Sehr interessant. Ich empfand meine Depris immer als genau das - Lethargie. Je lethargischer, desto depressiver. Keine Energie mehr, auf nix Lust, nur abgammeln, es kommt nix Positives mehr an einen ran, weil man ja nie was schafft, und die Laune sinkt in den Keller.
Interessant, dass es dir anders geht und die Lethargie dich im Gegensatz entlastet und aufheitert. Dass es dir Druck nimmt, kann ich nachvollziehen, aber wie man damit glücklich sein kann, kraftlos abzugammeln, nicht. Klar, anstatt einer auszehrenden, anstrengenden Arbeit nachzugehen, die man eigentlich nicht tun will, verstehe ich das. Aber man schafft ja auch eigene Dinge nicht mehr, an denen man persönliches Interesse hat.
Was du auch bedenken solltest, ist, dass du deinen Körper eventuell runterwirtschaftest. Eventuell gerätst du an einen Punkt, an dem du es behandeln MUSST, und dann ist deine Schilddrüse oder sonstwas so im Eimer, dass du da nicht mehr so schnell von wegkommst. Das würde ich mir daher gut überlegen. Ich habe kein Hashimoto, nur eine latente Unterfunktion, nur mein TSH war chronisch erhöht (so kurz vor 8, um genau zu sein). Da meine anderen Werte im Rahmen waren, habe ich mich zunächst gegen Hormoneinnahme gesträubt, weil ich keinen Bock hatte, mein Leben lang an den Dingern zu hängen und davon abhängig zu werden. Aber da ich ja unglücklich mit den Symptomen war, habe ich mich letztendlich doch dafür entschieden, nachdem ich jahrelang in der latenten UF rumgedümpelt war. Mit Zunahme, Energielosigkeit, dauernd kalt, auch im Hochsommer eiskalte Hände usw., und der Arzt mir sagte und ich auch nach Jahren merkte, dass sich da von selber gar nichts bessert, sondern stattdessen der Körper die Schilddrüse nur abstresst mit dem erhöhten TSH.
Ich würd meinen Körper da nicht an die Wand fahren lassen. Du magst es jetzt noch als sanft und angenehm erleben, aber das kann sich auch ganz schnell ändern. Der Hormonhaushalt ist kein Witz. Und gegen deine Depris kannst du vielleicht auch was anderes tun, als dich lediglich deiner UF hinzugeben?