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Haushalt und Uni

G

Gast

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Hallo!

Ich weiß nicht, ob jemand von euch mein Problem kennt. Also, ich bin in einer Familie aufgewachsen, in der ich nichts galt. Meine Meinung hat niemals jemand ernst genommen, weil ich ja noch ein Kind war und zu jung, um wirklich etwas Nützliches von mir zu geben. Über meine persönliche Entfaltung wurde entschieden. Es ging nicht darum, was ich selbst wollte, sondern um das, was man für angebracht hielt. Ich hatte nie eine Art von Privatssphäre, nie Sachen, die mir wirklich gefielen, weil diese zu teuer gewesen wären. Ich sollte alles mögliche aufbewahren und nichts wegschmeißen und den erwachsenen Mitglieder der Familie in allem Recht geben. Wenn ein Erwachsener aber selbst mal wieder sein Leben nicht auf die Reihe bekam, war ich gut genug, um sich bei mir auszuheulen und auf meine Ratschläge auch etwas zu geben. So kann man sagen, dass ich mich nie als Persönlichkeit gespürt habe, da Vieles unterdrückt wurde.

Auch haushaltstechnisch half man mir nie, Dinge zu erlernen. Ich musste nie im Haushalt helfen, den das stufte meine Mutter eigentlich als zu gefährlich ein. Wenn meine Mutter dann eine kleine ungefährliche Tätigkeit gefunden hatte, schimpfte sie mich gleich nach dem Erledigen aus oder es gab noch nicht einmal ein Danke oder eine Korrektur meiner Fehler. Ich begann mich auf meinen schulischen Werdegang zu konzentrieren, mein einziger Ausweg, nicht wahnsinnig zu werden in einer Familie, die mich nicht achtet und einem immer versucht einzureden, dass Putzfrauen megamäßig Geld verdienen, jeder unausgebildete Arbeiter ein Mordskerl ist, weil er 800 Euro im Monat verdient...Das Lustige daran war, dass sie bei diesen Menschen einfach nur das Geld sahen, denn Geld war eines unserer Hauptthemen in der Familie. Sie konnten sich gar nicht vorstellen, welches Geld und welche Freude drin ist, wenn man eine gute Ausbildung oder ein Studium macht. So ist ein Studium auch für mich zum Persönlichkeitsmerkmal Nr. 1 geworden. Ohne Studium würde ich mich minderwertig fühlen und daher tue ich alles dafür.

Das ist so weit gediehen, dass ich quasi keinen Haushalt machen kann, wenn ich nicht fleißig gelernt habe, alles getan, um dieses Studium zu bekommen. Dumm nur, wenn dazu sich eine Depression gesellt, die man auch aufgrund der lieblosen Behandlung seiner Angehörigen bekommen hat. Durch die Depression war es dann noch krasser. Im Studium war ich leistungsfähig aber sollte ich den Haushalt machen, ein mir unbekanntes Feld, ermüdete ich nach ein paar Minuten. Ich hatte mich ja auch schon mit Lernerei ausgepowert. Da ich einen Studeingang habe, in dem man auch sehr krass mit Studenten umgeht (die Wut der Dozenten tritt offen zutage), tue ich noch mehr für die Uni und versacke im Müllberg. Es ist nicht das Studium selbst, das ich schwer finde, ich finde nur den Umgang mit diesen Menschen schwer und erhöhe deshalb den Lernaufwand...Ich rassle dadurch weniger als die meisten durch Prüfungen aber ich hab null Zeit für mich...

Nun habe ich das Ende des Studiuems erreicht und ich mache und tu immer noch in der Hoffnung, dass nach dem Studium alles anders wird. Ich mehr Zeit habe. Ich hab schon kleinere Jobs gehabt und empfand das als paradiesisch..Alles nicht halb so schwer wie im Studium und ich bin gleich viel erholter...Ich hoffe nur ich schaffe das Studium wirklich, sonst schäme ich mich..ich hab mein halbes Leben dafür geopfert...
 

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