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Ich bestehe nur aus Widersprüchen

G

Gast

Gast
Ich habe keine Ahnung was ich will, wer ich bin, was ich tun möchte. Man könnte sagen, ich bin ein Mensch mit unglaublich vielen verschiedenen Meinungen, oder aber ein Mensch ganz ohne eigene Meinung.
Das ganze fängt schon bei Diskussionen an. Es wird oft erwartet (z.B in der Schule), dass man pro oder contra zu einem bestimmten Thema ist. Ich liebe die Extreme und kann meistens einfach alle Meinungen nachvollziehen und verstehen, wieso muss man denn zu allem immer eine Meinung haben? Okay ich bin ganz klar GEGEN Rassismus, Nazis usw., sobald es jedoch um fragen wie "Sollte die Todesstrafe abgeschafft werden?" geht, könnte ich tausende Argumente für Ja und für Nein vertreten. Ich kann mich an einem Tag in die eine Richtung reinsteigern und komplett von etwas überzeugt sein, am nächsten Tag steigere ich mich dann in das genaue Gegenteil rein. Meine Meinung ändert sich ständig, das liegt nicht daran,dass ich mich anderen anpasse oder mich verstelle sondern daran, dass ich einfach ständig neue Gründe finde für oder gegen etwas zu sein. Entscheidungen fallen mir unglaublich schwer. Sich festzulegen bedeutet für mich Langeweile. So ist es z.B auch mit meiner Einstellung und meinem Lebensstil: Wie gesagt, ich liebe die Extreme und wäre gerne Hippie, Punk, Emo oder Goth. Bin aber leider, weil ich mich nicht für eine Richtung entscheiden kann, irgendeine Mischung aus allem. Daraus ergibt sich, dass ich zu unnormal für die "Normalos" bin, alleine schon vom Aussehen her, jedoch auch keiner Szene angehöre. Richtige Freunde finden fällt mir dadurch sehr, sehr schwer. Ich fühle mich einsam und wie eine Randgruppe- nur dass ich das einzige Mitglied dieser Gruppe bin. Ich weiß gar nicht was ich mit meinem Leben anstellen soll, da ich entweder eine obdachlose Reisende oder eine Millionärin werden will. Klingt komisch aber ich hasse einfach alles was in der Mitte ist, will entweder ganz extrem in eine oder komplett in eine andere Richtung gehen.
Das alles macht mir sehr zu schaffen, da ich mich selbst nicht verstehen und finden kann wenn ich so voller Wiedersprüche bin.
Geht es jemandem Ähnlich? Versteht man das, so wie ich es geschrieben habe?
Würde mich sehr über Antworten, Ratschläge, was auch immer freuen.
Liebe Grüße
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Hallo, liebe Gast-Schreiberin,

vermutlich bist Du noch sehr jung. Was Du beschreibst ist das Erleben in einer Selbstfindungsphase. Die Reise in das eigene Ich – ist die spannendste Reise die wir unternehmen können. Diese Reise muß nie zu Ende gehen.

In jedem Fall mußt Du nicht beunruhigt sein. Deine Randgruppe besteht nur aus Dir selbst, weil nur Du selbst in Dein Inneres reist. Das Überdenken von extremen Positionen halte ich für sehr gesund.

Im Laufe der nächsten Jahre ist es sehr wahrscheinlich, dass von den vielen Argumenten „dafür“ oder „dagegen“ sehr viele von Dir gestrichen werden, weil Du erkennen wirst, dass viele Argumente nicht überzeugend oder tragfähig sind.

Richtige Freunde findest Du weniger durch Dein Aussehen. Mit dem Aussehen wirst Du mal mehr mal weniger Aufmerksamkeit erregen, also anderen auffallen. Aber Du wirst richtige Freunde finden, wenn Du gute Werte pflegst, wie Respekt, Ehrlichkeit, Höflichkeit, Verständnis für andere Menschen…. Und wenn Du darauf achtest, in wieweit andere Menschen, die ggf. Deine Freunde werden könnten, die gleichen Werte wichtig finden - und leben.

Achte bei Dir und bei anderen Menschen auf Authentizität. Damit meine ich, dass die Einstellung zu den Gedanken und die Gedanken zu den Worten und die Worte zu den Taten passen. Je größer die Lücke zwischen Worten und Taten, je unreifer bzw. je weniger authentisch ist der Mensch. Und je mehr ein Mensch authentisch ist, je mehr eignet er sich auch für eine gute Freundschaft. Das gilt für Dich selbst und für die Menschen, die Du kennst oder noch kennenlernst.

Alles verständlich?

Alles Gute und viel Spass auf Deiner Reise in Dein eigenes Ich.

Es grüßt Dich der reisende Nordrheiner
 

Adria78

Aktives Mitglied
Ich gebe Nordrheiner Recht, es ist wahrscheinlich so extrem bei Dir, weil Du noch jung bist.

Allerdings denke ich, das man die Konflikte teilweise sein Leben lang behält.


Bei mir war es andersherum. Als Jugendliche hatte ich eine klare Vorstellung, was gut und was böse ist. Mittlerweile sehe ich vieles in grau. Also das eine Sache, immer zwei Seiten hat. Immer ein pro und ein contra gibt.
Vielleicht muss man das einfach akzeptieren, das es zu manchen Dingen im Leben keine einfache Antwort, kein schwarz/weiß, kein böse/gut gibt.

Todesstrafe ist ein schönes Beispiel. Ich lehne sie ab. Dafür gibt es viele Gründe. Doch wenn ich von manchen Verbrechen höre, von manchen grausamen Handlungen, vom Leid der Opfer.... dann verstehe ich auch die Forderung nach der Todesstrafe. Wäre ich Angehörige eines solchen Opfers, ich wüßte nicht, ob ich diese dann nicht auch selbst fordern würde. Ich hatte zumindest großes Verständnis damals für Marianne Bachmeier. Obwohl ich auch weiß, das es nicht richtig ist.
 

KeineAhnung22

Aktives Mitglied
Kenne ich auch... Bei mir können Gedanken von "was für komische Welt, ich komme nicht mehr klar, ich will nur sterben" schlagartig wechseln zu "ich fang etwas neues an, ich bau mir etwas auf und alles wird gut".
Wechselt sich über den Tag verteilt öfter ab.

Mein Leben ist komisch... grausam komisch...

Auf Dauer macht mich das echt wahnsinnig.... Besonders weil keiner helfen kann, weil das alles in meinem Kopf passiert. Ich will das nicht mehr....
 

Gehirnwäsche

Mitglied
Das ist bei mir auch so. Man weiß nicht so wirklich was man will? Vielleicht muessen wir einfach beides ausprobieren, um zu wissen was wir dann wirklich wollen.
Ich moechte immer umherreisen, an keinen Ort gebunden sein und gleichzeitig will ich aber auch einfach nur ein "normales", sicheres Leben fuehren. Vielleicht muessen wir uns auch gar nicht fuer eines von beiden entscheiden. Wie schon gesagt wurde, wir haben eine breite Persoenlichkeit. Du koenntest einfach offen sein und zu mehrerer Art von Menschen Kontakt haben. Oder du kannst, also um realistischer zu werden, viel Geld verdienen, aber auch umherreisen. Oder weniger Geld verdienen und einmal work and travel machen.
Bei mir ist das so, wenn ich reisen moechte, will ich auch meistens vor der Realitaet fliehen. Ist das bei dir auch so? Wenn ja sollten wir uns der Realitaet lieber stellen, mehr aus unserer Umgebung machen, damit uns das Leben gefaellt.
 

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