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Hilferuf ignoriert- Therapeut und Ärzte handeln nicht

G

Gast

Gast
Hallo,
ich habe vor einigen Tagen einen Suizidversuch überlebt.
Man hat mich zur Wundversorgung in ein Krankenhaus eingeliefert. Nach dem Unfallhergang hat niemand gefragt...Ohne psychologische Untersuchung/ Betreuung hat man mich wieder entlassen. Ich konnte nicht um psychologische Hilfe bitten. Ich habe gehofft, meine Verletzungen sprechen für sich. Ich war in einem Starre ähnlichen Zustand. Weder fähig zu sprechen, noch irgendwelche Emotionen zu zeigen.
Bin seit einiger Zeit in psychotherapeutischer Behandlung. Dieser Suizidversuch war nicht der erste. Doch weder der Therapeut noch die Ärzte in der Klinik scheinen meine Not erkannt zu haben. Mein Therapeut gibt die Verantwortung an mich zurück, die ich im Moment einfach nicht tragen kann. Er sagt niemand könne mich einweisen, außer mir selbst. Die Kraft habe ich nicht. Ich kann nicht in eine Klinik marschieren und sagen: "Hallo, ich hab versucht mich zu töten. Und ich habe Angst, dass ich es wieder tue. Bitte, helfen Sie mir."
ich fühle mich desolat und antriebslos. Fühle mich handlungsunfähig.
Weder fähig zu 100% hinter dem Leben zu stehen, noch hinter dem Willen es zu beenden.
Ich hatte gedacht jeder, der begründen kann, dass eine Person sich oder andere Personen gefährdet, könnte einen Menschen einweisen.
Bitte, kann mir Jemand einen Tipp geben, was ich jetzt tun soll?

Aurelia Sunset
 

pegasus83

Neues Mitglied
Hallo Aurelia,

ich will dir gerne helfen, allerdings muss ich dich erst näher kennen lernen. Meine erste Frage lautet natürlich was der Grund ist, dass dein Lebenswille so geschwächt ist. Leidest du an Depressionen? Wenn ja, was könnte der Grund sein?! Wie sieht die Situation mit deiner Familie aus? Mit deinem Bekanntenumfeld? Hast du da niemanden?

Du musst wissen, dass du hier immer schreiben kannst wenn du Probleme hast. Es wird dir immer jemand antworten. Du kannst über alles schreiben, es ist ja anonym. Aber wie schlecht du dich auch fühlen magst, bitte unternimm keinen Suizidversuch mehr! Dein Leben ist einfach zu wertvoll, auch wenn du dies jetzt in deiner momentanen Lage nicht erkennen kannst.

Ich würde mich auf jeden Fall sehr freuen mehr von dir zu erfahren.

Liebe Grüße
Pegasus
 
G

Gast

Gast
Hallo Pegasus,
danke für deine schnelle Antwort.
Ich weiß nicht, ob ich an Depressionen leide, man hat mir meine Diagnose nicht mitgeteilt. Ich weiß nur, dass es mir so schlecht geht und ich die Sonne nicht mehr scheinen sehe. Früher war das anders-
Ich war immer fröhlich, immer gut gelaunt und irgendwann ist das irgendwie gekippt und nichts ist mehr in Ordnung.
Meine Familie ist eine Stütze. Sie versuchen zu verstehen, was mit meiner Seele passiert ist, versucht nach Ursachen für die starke Verwundung in mir zu suchen.
Ihre Liebe tut mir gut, ihre Nähe ertrage ich nicht.
Ich bin kurz davor beruflich durchzustarten, habe ein gutes Jobangebot. Alle sagen es müsste mir blendend gehen, aber das tut es nicht. In mir ist es leer. Und immer wieder nehme ich die Klinge in die Hand mit der Absicht dem ganzen ein Ende zu setzen.
Ich weiß nicht, ob das Depressionen sind. Ich weiß nur wie schrecklich es sich anfühlt. Die gesunde Seite in mir sagt, dass ich die heile Fassade unwiderruflich zerstöre, wenn ich in eine Klinik gehe.
Der kranke, verzweifelte Teil in mir ist zu schwach diesen Schritt zu gehen und sich selbst zu helfen. Ich höre den kranken Teil in mir immer wieder zum gesunden sagen:"Hör auf zu schwimmen. Lass uns einfach untergehen."
 

