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Ich bin anstrengend

G

Gast

Gast
Hallo ihr!

Ich weiß langsam nicht mehr, wie ich in welcher Situation reagieren soll. Ständig missachte ich Höflichkeitsformen, habe Ängste, für andere als anstrengend zu gelten, weil mir so gut wie jeder irgenwann sagt, dass ich zu anstrengend bin. Habe ich also gerade wieder etwas Mut gefasst, höre ich, dass ich total nervtötend war, so dass alles Positive im Kopf in die Ecke gedrängt wird. Heute hatte ich da wieder so ein Schlüsselerlebnis, das mir eingegeben hat, dass Geborgenheit und Fürsorge Luxusgüter sind, die nicht jeder haben kann. Ich hab die Klappe nicht halten können und vor meiner Freundin Probleme ausgebreitet. Wir saßen in ner Gruppe zusammen und fingen alle an, von unseren Sorgen zu sprechen. Bei mir ist über die Jahre viel zusammengekommen, so dass ich andere mit Überforderung reagieren. Ich muss nun lernen, alles für mich zu behalten, damit die anderen nicht wieder in ein schwarzes Loch fallen. Das gelingt mir einfach nicht, weil ich mich so nach Geborgenheit sehne. Ich werde wohl einfach fliehen vor bestimmten Situationen, aber vielleicht kann ich im Forum noch was schreiben. Ihr habt ja auch die Chance, mich auszubuhen, wenn es nicht mehr geht. Ich hab schon Hilfe bei Spezialisten, also ist das hier ne Ergänzung bis ich es endlich schaffe, alles gleichgültig anzugehen, denn das ist mein erklärtes Ziel. Ich möchte keine so feste Bindung mehr zu meiner Umwelt, denn sie will Menschen wie mich nicht, nur Menschen zum Bespaßen.
 

karma

Aktives Mitglied
Du wärst normalerweise die richtige Person für eine ehrenamtliche im Pflege und Betreuungsdienst. Diese Menschen haben meist niemanden der mit ihnen spricht und sie tröstet wenn sie traurig sind. Sie nehmen deine Wärme und deine Güte auf ohne zu hinterfragen und sie sind dankbar für die Liebe die du ihnen gibst. Ich selber habe dort viele Jahre verbracht und es waren die schönsten Jahre für mich, weil sie mich so nahmen wie ich bin. Ich bin auch manchmal nerventötend und ich habe auch keinen Kontakt zu oberflächlichen Menschen die das Wort Liebe, Güte und Geben nur aus dem Wörterbuch kennen. Die entsprechenden Fragen und Angebote findest du in der Kirche oder im Ehrenamtliche Vereine.


Karma
 
G

Gast

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Hallo noch einmal,
ich wollte jetzt meiner Freundin nicht unterstellen, dass sie Liebe und Geborgenheit nicht kennt oder nach ihren eigenen oberflächlichen Kriterien auslegt. Ich habe einfach zuviel von allen Sorgen, die es so für einen jungen Menschen geben kann. Ich habe auch ganz klar Dinge, an denen ich meine Freude haben kann/könnte, es ist nur so, dass ich ein gewisses Grundproblem habe, das nicht verschwindet, mit dem ich umgehen muss. Es ist eben diese Suche nach Geborgenheit, die nicht einfach so auftauchen wird. Manchmal muss man sie sich regelrecht erarbeiten, manchmal kommt sie einfach und manchmal kommt sie wohl nie. Es ist das Fertigwerden mit dem Istzustand, das mich immer wieder in die Knie zwingt. Die anderen können ja nichts für meine Probleme, aber sie können sie eben auch nicht für mich oder eben generell lösen. Wenn man keine Geborgenheit bekommt, muss man damit umgehen. Ich rechne hierzu gravierender Weise leider nicht freundschaftliche Bindungen. Das ist sehr schade, dass ich da nicht mein Optimum an Geborgenheit herbekomme, sondern anscheinend noch eine andere Form von Geborgenheit benötige. Mir wurde bereits von meinem Psychiater gesagt, dass meine Bedürfnisse völlig normal sind und ich keinen großen Fantastereien nachjage, was mich wieder etwas ruhiger gemacht hat. Ich denke nicht, dass ich in einem Ehrenamt genau das geben könnte oder im Austausch empfangen könnte, was ich benötige, denn ich muss einige Verhaltensweisen an mir hinbekommem, die nichts mit bloßer Nächstenliebe und Verständnis zu tun haben. Ich kann schon Liebe geben, aber ich muss zunächst mich selbst umkrempeln, weil ich nicht ständig diejenige sein will, die unangenehm auffällt, ohne Worte schon spürt, dass sie eine Last ist. Die Menschen wollen ein einfacheres Leben, so dass man ihnen das Gefühl geben muss, dies auch zu haben. Dann ist es ideal.
 

