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Hängt Gottes Liebe von der Sexualität ab?

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Löwentochter

Aktives Mitglied
Hallo liebe hilferuf'ler,

Vielleicht hätte das hier besser in das Forum Liebe/Sexualität oder zu Sonstiges gepasst, aber ich fand, die Rubrik "Leben" passt auch... Was soll's.

Vorab einige Informationen: Ich bin Schülerin, bi- bzw. homosexuell (so genau kann ich das nicht sagen ;)) und bin seit ungefähr einem Jahr konfirmiert. Auch wenn ich in anderen Beiträgen nicht immer den Anschein erwecke, aber ich denke viel über mein Leben - und auch Gott - nach. Und in letzter Zeit habe ich irgendwie so meine Zweifel an ihm.

Ich weiß, hier im Forum ist wie auch im normalen Leben von eingefleischten Gläubigen bis zu Aus-Langeweile-Sonntags-Kirchengängern so ziemlich alles vertreten. Und deswegen stelle ich diese Frage an alle, die sich über meine Ungläubigkeit entrüsten wollen, an alle, die eine Runde mit mir philosophieren wollen und an alle, die auch schon oft über diesen Sachverhalt nachgedacht haben oder sogar eine Antwort darauf haben:

Liebt Gott mich überhaupt, wenn ich lesbisch / schwul / bisexuell bin?

Natürlich werden die meisten jetzt erst einmal antworten: Gott liebt jeden Menschen, der sich zu ihm bekennt und seine Sünden bereut. Aber so wie Homosexualität in der Bibel betrachtet wird (siehe Levitikus 20,13), beiläufig zwischen Inzest und Ehebruch eingestreut und als "Greuel" bezeichnet, kommt mir meine sexuelle Neigung hin und wieder wie ein Verbrechen vor.

"Wenn jemand bei einem Mann liegt wie bei einer Frau, so haben sie getan, was ein Greuel ist und sollen beide des Todes sterben. Blutschuld lastet auf ihnen." Und der Gott, der das gesagt hat, soll gerecht sein, soll alle Menschen lieben? Sind Frauen und Männer nicht gleichberechtigt? Wenn eine Frau einen Mann lieben darf, wieso darf ein Mann das dann nicht auch, und umgekehrt?

Vielleicht ist es Sünde, eine verheiratete Frau zu begehren, aber wie kann es Sünde sein, einen anderen Menschen zu lieben? Ich denke, es kommt Gott auf die Seele an und nicht auf Äußerlichkeiten!? Natürlich hängt das Verhalten und der Charakter auch vom Geschlecht ab, aber nur weil ich als Frau eine Frau liebe, ist das doch nicht weniger wert, als wenn ich ein Mann wäre. Oder?

Und da sind schon wieder diese blöden Zweifel. Hat Gott vielleicht Recht, wenn er sagt, das sei Sünde? Und möchte ich überhaupt von einem Gott geliebt und erlöst werden, der meine Liebe als schmutzig abtut? Ich bin auf keinen Fall bereit, diese "Sünde" zu beichten oder sonst irgendetwas in dieser Richtung zu tun, weil ich mir immer wieder ins Gedächtnis rufe, dass dies das 21. Jahrhundert ist und ich mich eigentlich für nichts schämen muss... Ich weiß nicht mehr weiter - es gibt so viele Menschen, denen Gott geholfen hat, deren Leben von Gott erfüllt sind und denen Gottes Liebe einen Sinn im Leben gegeben hat.

In mir widerspricht sich alles und das macht mir langsam aber sicher verrückt... :(

Liebe Grüße,
eure Löwentochter
 
E

EuFrank

Gast
Hallo Löwentochter!

Ich wüßte nicht, warum ein göttliches Wesen - falls es eines gibt - etwas gegen eine homo- oder biorientierte sexuelle Ausrichtung haben sollte.
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Wenn du die Bibel mit Gott gleichsetzt
wirst du nie aus diesem Zweifel heraus-
kommen - denn wie du schreibst, sind die
Aussagen in der Bibel ziemlich eindeutig.

