Hallo,
mein Freund und ich sind seit knapp 2 Jahren zusammen und leben nun seit etwa 4 Monaten auch offiziell zusammen.
Mein Problem ist, dass ich irgendwann anfing das Gefühl zu haben, dass die Beziehung nicht ganz im Gleichgewicht ist und auch das Bild, was ich ganz zu Anfang von ihm hatte, sich sehr drastisch gewendet hat.
Als wir uns kennengelernt haben, bin ich kurze Zeit später für längere Zeit ins Ausland gegangen und habe ihn sehr unsensibel abgesägt. Wieder zurück in Deutschland, habe ich mich irgendwann wieder bei ihm gemeldet. Nachdem ich jeden Kontaktversuch seinerseits vorher immer direkt abgebunden habe. Ich fand es irgendwie erfrischend, dass sich jemand, der mich vor allem nicht besonders lang gekannt hat, so viel Hartnäckigkeit gezeigt hat und immer wieder betont hat, dass ich für ihn ganz besonders gewesen bin.
Irgendwann konnte ich die Gefühle auch zulassen und es war wirklich wie eine Wucht diese Liebe. Bis zu dem Zeitpunkt eigentlich, als ich auf seinem Computer Emails gesehen habe von irgendeiner dubiosen "Flirtseite" bei der er angemeldet war und zu horrenden Preisen mit "echten" Frauen schrieb. Das war natürlich ein dicker, fetter Schlag in mein Gesicht. Hätte ich ihn so kennengelernt, hätte ich mich niemals auf ihn eingelassen, aber er schien so treu, wirklich interessiert an mir und er hat über Monate versucht, mich für sich zu gewinnen und hat sich dabei so einiges von mir gefallen lassen. Wobei ich ihm immer gesagt habe, dass ich keine Beziehung möchte.
Als das dann irgendwann halbwegs verdaut war, folgten eigentlich nur noch solche Katastrophen. Am Anfang als er mich endlich hatte, dachte ich, dass er eigentlich über allen Wolken schweben würde, aber wenn man es noch nötig hat, auf solchen Seiten angemeldet zu sein, kann das Glück ja nicht so groß gewesen sein.
Es folgten noch 2 Unterhaltungen auf Facebook. Unterhaltung Nr.1: irgendeine Person hatte ihm dort geschrieben und versuchte sehr aufdringlich, dass er sich mit ihr treffen möge. Die beiden schrieben bis tief in die Nacht, er erwähnte zwar mehrmals, dass er glücklich vergeben sei, das Gespräch selber lief aber einige Stunden. Sogar Nacktbilder hatte sie ihm (unaufgefordert) geschickt. Selbst an dem Punkt hatte er das Gespräch nicht beendet.
Angesprochen darauf wurde alles heruntergespielt, er hat sich zwar entschuldigt, aber wirklich leid scheint es ihm nicht getan zu haben. Auch nicht wie verletzt ich davon war. Denn kurze Zeit später gab es ein ähnliches Gespräch mit einer Unbekannten aus der Uni, die sich mit ihm treffen wollte. Er wollte damals an dem Wochenende zu mir in meine alte Studienstadt kommen, um mich zu besuchen. Vor der Dame hieß es aber er würde am Wochenende Freunde in dieser Stadt besuchen. Einen Augenblick später hat er sich dann aber doch besonnen und ihr gesagt, dass er eine Freundin hat und das wohl doch keine gute Idee ist.
Letztendlich ist er mir zwar nie fremdgegangen, aber ich konnte ihm diese Dinge bis heute nicht verzeihen und weiß nicht, ob ich das jemals werde. Hinzu kommt, dass er mich in der Beziehung oft angelogen hat und mir Dinge versprochen hat, die er nie eingehalten hat. Bis vor einiger Zeit hat er noch in einer WG in einer anderen Stadt gewohnt und sich dort sein Geld auf nicht legale Weise dazu verdient. Eigentlich war meine Bedingung damals an ihn, dass er aufhört Gras zu verkaufen. Es sprachen damals einige Sachen für mich dagegen, mit ihm zusammen zu kommen, aber ich habe versucht diese Dinge nicht auf seine Persönlichkeit zu übertragen. Und ich finde, dass man das eigentlich auch nicht kann. Dinge wie lügen und seinen Partner zu verleugnen sind ein anderes Paar Schuhe.
