Hoffnungslosigkeit und Suizidgedanken

Sadie02 meinte:

Hi!

Zwei Dinge fallen mir als erstes auf.

Du sagst, dass du nichts kannst. Wertlos bist. Deinen Alltag kann ich nicht beurteilen, aber du kannst sehr gut schreiben. Du hast einenText geschrieben, der zumindest mich und vermutlich nicht nur mich angesprochen hat.
Und zwietens wegen der Hobbys: Ich glaube, bei einem Hobby sollte es eher um Spaß gehen, um ein Gegengewicht zum Beispiel zu Schule und Job. Da muss man Leistung bringen. In einem Hobby sollte Spaß und Entspannung vorne stehen. Natürlich macht ein Hobby mehr Spaß, wenn man es richtig gut kann. Aber der Leistungsgedanke sollte da nicht entscheidend sein.

Mit Diagnosen über das web, nur weil man was gelesen hat, ist es so eine Sache. Aber ich finde schon, dass dein Text an vielen Stellen sehr nach einer Depression riecht. Wenn du in Behandlung bist, weißt du wenn, was dein Therapeut für eine Diagnose gestellt hat? Und was für Medikamente nimmst du? Antidepressiva oder anderes?
Weiß denn dein Therapeut, dass dir im Moment die Therapie rein gar nichts bringt?
Falls du tatsächlich Antiedepressiva nimmst, sind die jetzigen vermutlich die Falschen. Aber das ist ja kein Versagen von dir oder von irgendwem, sondern das kommt vor. Deswegne gibt es auch viele verschiedene, weil eben die Menschen total unterschiedlich auf einzelne Präparate ansprechen.

Alles Gute!

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Mir ist das mit dem Hobby absolut bewusst und ich versuche mir das auch selbst immer wieder einzutrichtern. Schaffe es aber nicht.
Danke für das Lob Ich schreibe sehr oft (ich liebe Bücher) und gerade eine Sache, die mich sehr demotiviert, ist eben, dass ich seit einem Jahr an der Planung meiner Bucherreihe hänge. Ich glaube ja eigentlich an mein Projekt, aber sobald ich weitermachen will, verlässt mich die Motivation ...

Beim Zeichnen ist das ähnlich. Eigentlich liebe ich zeichnen (habe es auch als Kind schon geliebt) und ich habe gerade erst 300€ in weitere Materialien investiert (was das angeht bin ich ein kleiner Sammelfreak), aber wenn ich den Stift ansetze, verlässt mich der Mut.
Schon seit Monaten will ich ein sehr detaillierte detaillierte Zeichnung machen, mit Hintergrund und allem. Aber ich denke immer, dass ich das sowieso nicht schaffe ...

cucaracha meinte:

Nach meiner Erfahrung können Jugendgruppen in Kirchengemeinden teilweise tatsächlich Halt geben.

Google mal in das Forum....Himmlisch plaudern

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Danke für den Vorschlag Ich glaube aber nicht an Gott (ich bin Atheist) und bin nicht getauft, ergo, bin ich auch kein Kirchenmitglied.
In einer Jugendgruppe war ich aber schon einmal. Die hat mir jedoch mehr geschadet als geholfen.
Ich habe zwar ein paar nette Leute gefunden, aber eben auch viel geweint und mir gewünscht, an einem anderen Ort zu sein. Und seitdem Corona angefangen hat, bin ich nicht mehr dort gewesen

cucaracha meinte:

Wenn es dir psychisch nicht gut geht ...dann werden konkrete Gründe eine Rolle spielen.

Was und welche Menschen belasten dich so sehr ?

Wenn deine Eltern tatsächlich so gut zu dir wären ...dann würde es dir wahrscheinlich besser gehen.

Was sagt dein Therapeut dazu ?

Vielleicht brauchst du einen anderen Therapeuten, wenn der jetzige dir nicht weiter helfen kann.

Bei Suizidgedanken ist man oft auf eine Person sehr wütend...lenkt aber diese Aggressionen gegen sich selber.

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Ich bin wirklich auf niemanden wütend, außer auf mich selbst. Ich richte eher die Aggressionen, die ich durch meine Situation habe, auf andere.

