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Heulend am Telefon und Verzweiflung

SadLui

Neues Mitglied
Hallo,

mein Computer hat hier grade zweimal meinen seitenlangen Eintrag gelöscht und kann jetzt nochmal ganz von vorne anfangen. Toll oder, habe eine ver******** Stunde an beiden dran gesessen. Beschissener kann der Tag nicht mehr werden.

Also, es begann alles vor einem Jahr, als ich mit Kampfsport begann. Ich war sofort total begeistert und legte eine Art Euphorie an den Tag. Ich bekam regelrechte Adrenalinstöße vom alleinigen Denken an das nächste Training. Ich fand ziemlich schnell Freunde. Für mich war das ein regelrechtes Wunder...Unter komplett fremden Leuten leide ich unter extremer Schüchternheit. Aber mit diesen beiden Jugendlichen freundete ich mich an. Der restliche Verein bestand übrigens aus mitte 30-40 Jährigen Herren und Damen. Doch es störte mich nicht besonders. Sie grüßten mich freunlich und der Vorsitzende war auch sehr nett. Das machte mich so glücklich und ich liebte den Kampfsport. Nun ja, nach einigen Monaten hörte das eine Mächen schließlich mit dem Kampfsport auf um irgendwo zu studieren. Ja, sie ist schon ein paar Jahre älter als ich. Damals besuchte ich den Verein zweimal pro Woche und ich macht mir nicht s daraus, dass ich nun an einem Tag alleine trainierte, denn ich hatte ja noch meine andere Freundin im anderen Kurs. Sie hielt bis tur Gurtprüfung durch, doch sie verlor die Lust am Sport, dass begann ich zu merken und irgendwann kam sie nicht mehr zum Training. Das war ein Rückschlag. Die Euphorie schwand dann auch von Mal zu Mal. Ich saß wieder ziemlich allein in der Ecke, nicht fähig ein Gespräch mit dreißig Jahre älteren Frauen und Männern, bzw. pubertierenden Jungen, oder von scih überzeugten Schwarzgurten aufzubauen. Ich begann unregelmäßig zum Training zu gehen, bekam aber schon bald von meiner Mutter die Leviten gelesen. Ich soll was zu Ende bringen, meinte sie streng und machte mir ein ziemlich schlechtes Gewissen, sodass ich mich aufraffte und wieder zum Training ging. Ich absolvierte einen weiteren Gurt, dass hob meine Begeisterung für diesen Sport aber nicht sonderllich. Es mag merkwürdig klingen, dass ich den Sport erst hochumjubelte und dann nach un nach fallen ließ. Es lag vorallem daran, dass ich merkte wie ich meinen Teamkollegen hinterher zu hinken begannen. Es lag nicht daran, dass ich einige Wochen gefehlt hatte. Das sicher nicht. Ich kann die neuen Bewegungen einfach nicht so gut umsetzen. Es verwirrt mich und ich nehme die falsche Hand nach vorn, verwechsele Bewegungen und so weiter...Meine Stimmung erlangte einen neuen Tiefpunkt, denn ich mochte den Sport doch eigentlich. Natürlich hinderte mich meine Schüchternheit daran, irgendetwas zu sagen: es hätte sowieso nichts gebracht. Der Trainer ist sehr ungeduldig und erklärte einmal, mindestens zweimal die Übungen. Keine Chance für mich. Also entschied ich mich, nach einiger Diskussion mit meinen Eltern, eine Kampfsportpause einzulegen. Ich vermisste nichts. Dann kam die Zeit der Bewerbung. Man konnte "Zeugnisse" hinzulegen, die einem eine höhere Chance auf ein Platzangebot ermöglichten. Meine Eltern und ich sammelten fleissig und dann mussten wir natürlich wieder auf den Kampfsport zu sprechen kommen. " Sadlui, hol dir doch ein Zeugnis von deinem Verein, dass wird derhr gut kommen!" " Mama, ich bin da seit zwei Monaten nicht aufgetaucht. Ich gehe da nicht hin. " Stell dich nicht so an. Wir stecken viel Geld in die Sache, da kannst du doch mal ein Zeugnis besorgen. Ist das so schwer? Schweren Herzens schleppte ich mich lustlos zum Verein. Voller bange, die Kampfsportleute wären irgendwie wütend auf mich. So war es nicht. Sie schienen mich beinahe vergessen zu haben. Sagen