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Ich bin der toxische Part in Beziehungen

Traumtänzerin

Neues Mitglied
Hallo liebe Community,

ich muss mir einfach alles von der Seele schreiben, sonst drehe ich hier durch vor Trauer, Wut und Aggressionen. Also:

Eben hat mein Freund mit mir Schluss gemacht, nicht überraschend. Wir haben uns im Februar 2019 kennengelernt und waren bis eben vor 15 Minuten noch ein Paar ... Die Beziehung war ein Auf und Ab, am Anfang hat er extrem geklammert an mir, als ich meine Freiheiten wollte: Er hat mich ständig angerufen, mich gefragt, wo ich sei, was ich mache, mit wem ich mich treffe ... Da mir das immer zu viel wurde, habe ich mich mehr und mehr zurückgezogen und es entwickelte sich eine On-Off-Beziehung, wir stritten uns andauernd über die banalsten Dinge, danach ignorierten wir uns immer für ca. 2-3 Wochen, um uns dann wieder zu versöhnen. Ich habe da mehrmals versucht, mich von ihm zu lösen, da ich gespürt habe, dass mir das nicht guttut, habe es aber natürlich nicht geschafft und bin immer wieder zu ihm zurück.

Ich weiß nicht, wieso es sich so entwickelt hat, seit ein paar Monaten aber haben wir die Rollen gewechselt und ich war plötzlich die Anhängliche, die klammernde, nervende Freundin. Ich war dann diejenige, die ihn angerufen hat, die geklammert hat, die sich immer treffen wollte und ihn so einfach eingeengt hat. Er wohnt ca. eine Stunde mit dem Zug entfernt und wir sahen uns normalerweise immer nur am Wochenende, entweder besuchte er mich oder ich ihn. Ich wollte viel Zeit mit ihm verbringen, habe ihn immer nach Treffen gefragt. Sobald er keine Zeit hatte, habe ich es persönlich genommen, wurde wütend, teils aggressiv und habe ihn mit Vorwürfen bombardiert, er sei ja so ein mieser Partner, ich sei ihm egal und alles andere sowieso wichtiger. Beleidigungen meinerseits sind auch gefallen und einmal habe ich in meiner Wut sogar gedroht, ihm gegenüber gewalttätig zu werden. Er hat öfters geäußert, überfordert mit mir zu sein, hat mir gesagt, ich soll nicht so oft weinen und einfach locker bleiben und nicht immer so austicken. Ich habe daraus geschlossen, dass er nicht für mich da ist, und ihm das natürlich auch an den Kopf geworfen. Ich war todunglücklich in dieser Beziehung und habe mich bei Abweisung seinerseits immer wie ein kleines Kind verhalten, das nicht das bekommt, was es will.

Er find dann an, wenn ich wieder in so einer verrückten Phase war, mich als psychisch krank zu bezeichnen, hat mich angeschrien, ich heule nur rum und ruiniere sein Leben. Oft hat er gedroht, sich zu trennen, darüber habe ich nur gelacht und ihm entgegnet, dass er gar nicht die Eier habe, mich zu verlassen, wo er mir doch früher immer so hinterhergerannt sei. Nun ja, heute ist es dann passiert.

Das Problem ist, ich hänge an diesem Mann, massiv sogar, ich brauche ihn gewissermaßen für mein eigenes Glücklichsein und Wohlbefinden. Eigentlich hatte ich mir nach meiner letzten Trennung 2018 geschworen, nie wieder so emotional abhängig von einem Mann zu werden, aber irgendwie rutsche ich da immer wieder rein. Ich will nicht wieder diese Gefühle einer Trennung durchleben müssen, diese Trauer, Sehnsucht, das Vermissen spüren. Bei mir kommt auch noch eine tiefliegende Aggression ihm gegenüber: Obwohl ich ja diejenige bin, die ihn mit meinem Verhalten weggetrieben hat, bin ich sauer auf ihn. Er hat mich im Stich gelassen, als ich ihn gebraucht habe, er war nie für mich da, er macht einfach Schluss ... Es tut massiv weh.


