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Ich bin 28, weiblich und mag keine Kinder = schlecht?

G

Gast

Gast
Kann ich völlig verstehen. Ich bin 2 Jahre älter als du und habe schon im Teenager-Alter immer zu meiner Mutter gesagt, dass ich niemals eigene Kinder haben möchte. Habe meine Meinung darüber bis heute nicht geändert.

Mag sein, dass ich da zu egoistisch denke, aber ich sehe sie in keinster Weise als Bereicherung. Wenn ich z.B. beim Einkaufen bin und sehe, wie sich andere Mütter teilweise mit ihrer Brut abmühen, bin ich jedesmal heilfroh, dass mir sowas erspart bleibt. Man muss auch ehrlich sagen, die wenigsten Mütter sehen wirklich zufrieden und glücklich aus. 80% derer, die ich so in der Öffentlichkeit oder im Bekanntenkreis beobachten kann, sind genervt, gestresst und offenbar vollkommen überfordert. Warum man sich sowas dann freiwillig antut, verstehe ich nicht.

Meine Cousine z.B. hat einen 4Jährigen und einen 2Jährigen. Mir graut es vor jedem Familienfest, da diese Kinder einfach permanent den ganzen Raum mit ihrem Gekreische beschallen, dass einem die Ohren klingeln. Der 4Jährige ist zudem extrem aufsässig, kommt alle paar Minuten an und bietet den Personen an, sie "zu massieren", was dann so aussieht, dass er den Frauen an die Brust fasst.

Klar ist nicht jedes Kind so antiautoritär erzogen, dass die Eltern sowas durchgehen lassen, aber ich kenne dennoch leider mehr schlecht als recht erzogene Kinder.

Ich hatte selber eine tolle Kindheit und tolle Eltern, die viel mit mir unternommen haben etc. Meine Abneigung rührt also definitiv nicht von irgendeinem "Kindheitstrauma" oder sonstigem her.
 
G

Gelöscht 50836

Gast
Wie war das denn bei Dir selbst als Du Kind warst?

Bist Du liebevoll getröstet worden?
Kennst Du das Glück einer sicheren Umarmung?
Wurde Dein Kummer und Schmerz gesehen und wichtig genommen?
Konntest Du Dich darauf verlassen, daß immer jemand für Dich da ist?
Daß sich jemand um Dich kümmern wird und Du nicht allein bist, wenn Du mal hinfällst, wenn Du Trost brauchst und Nähe?


Ziemlich gute Fragen, bird on the wire.

Wenn sie das mit "nein" beantwortet, dann hätten wir vielleicht sogar den Ursprung dieser Abneigung gefunden.
Es macht irgendwie wütend, wenn diese Kinder dann Unterstützung und all das bekommen, während sie das nicht bekommen hat.
Das meinte ich irgendwie auch mit dieser Ungerechtigkeit, die man empfinden könnte.^^
 

Metallworker

Aktives Mitglied
Legitime Einstellung, versuch dich nicht dafür zu entschuldigen. Bin selber so gepolt, finde es aber sehr schön, wenn sich Menschen wunderbar um Kinder kümmern und sich welche wünschen. Nur ich selber halt nicht ;).

Die Welt ist bunt :D.
 

Duine

Aktives Mitglied
Das eine hat mit dem anderen nicht unbedingt was zu tun. Meiner Meinung nach. Ich kenne die Haltung vom Gast von mir sehr gut von mir selbst, ich hab jedoch kein Problem damit, auf ein Kind zuzugehen, das sich WIRKLICH weh getan hat.
Und Kinder merken das. Ich habe ein Bonuskind, der Sohn meines Freundes. Wenn wir mit ihm unterwegs sind, merkt man total deutlich, dass er seine Reaktion zu einem guten Teil von unserer Reaktion abhängig macht. Wenn er hinfällt, und er hat sich wirklich wehgetan, fängt er an zu weinen. Punkt. Wenn er hinfällt, und es ist so halb halb, dann guckt er, wie die Leute um ihn reagieren. Zuerst geht der Blick zu Papa und mir. Bleiben wir cool, bleibt er cool. Wir fragen ob es geht, er nickt, steht auf und rennt weiter und hat es vergessen.
Aber wehe, Oma ist in der Nähe. Dann geht nach dem Blick zu uns der Blick zur Oma, welche die Hände vor den Mund schlägt, auf ihn zurennt, "Oh Gottchen, armer Kleiner, hast du dir arg wehgetan, lass mich mal sehen, lass mich pusten!" und er fängt an zu flennen. Und selbst wenn er sich GAR nicht wehgetan hat, egal. Oma betüddelt ihn, also heult er los, weil dann betüddelt sie ihn noch mehr und vielleicht bekommt er ein paar Gummibärchen als Trost.