Jedenfalls hat er damit natürlich nie aufgehört, solange wir nicht zusammen gewohnt haben. Kurzzeitig hatte er behauptet, er würde es nicht mehr tun, nur um es dann hinter meinem Rücken zu tun und mich mehrmals anzulügen.
Wenn ich das bis hierhin lesen würde, würde ich als Aussenstehender denken "hört sich verzweifelt an die Gute, dass sie nach alldem immer noch bei dem Typen bleibt". Aber ich habe mich eben sehr verliebt und eigentlich haben wir ansonsten immer super zusammengepasst. Von der Wellenlänge und so.
Nur habe ich mittlerweile das Gefühl, dass alles aus dem Gleichgewicht geraten ist, bzw frage ich mich gerade, ob es überhaupt mal ein Gleichgewicht gab oder ich mich nur an der Idee von ihm festhalte, die ich mal hatte.
Ich mache den gesamten Haushalt. Er hat noch kein einziges Mal die Wohnung geputzt seit wir hier wohnen. Er schafft es nicht mal eine neue Klopapierrolle auf die Halterung zu hängen, obwohl ich es ihm jedes Mal sage. Wenn er im Haushalt was macht, dann weil ich es ihm sage. Ansonsten steht das dreckige Geschirr eben so lange rum, bis keine sauberen Töpfe mehr da sind.
Kochen tue auch ich, es sei denn ich bitte ihn darum zu kochen. Er dreht sich ständig Zigaretten in der Wohnung und lässt dabei den Tabak überall rumfliegen und schert sich nicht darum, den Tabak vom Boden oder Tisch zu entfernen. Ich habe ihn wirklich schon unzählige Male darauf angesprochen, aber geändert hat sich bis heute nichts. Er versteht nicht, dass ich mich in unserer Wohnung wohlfühlen möchte und dass das hier nicht mehr seine 5 Mann WG ist (aus der übrigens unzählige Männer sowie Frauen ausgezogen sind, weil es dort so dreckig war).
Ein weiterer Punkt, der mich mittlerweile ungemein nervt ist sein Graskonsum. Alles daran eigentlich. Er kifft seit er 17 ist täglich mehrmals über den Tag verteilt. Es nervt mich so sehr, aber es ist kein Herankommen an ihn möglich, vor allem wenn es um das Thema Kiffen geht. Statt sich um seine Freundin zu kümmern, kümmert er sich lieber mit größter Kraft darum, dass er die Woche über was zu kiffen hat. Oder sich alle 2 Std. das Zeug in den Kopf zu knallen.
Heute hat es mir dann echt gereicht und ich bin gerade echt ausgerastet. Er kam zu mir ins Schlafzimmer, während ich lernte und fragte, ob wir nicht was zu essen machen wollen (mit wir meinte er mich). Bin dann in die Küche und hab angefangen zu kochen, habe ihn aber gebeten mir zu helfen. Hat er aber nicht. War dann leicht überfordert, weil mir das Wasser überkochte, während ich versuchte schnell was aus dem Schrank zu holen. Hab dann angefangen, ihm Vorwürfe zu machen, dass er mir nicht hilft und dass es ein Unding ist, dass ich mich hier um alles kümmere und er den ganzen Tag nur breit auf dem Sofa rumliegt und denkt, dass er mich behandeln kann, wie er will.
Habe ihm vor einigen Tagen, vielleicht war es auch erste gestern, gesagt, dass ich es nett finden würde, wenn ich ab und zu mal eine Danke von ihm hören würde oder ein liebes Wort, ein Kompliment. Traurig genug eigentlich, dass man sowas nach 2 Jahren(eigentlich überhaupt)zum Thema machen muss.