karma

Aktives Mitglied
Wieso mußt du dich umkrempeln. Und warum versuchst du dich immer zu entschuldigen für Dinge und Eigenschaften die du hast. Du bist normal und dein Gefühl das du mehr benötigst als du bekommst ist für mich auch normal. Versuche dich nicht zu ändern nur weil es die anderen vielleicht besser finden. Du bist du und es gibt mit Sicherheit eine Menge gute Eigenschaften die dich als Mensch auszeichnen. Versuche nie ein Leben zu leben was dich unglücklich machst. Und sind deine Freundinnen auch wirklich deine Freundinnen. Überlege mal ob es wirklich so ist. Und wenn ja dann schieß sie in den Wind. Und suche dir Menschen die mehr geben als ein müdes Kopfnicken und gähnende Müdigkeit wenn du etwas erzählst oder was dich bedrückt.


Karma
 
G

Gast

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Hallo!
Danke Karma und Kitetsu, dass ihr mir helfen wollt. Leider kann ich nicht anders als mich aendern, weil ich doch eher depressive Zuege bisher meinen Mitmenschen gezeigt habe. Ich befinde mich in einem Schwebezustand beinahe und alles, was ich jetzt brauche, ist viel Vetrauen, Geduld und schoene Erlebnisse. Die Geduld koennen aber die meisten in meinem Umfeld gar nicht aufbringen, weil das langsam ihre Kraefte uebersteigt. Es mag in erster Linie darum gehen, dass ich insgesamt mehr Lebensqualität bekomme, aber ich wuensche mir auch ein anderes Verhalten, damit es meinen Mitmenschen mit mir besser geht. Ein normaler Mensch sollte in der Lage sein, oft zu lachen und einer großen Anzahl von Menschen ohne Neidgefuehle zu begegnen, selbst wenn andere andere Lebensumstaende haben. Ich darf nicht darauf warten, bis ein Mensch in mein Leben tritt. Gestern habe ich meine Freundin zum Abschied umarmt. Das hat so weh getan und war so gut zugleich. Es tat weh, weil ich so schnell loslassen musste. Manchmal wuerde ich gern jemanden fuer nen Tag mieten, der mich nur umarmt. ;-)
Jeder muss halt mit dem leben, was er bekommt. Ich werde mir jetzt jeden Tag sagen, dass ich allen Grund habe gluecklich zu sein. Irgendwann wirkt es bestimmt.
 