Insofern find ich ehrlich gesagt deine Reaktion gesünder als die der Oma ;) Und ich schätze, wenn du ein Kind sehen würdest, dass grad richtig bös gestürzt ist, riesige Schürfwunden oder einen gebrochenen Arm hat, würdest du es nicht links liegen lassen, sondern dich kümmern. Und darauf kommt es an.
 

karlo_one

Aktives Mitglied
Bei allem Abneigungsgeschrei gegen Kinder frage ich mich, ob ihr Euch schon mal gefragt habt wer sich mal um Euch kümmert wen ihr alt und grau seit und nicht mehr so könnt wie ihr gern wolltet?
Sicher eine gut erzogen Katze!
 

Adria78

Aktives Mitglied
@Duine: Das mit der Oma ist ein schönes Beispiel.

Sollte sich das Kind wirklich verletzt haben, ist doch eine Erwachsene die einen klaren Kopf behält, den Arzt ruft und erste Hilfe leistet viel sinnvoller, als jemand der total emotional reagiert. In dieser Situation kann der emotionale Abstand durchaus ein Vorteil sein.
 
G

Gast

Gast
Mir geht es auch bisschen so. Ich finde zwar Kinder zum Teil besser als Erwachsense, da sie nocht nicht so verdorben sind wie diese. Aber man sieht eben auch schon immer sehr fragwürdige Erziehungsmethoden von Erwachsenen. Grundsätzlich gefällt mir überhaupt nicht wie mit Kindern und der nächsten Generation umgegangen wird. Ich verstehe z.B. dieses ganze Trara um ein kleines Baby nicht. Warum, das jetzt so was besonderes ist. und so verhätschelt wird und das Beste ist auf der Welt, obwohl es eigentlich "nur" ein Baby ist oder ein junges Kind. Mich regt es schon fast auf wie sehr sich eine Mutter auf ihr Kind fokussiert und es eben das Wichtigste überhaupt ist. Aus meiner Sicht ein fragwürdiges Relikt unserer Evolution, denn es gibt genauso gut auch andere überaus wichtige Dinge, die völlig außer Acht gelassen werden.
Auch finde ich es weniger schlimm wenn ein Baby oder kleines Kind stirbt als jemand, der ein großes Potential aufweist. Hier stimmt einfach nicht die Verhältnismäßigkeit. Es ist für mich einfach nur irrational.

Ich distanziere mich eigentlich auch von Kindern (aber auch von vielen anderen Menschen/Erwachsenen), weil ich genau weiß, dass sie eh noch nicht reif genug sind und die Welt nicht verstehen. Wenn ich alle Zeit der Welt und Energie hätte, würde ich jedes einzelne Kind erziehen (nach meinem Vorbild und Idealen muahaha). Wenn ich wüsste, dass es die ganze Mühe Wert ist, könnte ich viel befreiter agieren. Aber ein fremdes Kind was hinfällt und dessen Potential ich nicht erkenne und ich nicht weis ob meine Aktion wirklich etwas bewegt ? Warum sollte man sich darum kümmern ? Von daher macht es durchaus Sinn nicht so zu handeln.
Das ist letzten Endes die altruistische Handlungsweise, die nicht wirklich altruistisch ist, da stets ein egoistische Hintergedanke eines Nutzens dahintersteckt. Es würde schlicht und ergreifend keinen Sinn für ein Individuum machen, wenn es jemanden hilft und dafür nichts an Nutzen zurückerwartet. Für mich kann z.B. ein persönlicher/s Nutzen/Ziel sein, "die Welt zu verbessern" (jetzt mal unkonkret ausgedrückt). Wenn ich erwarten kann, dass dadurch tatsächlich die Welt verbessert wird, dann würde ich diese Aktion auch eher ausüben, als wenn ich es nicht erwarten würde.

