liebe akkagolika,
vielen dank für deine antwort aus sicht einer tochter - das ist wahnsinnig hilfreich. meine tochter ist 14 und sie ist leider überhaupt nicht analytisch begabt, das heißt sie immer probleme mit physik, chemie und mathe. dafür hat viel tausend andere gute eigenschaften, sie hat ein unendlich großes herz, sie ist hilfsbereit, ist sehr sensibel und hat eine wahnsinnige gabe stimmungen zu erfassen (sie weiß zum beispiel immer wie sich ihre lehrer gerade fühlen, aber nicht welchen stoff sie gerade vermitteln), und vieles mehr. leider wird das in der schule nicht honoriert und sie tut mir so unendlich leid, weil sie so ein toller mensch ist und ich sie über alles liebe, sie hat viele freunde, ist sehr beliebt. manchmal ist sie aber auch sehr aggressiv und ich weiß nicht, was wie ich ihr helfen kann.
welche entscheidung hast du denn getroffen? und hast du dich nicht alleine gelasssen gefühlt? welche bedürfnisse hat man in dem alter? was erwartet man von seinen eltern?
danke für deine liebe antwort - gloria
Liebe gloria999
Bei mir war es so das ich 3 Jahre auf dem Gymnasium, in der Zeit wurde ich gemobbt (ein Problem mit dem deine Tochter zum Glück nicht zu kämpfen hat ^^) In der 7ten Klasse bin ich dann sitzengeblieben und bin freiwillig auf die Realschule runter. Jetzt bin ich eine der besten aus der Klasse, brauche aber Englischnachhilfe (von einer Freundin). Das könnte deine Tochter auch machen wenn sie wollte, vielleicht hat sie ja eine Freundin oder einen Kumpel der ihr in Mathe, Chemie und Physik helfen kann.
Und Nein, ich habe mich nicht alleine gelassen gefühlt, und du sollst deine Tochter ja auch nicht alleine lassen! Meine Mutter hat mir geholfen, indem sie mir gesagt hat was ich für Möglichkeiten habe (wie z.B. halt Nachhilfe oder Schulwechsel) und mir die Entscheidung überlassen. Das mir meine Mutter so vertraut hat mir wirklich geholfen, auserdem wusste ich das es jetzt für mich um etwas wichtiges geht, das war dann sozusagen ein Tritt in den Hintern
Als ich mich dann für einen Schulwechsel entschieden, hat meine Mutter mit meinen Lehrern und meiner neuen Schule alles geklärt und mir berichtet wie es jetzt weitergeht. Also hat sie mir doch sehr viel geholfen
. Wenn man mich zu der Zeit unter Druck gesetzt hat, hab ich abgeschalten und nicht mehr zugehört (was in meinem alter ja nicht so unnormal ist
).
Mit 14 Jahren will man Verantwortung haben und nicht mehr wie ein kleines Kind behandelt werden (haben mir meine Freunde auch so berichtet und die sind im Moment fast alle 14) Wenn einem alles vorgeschrieben wird, schaltet man ab und denkt selbst nicht mehr mit. Man muss als Mutter das Richtige Maß finden, dem Kind die Entscheidungen zu überlassen und die Entscheidungen fürs Kind zu treffen. Natürlich kannst du die Entscheidung mit deiner Tochter auch zusammen treffen. Versuch sie so gut es geht in ihrer Meinung zu unterstützen, und ziehe wenn nötig die Notbremse. Wenn sich deine Tochter dann wirklich um garnichts kümmert, musst du die Sache selbst in die Hand nehmen.
Am meisten habe ich von meinen Eltern Vertrauen erwartet. Sie sollten mir Vertrauen, dass ich das richtige tue. Und ich habe erwartet das sie mir mit ihren Erfahrungen helfen (immerhin weis man ja mit 14 noch nicht wie es ist Erwachsen zu sein und für sich selbst zu sorgen) Ich habe erwartet das sie mich in meiner Entscheidung unterstützen und zu mir halten, aber das sie auch sagen wenn sie nicht viel von meiner Entscheidung halten.
Abschliesend kann ich ja nur von mir und meinen Freunden ausgehen, aber ich hoffe das die das alles ein bisschen helfen konnte. Und nochmal kann ich nur raten: Rede mit deiner Tochter, erklär ihr was du von der Sache hälst und frag sie was sie jetzt vorhat. Informiere dich über die möglichkeiten die deine Tochter jetzt hat, rede vllt auch mit ihren Lehrern. Am wichtigesten ist, das du ihr vertrauen musst
und ich denke das tust du.
Viel Glück für dich und deine Tochter
akkagolika