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Homeoffice vertraglich festgelegt, doch Chef verweigert es mir ständig

Zazia

Mitglied
Guten Morgen zusammen! Ich arbeite seit 8 Monaten in meiner aktuellen Firma und darf laut Arbeitsvertrag nach dem Ende der Probezeit (die nun 2 Monate zurückliegt) 2 Tage / Woche zuhause arbeiten. Der exakte Wortlaut im Vertrag: "Nach der Probezeit können 2 Tage pro Woche im Homeoffice gearbeitet werden."

Mein Chef stützt sich nun ständig auf das Wort "KÖNNEN 2 Tage im HO gearbeitet werden", denn "können heißt ja nicht müssen / dürfen". Sprich, jedesmal wenn ich ihm Bescheid gebe, dass ich an den 2 folgenden Tagen zuhause arbeite, kommt er mit irgendeiner fadenscheinigen Ausrede, warum das nicht möglich ist. Meistens, weil er da angeblich außer Haus Termine hat, und dann ist er jedesmal doch da und die Termine sind komischerweise ausgefallen / verschoben worden.

Kürzlich hatte er 3 Wochen Urlaub und hat mir auch in dieser Zeit das Homeoffice komplett verweigert, obwohl in meinem Arbeitsvertrag nichts darüber steht, dass ich während seiner Abwesenheit auf das Arbeiten von zuhause verzichten muss.

Ich habe ihm auch schon vorgeschlagen, da er ja recht unspontan ist, dass ich eben immer 2 feste Tage pro Woche ins HO gehe, damit er sich drauf einstellen kann - auch das passte ihm nicht, man müsse ja "flexibel bleiben".

Nun ist natürlich guter Rat teuer, denn wie er das Ganze handhabt, passt mir überhaupt nicht.
Ich habe die Probezeit seit 2 Monaten rum und war noch keine einzige Woche tatsächlich 2 Tage im Homeoffice.

Zudem meinte er, den Arbeitsvertrag hätte sowieso sein Steuerberater formuliert und das sei eigentlich so gemeint gewesen, dass HO optional ist und mein Chef da jedesmal eingreifen könne, wenn er der Meinung ist, ich müsse vor Ort anwesend sein.

Zu meiner eigentlichen Frage: Kann ich trotz der etwas schwammigen Formulierung im Arbeitsvertrag trotzdem darauf bestehen, dass ich die 2 Tage Homeoffice pro Woche jedesmal wahrnehmen darf? Einen Betriebsrat gibt's hier leider nicht, da sehr kleines Unternehmen.

Danke für eure Hilfe! :)
 

weidebirke

Urgestein
Wer hat denn den Vertrag mit Dir geschlossen?

Die Formulierung ist gar nicht schwammig und stellt Dich ins Recht. Mit können ist hier dürfen gemeint. Denn es geht ja um Dich. Du kannst 2 Tage pro Woche im Homeoffice arbeiten, musst es aber nicht, könntest auch Im Büro bleiben.

Zumal keine weiteren Einschränkungen da stehen (... wenn keine betrieblichen Erfodernisse dagegen sprechen z.B., denn die könnte der Chef immer fabulieren).

Hast Du ihn mal gefragt, was das Problem ist?
 

Zazia

Mitglied
Wer hat denn den Vertrag mit Dir geschlossen?

Die Formulierung ist gar nicht schwammig und stellt Dich ins Recht. Mit können ist hier dürfen gemeint. Denn es geht ja um Dich. Du kannst 2 Tage pro Woche im Homeoffice arbeiten, musst es aber nicht, könntest auch Im Büro bleiben.

Zumal keine weiteren Einschränkungen da stehen (... wenn keine betrieblichen Erfodernisse dagegen sprechen z.B., denn die könnte der Chef immer fabulieren).

Hast Du ihn mal gefragt, was das Problem ist?
Den Vertrag habe ich mit meinem Chef geschlossen, es ist wie gesagt ein kleines Unternehmen mit 5 Mitarbeitern und er selber hat keine Vorgesetzten.

