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Heavy Metal-Fans - tauglich für Freundschaften?

G

Gina

Gast
Ich bin seit Jahren in der Heavy Metal-Szene unterwegs und fühle mich nicht nur zur Musik, sondern auch zu den Menschen dort stark hingezogen. Meine Ex-Partner und guten Freunde waren/sind alle in diesem Umfeld unterwegs, ich habe so gut wie keine Kontakte zu "Normalos". Mich faszinieren Menschen, die ihre Interessen mit einer starken Leidenschaft pflegen. Ich liebe es, Platten und CDs zu sammeln und besuche supergerne Konzerte und Festivals. Die Corona-Zeit ohne Live-Mucke war echt schrecklich.

Auf der anderen Seite mache ich immer wieder schlechte Erfahrungen dort. Die meisten Leute sind total interessant, aber auch ganz schön schwierig vom Charakter her... selbstbezogen, kompromisslos, egoistisch, nicht kritikfähig, usw. Habe schon viel Leid einstecken müssen, weil die Leute immer nur machen wollten, worauf sie Bock hatten und auf meine Gefühle keine Rücksicht nehmen wollten.

Kennt ihr das auch so? Einerseits will ich keine Normalos, weil zu langweilig. Andererseits habe ich keine Lust, jedes Mal aufs Neue zu leiden.
 

Bücherpuppe

Moderator
Teammitglied
Ich teile Menschen nicht in Musik ein und auch nicht in Normalos, sondern der individuelle Charakter fasziniert mich.

In einer Welt, in der jeder was Besonderes sein möchte und sich abheben will durch eine bestimmte Szene sind mir die " langweilen Normalos " lieber, die Charakter Tiefe besitzen und sich nicht mit irgend einer Musik Art identifizieren, sondern einfach wundervoll authentisch sind und das hören was sie wollen.

Viele Grüße von einer langweiligen Radio und Oldie und Gothic und 80er und 90er Charts und Schlager Hörerin
 

tulpe

Sehr aktives Mitglied
Hmmmm......ich denke das könnte am Alter liegen. Ich bin auch Metaler (auch wenn es man mir mittlerweile nicht mehr ansieht) und habe früher nur gute Erfahrungen mit Metal-Menschen gemacht. Heutzutage bin ich z.B. auf Facebook in einer Metal-Gruppe und bin schockiert, wieviel Intoleranz und Ignoranz es in dieser Gruppe gibt.

Ich weiß gar nicht, was ich Dir raten soll? Vielleicht kann man ja irgendwie zwischen Oberflächlichkeit und Echtheit unterscheiden, indem man nicht grade den StereoTypen vertraut? Ich weiß es nicht.....
 

Werwiewas

Aktives Mitglied
Ich bin auch Metaler (auch wenn es man mir mittlerweile nicht mehr ansieht) und habe früher nur gute Erfahrungen mit Metal-Menschen gemacht.
Ich kenn Metaler auch als entspannte Menschen, nicht umsonst gilt Wacken als eins der friedlichsten Festivals.

Aber natürlich gibts überall solche und solche.
Die meisten Leute sind total interessant, aber auch ganz schön schwierig vom Charakter her... selbstbezogen, kompromisslos, egoistisch, nicht kritikfähig, usw.
Das sind sicher nicht die meisten dort, sondern nur die, die dir auffallen. Die netten, normalen Männer nimmst du gar nicht wahr. Siehst du da Muster aus der Kindheit?

Gina, wenn dir dein momentanes Umfeld nicht gefällt, such dir andere Freunde. Die gibts auch innerhalb der Metal-Szene.
 

Herr_Schwarz

Neues Mitglied
Die meisten Leute sind total interessant, aber auch ganz schön schwierig vom Charakter her... selbstbezogen, kompromisslos, egoistisch, nicht kritikfähig, usw. Habe schon viel Leid einstecken müssen, weil die Leute immer nur machen wollten, worauf sie Bock hatten und auf meine Gefühle keine Rücksicht nehmen wollten.
Kannst du da ein konkretes Beispiel nennen?
Vielleicht interpretierst du da was falsch?
Menschen aus der Metal-Szene sind nicht groß anders als Menschen aus anderen Szenen.
Was meinst du denn mit "jedes mal aufs Neue leiden zu müssen"?
Die wenigsten Menschen wollen einen mit Absicht schaden.
Streit und Konflikte sind in jeder Freundschaft normal und jeder ist mal egoistisch, respektlos oder macht was er will. Wichtig ist doch, ob man sich hinterher wieder vertragen kann und aus seinen Fehlern lernt. Sich zu entschuldigen gehört da genauso dazu wie verzeihen können.
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gina