Jetzt nach diesem Text geht es mir ein wenig besser und ich kann wieder ein wenig klarer denken, muss aber auch sagen: Ich brauche Hilfe. Ursprünglich lautete der Titel dieses Threads anders, aber nachdem ich mir nochmal mein Geschriebenes durchgelesen und mein Verhalten in der Beziehung reflektiert habe, habe ich gemerkt, dass mit mir und meinem Verhalten etwas nicht stimmt. So eine klammernde, drohende, beleidigende Freundin ist doch nicht normal. Eigentlich wünsche ich mir nichts sehnlicher als eine harmonische Partnerschaft, aber mein Verhalten hindert mich daran. Ich weiß nicht, woher mein Verhalten kommt oder wie ich da selbst rauskomme, in das alte Muster verfalle ich leider immer wieder. Mir tut auch gerade mein Ex leid, dass er all das mit mir durchmachen musste.

Ach, ich weiß auch nicht, was ich mit diesem Post hier bewirken wollte, ich musste mir nur alles von der Seele schreiben, weil es mir nicht gut geht. Vielleicht findet ja jemand ein paar Worte. Jedenfalls danke an alle, die sich die Zeit genommen und meinen Text gelesen haben.

Gute Nacht.
 
D

Die Katze

Gast
Die meisten On-Off-Beziehungen entstehen aus der Unfähigkeit beider Parteien heraus sich Differenzen einzugestehen so wie die Zeit des Allein seins zu ertragen. Sie gehen zu dem zurück was sie kennen und betäuben sich mit den Hochs der "Wiederverliebtheit", anstatt mit sich selbst auseinanderzusetzen.
 
ja, ich kenne solch frauen. das kommt oft von einer kaputten kinderstube oder einfach geschädigt aus vorherigen toxischen beziehungen. Hast du schon viele Beziehungen hinter dir? Und wurdest wie ein Stück Dreck behandelt, weil du dich in die falschen Männer verguckt hast? Das würde es erklären
 
G

Gelöscht 65548

Gast
Liebe @Traumtänzerin

Erst einmal möchte ich dir sagen das ich das ganz toll von dir finde, das du dich hier so öffnest und zugibst, das du der toxische Part in deiner Beziehung bist. Normalerweise ist es ja immer anders herum und die anderen sind immer nur Schuld.

Und genau das zeigt eines ganz deutlich: Das wichtigste hast du schon geschafft!

Hol dir Therapeutische Hilfe, denn wenn ich das was du hier geschrieben hast richtig Deute dann steckt da einiges tief in dir was du verarbeiten/bearbeiten müsstest. solch ein Verhalten kommt nämlich aus ganz bestimmten Gründen zum Vorschein.

Das wichtigste wäre wie gesagt das du dir Therapeutische Hilfe holst.
Dann ist es wichtig das du dich erst einmal ganz auf dich Konzentrierst. Du brauchst deine Energie und kraft jetzt dafür, dein Verhalten zu Hinterfragen, analysieren und umzuändern. Dafür gibt es einige gute Therapieformen.
 

Tamagochi6

Aktives Mitglied
Hallo TraumTänzerin :)

