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Heimatlos

M

Mangnolia

Gast
Es gibt so Phasen, wo ich mich total heimatlos und entwurzelt fühle.
Dort, wo ich geboren bin, gibt es keine Heimat mehr für mich.

Und da, wo meine Mutter wohnt, wird nie meine Heimat sein.

Berufsbedingt bin ich das letzte Jahr + dieses Jahr zwei Mal umgezogen.
Zeitweilig hatte ich auch das Gefühl, jetzt hier angekommen zu sein,
aber nein, es ist nicht so; ich fühle mich verloren und nirgendwo zugehörig.

Schwebend im Nirwana! :(

Geht es manchen von euch vielleicht ähnlich? Wenn ja, was tut ihr dagegen?
Wenn nein, was macht die Heimat für euch zur Heimat?

Bin sehr gespannt auf eure Antworten. :)
 
Hallo Mangnolia,

schau mal hier: Heimatlos. Hier findest du was du suchst.

Rufender

Aktives Mitglied
Geh doch mal in ein Planetarium (das in Hamburg ist sehr empfehlenswert) und Du wirst ganz schnell feststellen, was Deine Heimat ist: Ein winziger Staubkorn in einem kalten, unendlich großen Vakuum. Dieser Staubkorn wird von einer Athmosphäre umhüllt, die im Verhältnis dünner als der Feuchtigkeitsfilm auf einer angehauchten Billiardkugel ist. Dieser Staubkorn rast mit unglaublicher Geschwindigkeit um einen gewaltigen Fusionsreaktor, der Dir Wärme und Licht spendet.

Deine Heimat ist unsere winzige, banale, völlig unwichtige Erde, eine kleine Kugel im gravitativen System, welches wir "unser Sonnensystem" nennen. Deine Heimat :)

Klick mal: http://www.youtube.com/watch?v=5Cra5Jk_U64&feature=related
 
W

Wapiti

Gast
" Home is where the heart dwells ".
Da ist die Heimat.
Manchmal kann auch das Herz umziehen.
Wenn man nur wegen eines Jobs an einem Ort ist, wird man kein Heimatgefühl entwickeln, schon gar nicht, wenn man dann auch noch ständig umziehen muß.
Kann dich gut verstehen.
 
M

Mangnolia

Gast
Geh doch mal in ein Planetarium (das in Hamburg ist sehr empfehlenswert) und Du wirst ganz schnell feststellen, was Deine Heimat ist: Ein winziger Staubkorn in einem kalten, unendlich großen Vakuum. Dieser Staubkorn wird von einer Athmosphäre umhüllt, die im Verhältnis dünner als der Feuchtigkeitsfilm auf einer angehauchten Billiardkugel ist. Dieser Staubkorn rast mit unglaublicher Geschwindigkeit um einen gewaltigen Fusionsreaktor, der Dir Wärme und Licht spendet.

Deine Heimat ist unsere winzige, banale, völlig unwichtige Erde, eine kleine Kugel im gravitativen System, welches wir "unser Sonnensystem" nennen. Deine Heimat :)

Klick mal: YouTube - ‪Die größten Sterne im Universum‬‏
Ein interessanter Gedanke es mal so rational zu sehen. Ich persönlich funktioniere fast nur über Emotionen. Von daher tut mir diese Betrachtungsweise mal ganz gut.
Es bring ein wenig Abstand in die Gefühle. Nein, es bringt ein bisschen mehr Logik in die Gefühle hinein.

Vielleicht hilft es mir sogar, wenn mich diese "bestimmte Sehnsucht" überrollt.
 
M

Mangnolia

Gast
" Home is where the heart dwells ".
Da ist die Heimat.
Manchmal kann auch das Herz umziehen.
Wenn man nur wegen eines Jobs an einem Ort ist, wird man kein Heimatgefühl entwickeln, schon gar nicht, wenn man dann auch noch ständig umziehen muß.
Kann dich gut verstehen.

Hmm, dein Beitrag lässt mich jetzt mich selber fragen, wie weit ich bei mir selbst angekommen bin.
Denn erst dann kann auch das Herz mitziehen.
Oder, wie hast du das gemeint?
 
W

Wapiti

Gast
Ich meinte es so, daß das Herz an einem neuen Ort auch eine neue Heimat finden kann, wenn man sich wohlfühlt, wenn der Ort und die Menschen einem zusagen, wenn man sich nicht fremd fühlt.
 

Rufender

Aktives Mitglied
Ein interessanter Gedanke es mal so rational zu sehen. Ich persönlich funktioniere fast nur über Emotionen. Von daher tut mir diese Betrachtungsweise mal ganz gut.
Es bring ein wenig Abstand in die Gefühle. Nein, es bringt ein bisschen mehr Logik in die Gefühle hinein.