Die Gründe haben wahrscheinlich etwas mit meiner Kindheit zutun. Ich bin immer ausgeschlossen worden (da habe ich auch meine Sozialphobie her), viele meiner Familienmitglieder, die mir wichtig waren, sind gestorben und ich habe nie oder nur selten funktionierende Freundschaften erlebt.
Ich hab eigentlich immer nur vermittelt bekommen, dass etwas mit mir nicht stimmt und ich nicht in Ordnung bin. Vorrangig von meinen Lehrern und Mitschülern.

Bethany meinte:

Ich hab schon oft über eine psychiatrischen Aufenthalt nachgedacht und habe das Thema schon oft angesprochen. Meine Therapeutin hat mir auch bereits empfohlen eine einwöchige Kur zu machen.
Das ist jedoch durch meine Arbeit und die Schule sehr schwierig für mich. Ich habe immer bis Nachmittags Unterricht und arbeite zumindest am Wochenende durch, weswegen mir eine geregelte Therapie zeitlich schwer fällt.
Die Hausaufgaben müssen ja auch erledigt werden ...

Ich habe auch Angst in eine offene Psychiatrie zu gehen. Mein Job wäre wahrscheinlich gefährdet (ich brauche das Geld und möchte dort unbedingt weiter arbeiten), außerdem wird das Thema von meinem Umfeld nicht gerade positiv aufgenommen. Viele wären wahnsinnig wütend und traurig ...

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Ich kann deine Gedanken verstehen und möchte mich schon mal im vornerein dafür entschuldigen das meine Aussage vielleicht etwas hart rüber kommen können.

Das Problem an psychischen Krankheiten ist das man sie nicht sehen kann oder mit irgendwelchen körperlichen Tests diagnostizieren kann trotzdem sind sie da.
Ein weiteres Problem gerade bei Depressionen ist das die Krankheit im Gesellschaftlichen Konsens oft dafür "missbraucht" wird das jemand traurig ist oder es jemanden gerade mal nicht gut geht ala "Ich bin heute etwas depri...", dabei sind Depressionen so viel mehr und eine sehr ernst zunehmende Krankheit die potenziell tödlich enden kann. Ich will nur das du die Tragweite verstehst!
Eine einwöchige Kur wird dir nicht viel bringen, Depressionen und vor allem schwere Depressionen kann man nicht einfach so abschütteln auch ist es so das Depressionen in Wellen verlaufen, sprich es gibt dann auch Phasen wo es dir über einen bestimmten Zeitraum wieder besser geht und dann kommt das nächste tief.
Depressionen müssen unbedingt über einen längeren Zeitraum behandelt werden damit die Therapie auch einen Erfolg hat und die oben genannten Wellen auch entsprechend in der Therapie abgefangen und aufgefangen werden können.

Ich möchte dir 2 Fragen stellen die du dir beantworten solltest:
Ist mein möglicher Suizid Grund genug um mir mehr Hilfe zu suchen?
Wenn ja ist es das Wert auf Hilfe zu verzichten nur weil mein Umfeld dann vielleicht anders über mich denkt und ich meinen Job verlieren könnte?

Zumindest beim Job und Schule kann ich dir sagen das du dann so lange du in einer Psychiatrie bist "bis auf weiteres" Krank geschrieben bist und sie dich somit nicht raus schmeißen können.
Was dein Umfeld angeht, ich kenne es leider nicht aber viele Menschen haben Verständnis für solche Lebenslagen und falls sie es nicht haben... ganz ehrlich dann sind genau diese Menschen gerade mit verantwortlich für die Lage in der du dich befindest.

Ich möchte noch sagen das ich dich trotz alle dem verstehen kann, es geht dir schon wirklich sehr schlecht und du fürchtest wenn du jetzt diesen Schritt gehen würdest das sich deine Situation noch weiter verschlechtern könnte (Schule, Job, Umfeld).
Ich bin vor ca. 5 Jahren aus meiner Stadt weggezogen, weit weg! Ich hatte so heftige Depressionen das ich nicht noch eine Minute weiter Leben wollte und irgendwann habe ich dann die reisleine gezogen anstatt mich zu suizidieren oder immer nur neue Flicken anzunähen habe ich den gesamten Teppich weggeworfen und ein neues Leben angefangen. Neue Stadt, neues Umfeld, neuer Job einfach alles neu es war sehr schwierig aber es hat sich gelohnt.
Nichts und niemand ist es wert das du dein Leben aufs Spiel setzt und dir keine Hilfe suchst!
Fühl dich mal umarmt, ich weiß echt wie schwer das alles ist, du schaffst das!!!