Ok, damit lässt sich besser arbeiten
Als erstes ist eine Erkenntnis wichtig: Das Gehirn ist kein Muskel! Und auch keine Festplatte, auf der beliebige "Daten" zusammenhangslos abgespeichert werden könnten. Wir lernen stattdessen in Sinnzusammenhängen und emotionalen Geschichten.
Bei den Nachrichten ist das Problem, dass die Informationen in der Regel viel zu schnell, viel zu zahlen- und faktenlastig und vor allem ohne größeren Sinnzusammenhang präsentiert werden.
Und das Auswendiglernen von Gedichten wird auch erst gelingen, wenn dir der Inhalt so richtig unter die Haut geht! Gedichte sind Ausdrucksformen von subjektiven Inhalten, die Stimmungen, Gefühle, Weltbilder und ähnliches vermitteln wollen. Wenn es dir gelingt, ein Gedicht zu Fühlen, dann wirst du es spielend leicht behalten können. Man kann - um die Brücke zu den Nachrichten zu schlagen - in vielen Gedichten aus bestimmten Epochen mehr über Geschichte lernen, als in einem dicken Geschichtsbuch. Denn sie versuchen zu vermitteln,
wie es war, dort gelebt zu haben.
Gleiches gilt für Nachrichten: Ohne die subjektive Seite des Erlebens, die die Zahlen und Fakten zu emotional bedeutsamen Gegebenheiten verknüpft, bleiben sie nur zusammenhangslose Daten.
An einem Beispiel: Stelle dir vor, du schaust kuwaitische Nachrichten und siehst dort, dass irgendein Staatsoberhaupt mit einem sonderbaren Namen gewählt wurde. Die Wahrscheinlichkeit, sich diesen Namen zu merken oder nach einer Woche noch zu wissen, dass eine Wahl überhaupt Thema war, geht gegen Null. Wenn du aber stattdessen nicht deutscher Fernsehzuschauer, sondern Mitglied der kuwaitischen Opposition bist, dann haben das Wahlergebnis und auch der Name des Siegers eine kaum zu überschätzende subjektive Bedeutung für dich! Du wirst so wütend, frustriert, neidisch, was auch immer sein, dass du deinen Enkelkindern noch davon berichten kannst...
Als Faustregel kann man sich merken: Emotion bindet Information. (Unsere Schulen treten diese Lernregel leider mit Füßen)