Haus überschreiben nicht möglich?

Ich weiß diese Frage ist sehr schwer.

Meine Mutter ist schwerkrank und wird künstlich am Leben gehalten. Jetzt hat sich die Gesetzeslage geändert. Sprich ein neues Gutachten wäre möglich das meine Mutter sterben darf und die Magensonde gezogen wird. Im Nachhinein hätten wir viele Entscheidungen anders getroffen. Aber in dem Moment ist man einfach nur hilflos und tut alles damit der Mensch überlebt.

Mein Vater zahlt das Heim, das Haus ab womit er nächstes Jahr im Sommer fertig ist, sowie die Schulden meiner Mutter. Ich verdiene leider zu wenig als das ich ihm helfen könnte. Würde ich das Erbe antreten kann ich mich gleich aufhängen, weil ich niemals mehr von den Schulden runterkommen würde. Es sei denn mein Vater schafft es vorher alles abzubezahlen.

Mein Vater weigert sich mir das Haus zu überschreiben. Die Hälfte meiner Mutter würde nach ihrem Tod mir gehören. Mein Vater hat sich nicht wegen dem Haus wie er mir gesagt hat vom Anwalt beraten lassen, sondern ob meine Mutter sterben darf. Ich möchte sie auch nicht noch länger leiden lassen. Mit ihrem Tod wäre meiner Mutter ein großer Gefallen getan.

Die Idee von meinem Vater war wenn er mir das Haus überschreibt können sie es ihm nicht mehr wegnehmen falls er die Schulden nicht mehr bezahlen kann wenn er in Rente geht. Mein Vater ist 61. Heute hat mein Vater behauptet das gehe nicht das hätte er schon vor 15 Jahren machen müssen. Das Haus würden sie ihm niemals wegnehmen das ist eh nichts wert.

Laut meinem Vater bekomme ich sowieso das Haus vererbt. Allerdings traue ich ihm nicht. Mein Vater hat eine 38 Jahre alte Freundin. Mit dieser Frau hat er meine Mutter jahrelang betrogen. Er hat mich mit meiner kranken Mutter alleine gelassen. Meine Mutter lag im künstlichen Koma und es hat Tage gedauert bis mein Vater nach Hause gekommen ist. Allerdings erst als seine Mutter ihn rund gemacht hat. Auf mich hat er nicht gehört.
Dann bin ich schwer krank geworden. Mein Vater hat mich höchstens 5 Minuten im Krankenhaus besucht. Stattdessen habe ich Vorwürfe bekommen warum ich mich ausgerechnet jetzt habe operieren lassen müssen. Das er nicht zu seiner Freundin auf die Philippinen fliegen kann. Ich habe das mit dem Tumor am Eierstock nicht extra gemacht.
Mein Vater ist sowohl auf meine Mutter und mich losgegangen wenn wir ihm das mit seiner Freundin kaputt machen. Er hat schob öfter gesagt das wenn ich seine Freundin nicht akzeptiere dann will er mit mir nichts mehr zutun haben.
Wenn sie krank ist macht mein Vater einen Aufstand. Ruft mich weinend auf Arbeit an. Wenn sie in Deutschland ist soll ich ihr Gesellschaft leisten und mir dafür gefälligst Urlaub nehmen. Mache ich nicht und bin dann die Böse. Seine Freundin kommt seit 2016 nach Deutschland. Sie kann immer noch kein Deutsch und ist nicht mal in der Lage alleine einzukaufen. Trotz allem versuche ich mit seiner Freundin auszukommen. Wenn ich mit ihr alleine bin redet sie kaum mit mir. Außer das sie mir Tipps gibt wie habe keine männlichen Freunde, geh nicht ohne ihn weg, habe keine Wiederworte. Ja ist ernst gemeint. Sie macht alles für meinen Vater und ist sehr demütig. Das findet mein Vater gut. Sie hat keinerlei Intressen oder Hobbys.

Ich denke das sobald meine Mutter tot ist mein Vater seine Freundin heiraten will. Sie bekommt das Haus und ich gehe leer aus.

Mein Vater hat mich schon mit meiner Mutter alleine gelassen. Ich durfte nichts. Nicht in den Kindergarten, keinen einzigen Geburtstag feiern, selten Freunde einladen, ein Musikinstrument lernen, in einen Verrein oder überhaupt selbstständig werden. Alles weil meine Mutter das nicht wollte. Das mein Vater mich erneut für eine Frau liegen lässt tut doppelt weh.

In meinem Elternhaus hängt vielleicht ein Bild von mir. Sonst hängt überall seine Freundin. Wirklich 5 Bilder nebeneinander.

Sollte ich meinem Vater diesesmal vertrauen? Ich bin so enttäuscht und es fällt mir schwer.

In diesem Haus bin aufgewachsen. Ich kann die Vorstellung nicht ertragen das ich es verliere.

Hm, da wäre es vielleicht ratsam, dass du dich
auch mal mit einem Anwalt, der sich im Erb-
recht auskennt, berätst. Da dein Vater noch
so jung ist, würde ich aber nicht zu viele Hoff-
nungen auf das Haus setzen. Er kann ja durch-
aus 100 werden.

