Hallo @Flo12 ,
du beschreibst, wie ich finde, die "Leistungsgesellschaft" neoliberaler Prägung ziemlich treffend. Und hast auch erkannt, woran diese früher oder später scheitert. Wir sehen jetzt schon, dass es selbst für die "Mitte" zunehmend bergab geht und die sozialen Spannungen global immer mehr hervorbrechen. Denn (leistungs-) gerecht oder gar human geht es dabei eben selten zu.
Deine Erfahrungen und Erlebnisse erinnern mich an meine eigenen. Seit der weiterführenden Schule empfinde ich eigentlich nur noch Abstieg, wobei einzelne Höhen zwischendrin immer schon eher brüchig waren. Und trotz "Leistung" und hoher Flexibilität stehe ich nach einer Befristung wieder am Nullpunkt. An die Arbeitsagentur will ich gar nicht denken. Von Förderung habe ich dort nie etwas mitbekommen.
Die Startbedingungen waren noch nie so relevant wie heute. Mobbing in der Schule und ein problematisches Elternhaus, das ist fast schon der Anfang vom Ende. In der Generation meiner Eltern konnte man sich nach einer Ausbildung oder gar Studium meist noch darauf verlassen, dass es bergauf geht oder auf einem gewissen Niveau stagniert. Selbst eine schwierige Vergangenheit wurde sozial nivelliert.
Heute habe ich den Eindruck, dass nur diejenigen wirklich vorankommen, die im Elternhaus und Schule nie größere Probleme hatten und immer massiv unterstützt wurden. Und zwar völlig unabhängig von Intelligenz, Interesse und Fähigkeiten. Mir würden einige Beispiele aus meinem ebenfalls schwindenden Umfeld einfallen, die nur deshalb teils deutlich weiter sind als ich es eben bin. Alleine die Sozialphobie hat über die Jahre vieles massiv erschwert oder verunmöglicht.
Vielleicht wäre auch der Beitritt zu einer Partei, Verein oder sozialen Organisation etwas für dich? Mit dem Gedanken trage ich mich schon lange, aber bislang stand mir die Sozialphobie im Weg. Selbsthilfegruppen sind für die Alltagsbewältigung und das Kennenlernen von Menschen mit ähnlichen Erfahrungen wahrscheinlich auch nicht schlecht. Die gibt es ja meist sowohl für das Thema Sozialphobie als auch für Erwerbslosigkeit, zumindest in größeren Städten.
du beschreibst, wie ich finde, die "Leistungsgesellschaft" neoliberaler Prägung ziemlich treffend. Und hast auch erkannt, woran diese früher oder später scheitert. Wir sehen jetzt schon, dass es selbst für die "Mitte" zunehmend bergab geht und die sozialen Spannungen global immer mehr hervorbrechen. Denn (leistungs-) gerecht oder gar human geht es dabei eben selten zu.
Deine Erfahrungen und Erlebnisse erinnern mich an meine eigenen. Seit der weiterführenden Schule empfinde ich eigentlich nur noch Abstieg, wobei einzelne Höhen zwischendrin immer schon eher brüchig waren. Und trotz "Leistung" und hoher Flexibilität stehe ich nach einer Befristung wieder am Nullpunkt. An die Arbeitsagentur will ich gar nicht denken. Von Förderung habe ich dort nie etwas mitbekommen.
Die Startbedingungen waren noch nie so relevant wie heute. Mobbing in der Schule und ein problematisches Elternhaus, das ist fast schon der Anfang vom Ende. In der Generation meiner Eltern konnte man sich nach einer Ausbildung oder gar Studium meist noch darauf verlassen, dass es bergauf geht oder auf einem gewissen Niveau stagniert. Selbst eine schwierige Vergangenheit wurde sozial nivelliert.
Heute habe ich den Eindruck, dass nur diejenigen wirklich vorankommen, die im Elternhaus und Schule nie größere Probleme hatten und immer massiv unterstützt wurden. Und zwar völlig unabhängig von Intelligenz, Interesse und Fähigkeiten. Mir würden einige Beispiele aus meinem ebenfalls schwindenden Umfeld einfallen, die nur deshalb teils deutlich weiter sind als ich es eben bin. Alleine die Sozialphobie hat über die Jahre vieles massiv erschwert oder verunmöglicht.
Schwierig. Manchmal frage ich mich, wie und warum ich es so lange ausgehalten habe. Hin und wieder gibt es Momente der Hoffnung. Aber mittlerweile auch eher selten. Vielleicht ist es eine gewisse Resilienz. Die Frage ist immer, wie lange die Kraft noch anhält. Ich drücke dir jedenfalls alle Daumen, dass der Berg irgendwie kleiner wird! Wir sind mit unseren Lebenserfahrungen nicht alleine, dieses Wissen tröstet mich manchmal etwas. Wer weiß, vielleicht ist das Leben ja doch so eine Art Prüfung.Was mich interessiert, wie tretet ihr in so einer Situation dem Alltag entgegen, wenn eigentlich alles nur noch sinnlos erscheint?
Vielleicht wäre auch der Beitritt zu einer Partei, Verein oder sozialen Organisation etwas für dich? Mit dem Gedanken trage ich mich schon lange, aber bislang stand mir die Sozialphobie im Weg. Selbsthilfegruppen sind für die Alltagsbewältigung und das Kennenlernen von Menschen mit ähnlichen Erfahrungen wahrscheinlich auch nicht schlecht. Die gibt es ja meist sowohl für das Thema Sozialphobie als auch für Erwerbslosigkeit, zumindest in größeren Städten.