Eine Trennung ist natürlich nicht schön, kann weh tun. Aber ich glaube es hat nicht so viel Sinn sich für sein Verhalten fertig zu machen. Es ist Zeit, dass du dir Zeit für dich selbst nimmst und zu einer starken Frau wirst. Ich finde es gut, dass du so reflektiert damit umgehst. Gleichzeitig wirkst du auf mich aber auch sehr emotional. Das ist an sich nicht schlimm, ich könnte mir nur vorstellen, dass deine Gedankenmacherei dir alles erschwert. Wie wäre es denn, wenn du Ausgleich zu dem suchst? Es klingt für mich so als hättest du dich teilweise in deiner Emotionalität selbst kaum wieder erkannt. Ich sehe ehrlich gesagt die positive Seite des Aus. Du kannst wieder zu dir selbst finden, im Moment machst du dein Glück gedanklich ein bisschen von ihm abhängig. Deswegen ist es vielleicht sogar gut, wenn euer toxisches Verhältnis aufhört. Die Medizin macht auch das Gift. Ich wünsche dir wirklich alles Gute. Manchmal lernt man auch aus Fehlverhalten. Noch sieht die Welt für dich grau aus, aber das wird sich bessern :) ganz bestimmt, es ist ja noch sehr frisch. Besser ein Ende ohne Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Denn ich denke du hast unter deinen Gefühlsausbrüchen nicht weniger gelitten als er oder? Wird schon werden :) Dass du jetzt klar reflektieren kannst, zeigt vielleicht dass du jetzt wieder klarer sehen kannst, nicht mehr von deiner Emotionalität geleitet bist.
 

Sturmläufer

Mitglied
Das Problem ist, ich hänge an diesem Mann, massiv sogar, ich brauche ihn gewissermaßen für mein eigenes Glücklichsein und Wohlbefinden.
Du hast recht, genau das ist das Problem. Natürlich sollte man gerne in der Nähe seines Partners sein und das Zusammensein die allermeiste Zeit genießen. Aber man darf sein eigenes Glück nicht vom Partner abhängig machen. Solang man nicht mit sich selbst im Reinen ist und mit gutem Gefühl auch allein sein kann, ist eine glückliche und harmonische Beziehung meines Erachtens nach nur sehr schwer möglich oder sogar unmöglich. Wenn man alleine nicht (meist) glücklich ist, versucht man sich das Glück in der Beziehung zu holen und legt damit dem Partner einen gewissen Druck auf, weil der das natürlich spürt. Das vergiftet die Beziehung auf lange Sicht.
Ich denke, die Trennung war (nach dem, was ich gelesen habe) notwendig. Nutze die kommenden Wochen/Monate, um dich selbst zu finden und dir selbst eine gute Freundin zu werden. Erst danach kannst du wieder an Beziehungen denken.
 
G

Gelöscht 79650

Gast
Ich kann mit diesen Modebegriffen nichts anfangen und sehe da keine "toxische" Person, sondern zwei komplett unsouveräne Menschen, die sich auf offener See aneinanderklammern, um nicht unterzugehen und die beide nicht schwimmen können.
Du bist nicht "die Schuldige" Du bist einfach nicht reif für eine Paarbeziehung.
Bei ihm wird es ähnlich sein.
Jeder sollte sich zunächst um das eigene Selbst kümmern.
 

Alopecia

Aktives Mitglied
Hol dir Therapeutische Hilfe, denn wenn ich das was du hier geschrieben hast richtig Deute dann steckt da einiges tief in dir was du verarbeiten/bearbeiten müsstest. solch ein Verhalten kommt nämlich aus ganz bestimmten Gründen zum Vorschein.

Das wichtigste wäre wie gesagt das du dir Therapeutische Hilfe holst.
Dann ist es wichtig das du dich erst einmal ganz auf dich Konzentrierst. Du brauchst deine Energie und kraft jetzt dafür, dein Verhalten zu Hinterfragen, analysieren und umzuändern. Dafür gibt es einige gute Therapieformen.
so ist es. wenn sich ein derart ungesundes muster widerholt, obwohl man sich selbst sogar schwört, dass es nie wieder passieren soll oder wird, dann braucht man ganz dringend externe hilfe.


alles gute an dich, liebe TE : Folge dem ratschlag vom blauen schäfer! :)
 

cucaracha

Urgestein
Wenn du im Internet unter...Psychotherapeuten suchen oder finden ...googelst...findest du freie Therapieplätze.
Ich würde an deiner Stelle dringend Therapie machen.

Dein Verhalten wird mit deiner Kindheit im Zusammenhang stehen.
 

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