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Heimweh/Einsamkeit?

Student90

Mitglied
Guten Tag zusammen!
Ich habe zum Wintersemester angefangen zu studieren und studiere bisher auch ganz gerne, verstehe alles und habe auch weiterhin Interesse.
Mein Problem ist, dass ich meine Heimat furchtbar vermisse und mich jeden Tag mehr aufs Wochenende freue. Ich bin zu Hause in einem super sozialen Umfeld, habe tolle Freunde, mit denen ich viel unternehme und ich treffe mich dann am Wochenende jeden Tag mit dem ein oder anderen. Darüber hinaus habe ich seitdem ich am Studienort bin gemerkt, wie wichtig mir meine Eltern sind und wieviel Halt sie mir geben und früher gegeben haben.
Der Studienort ist etwa 90 km von meiner Heimat entfernt und ich bin froh, dass ich relativ schnell und einfach zu Hause bin am Wochenende.
Derzeit wohne ich -relativ- kostengünstig in einem Wohnheim und es nichtmal so, als würde ich mich gar nicht wohlfühlen. Mittlerweile habe ich es mir so eingerichtet wie ich es gerne habe und es ist jetzt auch recht gemütlich.
Trotzdem habe ich immer furchtbares Heimweh und denke in jeder freien Minute an mein zu Hause - denn das ist definitiv nicht hier.
Ich möchte auf gar keinen Fall das Studium abbrechen und es liegt auch nicht an zu wenig Kontakten hier. Ich wäre halt gerne weiterhin zu Hause.
Deshalb bin ich momentan dabei zu überlegen, ob ich die Last auf mich nehmen soll ab kommendem Semester zu pendeln. Das würde pro Fahrt etwa 1 bis 1 1/4 Stunden dauern, da die Verkehrsanbindung nicht die beste ist. Kostentechnisch müsste ich jeden Tag etwa 15€ einplanen, da ich (noch) eine 4-Tage-Woche habe wären das dann im Monat in etwa 240-260€. Das entspricht meiner derzeitigen Miete, finanziell wäre es keine Einbuße.
Dennoch aber ist es natürlich besser fürs Studium am Ort zu sein, um spontan mal in die Uni/Bib zu können, oder die sozialen Kontakte zu pflegen und der Stress auf der Fahrt jeden Tag ist sicher nicht zu unterschätzen.
Ich weiß einfach nicht was ich machen soll, aber die derzeitige Situation macht mich nicht glücklich und ich habe auch das Gefühl, dass es sich auf meine gesundheitliche Situation niederschlägt.

Vielleicht könnt ihr mir ja helfen oder Erfahrungen preis geben ;)
 

Zitronengelb

Aktives Mitglied
Huhu,

ich bin während meines Studiums das erste Semester gependelt und es war der Horror. Zudem ist es m.E. wichtig, sich mit Kommilitonen zu treffen, gemeinsam wegzugehen, zu lernen etc. Und das kannste schlecht, wenn de pendelst. Außerdem: Warte auf die Klausurphasen: Da biste froh, wenn de nicht noch Zug fahren oder dergleichen musst, sondern schnell nach Hause kannst.
Alles Gute!
 

Selah

Aktives Mitglied
Hallo,

Pendeln wäre bei mir damals nicht möglich gewesen wegen der Entfernung von knapp 250 Kilometern. Das war aber glaube ich auch ganz gut so, so musste ich mich tatsächlich mit meinem Studienort - und damit dem eigenständigen Leben - auseinandersetzen. Das hat mir gut getan, obwohl ich in den Wochen zuvor auch ganz schön Angst davor hatte. Interessanterweise hab ich mich dann sehr schnell eingelebt und hatte nicht übermäßiges Heimweh.

Ich würde Dir raten, es bei dem derzeitigen Rhythmus zu belassen und der Sache noch etwas Zeit zu geben. Soviel Zeit täglich im Auto/Bahn/Bus zu verbringen, kann sehr sehr nervig sein. Vor allem ist es Zeit, die an anderer Stelle fehlt.

Immerhin kannst Du jedes Wochenende nach Hause - das ist doch schon ne Menge im Vergleich zu vielen anderen Studis. Zu Hause ist dann eben noch eine Weile "Verwöhnprogramm", bisschen Betüdeln lassen, Freunde treffen ect. Und unter Woche ist halt lernen angesagt. Das ist eigentlich ein ganz guter Rhythmus für den Anfang, weil er ein langsames Abnabeln zulässt. Wenn Du wieder ganz zu Hause wohnst, nimmst Du dir auch eine Menge Erfahrungen, die man eigentlich nur selber machen kann und die zum Erwachsenwerden dazugehören.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass es noch eine Weile hart sein wird mit dem Heimweh (grad jetzt in der düsteren Jahreszeit, wo man eh leichter durchhängt), aber wahrscheinlich schätzt du bald auch die Autonomie des "Alleinelebens" (auch wenn es in nem Wohnheim ist). Zumal du es ja jetzt schon ganz okay findest dort. Dass es nicht dein "Zuhause" ist, ist klar. Es ist dein Wohn- und Studienort, nicht mehr aber auch nicht weniger. Genieß dein Zuhause am Wochenende - und die unabhängige Zeit allein. Die ist mindestens genauso wichtig.:)

PS: und wirf dir das Heimweh nicht vor, das ist schon okay und normal.
 