Vielleicht hilft es mir sogar, wenn mich diese "bestimmte Sehnsucht" überrollt.
Das freut mich sehr :) Du und ich, wir haben die gleiche Heimat und das wir gemeinsam zur selben Zeit leben um uns austauschen zu können... also wie verrückt bitte ist das eigetnlich? :)
 

Burbacher

Aktives Mitglied
Hallo Magnolia,


das ist ein tolles Thema, bewegend ohnehin. Ich habe im Laufe der Jahre festgestellt, dass innere Heimat und äußere Heimat sehr viel mehr miteinander zu tun haben, als ich das selbst für möglich gehalten hatte.


Ich bin in einer relativ kleinen Gemeinde aufgewachsen. Auch, wenn der Ort Ende der 60iger Jahre in eine „Großgemeinde“ umgewandelt wurde, bestand die Kerngemeinde aus rund 4.500 Menschen. Jeder kannte jeden. Die Familie meines Vaters war dort seit Generationen verwurzelt. Dort wurde ich getauft, konfirmiert. Heute ist mein Vater dort beerdigt, und auch mein Bruder, der mit gerade 49 starb, hat dort seine letzte Ruhe gefunden.


Der Friedhof ist ein ganz besonderer Ort für mich. Ich kann nicht nur die Gräber von Vater und Bruder dort besuchen, sondern „begegne“ dort auch den Menschen aus meiner Vergangenheit.
Da ist mein Patenonkel Walter mit seiner Frau bestattet, ganz in der Nähe vom ehemaligen Grab meiner Großeltern, deren Grab ich bis weit in die 60iger Jahre mit meinem Vater oft besuchte.


Gehe ich dann über den Friedhof, was absolut nicht Schweres für mich hat, dann „treffe“ ich sie wieder. Martin, ein Jugendfreund, der sich im Alter von nur gerade 25 selbst aus dem Leben verabschiedete, genau wie Gudrun, an deren Beerdigung nach ihrem Selbstmord fast unser komplettes Gymnasium teilnahm.


Kaum ein Name auf den Gräbern, der mir nicht etwas sagt, mit dem sich nicht Erinnerungen verbinden. Da ist die alte Kirche aus dem 17. Jhr, die ich als Konfirmand Sonntag für Sonntag besuchte, in der ich konfirmiert wurde. Dann taucht auch die Erinnerung an meinen alten Pfarrer wieder auf, der uns damals als letzte Konfrimanden-Gruppe zur Konfirmation führte. Sein und das Grab seines Sohnes, der mir ein väterlicher Freund war, befinden sich auch dort.


Aber nicht nur die „schweren“ Orte kann ich dort aufsuchen. Verlasse ich den Vorplatz der alten Kirche, die erhoben über der tieferliegenden Dorfmitte thront, dann stoße ich noch heute auf jenen Imbiss, in dem ich mit meiner Jugendliebe die ersten Pommes Frites verzehrte.


Da sind die alten Hohlwege, über die ich mit einem Jugendfreund ging, wenn wir nachmittags die Probleme mit unseren Vätern diskutierten und über unsere ersten erotischen Versuche sprachen.


Es ist noch nicht so lange her, da traf ich mich mit meiner hochbetagten Mutter und meiner Schwester in meinem Heimatort, um Vaters und das Grab meines Bruders zu besuchen. Wir reisten aus entgegengesetzter Richtung an und ich wartete in einem kleinen Dorf-Café in Ortsmitte. Plötzlich kam eine Frau auf meinen Tisch zu, sah mich an und sagte dann im unnachahmlichen, heimischen Dialekt: „Du bist doch der Sohn vom Fritz?“ Obwohl ich kaum Gelegenheit habe, unseren heimischen Dialekt zu pflegen, gelang es mir, ihr wie erwartet zu antworten. Alles Andere hätte die gute Frau als arrogant empfunden.


Und da war dieses Gefühl, dass ich irgendwie immer noch dazu gehöre. Da ist meine Heimat, dort sind meine Wurzeln. Das ist ein rundum beruhigendes, sehr tröstliches Empfinden. Seit einigen Monaten wächst in mir der Beschluss, an den Ort meiner frühen Jahre zurückzukehren.


Da bin ich zu Hause, wie ich sonst nirgendwo zu Hause war.


Hans
 
M

Mangnolia

Gast
Das freut mich sehr :) Du und ich, wir haben die gleiche Heimat und das wir gemeinsam zur selben Zeit leben um uns austauschen zu können... also wie verrückt bitte ist das eigetnlich? :)

Also wohnst du auch Nahe dem Meer?:)

Hier gibt es sogar etwas außerhalb eine kleine Sternenwarte. Brauche also gar nicht
bis nach Hamburg fahren!
 
B

Blackjack

Gast
Heimat ist da wo sich das Herz zu Hause fühlt, wo es Menschen gibt die man mag und die einen mögen. Das soziale Umfeld vor Ort ist wesentlich der Bestandteil der einem das Zuhause-Gefühl gibt.
 

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