Ich halte es aber für eine Gotteslästerung,
ein Buch (egal welches) mit Gott gleich zu
setzen - vor allem ein einzelnes. In den
Worten der Bibel ist das Götzendienst, denn
im Dekalog heißt es gleich zu Beginn: "Ich
bin der Herr, dein Gott, du sollst keine ande-
ren Götter neben mir haben."

Wenn (!) Gott gewollt hätte, dass er durch
ein Buch repräsentiert würde, hätte er be-
stimmt eine glaubwürdigere Methode gehabt
als eine recht willkürliche Sammlung von
Schriften verschiedener Autoren, die sich
sogar noch widersprechen.

Also lass dich nicht vom Lieben abhalten,
weder von einem alten Buch noch von
einem schlechten Gewissen.

Alles Gute!
Werner
 

Sori

Sehr aktives Mitglied
Ich möchte gar nicht beurteilen, wie Gott Homosexualität wertet.

Ich weiß nur, dass Gott jeden von uns liebt. Und dass er weiß, dass wir schwache Sünder sind und Fehler machen. Jeder von uns. Deswegen hat uns ja seinen Sohn geschickt, um uns aus dieser Misere rauszuholen.

Ich glaube, die Frage nach Deiner Homosexualität wird dir kein anderer beantworten können. Und die Frage sollte auch nicht sein, "liebt Gott mich?" (denn das tut er).
Frag Gott, ob Du was an deinem Leben ändern sollst, bete dafür, dass er Dir das zeigt. Wenn er wirklich möchte, dass Du deine sexuelle Neigung änderst, wird er Dir das deutlich zeigen (damit meine ich jetzt nicht die Bibel).
Entscheidend ist ja auch, WIE man seine Sexualität auslebt. Ist es das wichtigste im Leben? Ständig wechselnde Partner (was immer wieder Verletzung bedeutet?) Oder Treue und Liebe? Ich glaube, dass all das auch eine Rolle spielt...

Höre auf Dein herz und auf das, was Gott Dir sagen möchte. Und sei Dir gewiss, dass er Dich liebt! Du bist sein Kind!
 
A

+Atsirhc*

Gast
Hallo Löwi, die Bibel macht eine klare Aussage zum Thema Homosexualität - Gott sagt sowohl im AT als auch im NT ein klares Nein dazu.
Das schreibe ich nicht leichthin - es hat mich selbst viele Kämpfe und Tränen und die Aufgabe einer damals für mich wunderschönen Beziehung gekostet.
Eine Beziehung aber, die, wie ich heute erkenne, sowohl meine Freundin als auch mich fast zerstört hätte....Und eine über das Sexuelle hinaus wunderbare Freundschaft zerstört HAT.
Der Preis war hoch - ZU hoch...
Ob meine Veranlagung noch besteht, vermag ich nicht einmal zu sagen, zumindest habe ich mich seither nicht mehr in eine Frau verliebt. Ich bat Gott damals um Befreiung - möglicherweise ist das seine Antwort darauf.
Ich weiß nur: Ich würde niemals wieder eine gleichgeschlechtliche Beziehung eingehen, denn Segen lag nicht darauf und würde es auch in Zukunft nicht.
Es ist wirklich eine Entscheidung für (oder gegen) Gott oder für (oder gegen) die Verlockungen dieser Welt.
Denn auch wenn Gott uns - Sori hat da sehr recht - dennoch liebt: Er spricht deshalb KEIN Ja zu einem tun, das seinem Willen entgegen steht. Ich habs sehr, sehr bitter erfahren müssen....

Alles Liebe und sehr viel Kraft dir - denn das kostet sie: Kraft...

