Das nennt man politische Verantwortung.
Sinnvoll von politischer Verantwortung sprechen kann man erst, wenn Politiker für Fehlentwicklungen verantwortlich gemacht werden können. Diesen Fall sehe ich bei Herrn Jäger nicht. Wie mir scheint, ist in Köln die Wahrheit verschwiegen worden oder wir haben es mit ziemlich uninformierten Verantwortlichen zu tun. Beides berührt keine politischen Vorgaben, für die Herr Jäger verantwortlich wäre. Nein, die Fehler sind in der
Ausführung politischer Rahmenbedingungen (wie zB geltender Gesetze (, die Herr Jäger nicht gemacht hat) gemacht worden. Auch hat Herr Jäger keine Einladung an die Flüchtlinge dieser Welt (Merkel) abgesetzt oder ähnliches.
Als Innenminister muss man sich doch auf die Aussagen eines Polizeipräsidenten verlassen können.
Nochmal: Jäger hat keine politischen Rahmenbedingungen geschaffen, für die man ihn verantwortlich machen kann. Also greift hier der Terminus "politsche Verantwortung" nicht.
Für mich ist die entscheidende Frage, warum die Kölner Polizei die Ereignisse beim Kölner Hauptbahnhof zunächst verschwiegen hat. Warum wurde von "Feiernden" und einem weitgehend friedlichem Verlauf gesprochen? Warum wurden die vielen Straftaten nicht erwähnt?
Geschah das aus eigenem Antrieb? Oder gab es politischen Druck?
Und wenn es politischen Druck gab, mit der Vorgabe, diese Ereignisse nicht öffentlich werden zu lassen, dann müssen auch die verantwortlichen Politiker zurücktreten.
Deine Kritik ist ja durchaus verständlich. Aber erstens ist es noch ziemlich unklar, ob es einen
solchen Druck gab und vor allem trifft dieser Vorwurf - wenn er sich denn bewahrheiten sollte - wohl eher zuständige Leute aus Kölner Polizeiszene (wie zB den Präsidenten) aber nicht Herrn Jäger.
Und noch wichtiger:
solange keine Beweise für Fehlverhalten vorliegen, sollte man sich mit Rücktrittsforderungen zurück halten.
Was mir an Jäger nicht gefällt, ist eher seine Verharmlosung rechtsfreier Räume ("NoGo-Areas") in NRW (wie zB Duisburg-Marxloh). Aber das ist ein anderes Thema.