Micky

Sehr aktives Mitglied
Aber--Du hast es doch geschafft,hier genau Dein Problem aufzuschreiben?!

Wenn Du nicht reden kannst,dann mach doch den Notruf/Bitte um Einweisung per mail?!

Kopiere z.B. Deine obigen Zeilen!
Dazu eine Rückruftelefonnummer (z.B.von einer Person Deines Vertrauens o.Nachbar) und Deine Adresse.

Fast jedes Krankenhaus mit Akutpsychiatriestation (also Sofortnotaufnahme wg.Suidgefahr) hat auch Kontaktmöglichkeit heute über mail-addi!

Du mußt keine "Verantwortung übernehmen" --aber selbst aktiv die Verantwortung an das KH/den Arzt abgeben!

Dafür reicht ein klarer Satz und Deine Krankenkarte .


Dann muß(!) man Dir helfen.

"Ich bin depressiv und habe starke Suizidgedanken und Angst,mir was anzutun,ich möchte mich in ihrem KH SOFORT wegen Eigengefährdung selbsteinweisen ."

Versuch es so!
Gedanken lesen kann LEIDER nicht jeder .
Es gibt auch Seelsorge-Beratung über mail ,guck bitte mal auf der Hauptseite des Forums nach den links--oder nenn hier Deine Stadt....


Die "gesunde Fassade" ist sowas von EGAL,wenn dahinter nur ein jetzt kranker Körper steckt! Laß Dir helfen!

Bei entzündetem Blinddarm gehst Du auch zum Chirurgen,auch DER sieht nicht von außen,was in Dir entzündet ist!
Depression ist keine "Schande",es ist ein Ungleichgewicht ,eine ernste Erkrankung--und Du mußt zum Fachmann !

Viel Glück!

Micky
 
Zuletzt bearbeitet:

Werner

Sehr aktives Mitglied
Hallo Aurelia Sunset,

gut, dass du überlebt hast. Das vorneweg. Das gibt dir die Chance, deinem Leben einen Neuanfang zu gönnen - und dir dafür Unterstützung zu holen.

Die Idee von Micky mit der Mail finde ich gut. Schaffst du das?

Sonst wäre noch eine Möglichkeit, dass du einen Notarzt rufst und dem diesen Zettel hinhältst. Oder dass du mit jemand, der dich begleitet, zum Arzt bzw. in die Klinik gehst. Eigentlich müsste jeder Hausarzt dich einweisen können, vor allem wenn du die Selbstgefährdung ansprichst.

Davon abgesehen wünsche ich dir, dass du da durchkommst!

Werner
 

Dame

Aktives Mitglied
Hallo Aurelia,

da sieht man mal wieder wie weit die Theorie von der Praxis abweicht. Der akut suizidgefährdete wird als unwichtig abgetan. :eek: Warst du schon mal wieder bei deinem Therapeuten? Wenn ja, wie war seine Reaktion? Mir scheint, dass es sinnvoller wäre, dass du dir einen suchst, dem du mehr vertrauen kannst.

Dann hätte ich eine Frage zu deiner Familie bzw. deinen Ahnen: gab es dort schon Leute (Verwandte, Vorfahren), die sich umgebracht haben? Wenn ja: wie alt waren sie? Wie weit im Stammbaum lässt sich diese Geschichte zurückverfolgen und gibt es irgendwo einen Anfang?

Mir ist ein "Fall" bekannt, da hat sich eine junge Frau das Leben nehmen wollen. Sie wurde rechtzeitig gefunden und nach dem Auspumben des Magens sofort wieder entlassen. Sie war vorher nicht in Therapie und ging auch nachher nicht hin. Es hat irgendwie auch keinen interessiert.

LG Dame :)
 
G

Gast

Gast
Hallo,
danke euch allen sehr für euer offenes Ohr und eure Ratschläge, hier scheint es eine Rubrik zu geben, wie man euch direkt dankt, die finde ich nicht, mache das somit hier in meinem Text: Danke.

Im Moment kann ich eure Tipps nicht wahrnehmen. Es ist niemand da, dem ich vertraue, gemeinsam mit ihm zu einem Arzt zu gehen. Meine Familie ist geschäftlich unterwegs. Meinen Freuden konnte ich meinen Zustand erfolgreich verschweigen...
Ich bin allein damit.

