Haushalt Aufteilung im Paar mit Frau als Hauptverdienrin

Hallo zusammen,

Ich weiß nicht mehr, was richtig ist, und deswegen möchte ich um euren Rat fragen.

Ich bin eine 32jährige Frau, habe studiert, habe eine Festanstellung und verdiene ganz gut. Mein Freund ist 30 und ist im ersten Jahr von einem Ausbildung. Er hatte davor verschiedene Jobs geübt, die aber sehr anstrengend und nicht gut bezahlt waren. Wir haben zusammen entschieden, dass die Ausbildung das Beste für ihn war, und ich habe ihm angeboten, zu mir umzuziehen, sodass er weniger Geld für die Wohnung ausgeben musste. Und so haben wir gemacht. Er hat seine Wohnung verlassen und ist zu mir umgezogen, sodass er viel Geld sparen konnte.
Plötzlich, nach 3 Monaten, findet er nicht mehr richtig, die Kosten 50:50 zu teilen. Er verlangt dass ich im Verhältnis zu meinem Einkommen mehr bezahle.
Ist das eure Meinung nach ein berechtigter Anspruch?
Ich fühle mich als Frau damit nicht so wohl, da ich mich so fühlen würde, wie ich ihn aushalte.. Ich würde lieber ein Abendessen mehr bezahlen, oder ein Urlaub schenken, aber nicht an festen monatlichen Kosten (wie die Miete) mehr beitragen.

Wie sieht ihr es aus? Bin ich egoistisch, wenn ich so denke? Oder ist sein Anspruch zu hoch?

Vielen Dank im voraus für jede Hilfe!

Wenn er in der Ausbildung ist, vermute ich mal, dass du mindestens das Doppelte bekommst. Ja, ich finde die jetzige Aufteilung sehr unfair und kann ihn gut verstehen. Deine Almosen, mal ein Essen zu bezahlen oder Urlaub, sind auch daneben. Soll er dann immer danke sagen, wenn du mal ein bisschen mehr zahlst? Unangenehm.
Gerecht wäre eine prozentuale Aufteilung aller Kosten. Du hast die Miete bisher alleine gestemmt, also sparst du seinen Mietanteil in deinem Einkommen.

LauraDana meinte:

Plötzlich, nach 3 Monaten, findet er nicht mehr richtig, die Kosten 50:50 zu teilen. Er verlangt dass ich im Verhältnis zu meinem Einkommen mehr bezahle.
Ist das eure Meinung nach ein berechtigter Anspruch?

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Ja.

LauraDana meinte:

Ich fühle mich als Frau damit nicht so wohl, da ich mich so fühlen würde, wie ich ihn aushalte..

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Verstehe ich nicht. Faire Aufteilung hat nichts mit "Aushalten" zu tun. "Aushalten" wäre gegeben, wenn er für lau bei dir wohnen würde. In der Ausbildung verdient man nicht viel.

Ich finde, er hat Recht. Es sollte dem Einkommen schon angemessen sein. Und was hat das mit Frau zu tun?

Der Typ ist mega unverschämt. Du hast ihn aufgenommen, das er Geld sparen kann. Selber schuld, wenn man nicht gleich eine Ausbildung macht, sondern erst mit 30.

Man sollte die Ausgaben dem Gehalt anpassen. Ich fände es ungerecht, wenn er die Hälfte von allem zahlen soll. Die monatlichen Kosten gegen ein Essengehen aufrechnen oder dafür einen Urlaub bezahlen finde ich schon heftig und das bekommst du so nicht ausgeglichen. Wenn du nicht gerade im 5-Sterne-Luxushotel campieren willst. Das ist die pure Ausnutzung von dir und du gibst die Regeln vor. Es ist etwas anderes, wieviel Geld man im Monat übrig hat oder ob jemand den Urlaub bezahlt. Und du willst bestimmen, was mit seinem Geld passiert? Wie wäre es, wenn das jemand mit dir macht?
Wenn ich an seiner Stelle wäre, hätte ich eine eigene Wohnung und wenn ich einen Nebenjob annehmen müsste.

Das einzige was man halbe-halbe aufteilt sind die Lebensmittelkosten.

z. B. du verdienst 2.000, er 1.000 und ihr teilt die Miete von 1.000 halbe-halbe auf, findet du das gerecht?

LauraDana meinte:

Ich fühle mich als Frau damit nicht so wohl, da ich mich so fühlen würde, wie ich ihn aushalte.. (...)

Wie sieht ihr es aus? Bin ich egoistisch, wenn ich so denke? Oder ist sein Anspruch zu hoch?

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Was hat das damit zu tun, dass du eine Frau bist? Paare sollten ein Team sein, und ihr habt doch im Team entschieden, dass er jetzt diese Ausbildung macht, da war es doch klar, dass er erst mal kaum Geld verdient. Ich hätte kein Problem, für das gemeinsame Wohnen mehr zu zahlen, wenn ich deutlich mehr verdiene/ Geld habe als mein Partner, erst recht wenn mir die Situation vorher klar war.
Allerdings finde ich es auch nicht ok, dass er schon nach ein paar Monaten diese gemeinsame Entscheidung in Frage stellt. Hast du eine Erklärung dafür bzw wie erklärt er dir das? Kann es sein, dass du darauf bestanden hast, er nachgegeben hat, und er jetzt merkt, worauf er sich da eingelassen hat?

Ich finde er hat Recht.
Denn ihr habt doch gemeinsam entschieden das er jetzt eine Ausbildung anfängt und auch das ihr zusammen zieht.
Du kannst dich da jetzt nicht so einfach aus der Affäre ziehen, nachdem du das "mitentschieden" hast und jetzt alles ein wenig unbequem wird.

Zahlt er Dir einen Mietanteil oder nur die hälftigen Nebenkosten?

Wenn er Dir die Hälfte der Miete zahlt, hast du einen erheblichen finanziellen Vorteil dadurch, daß er bei Dir eingezogen ist, weil sich Deine Mietkosten für Deine Wohnung, die Du bisher allein getragen hast, nun halbieren. Da würde ich bei jemandem, der deutlich weniger verdient und es ja gerade darum geht, daß er durch das Zusammenziehen Geld sparen soll, lediglich einen - vielleicht auch nur symbolischen - Betrag ansetzen.

Nebenkosten sind dagegen teilweise davon abhängig, wie viele Personen in einer Wohnung leben. Z.B. beim Wasserverbrauch macht es schon einen Unterschied, ob 1 oder 2 Personen duschen etc. oder beim Abfallaufkommen. Verbrauchsabhängige Kosten würde ich daher hälfteln.
Verbrauchsunabhängige Nebenkosten wie Hausmeister, Gartenpflege, Treppenhausbeleuchtung, Straßenreinigung etc. könntest Du weiter ganz oder überwiegend tragen.

Es ging ja darum, daß er Geld sparen kann während der Ausbildung und nicht darum, daß Du Deine Wohnungskosten durch Einzug eines Mitbewohners auf 2 Personen verteilen und damit reduzieren kannst.

Naja, er ist zu dir gezogen, um Geld zu sparen. Es ist also nicht die gemeinsame Wohnung, es ist deine Wohnung.
Was genau hat er bisher gezahlt? Hälfte Lebensmittel? Hälfte Miete? Hälfte Nebenkosten?