Das Problem ist allerdings, dass er sich die Sachen, die ich ihm sage, nie zu Herzen nimmt. Er sieht auch prinzipiell alles anders als ich. Z.B. meint er ich würde hier ja auch nichts machen und solle mich nicht aufspielen, weil ich vielleicht 2 Mal sauber gemacht hätte. Ich räume die Wohnung jeden Tag auf, sauge fast täglich, wische mehrmals die Woche staub, kümmer mich allein um die Wäsche und das Geschirr mache ebenfalls ich.
Könnt ihr euch vorstellen, wie sich das alles anfühlt? Vor kurzem hatte ich Geburtstag und nachdem der letzte Geburtstag eine wahre Katastrophe war (er hatte mir einen unverpackten Fön in einer Karstadttüte überreicht), dachte ich, dass er sich diesmal zu Herzen genommen hätte, dass mir mein Geburtstag sehr wichtig ist. Habe ihm sogar gesagt, dass ich mich über Ballons freuen würde oder ein Krönchen. Mehrmals. Aber nada. Selbst das Geschenk war wieder unverpackt diesmal.
Mittlerweile habe ich das Gefühl nur noch nicht enttäuscht zu werden, wenn ich einfach gar keine Ansprüche mehr habe.
Ich mache wirklich viel für ihn, denke dauernd an ihn und zeige ihm das mit kleinen Aufmerksamkeiten, indem ich für ihn koche, ihm an seinem Geburtstag jeden Wunsch erfülle, einen Kuchen backe, ihm eine Karte schreibe. Sowas bekomme ich leider nie zurück. Obwohl ich ihm schon mal gesagt hatte, dass ich es schön finde, wenn man mit kleinen Aufmerksamkeiten, dem anderen das Gefühl gibt, dass er etwas besonderes ist. Ich meine, wenn nicht der Partner, wer dann?
Er wollte im März unbedingt auf ein Konzert mit seinen Freunden, das leider ausverkauft war. Ich habe wirklich alles Mögliche probiert, um eine Karte für ihn aufzutreiben, weil ich gesehen habe, wie sehr er sich das gewünscht hat. Hat sogar geklappt. Hab ich dafür mal ein Danke gehört, dass ich mich so für ihn bemüht habe? Natürlich nicht..
Saß vorhin nur noch weinen in der Küche, weil er absolut nicht versucht mich zu verstehen, mir zuzuhören oder mal darüber nachdenkt, wie er sich mir gegenüber verhält. Er streitet wirklich immer alles ab, was ich ihm vorwerfe oder auch beliebt: er wirft mir einfach dieselben Dinge vor, die ich ihm vorwerfe. Am Anfang habe ich mir das noch sehr zu Herzen genommen, aber mittlerweile weiß ich, dass er sich anscheinend nur nicht anders zu helfen weiß.
Jeder sagt, er sei ein toller Freund und wir passen so gut zusammen, und wir haben ja auch unsere guten Momente, aber wenn ich die Beziehung reflektiere und darüber nachdenke, wie hier alles läuft, denke ich nicht, dass das die optimale Beziehung ist. Gibt es die überhaupt? Was ist, wenn meiner nächster Freund kein Kiffer ist, aber dafür eine andere Macke hat? Und woher soll ich wissen, dass der nächste nicht auf jede Frau anspringt, die ihm Avancen macht? Zudem haben wir gerade unsere Wohnung fertig und studieren beide hier.
Ich würde einfach gerne mal hören, wie andere das bewerten? Ich weiß, das ist schwer, weil ich natürlich hier nur einige und dazu auch noch besonders schlechte Momente unserer Beziehung präsentiere. Aber ich weiß einfach nicht, ob das noch länger das Richtige für mich ist, denn ab dem Zeitpunkt, an dem man nicht mal über Dinge reden kann, die stören, ist doch eigentlich nichts mehr zu retten.
Manchmal fühle ich mich wie die Mutter eines schwierigen pubertierenden Teenagers. Nebenbei fühle ich mich auch nicht, als würde diese Beziehung das Beste in mir hervorbringen oder mich in irgendeiner Weise fordern oder weiterbringen. Er ist halt ein Kiffer seit er 17 ist und sein Alltag ist seitdem auch ungefähr der gleiche.
mein Freund und ich sind seit knapp 2 Jahren zusammen und leben nun seit etwa 4 Monaten auch offiziell zusammen.