und Schreibe zwei Leute grüßten mich. Der Trainer hatte meinen Namen Namen wieder halb vergessen und behandelte mich nach meiner Meinung wieder so geringschätzig wie zuvor. Jedenfalls bekam ich mein Zeugnis, unter der Bedingung regelmäßig zum Training zu kommen. Dann waren erstmal Ferien und danach, vor ca 3 Wochen also, ging ich wieder dorthin, mit meinem relativ festem Vorsatz regelmäßig zu erscheinen. Ich schiss wirklich ab. Schon bei der ersten Übung, kriegte ich das totale Blackout. Meine Trainingspatnerin versuchte scih geduldig zu zeigen, aber ich spürte förmlich dieses Entnervte und lief rot an und vermasselte wieder alles. Als wir dann eine Übung vor den 30 versammelten Mitgleidern vorführen sollten hatte ich abermals alles total wirr im Kopf und ich schmierte ziemlich ab. Es war schrecklich und ich war nahe dem Weinen. Ich wusste ich würde es niemals schaffen, diese anfangs Euphorie wieder zu empfinden. Also führte ich ein ziemlich offenes Gespräch mit meinen Eltern und sie verstanden endlich meine Situation. Ich durfte kündigen. Das war vor einigen Tagen. Ich hatte ein ziemlich mieses Gefühl dewegen, aber ich konntte einfach nicht mehr.
Heute jedenfalls rief plötzlich der stellvertretende Vereinleiter(der nette Mann) an und sprach, ohne erst um den heißen Brei zu reden, die Sache mit der Kündigung an. Ich war erst mal völlig perplex und meine Kehle begann sich langsam zuzuschnüren. Er erzählte mir, wie erstaunt er doch über meine Kündigung gewesen wäre. Das ich doch diesen Sport doch so gut könne und das der Trainer nach mir fragt. Das machte mich alles irgendwie furchtbar traurig und ich begann zu schluchzen und stammelte etwas von: Ich kann den Sport einfach nicht. Das Schluchzen hörte er erstmal nicht und er begann zurecht davon zu reden, wie verarscht er sich fühlt erst so ein positives Zeugnis für mich, über mich zu schreiben. Da schlug das schlechte Gewissen zu und die Traurigkeit von diesem eh schon so ******Tag schlug zu. Ich musste noch mehr schluchzen und ich konnte mich nicht einmal rechtfertigen. Er wurde natürlich sofort total einfühlsam, sagte, dass ein Platz auf mich wartet und dann brach plötzlich die Telefonverbindung und ja, natürlich dachte er, ich hätte einfach aufgelegt und als er zurückrief, war seine Stimme um einige Nunancen kühler. Es war wie ein schlechter Wirz und verdammt ungerecht. Ich hatte mich gerade gefasst und tat schon wieder schwer daran meine Tränen zu unterdrücken und Worte zu artikullieren. Und dann meinte er, dass er mir eine 3 Tagesfrist gäbe, in der ich meine Kündigung rückgängig machen, indem ich zurückrufe. Schließlich verabschiedete ich mich und sagte:" Es ist nichts gegen euch..., was ja nicht wirklich zutraf und er schien es zu durchschauen und fragte:" Bist du dir sicher?"Am Ende meinte er noch: Komm auf die Schaukel *sadlui*. Das hat er immer zur Begrüßung gesagt und reichte vollkommen aus um mir ein richtig schlechtes Gewissen einzupflanzen.
Und ja, dann legten wir auf, ich mit verheultem Gesicht und total beschämt. Wie in einem schlechten Hollywoodstreifen. Ich glaube, ich werde nicht zurückrufen. Nicht nach diesem Telefonat. Ich hätte mehr oder weniger gern mein Versprechen eingelöst, aber es würde nicht gehen. Bestimmt würden sie mich freundlich und mit viel Rücksicht wieder aufnehmen und mir wortwörtlich eine Extrawurst braten. Vielleicht sogar versuchen ein Gespräch mit mir zu führen. Aber nach einigen Wochen wäre doch alles wieder beim Altem und der Teufelskreis würde von Neuem beginnen. Das hinfiebern auf das Trainingsende und die Angst vor dem nächsten Training.
In nächster Zeit muss ich wohl oder übel das Telefon und die Stadt meiden müssen. Es schaudert mir, wenn ich auf meinen Trainer stoßen würde. Grauenhaft.

