Hassgefühl in der Schule

Hallo zusammen. Ich habe ein kleines Problem und hoffe auf Hilfe. Und zwar habe ich seit den Sommerferien ein Hassgefühl, wenn ich in der Schule sitze. Ich bin jetzt in der 13. Klasse und hatte sowas bisher noch nie. Nach den Sommerferien war es besonders schlimm, dann wurde es besser und jetzt fängt es wieder an. Ich bin nur noch genervt, habe keine Lust mehr und würde am liebsten aus dem Gebäude laufen. Versteht vielleicht jemand was mit mir los ist?

Hi Annibunny,

ja und nein. Du gehst in die Schule, da gibt es viele Gründe so zu empfinden wie du. "Hass" ist ein sehr starkes Wort mit vielen Schichten und ohne nähere Infos ist es schwer, den Ursprung des Gefühls zu ermitteln.
Wem oder was gegenüber empfindest du diesen Hass?
In welchen Situationen besonders?
Tritt es vor allem im Unterricht, in sozialen Situationen mit anderen Schüler*innen oder alleine auf?

Hier ein paar grundsätzliche Gedanken:
Wut empfinden wir meistens dann, wenn wir frustriert sind. Als Schüler*in frustriert zu sein, ist ziemlich nachvollziehbar, weil ihr eigentlich nur für den Abschluss hingeht.
Das Gegenteil von Wut ist nicht etwa Liebe, sondern Dankbarkeit.
Dankbar/glücklich/zufrieden werden wir nachweislich vor allem durch das verfolgen eines von uns gewählten Ziels. Etwas, das für uns Bedeutung hat.
Ich vermute, dass dir das aktuell fehlt. Dass du also alles in der Schule sinnvoll findest.

Mein Tipp (ohne weiteres zu wissen): Nimm dir mal 1-2 Stunden Zeit, um ganz alleine und ohne Ablenkung (Handy aus, Musik aus, Zimmer abschließen...) aufzuschreiben, wie der für dich perfekte Alltag aussieht. Also wie du ganz alltäglich leben willst.
Dann schreibst du auf, wer du in 5 Jahren sein willst. Und vor allem: warum!
Dann schreibst du auf, wo du in 6 Monaten sein willst und warum.
Und dann, was du jetzt jeden Tag tun kannst, um dorthin zu kommen.

Nimm dir, wenn nötig, ein paar Tage frei. Sprich mit deinen Eltern wenn du kannst, ansonsten mach krank.
Wenn es richtig schlimm wird und du das Gefühl bekommst, die Wut/den Hass nicht mehr kontrollieren zu können, sprich definitiv mit einem Lehrer, Vertrauensschüler o.ä.

Ich hoffe, das hilft dir ein kleines bisschen weiter. Bleib stark.

Hass , gegen wen oder was?
Was unterdrückst du an Gefühlen, kompensierst es mit Hass?
Bist du ehrlich zu dir selbst, magst du dich selber, bist du authentisch.

Ich glaube das geht und ging jedem Schüler so.

Kannst du deinen Hass genauer eingrenzen?
Bei mir war es die fehlende Motivation im Unterricht und das Gefühl dort meine Zeit zu verschwenden, genervt sein von anderen Schülern mit denen ich mich nicht so verstand und Ärger über die unfaire Bewertung von Lehrern.

Mir hat es geholfen, mich auf etwas anderes wie ein Hobby zu konzentrieren. Also im Unterricht war ich noch voll dabei, habe auch Hausaufgaben gemacht und gelernt, aber hatte immer im Hinterkopf dass ich bald zuhause bin und mich mit was anderem beschäftigen kann. Schule kommt einem wie das ganze Leben vor, aber es ist nur ein kleiner Teil.

Man glaubt es, wenn man dort ist kaum, aber deine Schulzeit wird schon bald vollkommen irrelevant sein. Wenn das noch geht, würde ich möglichst viele Fächer abwählen. Im letzten Halbjahr hat man glücklicherweise auch weniger Unterricht. Ich fand die Abizeit am besten, man war höchstens bis 13 Uhr in der Schule und ab Mai hatte man schon gar keinen Unterricht mehr (könnte aber auch länderabhängig sein).

annibunny meinte:

Hallo zusammen. Ich habe ein kleines Problem und hoffe auf Hilfe. Und zwar habe ich seit den Sommerferien ein Hassgefühl, wenn ich in der Schule sitze. Ich bin jetzt in der 13. Klasse und hatte sowas bisher noch nie. Nach den Sommerferien war es besonders schlimm, dann wurde es besser und jetzt fängt es wieder an. Ich bin nur noch genervt, habe keine Lust mehr und würde am liebsten aus dem Gebäude laufen. Versteht vielleicht jemand was mit mir los ist?

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Pubertät, Hormonschwankungen? Unbegründeter diffuser Hass auf niemand besonderen ist einfach nur ein Frustgefühl. Bist Du in der Schule unterfordert, oder eher überfordert?

Das ging mir gegen Ende der Oberstufe genauso. Zieh durch, ist ja nun wirklich nicht mehr lange.
Ohne zu wissen was dich nun genau stört: es wird ab jetzt nur noch besser. Egal ob Ausbildung oder Studium folgt. in der Ausbildung sind die Berufsschulphasen oft entspannend (zumindest für jmd mit Abi) und als Studi bist du frei in allem was du tust.

Mir ging gegen Ende der Schulzeit diese ständige Bevormundung nur noch auf den Zeiger. Bewertet werden jede Sekunde des Schultages und diese furchtbare Zwangsgemeinschaft. In der retrospektive vermisse ich an der Schulzeit eigentlich nur das tägliche Zusammentreffen mit meinen Freunden, danach geht es in alle Himmelsrichtungen davon und man muss schon fast Disponent sein um gemeinsame Termine mit mehr als 3 Leuten zu finden.

Wenn dir danach ist, tu es ! Ich hab es nicht gemacht und dafür bin ich einer Depression verfallen. Ich wurde gemobbt. Aber auch Schulnoten können immensen psychischen Stress verursachen! Ansonsten, wenn du doch noch sehr mit den Gedanken am spielen bist, rede bitte einfach mit deinem Vertrauenslehrer. Die können dich da sicher gut beraten.