Mein Problem ist, dass ich irgendwann anfing das Gefühl zu haben, dass die Beziehung nicht ganz im Gleichgewicht ist und auch das Bild, was ich ganz zu Anfang von ihm hatte, sich sehr drastisch gewendet hat.
Als wir uns kennengelernt haben, bin ich kurze Zeit später für längere Zeit ins Ausland gegangen und habe ihn sehr unsensibel abgesägt. Wieder zurück in Deutschland, habe ich mich irgendwann wieder bei ihm gemeldet. Nachdem ich jeden Kontaktversuch seinerseits vorher immer direkt abgebunden habe. Ich fand es irgendwie erfrischend, dass sich jemand, der mich vor allem nicht besonders lang gekannt hat, so viel Hartnäckigkeit gezeigt hat und immer wieder betont hat, dass ich für ihn ganz besonders gewesen bin.
Irgendwann konnte ich die Gefühle auch zulassen und es war wirklich wie eine Wucht diese Liebe. Bis zu dem Zeitpunkt eigentlich, als ich auf seinem Computer Emails gesehen habe von irgendeiner dubiosen "Flirtseite" bei der er angemeldet war und zu horrenden Preisen mit "echten" Frauen schrieb. Das war natürlich ein dicker, fetter Schlag in mein Gesicht. Hätte ich ihn so kennengelernt, hätte ich mich niemals auf ihn eingelassen, aber er schien so treu, wirklich interessiert an mir und er hat über Monate versucht, mich für sich zu gewinnen und hat sich dabei so einiges von mir gefallen lassen. Wobei ich ihm immer gesagt habe, dass ich keine Beziehung möchte.
Als das dann irgendwann halbwegs verdaut war, folgten eigentlich nur noch solche Katastrophen. Am Anfang als er mich endlich hatte, dachte ich, dass er eigentlich über allen Wolken schweben würde, aber wenn man es noch nötig hat, auf solchen Seiten angemeldet zu sein, kann das Glück ja nicht so groß gewesen sein.
Es folgten noch 2 Unterhaltungen auf Facebook. Unterhaltung Nr.1: irgendeine Person hatte ihm dort geschrieben und versuchte sehr aufdringlich, dass er sich mit ihr treffen möge. Die beiden schrieben bis tief in die Nacht, er erwähnte zwar mehrmals, dass er glücklich vergeben sei, das Gespräch selber lief aber einige Stunden. Sogar Nacktbilder hatte sie ihm (unaufgefordert) geschickt. Selbst an dem Punkt hatte er das Gespräch nicht beendet.
Angesprochen darauf wurde alles heruntergespielt, er hat sich zwar entschuldigt, aber wirklich leid scheint es ihm nicht getan zu haben. Auch nicht wie verletzt ich davon war. Denn kurze Zeit später gab es ein ähnliches Gespräch mit einer Unbekannten aus der Uni, die sich mit ihm treffen wollte. Er wollte damals an dem Wochenende zu mir in meine alte Studienstadt kommen, um mich zu besuchen. Vor der Dame hieß es aber er würde am Wochenende Freunde in dieser Stadt besuchen. Einen Augenblick später hat er sich dann aber doch besonnen und ihr gesagt, dass er eine Freundin hat und das wohl doch keine gute Idee ist.
Letztendlich ist er mir zwar nie fremdgegangen, aber ich konnte ihm diese Dinge bis heute nicht verzeihen und weiß nicht, ob ich das jemals werde. Hinzu kommt, dass er mich in der Beziehung oft angelogen hat und mir Dinge versprochen hat, die er nie eingehalten hat. Bis vor einiger Zeit hat er noch in einer WG in einer anderen Stadt gewohnt und sich dort sein Geld auf nicht legale Weise dazu verdient. Eigentlich war meine Bedingung damals an ihn, dass er aufhört Gras zu verkaufen. Es sprachen damals einige Sachen für mich dagegen, mit ihm zusammen zu kommen, aber ich habe versucht diese Dinge nicht auf seine Persönlichkeit zu übertragen. Und ich finde, dass man das eigentlich auch nicht kann. Dinge wie lügen und seinen Partner zu verleugnen sind ein anderes Paar Schuhe.