Ich möchte hier weg. Schüchternheit und alle anderen Probleme legen sich wie ein Mantel über mich und beginnen mich zu ersticken.

Endlich konnte ich mir alles von der Seele schreiben. Wer bis hierhin gelesen hat ist echt...durchhaltend. Über Ratschläge und Kritik, wie auch immer, wäre ich froh.

Eure sadlui
 

wepwap

Neues Mitglied
Hallo sadlui,
erstmal möchte ich dir sagen, dass ich zufällig erst gestern in exakt derselben Situation gestanden habe. Krass.
Gut, nicht exakt dieselbe, aber doch sehr ähnlich. Ich hab vor vier Jahren mit Taekwon-Do angefangen, dann sind die Freunde gegangen, ich hab mich jedesmal nur noch hingequält, und den hing den Anderen hinterher. Außerdem hatte ich auch sonst unheimlich viele Wahlfächer und Ehrenämter, ich musste irgendwas rauswerfen und Taekwon-Do hat mir am wenigsten Spaß gemacht. Ich habe mit meinen Eltern darüber geredet, und ich habe ihnen erzählt, nachdem Taekwon-Do so ziemlich der einzigste Sport war, den ich machte, er trotzdem eigentlich hervorragend für mich gemacht war. Mannschaftssport war nie mein Ding, generell bin ich nicht der Sportlichste, und ich musste nicht immer verpflichtend hingehen. Wir haben schließlich beschlossen, dass ich nicht ganz aufhöre, aber für sechs Monate eine Pause einlege. Die hat gestern begonnen. Ich kann mir auch vorstellen, dass ich in einem halben Jahr wieder Energie gesammelt haben werde und wieder Lust haben werde.
Nun würde ich Dir in Deinem Fall raten, aufzuhören. Es hat keinen Zweck, wenn du nicht hinwillst. Aber du kannst auch nicht jetzt alles so lassen. Ich würde vorschlagen, dass du noch einmal dort anrufst. Ich weiß, du hast vorhin geschildert wieviel Angst du davor hast. Aber wenn du dich vorher sammelst, Ruhe bewahrst, dann kannst du noch einen guten letzten Eindruck hinterlassen, anders als den jetzigen.
Was Du sagen solltest? Nun, wie gesagt, ich finde, du solltest aufhören. Sag ihm, dass Du Dich im Grunde nur noch hinquälst, dass es einfach zu viel für dich wird. Ist ja nicht gelogen. Genauso habe ich es auch meiner Trainerin gesagt, und ich habe mich nicht im Streit verabschiedet. Sag ihm, dass es nett von ihm ist, Dir den Platz anzubieten, aber Du hast einfach keine Energie mehr dafür.
Wichtig ist, dass du dich im Frieden von ihm verabschiedest. Du könntest ihm auch sagen, dass Du vielleicht, wenn Du wieder Lust darauf haben solltest, in einem halben Jahr oder so nochmal anfangen könntest.
Ich hoffe, ich konnte Dir weiterhelfen.
wepwap
 
G

Gast

Gast
Du bist also aus einem Verein ausgetreten und hast am Telefon geheult. Na und? Dich scheint das alles sehr zu mitzunehmen, aber letztendlich ist es doch keine große Sache. Lass dich von dem stellvertretenden Vereinsleiter nicht unter Druck setzen oder dir ein schlechtes Gewissen einreden, es ist deine Entscheidung.

Solltest du in der Stadt oder am Telefon darauf angesprochen werden, sagst du, dass dir der Sport keinen Spaß mehr macht und gut ist die Sache. Wenn dir so wichtig ist, was die Leute im Verein über dich denken, dann versuche halt, die Missverständnisse zu klären. Deine Entscheidung haben sie aber unabhängig davon zu respektieren.

Mach nächstes Mal einfach gleich den Mund auf, wenn dir etwas nicht passt und setze dich durch. Dein fehlendes Selbstbewusstsein macht dich sensibel und verständnisvoll, gleichzeitig aber auch schwach, leicht auszunutzen und manipulierbar. In diesem Fall hat es dazu geführt, dass du dich für andere Menschen verbogen hast.
 

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