Student90

Mitglied
Danke erstmal für eure Antworten.
Sicher wäre das stressig und auch keine günstige Situation, das ist mir ja auch klar..
Aber die jetzige Situation belastet mich auch sehr..Ich fühle mich teilweise schon krank vor Sehnsucht und lasse dieses und jenes ausfallen weil ich lieber im Bett liegen bleibe und mich vom TV ablenken lasse...
Ich weiß, es ist nicht gut, aber das hilft und ich arbeite es hier nach..
Aber das soll jetzt auch nicht Teil dieses Problems sein.
Ich werd wohl abwarten müssen wie es sich entwickelt fürchte ich...
 
G

Gast

Gast
Hallo, ich bin ungefähr in der gleichen Situation wie du, nur dass ich jetzt schon im 9. Semester studiere. Mein Studienort liegt ca 80 km von meiner Heimat entfernt, jeden Tag nach Hause fahren wäre zwar möglich aber mit meinem Auto zu teuer und mit der Bahn wären es 4 Stunden täglich (insgesamt hin+zurück) die ich im Zug verbringen würde.
Im Studentenwohnheim hab ich es mir richtig gemütlich gemacht und ich fühl mich auch halbwegs wohl, aber selbst nach all den Semestern hab ich immernoch furchtbare Sehnsucht nach zu Hause, meinen Eltern und meinem Freund. Das wird wahrscheinlich auch nie aufhören, wenn man sich so sehr mit seiner Heimat und seinen Lieben verbunden fühlt. Das einziga was da hilft, ist dass du dich auf deine Arbeit konzentrierst...dabei ist es aber auch vollkommen okay, wenn du deine Fehlzeiten in der Uni ausreizt, auch mal schwänzt und zu Hause bleibst, oder was schönes für dich selbst tust, solange du dein Studium und dein Ziel nicht aus den Augen verlierst. In der Prüfungszeit wirst du genug Arbeit haben, die dich ablenkt und in den Semesterferien (die ja immer furchtbar lang sind) wirst du so viel Zeit zu Hause verbringen können, dass du dich schon wieder danach sehnst in der Uni etwas zu lernen.
Versuch einfach einen regen Kontakt zu deinen Freunden zu Hause übers Internet und Telefon zu halten, ruf deine Eltern an so oft du magst.
Ich persönlich telefoniere 2x die Woche mit meiner Mum, meistens eine Stunde, wo wir den neuesten Tratsch und Klatsch von zu Hause auswerten und ich ihr meine Probleme anvertraue, dass ich öfters mal eine Vorlesung ausfallen lasse, wissen meine Eltern natürlich nicht...ich bin ja die absolute Vorzeigestudentin :). Mit meinem Freund telefoniere ich jeden Abend und wir erzählen uns, wie unser Tag gelaufen ist, da ist die Sehnsucht gar nicht so schlimm.
Also, ich kann dir sagen, dass das Heimweh zwar nicht besser wird, aber dass du lernen wirst, damit umzugehen und ich kann dir raten stark zu bleiben, denn allein zu leben und auf eigenen Füßen zu stehen, ist eine wichtige Erfahrung, die du auch für später brauchen wirst. Deine Eltern sind deswegen außerdem bestimmt auch stolz auf dich.
Lg und lass es dir gut gehen
 
L

LVchen

Gast
Du bringst dich ja erstrecht dauernd in die Heimwehsituation, wenn du da zu viel Kontakt hältst bzw. jedes Wochenende heimfährst.
Fange ein neues Leben in deiner Studienstadt an und gut ist. ;)
 

Student90

Mitglied
Hi.
Die Situation hat sich nicht gebessert, aber ich habe mich mal meinen Eltern anvertraut. Mittlerweile spiele ich mit dem Gedanken das Studium abzubrechen, es kann doch nicht der Sinn der Sache sein, dass es die absolute Hölle für mich ist. Ich kann mir derzeit nicht vorstellen, dass sich meine Situation ändert.
Wenn ich hier bin, bin ich völlig motivations- und antriebslos, denke die ganze Zeit nur daran, wie scheiße es hier eigentlich ist. Das Fach interessiert mich nachwievor und ich wüsste jetzt auch keine Alternative. Das ist der einzige Grund, warum ich immernoch hier hinfahre und die Horrorwoche in Angriff nehme.
Abbrechen? Was ändern? Neue Wohnung, fühle mich in der jetzigen nicht wohl (Wohnheim)?
 