Jedenfalls hat er damit natürlich nie aufgehört, solange wir nicht zusammen gewohnt haben. Kurzzeitig hatte er behauptet, er würde es nicht mehr tun, nur um es dann hinter meinem Rücken zu tun und mich mehrmals anzulügen.
Wenn ich das bis hierhin lesen würde, würde ich als Aussenstehender denken "hört sich verzweifelt an die Gute, dass sie nach alldem immer noch bei dem Typen bleibt". Aber ich habe mich eben sehr verliebt und eigentlich haben wir ansonsten immer super zusammengepasst. Von der Wellenlänge und so.
Nur habe ich mittlerweile das Gefühl, dass alles aus dem Gleichgewicht geraten ist, bzw frage ich mich gerade, ob es überhaupt mal ein Gleichgewicht gab oder ich mich nur an der Idee von ihm festhalte, die ich mal hatte.
Ich mache den gesamten Haushalt. Er hat noch kein einziges Mal die Wohnung geputzt seit wir hier wohnen. Er schafft es nicht mal eine neue Klopapierrolle auf die Halterung zu hängen, obwohl ich es ihm jedes Mal sage. Wenn er im Haushalt was macht, dann weil ich es ihm sage. Ansonsten steht das dreckige Geschirr eben so lange rum, bis keine sauberen Töpfe mehr da sind.
Kochen tue auch ich, es sei denn ich bitte ihn darum zu kochen. Er dreht sich ständig Zigaretten in der Wohnung und lässt dabei den Tabak überall rumfliegen und schert sich nicht darum, den Tabak vom Boden oder Tisch zu entfernen. Ich habe ihn wirklich schon unzählige Male darauf angesprochen, aber geändert hat sich bis heute nichts. Er versteht nicht, dass ich mich in unserer Wohnung wohlfühlen möchte und dass das hier nicht mehr seine 5 Mann WG ist (aus der übrigens unzählige Männer sowie Frauen ausgezogen sind, weil es dort so dreckig war).
Ein weiterer Punkt, der mich mittlerweile ungemein nervt ist sein Graskonsum. Alles daran eigentlich. Er kifft seit er 17 ist täglich mehrmals über den Tag verteilt. Es nervt mich so sehr, aber es ist kein Herankommen an ihn möglich, vor allem wenn es um das Thema Kiffen geht. Statt sich um seine Freundin zu kümmern, kümmert er sich lieber mit größter Kraft darum, dass er die Woche über was zu kiffen hat. Oder sich alle 2 Std. das Zeug in den Kopf zu knallen.
Heute hat es mir dann echt gereicht und ich bin gerade echt ausgerastet. Er kam zu mir ins Schlafzimmer, während ich lernte und fragte, ob wir nicht was zu essen machen wollen (mit wir meinte er mich). Bin dann in die Küche und hab angefangen zu kochen, habe ihn aber gebeten mir zu helfen. Hat er aber nicht. War dann leicht überfordert, weil mir das Wasser überkochte, während ich versuchte schnell was aus dem Schrank zu holen. Hab dann angefangen, ihm Vorwürfe zu machen, dass er mir nicht hilft und dass es ein Unding ist, dass ich mich hier um alles kümmere und er den ganzen Tag nur breit auf dem Sofa rumliegt und denkt, dass er mich behandeln kann, wie er will.
Habe ihm vor einigen Tagen, vielleicht war es auch erste gestern, gesagt, dass ich es nett finden würde, wenn ich ab und zu mal eine Danke von ihm hören würde oder ein liebes Wort, ein Kompliment. Traurig genug eigentlich, dass man sowas nach 2 Jahren(eigentlich überhaupt)zum Thema machen muss.
