich viel geschrieben und mich so in eine andere Welt geflüchtet, doch jetzt habe ich Angst, dass ich zu dumm bin für mein Alter um zu schreiben und deshalb deprimiert mich das nur. Ich habe zwar Abi, aber letztenendes ist das ja auch nur auswendig lernen von Dingen, die einem zwei Jahre lang eingebläut werden und keine eigenständige Leistuvng, oder? War zumindest bei mir so.

Wenn ich versuche mit Leuten über dieses Thema zu reden, kann ich es nicht ausdrücken, aber diese Gedanken habe ich jetzt schon so lange, dass ich etwas unternehmen muss, um noch eine Chance zu haben ein Mensch zu werden und zwar ein guter. Ich weiß nicht, ob ich damit hier richtig bin. Sagt eure Meinung. Ich bin überfragt.
P.S. ich weiß nicht was ich bin wer ich bin und wo.
 

Griseus

Mitglied
erklär doch mal, was "Persönlichkeit" überhaupt ist oder was es bedeutet ;)
(ist eine relative Persönlichkeit auch eine? bzw. könnte eine fehlende vorgefertigte Persönlichkeit nicht auch eine sein?)

Dich scheint die Suche nach einem Sinn oder Ziel zu belasten... Da es aber keinen vorgefertigten Sinn gibt, bleibt es dir überlassen was du tun und vor allem sein möchtest.
Und du wirst erst zur ruhe kommen können wenn du das weißt Ò.Ó

Wenn du glaubst ein Gespräch nicht sinnvoll weiter bringen zu können, ist doch die Frage, willst du das überhaupt? Wenn ja, frage dich was du tun müsstest und arbeite daran, oder vielleicht passt die Rolle des Zuhörers ja doch besser zu dir. Deine Entscheidung.
Aber wozu willst du eine Angriffsfläche bieten? Das passiert doch erst, wenn man unüberlegtes äußert. Mir ist es lieber weniger zu sagen, aber dafür etwas vernünftiges.

Deswegen: um herauszufinden wer du bist, frage dich wohin du hin willst.
 

Herzenfolger

Mitglied
Das wichtigste ist erstmal zu sagen, dass man sich nicht auf eine Persönlichkeit festlegen sollte. Wir Wesen sind facettenreich. Morgen schon könntest du dich wieder völlig anders fühlen, als wärst du jemand ganz anderes. Wir sind durchgehend im Wandel. Man kennt ja so die typischen Großeltern. Immer wenn man bei ihnen zu Besuch ist, sind sie super nett und man kann sich einfach bei ihnen wohl fühlen. Das ist nur eine kleine Facette die wir von ihnen sehen, wenn man am Wochenende mal bei ihnen auf ein Glas Wasser vorbeikommt oder so. Was dagegen schon „echter“ ist, sind die eigenen Eltern, die Geschwister, der Lebensgefährte. Menschen, die wir täglich sehen. Wir sehen sie in den verschiedensten Situationen im Leben, gute und schlechte Tage. Ein netter Vater könnte in einer anderen Lage auch mal sehr aggressiv werden. Auch wenn es nicht gleich so extrem sein muss, aber was für eine Persönlichkeit hat er nun? Keine festgelegte, soviel ist klar.

Durch die Medien können wir uns schnell Illusionen einer optimalen Welt machen. Filme, Serien, Bücher, Videospiele. Hier sehen wir oftmals diese festgelegten Persönlichkeiten. Zugegeben, schlecht ist das ja nicht. Wir wissen immer was wir an ihnen haben. Durch diese Figuren haben wir etwas vertrautes, können uns wohlfühlen. In der Realität kann man das auch erreichen, was aber sehr selbstlos ist. Wenn man sich festlegen würde, könnten wir für andere eine vertraute Stütze sein, genauso wie die typischen Großeltern. Aber das führt dann dazu, dass wir nicht immer sagen, was wir wirklich denken. Dass wir unsere wahren Gefühle verbergen. Kommt dir das bekannt vor?


Okay, dann schreibst du, dass du... keine Freunde möchtest? Du klingst dabei nicht wirklich sicher. Wenn du keine möchtest oder brauchst im Leben ist das überhaupt gar kein Problem. Nur weil andere gerne „Freunde“ um sich haben, musst es ihnen nicht gleich gleichtun, wenn dir dein Herz was anderes sagst. Eher introvertierte Menschen sind auch meist alleine glücklicher.

Würdest du denn gerne Konversationen führen können? Ich persönlich finde Smalltalk total öde, echte Zeitverschwendung, haha. Vielleicht brauchst du nur ein Thema, bei dem du richtig aufblühen kannst, dass dich wirklich interessiert. Schüchternheit kann einem dabei dennoch im Wege stehen, das stimmt. Dagegen kann man aber was machen, aber da kenne ich mich nicht wirklich aus. Ich war damals gefühlt der schüchternste Mensch auf der Welt. Mir hat geholfen so eine Art „Mir egal“-Einstellung anzueignen. Man darf nicht aufgeben, man muss nach und nach mehr wagen und ehe man es sich versieht, verschwindet die Schüchternheit auch schon. Ich weiß, dass man das eher als Last sehen kann, aber schüchtern sein ist nicht nur schlecht. Ruhige Menschen sind sehr angenehm und auch wenn sie vielleicht nicht viel sagen, geben sie tendenziell umso hilfreichere Antworten, wenn sie es mal tun. Wenn man viel redet, andauernd redet, muss man die Luft irgendwann mit blödsinnigem Quatsch füllen...