G

Gast

Gast
Hallo noch einmal von der Verfasserin des Beitrags!
Zur Dosierung: Mir fällt es schwer zu dosieren, weil die alltäglichen Fragen, wenn ich sie ehrlich anderen beantworte, schon ein Schock für sie sind. Kleine Teile meiner Biographie sind manchmal schon nicht gerade angenehm. Ich hab auch das Problem, dass ich Schwierigkeiten habe, mit dem normalen Leben anderer umzugehen ohne neidisch zu sein. Ich muss also bei einigen Themen, wenn sie länger angesprochen werden, mich schon arg zusammennehmen, um nicht innerlich und auch nach außen zu explodieren. Ich lächle solange bis ich echt Wut bekomme, aber das merken die meisten nicht. Ein Thema, was ich gar nicht haben kann, ist Sex und Beziehungen. Wenn da jemand erzählt, dass derjenige ohne Unterbrechung Freunde hatte oder man mich versucht auf den geraden Weg zurückzubringen, indem man mir die Freuden der Sexualität aufzählt und mir anrät, mir doch auch mal ein wenig Sex zu gönnen, denn was anderes wär in meinem Alter nicht gesund. Ich habe keine Probleme mit Sexualität, aber ein Freund stellt sich bei mir einfach nicht ein, weil ich nicht normal mit Männern reden kann. Ich kann sehr schüchtern sein bis hin zur richtigen Anmache mit Wucht und beides wurde bisher mit ner Schockreaktion quittiert. Ein weiteres Problem beim ,,Männerfang" ist meine Mimik. Ich scheine sehr streng zu gucken und wenig zu lachen, Männer muss man aber schon ermuntern bevor sie wirklich wagen, einem näher zu kommen. Ich hab das manchmal nicht unter Kontrolle mit der Mimik und ich merke, dass bei bewusstem Lächeln, einem, das selbst ich nicht ignorieren kann, wenn ich es mache, Leute auch sehr nett zu mir sind, mich richtig anstarren. Bei denjenigen, die dann immer sehr schnell und unkompliziert ihren Freund gefunden haben, kann ich immer nicht glauben, dass das echte Gefühle sind und werde auch extrem neidisch. Ich entflamme immer schnell für nen Mann und manchmal erscheinen mir meine Chancen nicht schlecht, aber ich hab immer irgedwelche Hindernisse, ob nun natürlich oder selbst gestellt, zu überwinden. Ich empfinde mich dann als graue Maus und viele Frauen wollen mir das auch gern zu verstehen geben. Ich bin auch nicht so, dass ich bei nem Kerl klammern würde, glaub ich, aber es gibt da so Frauen, die haben überhaupt keine Scham, dem Mann nicht von der Seite zu weichen und frei heraus Besitzansprüche ihm zu signalisieren. Da bin ich mir meist zu schade zu, was die Sache unnötig erschwert. Ich mag auch nicht mit solchen Frauen in ner Traube um den Mann rumstehen und weiß so gar nicht, wie ich mich verhalten soll, obwohl ich wohl doch Eindruck hinterlasse. Ich wirke sehr krass auf Menschen, kompetent auch selbstbewusst sogar, aber ich merk davon im Innern nichts. Die nehmen mich alle ganz anders wahr als ich mich selbst! Das ist so erschreckend manchmal!
Ein anderes Thema, das mich sehr berührt und zum Überschäumen bringt, ist das Thema Familie, weil ich keine mehr hab. Da schildern einige ihr schlechtes Verhältnis zu ihren Eltern und wie sehr ihnen ihre Verwandtschaft auf den Keks geht und ich denk nur, dass sie doch die Wahl haben, ob sie die Leute sehen wollen. Ich hab das eben nicht.
Das sind so die Grundthemen, mit denen ich mich rumplage und ich muss eben mit den Situationen fertig werden, in denen diese Themen eine Rolle spielen. Ich denke zumindest, dass ich auf die ewige Frage nach dem Freund schon ganz gut reagier, wenn ich verneine. Ich schaff das auch mittlerweile, mich nicht mehr so doll zu ärgern, wenn automatisch davon ausgegangen wird, dass ich nen Freund hab. (Sätze wie...,,Ja, ein Umzug ist natürlich schon etwas, was dein Freund und du gut planen müssen. (Ich kannte die Person 10 min, die das gesagt hat und es ging um Zukunftspläne) Was will man denn antworten, wenn einer einen fragt, was der Vater beruflich macht? Damit da nicht mehr kommt, muss ich doch sagen, dass er tot ist, was natürlich wieder andere schockt, aber das ist dann eben ihr Problem in dem Moment. Bei sowas sollte man nicht lügen...
Kritik....hm, weiß nicht, ob ich damit umgehen kann. Die kommt immer gerade dann, wenn ich das Gefühl habe, dass es ein wenig läuft oder ich gerade beginne, mich gut zu fühlen. Ich gesteh dann meine mir angekreideten gerechtfertigten Fehler ein, aber irgendwie ist die Situation dann immer so komisch, wenn ich von fröhlich auf etwas geknickt bis sehr verärgert schalte, weil es irgendwie von 0 auf 100 mit den Gefühlen aufgrund des Umschwangs der Situation geht.
Ich liebe das Leben so sehr, aber ich weiß nicht, ob ich das meiner Umwelt signalisieren kann. Ich denke nicht. Ich tu schon alles, damit es mit mir besser wird.
 

karma

Aktives Mitglied
Mit deinen Depressionen da stehst du nicht alleine da. Ich brauche auch Menschen die mich verstehen und die gibt es auch. Hast du mal an eine EA Selbsthilfegruppe gedacht. Ich war gestern auch zum ersten mal da nach fast 3 Jahren Einsamkeit. Es war ein schönes Gefühl das ich nicht alleine bin und ich habe mir alles von der Seele geredet. Sie hören nur zu und keiner unterbricht dich. Vielleicht gibt es eine in deiner Nähe.



Emotions Anonymous - Selbsthilfegruppen für emotionale Gesundheit


Karma
 

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