Gast
Ich habe schon öfters die Erfahrung gemacht, dass Menschen, die regelmäßig auf Festivals fahren, in Konfliktsituationen alles andere als einfach sind. Wenn ich mich über jemanden ärgere, suche ich das Gespräche mit dieser Person und sage offen, ruhig und freundlich, was genau mich stört. Umgekehrt ist es mir schon mehrmals passiert, dass andere mich von heute auf morgen ignoriert oder mir durch ihr Verhalten gezeigt haben, wenn sie wütend auf mich waren. Es ist extrem frustrierend, wenn dich jemand immer wieder wegen Kleinigkeiten anschreit oder mit irgendwelchen Bemerkungen erniedrigt, dir aber nicht sagen will, warum er sich über dich ärgert.

Habe schon einige Metal-Freaks kennengelernt, die in solchen Situationen auf Rache aus waren. Eigentlich dachte ich, dass es das nur im Film und Fernsehen gibt. Nein, es gibt auch im richtigen Leben Menschen, die sich an ihren Ex-Partnern oder ehemaligen guten Freunden rächen, weil sie zu einem offenen Gespräch nicht bereit/nicht in der Lage sind.

Viele schlechte Verhaltensweisen werden mit Alkohol entschuldigt... Fremdgehen, verbale Entgleisungen, usw. Man muss damit rechnen, dass die Frauen im eigenen Freundeskreis sich an den Partner ranmachen. Aber wenn man was sagt, gilt man in der Gruppe als die unentspannte Zicke und riskiert den Ausschluss.

Viele Leute sind sehr egoistisch. Wenn ich ein Konzert besuchen möchte, bei jemandem im Auto mitfahre und dem Fahrer Benzingeld gebe, kann es nicht sein, dass er plötzlich vor der Band, wegen der man eigentlich dort ist, einfach so mal nach Hause fahren möchte. Und dann rotzfrech sagt: "Das ist mein Auto. Ich fahre heim, wann ich will." Ich erlebe in der Szene sehr viel ich und nur ganz wenig wir. Und dann immer dieses Gelaber von Freiheit, Freiräumen usw. Ich bin in der Szene unterwegs, weil ich kein gutes Verhältnis zu meiner Familie habe und diese Leute immer eine Art Ersatzfamilie für mich waren. Aber ihre Freiheit ist ihnen wichtiger als die gemeinsam verbrachte Zeit. Das zieht mich total runter.

Früher hatte ich auch sog. Normalos in meinem Umfeld. Mit ihnen habe ich diese Extreme nicht erlebt. Trotzdem sind die Kontakte in die Brüche gegangen, wenn auch ganz ohne Streit. Normalos gründen meistens irgendwann ihre Familien und kreisen dann nur noch um Männer, Kinder, andere Verwandte und andere Mütter. An solche Menschen komme ich gar nicht mehr ran. Und für eigene Kinder bin ich jetzt zu alt.
 

Herr_Schwarz

Neues Mitglied
Also anschreien muss sich niemand lassen.
Das muss man nicht dulden. Erniedrigungen ebenfalls nicht. Was ich aber verstehen kann, ist, wenn es jemanden schwer fällt offen über Probleme zu reden, mit Pampigkeit zu reagieren. Das erlebe ich selbst oft so oder war früher selbst so. Sicherlich ist das nicht gut und eigentlich auch sehr unreif. Wenn man ersteinmal Pause macht und sich dann später darüber unterhält, dann sieht man die Sache oft anders. Wenn Emotionen mit einen durchgehen, dann muss man sich erstmal fangen und Strategien entwickeln, wie man das in Zukunft vermeiden kann. Vorausgesetzt ein Veränderungswille und Einsicht ist vorhanden.
Manchmal deute ich das auch falsch. Früher habe ich viel auf mich bezogen und wenn jemand allgemein schlechte Laune hatte oder gestresst war, dachte ich, das hat was mit mir zu tun. Auch in Konfliktsituationen. Was du aber beschreibst, klingt nicht nach einen guten "Freundeskreis". Sich gegenseitig die Partner ausspannen geht überhaupt nicht. Für mich ist das keine Freundschaft. Eher eine lose Zusammenkunft unter Gleichgesinnten, wo sich jeder selbst der nächste ist.
Vielleicht hast du zu hohe Erwartungen an diese Szene oder den anderen. Hast du mal versucht eine gute Freundschaft zu weniger Menschen aufzubauen und zu pflegen? Das lässt sich leichter händeln. Oder einen Partner finden, der Verständnis hat und mit dem man das Gespräch finden kann?
Wieso bist du zu alt für Kinder? Wie alt bist du denn?
 

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