Ich habe ihn bereits drauf angesprochen, warum es so ein Riesenproblem ist, dass ich das, was im Vertrag steht, auch umsetzen möchte. Da meinte er nur ganz lapidar, es käme halt immer was dazwischen, wodurch dann meine Anwesenheit im Büro gefordert wäre, was aber Quatsch ist, denn

1. kann ich ausnahmslos alles, was ich im Büro erledige, auch zuhause erledigen und
2. steht null Komma nichts über Ausnahmen zur Homeoffice-Regelung im Vertrag, sprich, laut Vertrag bin ich berechtigt, 2 Tage pro Woche zuhause zu arbeiten, unabhängig davon, ob mein Chef nun im Urlaub ist oder sonstwas.

Daher finde ich es schlichtweg unfair, mir da jedesmal Steine in den Weg zu legen.
Dass er mit der HO-Regelung nun offenbar doch nicht zufrieden ist, ist ja nicht mein Problem, das hätte er sich überlegen müssen, als er mir den Arbeitsvertrag damals vorgelegt hat.
 

weidebirke

Urgestein
Das sehe ich genauso.
Da wäre ich jetzt bockbeinig. Du liest Dich durchsetzungsfähig. Nagel ihn darauf fest. Es steht in Deinem Vertrag und Du möchtest das jetzt umsetzen. Schließlich hat er den Passus dort mit unterschrieben.

Hast Du überhaupt schonmal im HO arbeiten können oder hast Du das noch nie?
 
S

Schlot

Gast
jedesmal wenn ich ihm Bescheid gebe, dass ich an den 2 folgenden Tagen zuhause arbeite, kommt er mit irgendeiner fadenscheinigen Ausrede, warum das nicht möglich ist.
Ein Recht auf Homeoffice bedeutet nicht, dass du deinem Arbeitgeber sagen kannst, dass du die nächsten beiden Tage zuhause bleibst und er das hinzunehmen hat. Du hast ja sicherlich auch einen Urlaubsanspruch. Deswegen kannst du deinen Arbeitgeber aber nicht vor vollendete Tatsachen stellen und ihm Freitag abends sagen, dass du die nächsten zwei Wochen nicht zur Arbeit kommst, weil du spontan in den Urlaub fährst. So was muss man mit dem Arbeitgeber rechtzeitig absprechen, er muss das einplanen und koordinieren können. Und wenn betriebliche Gründe entgegenstehen, kann der Arbeitgeber dir sowohl Urlaub als auch Homeoffice versagen (im Sinne von grundsätzlich ja, aber nicht zu der von dir gewünschten Zeit).

"Nach der Probezeit können 2 Tage pro Woche im Homeoffice gearbeitet werden."
Wenn man davon spricht, dass jemand etwas tun kann (aka darf), sollte sich aus dem Zusammenhang ergeben, für wen dieses Recht von Vorteil ist. Wenn du mutwillig die Büroeinrichtung beschädigst, kann dein Arbeitgeber von dir Schadensersatz verlangen. Eindeutige Formulierung. Beim Homeoffice ist aber nicht gesagt, dass es dem einem ausschließlich nützt und dem anderen ausschließlich schadet, deswegen ist die Formulierung reichlich schwammig. Mancher Arbeitnehmer will oder kann vielleicht gar nicht von zuhause aus arbeiten, dann wäre die Formulierung eher so zu verstehen, dass der Arbeitgeber darauf bestehen kann, dass der Arbeitnehmer an zwei Tagen in der Woche zuhause bleibt. Steht da kein Zusatz, wie das Recht auf Homeoffice konkret ausgestaltet werden soll? Auch ein Steuerberater sollte ja eine gewisse Ahnung haben, wie man vernünftige Verträge aufsetzt.

Grundsätzlich gehen unklare Formulierungen in einem Arbeitsvertrag zulasten des Arbeitgebers, d.h. wenn dir die Sache ernst genug ist, kannst du damit durchaus zum Anwalt gehen und hättest wahrscheinlich auch gute Aussichten, dass der deinen Anspruch auf Homeoffice durchsetzt. Wie sich das auf deine weitere Zusammenarbeit mit deinem Arbeitgeber auswirkt, musst du wissen.
 
G

Gelöscht 122656

Gast
In der Firma wo ich meine Ausbildung mache ist das ähnlich. Bei uns gibt es sogar eine Betriebsvereinbarung die Homeoffice ermöglicht. Aber wenn ich im Betrieb in Versetzung bin, sagen mir dann die Leute immer dass das nur auf dem Papier steht, weil es bei den meisten Vorgesetzten "betriebliche Gründe" gibt warum das nicht geht

Mich als Azubi betrifft das erst mal nicht, aber die Leute sind da schon enttäuscht
 

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