Das Problem ist allerdings, dass er sich die Sachen, die ich ihm sage, nie zu Herzen nimmt. Er sieht auch prinzipiell alles anders als ich. Z.B. meint er ich würde hier ja auch nichts machen und solle mich nicht aufspielen, weil ich vielleicht 2 Mal sauber gemacht hätte. Ich räume die Wohnung jeden Tag auf, sauge fast täglich, wische mehrmals die Woche staub, kümmer mich allein um die Wäsche und das Geschirr mache ebenfalls ich.
Könnt ihr euch vorstellen, wie sich das alles anfühlt? Vor kurzem hatte ich Geburtstag und nachdem der letzte Geburtstag eine wahre Katastrophe war (er hatte mir einen unverpackten Fön in einer Karstadttüte überreicht), dachte ich, dass er sich diesmal zu Herzen genommen hätte, dass mir mein Geburtstag sehr wichtig ist. Habe ihm sogar gesagt, dass ich mich über Ballons freuen würde oder ein Krönchen. Mehrmals. Aber nada. Selbst das Geschenk war wieder unverpackt diesmal.
Mittlerweile habe ich das Gefühl nur noch nicht enttäuscht zu werden, wenn ich einfach gar keine Ansprüche mehr habe.
Ich mache wirklich viel für ihn, denke dauernd an ihn und zeige ihm das mit kleinen Aufmerksamkeiten, indem ich für ihn koche, ihm an seinem Geburtstag jeden Wunsch erfülle, einen Kuchen backe, ihm eine Karte schreibe. Sowas bekomme ich leider nie zurück. Obwohl ich ihm schon mal gesagt hatte, dass ich es schön finde, wenn man mit kleinen Aufmerksamkeiten, dem anderen das Gefühl gibt, dass er etwas besonderes ist. Ich meine, wenn nicht der Partner, wer dann?
Er wollte im März unbedingt auf ein Konzert mit seinen Freunden, das leider ausverkauft war. Ich habe wirklich alles Mögliche probiert, um eine Karte für ihn aufzutreiben, weil ich gesehen habe, wie sehr er sich das gewünscht hat. Hat sogar geklappt. Hab ich dafür mal ein Danke gehört, dass ich mich so für ihn bemüht habe? Natürlich nicht..
Saß vorhin nur noch weinen in der Küche, weil er absolut nicht versucht mich zu verstehen, mir zuzuhören oder mal darüber nachdenkt, wie er sich mir gegenüber verhält. Er streitet wirklich immer alles ab, was ich ihm vorwerfe oder auch beliebt: er wirft mir einfach dieselben Dinge vor, die ich ihm vorwerfe. Am Anfang habe ich mir das noch sehr zu Herzen genommen, aber mittlerweile weiß ich, dass er sich anscheinend nur nicht anders zu helfen weiß.
Jeder sagt, er sei ein toller Freund und wir passen so gut zusammen, und wir haben ja auch unsere guten Momente, aber wenn ich die Beziehung reflektiere und darüber nachdenke, wie hier alles läuft, denke ich nicht, dass das die optimale Beziehung ist. Gibt es die überhaupt? Was ist, wenn meiner nächster Freund kein Kiffer ist, aber dafür eine andere Macke hat? Und woher soll ich wissen, dass der nächste nicht auf jede Frau anspringt, die ihm Avancen macht? Zudem haben wir gerade unsere Wohnung fertig und studieren beide hier.
Ich würde einfach gerne mal hören, wie andere das bewerten? Ich weiß, das ist schwer, weil ich natürlich hier nur einige und dazu auch noch besonders schlechte Momente unserer Beziehung präsentiere. Aber ich weiß einfach nicht, ob das noch länger das Richtige für mich ist, denn ab dem Zeitpunkt, an dem man nicht mal über Dinge reden kann, die stören, ist doch eigentlich nichts mehr zu retten.
Manchmal fühle ich mich wie die Mutter eines schwierigen pubertierenden Teenagers. Nebenbei fühle ich mich auch nicht, als würde diese Beziehung das Beste in mir hervorbringen oder mich in irgendeiner Weise fordern oder weiterbringen. Er ist halt ein Kiffer seit er 17 ist und sein Alltag ist seitdem auch ungefähr der gleiche.