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Hilfe - Inneres Kind

  • Starter*in Starter*in Gelöscht 76863
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Gelöscht 76863

Gast
Was kann ich tun, wenn mein Inneres Kind Angst davor hat, die Sucht zu verlassen, weil dann alles schlimme aus der Kindheit zurückkommt?
 
Als Du damals als Kind die Entscheidung getroffen hast, dass diese Sucht Dir beim Bewältigen Deiner Ängste nützlich sein könnte, warst Du allein und hast keinen anderen Weg gefunden. Heute bist Du älter, erfahrener und stärker. Du hast Worte für Deine Ängste gefunden, um Dich mitzuteilen, hast die menschlichen Zusammenhänge und Beziehungen besser verstanden und kennst Alternativen, die Du damals nicht sehen oder wissen konntest. Und genau damit kannst Du heute als erwachsener Mensch Deinem Inneren Kind zu Hilfe kommen, kannst es beschützen, es stärken und ihm mit seinen Ängsten beistehen, damit es eine andere Erfahrung machen darf: ich bin nicht allein und allem schutzlos ausgeliefert, auch wenn ich das Schlimme noch einmal anschauen muss.

Kennst Du diesen Effekt, dass wenn Du heute Straßen oder Dinge aus der Kindheit anschaust, sie Dir heute kleiner erscheinen? Wege, die Dir früher länger und beschwerlicher vorkamen, sind heute "überschaubarer". Deswegen kann es sinnvoll sein, diese Situationen gemeinsam mit Deinem Inneren Kind noch einmal anzuschauen, um genau das auch für das innere Kind erfahrbar zu machen und es damit zu trösten: die Situation und die Erinnerungen waren grausam, aber Du hast Wege gefunden, um sie zu überstehen. Und heute kannst Du die selben oder andere Wege gehen und Dich neu entscheiden. Der "riesige böse Hund" des Nachbarn ist heute zu einem viel kleineren, kläffenden und alten Hund geworden, der weit weniger bedrohlich ist. Du kannst beängstigende Erinnerungen durch neue ergänzen, weil Du heute der/die Beschützerin Deines Inneren Kindes bist und es nie wieder alleine sein wird.

Du kannst die Dinge nicht ungeschehen machen, aber Du kannst Dein Inneres Kind in Deine Arme nehmen, es trösten und ihm alles geben, was es damals vermisst hat. Das verändert nicht die Vergangenheit, aber den Umgang mit ihr und welche Auswirkungen sie noch heute für Dich hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich danke euch zunächst für eure langen Beiträge. Mein Inneres Kind vermittelt mir, dass sie Angst vor dem ganzen schlimmen hat. Jenes, das nach Jahren der Verdrängung nun wieder kommt. Ich beschäftige mich bereits mit ihr. Ich rede und kuschel mit ihr. Versuche mein bestes! Die letzten Tage jedoch ist sie sehr schweigsam geworden und redet kaum noch. PS: Traumata sind leider vorhanden. Aber ich meine verstanden zu haben, dass ich mich stärken muss, damit Sucht entgültig gehen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Jetzt wo wir über Sucht reden, verstärkt sie sich, wie ich merke. Ist dies ein schlechtes Zeichen? Ich habe heute noch etwas vor. Duschen, Sport schauen, spazieren, Obstsalat machen ... hoffentlich lenkt dies ab.
 
Ich ruhe mich etwas aus. Vielleicht lässt die Sucht dann auch wieder etwas nach. Aber die Reaktion war deutlich spürbar.
 
Wie begnest Du Deinem inneren Kind? Auf der Kinderebene? Oder als zuverlässige kompetente Erwachsene, die ihr vermittelt, daß Dein erwachsener Anteil sie schützen wird?

Es ist wichtig, Dir der verschiedenen Rollen und Anteile bewußt zu werden. Dein inneres Kind zu sehen und zu achten, aber gleichzeitig auch die Erwachsene, die Kraft und Kompetenz hat und viel mehr Möglichkeiten hat, als das Kind damals je hatte. Es ist wichtig, dem kindlichen Anteil zu vermitteln, daß es dem erwachsenen Anteil vertrauen kann.

Es ist die Erwachsene in Dir, die die Traumaaufarbeitung übernimmt und das Kind in seinem Kummer wahrnimmt und tröstet und gleichzeitig vor Retraumatisierung schützt.

Es ist ein schwerer Weg. Und er wird Dich sehr fordern. Aber Dein inneres Kind hat es verdient, zu erleben, daß es endlich einem erwachsenen Menschen gibt, dem es vertrauen kann.

Ganz viel Mut und Kraft wünsche ich Dir.
 
Ich erlebe manchmal, daß schwer verletzte Menschen ihrem inneren Kind wie ein weiteres Kind begegnen. Quasi nur kindlich. Und sich auch in der Arbeit mit den inneren Kind selbst nur als Kind sehen und ihren erwachsenen Anteil aus den Augen verlieren. Das innere Kind braucht aber genau die Fürsorge und den Schutz des kompetenten erwachsenen Anteils in Dir, um sich behütet fühlen zu können und Dir zu vertrauen, daß Du die alten Ängste und Gefühle auch ohne Sucht bewältigen wirst. Eben weil Du heute viel kraftvoller bist und viel mehr Hilfsmöglichkeiten hast. Wenn das Kind in Dir der Erwachsenen in Dir vertrauen kann, dann kann es in Ruhe spielen und kuscheln und muß nicht mehr angstvoll das Steuer übernehmen. Wichtig ist, daß es nicht mehr schutzlos ist und sich nicht mehr selbst schützen muß, und auch Sucht und Betäubung ist ja eine Form von Schutz, sondern Du als Erwachsene da bist. Und dazu ist es wichtig, dem Kind nicht als Kind, sondern als zuverlässige und vertrauenswürdige Erwachsene zu begegnen.

Ich habe eine kleine Geste mit der rechten Hand, die mir sehr hilft, wenn ich spüren wie viel Angst mein inneres Kind hat und wie es verzweifelt und glaubt, gleich das Steuer übernehmen zu müssen. Dann halte ich meine Hand so als halte ich eine kleine Kinderhand darin, so als halte ich eine kleines Kind an der Hand. Und signalisiere ihr, daß ich erwachsen bin und mich um alles kümmere und sie nicht agieren muß, weil ich da bin und das schon schaffe.
 
Ich versuche erwachsen heranzugehen. Ich hoffe, ich habe bald Erfolg, kann meine Sucht verlassen und mich meinen wirklichen Themen widmen. Aber vielen Dank für den Austausch.
 
Bezüglich duschen. Ich persönlich lasse mir damit nie allzuviel Zeit. Ich zwinge mich nach dem Frühstück oder davor zügig duschen zu gehen. Es beeinflusst einen nämlich unbewußt ob man schon geduscht ist, dass man aktiv in den Tag startet. Wenn man nicht frisch geduscht ist neigt man dazu sich erstmal gehen zu lassen, alles sacken zu lassen, vor dem Bildschirm oder Fernseher zu hängen. Weil man dann zu faul ist raus zu gehen und aktiv zu werden, weil man ja erstmal noch duschen müsste.

Man kann auch geduscht schlafen oder vor dem Fernseher hängen. Duschen würde ich mir zur Pflicht machen noch vormittags 😉

Ich habe leider eine Sucht erwischt, die mich mehr Zuhause gefangen hält. Sage ich es einmal so. Daher auch mein Wunsch, aus dieser Sucht schnellstens herausgehen zu können.
 

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