Vielleicht hast du ja z.T. ähnliche Gedankengänge oder unbewusste Verhaltensweisen, vielleicht aber auch nicht. Wer Weiß es denn schon xd.
Ich finde es nicht schlimm, wie du dich verhalten hast, aber andere , die meines Erachtens eher oberflächlich und nicht tiefgründig agieren, finden es eben vielleicht schlimm. Tja, was soll man da machen.

Liebe Grüße
A ich bin Kind einer Mutter, die sich selber mehr liebt als ihre Kinder. Und ich weiß wie schwer es ist, wenn man nicht einmal der eigenen Mutter wichtig ist. Deswegen finde ich es idiotisch zu sagen, dass Mutterliebe überzogen ist. Sie ist der wichtigste und erste Ankerpunkt eines Menschen und gehört nicht denunziert und minimiert. Sie ist toll und ich beneide jeden, dem sie entgegengebracht wird.

B sagst du, dass du dem Kind nicht helfen würdest, weil es irgendein Kind sei und du nur helfen würdest, um die Welt zu verbessern. Wenn du ein paar nette Worte sagen würdest, würdest du die Welt dieses Kindes besser machen. Und wenn es nur für eine Minute ist. Dieses Kind hat nur die eine.

Wenn du also sagst, du würdest dem Kind nur helfen, wenn es dir einen Nutzen brächte, dann bitte bekomme nie Kinder. Denn genau das Problem hat meine Mutter.

Desweiteren wirft das ein sehr schlechtes Licht auf dich, denn das bedeutet, dass du ein Egoist bist. Sonst müsstest du deinen Tod ja auch für unwichtig befinden, denn immerhin bist du ja nicht so groß, dass du tatsächlich wirklich fehlen würdest. Das wiederum lässt den Rückschluss zu, dass du hochgradig depressiv bist.


Ansonsten bleibt mir nur zu sagen, es ist in Ordnung keine Kinder haben zu wollen. Es ist in Ordnung sie nicht unbedingt um sich haben zu wollen. Es ist in Ordnung mit der Situation überfordert zu sein und deswegen nicht zu handeln. Es ist nicht in Ordnung, wenn es einem egal ist, weil minimales Leid (sich stoßen, aufschürfen,...) nicht zu lindern einfach unnötig ist.

Man muss es ja nicht gleich überzeichnen, wie die Mutter. Es reicht ja, wenn man seine Anteilnahme zeigt. Die Frau mit dem Kind hat aber auch nicht mehr alle Schrauben locker. Wenn dann hätte sie dir das ins Gesicht sagen können. Und ich finde auch, dass sie nicht das Recht hatte, das überhaupt zu behaupten. Nicht jeder hat kleine Kinder in der Familie oder im Bekanntenkreis.

Wie gesagt, Überforderung sollte nicht gestraft werden.
 
G

Gast

Gast
Meine Cousine z.B. hat einen 4Jährigen und einen 2Jährigen. Mir graut es vor jedem Familienfest, da diese Kinder einfach permanent den ganzen Raum mit ihrem Gekreische beschallen, dass einem die Ohren klingeln. Der 4Jährige ist zudem extrem aufsässig, kommt alle paar Minuten an und bietet den Personen an, sie "zu massieren", was dann so aussieht, dass er den Frauen an die Brust fasst.

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Da ist dann aber auch was mit dem Kind nicht in Ordnung oO
 
G

Gast

Gast
Ich habe meine 3 Brüder (10 - 15 Jahre jünger als ich selbst) quasi mit aufgezogen. Dadurch hat sich bei mir irgendwie auch ein gewisses "Friss oder Stirb" eingebrannt. Hingefallen? stell dich ned so an. Will nicht aufstehen? Zieh ihn halt an den Füßen aus dem Bett, dann steht er schon auf.

Das mang jetzt vielleicht eher was unter Brüdern sein, aber ich kann mir auch kaum vorstellen, dass ich dieses windelweiche "oooch, haddu dir wehgedan?" bei meinen Kindern könnte. Ich kann mich daran erinnern, dass mir das Getue mit der extra-hohen Stimme schon als Kind einfach nur peinlich war.
 

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