Das wegen der Freundin deines Vaters und
seinem komischen Verhalten tut mir leid für
dich – Eltern haben einfach ihre Grenzen, da-
mit muss man als Kind irgendwie leben, scheint
mir. Und es bei den eigenen besser zu machen
versuchen.

Alles Gute!
Werner

Als erstes würde mich mal interessieren, wer "die" sind, die Euch das Haus "wegnehmen" wollen?
Das ist doch schwachsinnig formuliert.
Wenn die Mama stirbt, müssen ihre Gläubiger bedient werden von den Erben. Wenn die dafür das haus verkaufen müssen bedeutet das nicht, dass man es ihnen weg nimmt sondern, dass sie sonst kein anderes Geld haben.

Es geht darum das mein Vater befürchtet der Staat geht ans Haus wenn er Rentner ist und die Schulden dann nicht mehr bezahlen kann. Deshalb wollte er mir das Haus überschreiben. Davon ist nun keine Rede mehr.

Ich gehe mal davon aus, dass nicht der Staat, sondern eine Bank euch einen Kredit gewährt hat um das Haus zu finanzieren.
Sollte dein Vater die Schulden nicht mehr begleichen können, dann geht das dem Staat erstmal nichts an. Die Bank wird schauen müssen, wie sie an ihr Geld kommt und das kann bis zu einer Zwangsversteigerung führen.

Wenn dein Vater das Haus auf dich überschreibt, dann übernimmst du auch die Schulden, die auf dem Haus noch drauf sind

Das Haus gehört deinem Vater und er kann damit tun, was er will.
Er ist noch recht jung und lebt noch 30 Jahre.
Danach erbst du es vielleicht, wenn von seinem Erlös nicht die Seniorenresidenz bezahlt wurde.
Er wäre verrückt, würde er dir ein Haus überschreiben, was er bald abbezahlt hat und in dem er lebt.
Warum sollte er das tun?

Wenn Schulden im Raum stehen, ist es besser auf den Anteil am Haus zu verzichten, als dann mit Schulden dazustehen,
denn das Haus selber kostet auch noch Geld, und diese Kosten müßtest Du dann als Miteigentümer anteilig tragen, zusätzlich zu den Schulden.
Als junger Mensch ist es eher ungut, sich an eine Immobilie zu binden und dafür auch noch zu verschulden, denn was machst Du wenn Du beruflich mal umziehen willst, dann hast du auch keinen Nutzen davon, wenn sich Dein Teil nicht (unter-)vermieten läßt.
Das solltest Du mal gründlich durchrechnen, die vorhandenen Schulden Deiner Mutter, was Dein Vater davon aktuell abträgt und voraussichtlich noch abtragen wird in den nächsten Jahren, welcher Teil dieser Schulden bei Dir landen würde (Vorsicht, wenn Dein Vater plötzlich zahlungsunfähig würde, wärst Du als Erbe der Gesamtschuldner, an den der Kreditgeber sich wenden würde - und zwar mit der vollen noch offenen Summe!)
und welchen Gegenwert der Anteil des Hauses und alle sonstigen Erbschaften von der Mutter (Lebensversicherung, Geld, Familienschmuck?) ausmachen würde.
Laß Dir notfalls von einem Anwalt dabei helfen, mit einer Aufstellung aller Vermögenswerte und Schulden. Lieber mal einen Anwalt zahlen der sich auskennt, als irgendwann später als der Dumme dastehen, wenn Du dann doch plötzlich einen Schuldenberg an die Backe geschmiert bekommst.

Wegen der Freundin Deines Vaters mach Dir erst mal keinen Kopf. Denn selbst wenn er sie heiratet, bleibst Du doch das erbberechtigte Kind, und hast somit ein Recht auf mindestens die Hälfte des Erbes, das bei seinem Tod noch übrig ist. Was er bis dahin mit Haus und allem anderen macht, ist allein seine Sache, wenn Du das mütterliche Erbe wegen der Schulden ausschlägst. Der Pflichtteil, also die Hälfte des normalen Erbteils, ist Dir auf jeden Fall sicher, das kann Dir weder die Ehefrau noch eine Enterbung durch den Vater wegnehmen. Aber das mußt Du aussitzen bis es tatsächlich soweit ist, denn rein theoretisch kann Dein Vater auch 100 Jahre alt werden und in einem Pflegeheim noch sein ganzes Vermögen verbrauchen für die anfallenden Kosten. Also gilt auch hier, mach Dir vorläufig keinen Kopf darüber. Verdien Dein eigenes Geld, dann bist Du auf Erbschaften nicht angewiesen.

P.S. wenn die Schulden als Hypothek aufs Haus eingetragen wurden und ein größerer Betrag, sagen wir die Hälfte, zwischenzeitlich getilgt wurde, ist es ratsam diese Tilgung im Grundbuch festschreiben zu lassen, auch wenn das Gebühr kostet. Das schützt davor, daß der Kreditgeber - Bank? - auf die fiese Idee kommt, wenn sie selber mal dringend Geld braucht, den vollen Schuldbetrag an eine Inkassofirma zwecks Beitreibung zu verticken, sowas ist schon passiert. Wenn man die Tilgung eintragen läßt, kann die Bank nur noch maximal den Restbetrag als offene Schuld weiterverklopfen, so ist man sicherer vor bösen Überraschungen von dieser Seite. Trau schau wem!