Mal eine Frage? Schadest du anderen Leuten? Beleidigst du irgendwen? Fügst du jemandem physich Schaden? Treibst du psychologische Spielchen mit jemandem? Nein? Dann bist du bereits ein guter Mensch! Dir gehen bloß sehr viele Dinge durch den Kopf und damit scheinst du dich verrückt zu machen. Ignorieren sollte man sie jedoch nicht, stell dich ihnen. Du wirst mit der Zeit die Antworten finden.
 

trigital

Aktives Mitglied
Hallo X.,

also ich hab mal über deine Worte ein bisschen wenigstens nachgedacht und könnte mir vorstellen, dass ein wichtiger Punkt für dein Lebensweg das Schreiben sein muß. Es mag mit dieser Sache vielleicht gerade so aussehen, wie es aussieht. Aber das wird vielleicht eher so bleiben, solange du nicht klüger aus deinen bisherigen Erfahrungen geworden bist. Du weist nicht wer du bist? Betrachte dich genau bei dieser Sache selbst und du bekommst eine Antwort aus einer Seite aus einem dicken Buch.
Aber ich helf dir ein wenig auf die Sprünge aus dem von dir über dich erzählten:
Du hast das Schreiben benutzt. Es diente also einem ganz bestimmten inneren Zweck. Du hast es getan und hast dabei genau gespürt, dass in deinem Inneren etwas betimmtes passiert. Irgendwas Gefühlsmäßiges und irgendwas mit dem Kopf. Das ist dir wichtig. Ohne Kopf ist wohl blöd und ohne Gefühl ist wohl blöd. Du hast aber dennoch die Lust daran verloren, weil du es wohl nicht richtig genug eingesetzt hast. bzw. du bist damit nur einen Weg gegangen. Und den immer und immer wieder. Die Welt vergessen... die Welt vergessen...*ich übertreib ein bisschen glaube ich*
Und diese Sache hat dir die Suppe versalzen. Jetzt magst du sie nicht mehr. Weil ich könnte mir vorstellen, dass für dich eine ehrenhafte Einstellung wichtiger ist, wie als böse Hexe einen vergessenzaubertrank zu brauen?! Und den Weg kannst du vielleicht noch nicht sehen? Ich finde es aber trotzdem sehr wichtig, dass man sich erstmal dazu entscheidet einen Weg nicht mehr zu gehen, auch wenn man keine Alternative hat.
Und so komme ich zum Anfang zurück, warum das Schreiben immer eine wichtige Sache für dich bleiben sollte?! Weil du sagst, dass man viel brauch, um der Welt begegnen zu können oder so ähnlich. Alles verkraften und so...
Und wenn du nicht schreibst, dann hast du eine Sache weniger. Eine Alternative weniger mit dem Leben umgehen zu können. Aber wenn du lernst dich dabei selbst zu beobachten und darauf zu achten, wie es dich beeinflusst, dann kann es dir helfen dich besser zu verstehen. Du kannst besser darauf achten sich darin zu spiegeln, wenn du schreibst. Oder so irgendwie. Bei mir ist das alles mehr Kopfsache...
lg
 

Abrafax123

Mitglied
Hallo Xyztz,

du hast einen interessanten Text geschrieben. Ich kann schon relativ gut nachvollziehen, was du meinst. Das du so einen guten Text schreiben, und versuchen deine Gedanken auszudrücken zeigt doch schon das du etwas kannst.

Ich habe folgende Anregungen für dich:

1. Neue Sachen ausprobieren und etwas Geduld mit dir selbst.

Wenn du zur Zeit verwirrt bist und etwas orientierungslos, dann ist es eben momentan deine Persönlichkeit!

Kannst du für dich selbst akzeptieren, dass es in dir einen Teil gibt, der so drauf ist? Kannst du ihn annehmen?

Wie kannst du herausfinden, was du für eine Persönlichkeit hast?
indem du aktiv wirst!

Das Leben ist dazu da, gelebt zu werden!
Also gehe raus und probiere neue Sachen aus. Versuche dabei im Moment zu sein, und dich darauf zu konzentrieren, was gerade ist.

Wenn dir das schwerfällt, kannst du damit beginnen nur wenige Minuten deine Aufmerksamkeit dafür aber umso konzentrierter zu richten.

Zum Beispiel: Lies einen Zeitungsartikel. Was hast du dabei gelernt?
Probiere ein neues Rezept aus. Fokussiere deine Gedanken auf das was du gerade tust und nicht auf deine Sorgen oder deine innere Zerissenheit.
Probiere eine Sportübung aus.
Bewegung ist generell gut. Gehe bis an deine Leistungsgrenze.
Du solltest verschiedene Sportdisziplinen ausprobieren und testen welche dir gut tut oder was es mit dir macht. Es lohnt sich durchzuhalten und sich gelegentlich auch zu zwingen.

Verabschiede dich von dem Gedanken, das sich immer alles gut anfühlen muß oder du immer klar bist. Disziplin hilft dir dabei weiter.

Außerdem empfehle ich dir das Buch: "Entdecken sie ihre Stärken jetzt."Damit kannst du deine natürlichen Talente herausfinden. Glaube mir, auch du hast welche! Dir das Gegenteil einzureden wird dich nicht weiterbringen, sondern begib dich gezielt danach auf die Suche. Dafür gibt es Techniken. Zum Beispiel Achtsamkeitsübungen.

Im Zwischenmenschlichen: Habe Mut du selbst zu sein. Ergreife die Initiative. Sich zurückzuziehen ist ein schlechter Weg. Gehe auf andere zu und beginne ein Gespräch. Versuche aufrichtiges Interesse am anderen zu zeigen. Das wird belohnt.

Jeden Tag kannst du etwas über dich selbst lernen. Wenn du dein ICH stärken möchtest, dann brauchst du dich im Prinzip nur dafür entscheiden. Ich kann dir zeigen, wie es geht.
;)
 

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