Hallo

hallo,
habe mich gerade angemeldet, da ich langsam aber sicher den Lebensmut verliere.
Kurz zu meiner Person:
Bin männlich. 50 Jahre alt.
Hatte 2008 einen leichten Schlaganfall mit anschließender schwerer Depression mit Suizidversuch, 2010 Krebsdiagnose und nun wahrscheinliche Diagnose primär chronisch progrediente MS.
Meine maximale Gehstrecke beträgt 225 mtr bis zur Erschöpfung.
Wenn meine Familie (vh, 2 Kinder) nicht wäre, hätte ich wahrscheinlich schon einen Schlussstrich gezogen.
Das Leben macht einfach keinen Spaß mehr, kann nichts mehr unternehmen, bin den ganzen Tag zu Hause und komme immer öfter auf dumme Gedanken.

Hallo!

Willkommen hier im Forum!

Oh jeh, ich merke gerade, ich habe ein Problemchen damit, Dich mit Lahme Ente an zu schreiben.
Dass Du krank bist, das macht sicher nur einen Teil von Dir aus
und "lahme Ente" ist ja nun ehr eine Beschimpfung. *denk*
Was mache ich denn jetzt?


Schöne Grüsse
schickt Dir

Landkaffee


Schaue Dich hier um und fühle Dich wohl!

Hallo LE,

mir geht es genauso wie Landkaffee mit der "lahmen Ente".
Sag mal, wo Du von Deiner Wegstrecke schreibst, hast Du denn schon ein Merkzeichen für den Schwerbehindertenausweis bzw. überhaupt einen SB-Ausweis beantragt? Damit könnt ihr unendlich viel Geld sparen, aber das nur nebenbei. LINK mit Graden der Behinderung: http://www.gesetze-im-internet.de/versmedv/BJNR241200008.html

Deine Sorgen und Bedenken kenne ich sehr gut. Ich bin selber durch eine schwere Erkrankung zum Frührentner geworden. Auch habe ich zwei liebe Freunde, die MS haben. Wir stützen uns gegenseitig und gehen häufig zusammen spazieren (drei Kranke auf Wanderschaft ).
Wir haben uns damals in einer Therapie kennengelernt, die wir auf Grund unserer Erkrankung gemacht haben. Was ich Dir sagen möchte ist, dass es wirklich eine unendliche Stütze wäre, wenn Du aus dem Fokus der Traurigkeit kommst und Dir vielleicht Bekannte suchst (MS Gruppe, Schlaganfallgemeinschaft), die Ähnliches erlebt haben. Zugleich solltest DU natürlich schauen, dass Du Dir Hilfe gegen Deine Depressionen holst (notfalls medikamentös), um wenigstens etwas Frohsinn zu bekommen.
Die Diagnose progrediente MS ist hart. Wer kann Dir helfen, außer Betroffenen?
Diese Tipps werden Dir jetzt vielleicht profan vorkommen, aber es ist wichtig, dass Du Dir Ablenkungen suchst und aus Deiner Depression herauskommst, denn einen anderen Weg wirst Du ja nicht finden.
Du hast Familie; das ist etwas unendlich Wertvolles. Schaue, dass Du dankbar sein kannst, für das was Du hast - und das ist nicht wenig.
Bekommst Du Unterstützung für zu Hause? Machst Du noch Physiotherapie, Ergotherapie oder Logopädie? Das wäre auch eine Möglichkeit, Dich mal abzulenken und Deine Fähigkeiten wieder zu festigen. Tausch Dich hier mit Schlaganfallpatienten oder MS-Patienten aus. Die können Dir sicherlich gute Ratschläge geben oder Dir ein wenig Hoffnung machen. Es ist so schwer, was Du durchmachst, aber es ist besser, Dir Linderung, Verständnis und Hilfe zu suchen, als gänzlich aufzugeben. Ich weiß, dass Dich das jetzt nicht so tröstet, wie ich es mir erhoffe.
Ich wünsch DIr alles Liebe!

Lieber LE,


magst Du etwas über Deine Interessen schreiben?
Was hat Dir früher Freude gemacht, was macht Dir jetzt Freude?

225mtr. . Bin derzeit bei 0 mtr. auf eigenen Beinen UND weiss noch nicht genau weshalb.
Leben geht weiter. An meiner Freizeitgestaltung musste und muss ich allerdings auch noch arbeiten.
Alles, nur nicht aufgeben!

LG
Landkaffee