Es fühlt sich an, als bestünde das Leben nur noch aus Automatismen. Einatmen. Ausatmen. Aufstehen. Sich fortbewegen. Schlafen gehen. Der Verstand ist bei keiner dieser Handlungen mehr beteiligt.
Heute ging die Automatismenreihe wie folgt weiter: schlafen. Aufwachen. Aufstehen. Einatmen. Ausatmen. Fassade wahren. Einatmen...

Ich weiß nicht wie ich diesen Kreis durchbrechen kann. Ich weiß nicht, wie ich mir Hilfe holen kann. Eure Tipps klingen sehr gut, wenn ich sie doch nur umsetzen könnte...

Aurelia
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Ich weiß nicht wie ich diesen Kreis durchbrechen kann. Ich weiß nicht, wie ich mir Hilfe holen kann.
Hallo Aurelia,
das mit den Automatismen klingt für den Moment hilfreich - also weitermachen und eins nach dem anderen erweitern. Computer anmachen, was schreiben und lesen - etwas essen ...

Um den Kreis zu durchbrechen ginge auch folgende Aktion: Du klickst auf meinen Namen, da erscheint "Eine Mail an Werner senden" bzw. "zur Homepage von Werner" (dort gibts meine Mail-Adresse) und dann schreibst du mir, dass ich dir den Notarzt schicken soll wegen Selbstgefährdung und akuter Suizidgefahr (inkl. deiner Adresse natürlich). Ich arbeite ja auch als Psychologischer Berater und werde das für dich tun, wenn du willst. Und dann packst du dein Täschchen und gehst erstmal ins Krankenhaus, bis du stabiler bist.

Wenn du es schaffst, hier zu schreiben müsste das ja auch gehen, denke ich.

Aber vielleicht schaffst du es ja doch selbst?

Alles Gute!
Werner

P.S. Die "Danke-Funktion" wird erst aktiviert, wenn du dich hier anmeldest.
 

Micky

Sehr aktives Mitglied
Du kannst doch aber eine mail schicken! Tu es JETZT!

Liebe Aurelia ! :)

Bitte: guck mal hier nach mail-addies !

Neue Seite 0

Bitte,Deine PLZ kennst nur Du,wenn Du Dich anmelden würdest hier und die erforderlichen Mindesttage u.-beiträge erreicht hast,kannst Du
auch eine Persönliche Nachricht(PN) an einen von uns senden!

Es ist nicht so schwer -such einen Notdienst aus dem link heraus,der UNGEFÄHR in Deiner Nähe ist, kopiere den link von diesem Deinem thread rein (das ist am einfachsten!),
schreibe Deine mail-addi oder Rückruftelefonnummer (und Deine Adresse ?!) dazu...bitte um SOFORTIGE HILFE !

Diese Leute wissen, was für Dich zu tun ist !
Sie helfen Dir!

Es ist nicht nötig,noch irgendwas zu organisieren - schreib hier noch rein,falls Du z.B. Deine Post zeitweise postlagern/umleiten mußt oder
jemanden für's Blumengießen oder Info an Deine Angehörigen brauchst.
Das ist ALLES keine Hürde!

Wichtig ist allein,daß Du Dich REAL und FINDBAR bemerkbar machst!

Und--das schaffst Du,es sind nur paar Zeilen und ein Mausklick auf SENDEN :) :) :)

Weder bist Du "schuld" an der Erkrankung,noch mußt Du irgendwelche Lasten übernehmen...übergib zeitweise die Verantwortung in
professionelle Hände !

Es wäre sehr toll,wenn Du uns auch hier noch eine kurze Nachricht hinterlassen könntest --oder ein Helfer uns dann Bescheid sagt!

Wir erwarten Dich dann hier zurück,wenn Du durch das Tal der schwarzen Traurigkeit hindurch geschritten bist !

Bitte, denk nicht noch länger nach--es soll Dir doch endlich besser gehen? Es ist der sinnvollste Weg -es haben vor Dir schon viele genauso zur Gesundheit zurückgefunden!