Caesar

Mitglied
Was ist es denn was dich während so einer "Horrorwoche" so stört?

Die Gedanken an deine Familie und Freunde daheim? Du kannst doch während der Woche mit ihnen über Internet/SMS etc. Kontakt halten, wir haben nicht mehr 1979. ;) Und am Wochenende kannst du dann mit deinen alten Kumpels wieder um die Häuser ziehen.


Also abbrechen würde ich deswegen aber erstmal auf keinen Fall. Du solltest auch an deine berufliche Zukunft denken, wenn du abbrechen würdest und eine Lehre daheim beginnen würdest, denkst du vielleicht in 15 oder 20 Jahren: "Man was war ich damals naiv, hätte ich damals nur das Studium zu Ende gebracht."

Der Wechsel in eine andere Wohnung ist eine Möglichkeit, die ich eher in Betracht ziehen würde. Wenn du dich rechtzeitig vor Beginn des neuen Semesters darum kümmerst, hast du wahrscheinlich sogar noch etwas Auswahl.
 
G

Gast

Gast
Hi Student90,

ich bin selbst Student und kenne das Gefühl von Heimweh, gerade in den ersten Semestern. Alles ist neu: Neue Stadt, neue Leute, neue Aufgabe, Eltern/Freunde nicht mal eben so im Haus oder nebenan. Das ist schon blöd.
Aber bei dir ist die Situation doch nicht ganz so "verfahren" wie bei manch anderen Studis. Zu deinem Heimatort sind es doch "nur" ( wenn ich richtig gelesen habe) 90 km, oder?
Ich hatte eine Entfernung von 100km und bin auch komplett gependelt. Habe bzw. hatte zumeist eine 4-Tage-Woche. Das sind dann jeden Tag 3 1/2 Stunden Zugfahrt und in meinen Studiengebühren sowieso schon enthalten. Das ist, meiner Meinung nach machbar, aber natürlich auch kein Zuckerschlecken. Konnte die Zeit immer super nutzen und einiges an Literatur lesen, was ich zu Hause nach einem Unitag vielleicht nicht unbedingt gelesen hätte...einfach aus Langeweile :) Und wenn abends mal eine tolle Party anlag oder sonst irgendetwas anstand, haben mich meine Kumpels immer mit offenen Armen empfangen und mir ein Bett angeboten. Genauso, wenn ich dringend noch Dinge in der Bib erledigen musste. Habe mehr als nur einmal bei einem Kumpel gepennt ! Und durch die Pendelei habe ich auch einige neue Freunde kennen gelernt, so dass die Zugfahrt teilweise auch unterhaltsam war. Also kann ich das Argument, dass man, wenn man pendelt, keinen oder weniger sozialen Anschluss findet, widerlegen. Habe einen großen Freundeskreis in meinem Studiengang und gerade durch das Pendeln noch mehr Freunde aus anderen Fakultäten, als so manch anderer Studi, der in Hamburg direkt wohnt !
Und wenn du dich so unwohl in deiner neuen Bleibe fühlst und dadurch sogar in deinem psychischen und physischen Empfinden beeinträchtigt wirst, dann zieh doch wieder nach Hause. Dann wird es für dich wohl das weniger große Übel sein, wenn du vier Tage in der Woche einige Stündchen im Zug sitzt.
Weiß gar nicht, warum du dich da so unter Druch setzt und wegen so etwas dein Studium aufgeben willst. Ist das nicht ein bisschen übertrieben...schließlich kommen mit der Pendelei weder übermäßige Kosten auf dich zu, noch ist es sicherlich nicht unmachbar, täglich 1 1/4 Stunden im Zug zu verbringen. Du musst ja schließlich nicht 500 km zurücklegen.
Es gibt für dich ja nur die Lösung: Bequem sein, dafür Heimweh...oder aber Zähne zusammen beißen, jeden Tag pendeln, dafür aber bei Freunden und Familie sein.
Und wer weiß, vielleicht findest du es nach 4-5 Semestern auch gar nicht mehr schlimm und nimmst dir wieder eine Wohnung in deinem Studienort oder hast tolle Freunde und gründest eine WG.
Warum immer dieses "ich gebe meine Studium auf- Denken" ? Als wäre das die einzige Lösung !
 
G

Gast

Gast
Ich wohne in einer Großstadt. Hier ist es ganz normal, dass die Fahrt zur Uni 1 Stunde dauert - von einem Ende der Stadt zu dem anderen Ende der Stadt dauert es ja 2 Stunden. Und da spricht man nicht mal vom "Pendeln", weil das ein ganz normaler Alltag in einer Großstadt ist.......

Also sehe ich kein Problem fürs Pendeln, wenn die Verkehrsverbindung gut genug ist, dass Du morgens rechtzeitig zur Vorlesung hinkommst, und Du abends - auch wenn mal eine Abendveranstaltung ist - nach Hause kommst.
 

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