:blume: Lieber Gruß und Umarmung! :herz:
Micky



Und--das Angebot von Werner ist sogar noch besser,ihm kannst Du wirklich vertrauen!:)
 
Zuletzt bearbeitet:

Tyra

Sehr aktives Mitglied
Hallo,

ein Hilferuf der gar nicht ausgesprochen wurde kann leider nicht gehöhrt werden.
Mein Therapeut gibt die Verantwortung an mich zurück, die ich im Moment einfach nicht tragen kann. Er sagt niemand könne mich einweisen, außer mir selbst. Die Kraft habe ich nicht. Ich kann nicht in eine Klinik marschieren und sagen: "Hallo, ich hab versucht mich zu töten. Und ich habe Angst, dass ich es wieder tue. Bitte, helfen Sie mir."
Dein Therapeut hat Recht....
Meine Schwester war auch in deiner Situation, aber sie hatte die Kraft sich selbst ein zu weisen. Ich hatte sie dazu aufgefordert. Die Alternative wäre Zwangseinweisung. Willst du das wirklich? Kann ich mir nicht vorstellen.
Exakt den Satz den du da geschrieben hast solltest du in der Klinik sagen oder beim sozialpsychiatrischen Dienst...oder druck den thread hier aus und lege ihn hin...oder mach das mit der Mail wie hier angeraten. Die Hauptsache ist du unternimmst was, denn bei dieser Erkrankung arbeitet die Zeit gegen dich. Es ist nicht gut dass sich dein Hirn zu lange im depressiven Zustand befindet..dann gewöhnt es sich zu sehr dran und die Krankheit nistet sich ein. Also bitte rechtzeitig eine vernünftige Medikation einleiten.

Du kannst dich jederzeit an den sozialpsychiatrischen Dienst wenden (anrufen...hast du ne Notfalltelefonliste?) die dich in eine Klinik begleiten, hinfahren etc....aber zumindest wirst du auch dort sagen müssen, dass du depressiv und selbstmordgefährdet bist, gerade einen Suizidversuch hinter dir hast. Offen Tacheles reden und nicht so tun als wäre nix. Ein Zenmeister meinte mal: wer piepst wie ein Mäuschen wird vom Leben getreten, man muss brüllen wie ein Löwe...also fang an dich mal besser bemerkbar zu machen. Es ist dein Leben und deine Verantwortung, kümmer dich drum. Das ist in allererster Linie dein Job. Je besser du dich kümmerst, desto engagierter werden auch Ärzte auf dich eingehen..das ist ein natürlicher Effekt.
Den Willen zum Leben oder Willen um wieder gesund zu werden, also eine Kliniktherapie und anschließend für längere Zeit ambulante Kombitherapie zu machen kann dir leider niemand abnehmen. Ich hoffe du hast noch genug Willen und schaffst den Schritt in die notwendige (bzw. überlebensnotwendige) Behandlung.

Depressionen sind eine ganz normale Erkrankung und haben oft auch genetische Ursachen..du kannst da nix dafür....aber könntest wohl was dafür wenn du diese an sich recht gut therapierbare Krankheit nicht rechtzeitig behandeln lassen würdest. Schuld- oder Schamgefühle erspar dir also und richte dich auf die Behandlung aus. Bei sorgfältiger Medikation verschwindet die Antriebslosigkeit und Selbstmordgedanken bereits nach kurzer Zeit. Wichtig ist dass du mit den Fachärzten gut zusammen arbeitest und dich überwindest über all deine Probleme offen zu reden..dann kannst du es sicherlich gut schaffen.
Es würde mich für dich freuen, wenn du nun die richtigen Schritte einleitest und zunächst für 6-8 Wochen Klinikbehandlung bereit wärest. Danach am besten teilstationär und dann ambulant. Nach diesem Patentrezept wurde meine damals psychisch erkrankte Schwester schnell wieder stabil und ist es bis heute geblieben.

Viel Erfolg und gute Besserung!
Tyra

betr. Organisieren: Gesundheit sollte vorgehen, organisieren kannst du auch noch aus der Klinik heraus.
Zielpunkte der Kliniktherapie: richtige Medikation rausfinden, stabil werden....danach psychologisch ran und rausfinden wo deine Auslöser liegen, wie du autonom im alltag stabil bleiben kannst etc.

Depressionen sind ein biochemisches Hirnungleichgewicht demzufolge dein Denken quasi unnormal ist...viel zu negativ eingefärbt, unrealistisch, Selbstmordgedanken. Höre nicht auf diese Gedanken und schütze dich vor möglichem Kontrollverlust indem du für eine Weile bis du wieder stabil genug bist anderen (= Fachleuten, Betreuern, Pflegern, Fachärzten) diese Kontrolle überlässt...in der Klinik.
 
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