Christa
 

Bandit

Moderator
Teammitglied
Hallo Löwi, die Bibel macht eine klare Aussage zum Thema Homosexualität - Gott sagt sowohl im AT als auch im NT ein klares Nein dazu.
Das schreibe ich nicht leichthin - es hat mich selbst viele Kämpfe und Tränen und die Aufgabe einer damals für mich wunderschönen Beziehung gekostet.
Eine Beziehung aber, die, wie ich heute erkenne, sowohl meine Freundin als auch mich fast zerstört hätte....Und eine über das Sexuelle hinaus wunderbare Freundschaft zerstört HAT.
Der Preis war hoch - ZU hoch...
Ob meine Veranlagung noch besteht, vermag ich nicht einmal zu sagen, zumindest habe ich mich seither nicht mehr in eine Frau verliebt. Ich bat Gott damals um Befreiung - möglicherweise ist das seine Antwort darauf.
Ich weiß nur: Ich würde niemals wieder eine gleichgeschlechtliche Beziehung eingehen, denn Segen lag nicht darauf und würde es auch in Zukunft nicht.
Es ist wirklich eine Entscheidung für (oder gegen) Gott oder für (oder gegen) die Verlockungen dieser Welt.
Denn auch wenn Gott uns - Sori hat da sehr recht - dennoch liebt: Er spricht deshalb KEIN Ja zu einem tun, das seinem Willen entgegen steht. Ich habs sehr, sehr bitter erfahren müssen....
Hallo Christaluise,
Ich finde es sehr traurig, dass Du dich zwischen deinem Glauben an Gott und deiner Liebe zu einem Menschen entschieden hast.

Du machst deine Lebensentscheidungen von dem was in der Bibel geschrieben steht abhängig?

Das könnte ich nicht!

Wenn man bedenkt unter welchen Bedingungen die Texte im AT und NT entstanden.
z.B. Das alte Testament entstand zum großen Teil im Babylonischen Exil der Juden. Unter dem Eindruck einer fremdbestimmten Regierung.
Aus ganz anderen menschlichen und sozialen Hintergründe wie wir sie heute in Deutschland kennen. Diese Texte beschreiben auch immer Geschehen die da schon in weiter Vergangenheit lagen. Man denkt da an ca. 700Jahre. Würden wir heute einen Text schreiben von Geschehnissen die im Jahr 1400 passiert sind könnten wir diese sicher nicht präzis wieder geben. Da jeder Schreiber seine eigene Sichtweise, Erfahrungen und politischen Ziele mit einbringt. Eine Kultur die auf Nachwuchs angewiesen ist, wird jede Gleichgeschlechtliche Beziehung als schlecht und verachtungswürdig erachten.

Beim Neuen Testament sind die Zeiträume kürzer und wurden zum Teil auch von Augenzeugen geschrieben. Aber auch dabei ist zu beachten, dass viele Passagen in der Bibel durch den Eindruck der Christenverfolgung und wiederum durch fremdbestimmte Regierungen entstanden.
Außerdem gab es viele Politische Entscheidungen in der frühen Kirche welche Texte überhaupt in die Bibel kommen.

Der Glaube an Gott hat erstmal nichts mit der Bibel zu tun. Die Bibel wurde niedergeschrieben um den Glaube an Gott zu verbreiten und den Menschen gewisse Erkenntnisse bekannt zu machen.
Da sie aber immer wieder durch die Kirche zensiert wurde hat sie sich auch später noch stark verändert.
Übrigens sind die zehn Gebote in vielen Religionen so ähnlich wieder zu finden, und deshalb als Leitfaden für viele Menschen gültig.

Den Glaube an Gott finde ich gut. Er kann uns Kraft und Stärke geben.
Aber Wort wörtlich die Bibel immer als Lebensleitfaden zu nehmen sehe ich als sehr bedenklich an.
Eine Kirche ist eine menschliche Vereinigung die auch immer wieder politische Ziele verfolgt.

Deshalb sollten wir heute da wir auch die Freiheit besitzen, diese wahr nehmen und auch vernünftig an den Glauben heran gehen.

LG Bandit:)
 

Bandit

Moderator
Teammitglied
Hallo Löwentochter,

Ich glaube nicht, dass deine Liebe egal zu wem, von Gott abhängig ist.
Und Gott es ziemlich egal ist ob Du Sex mit einem Mann oder mit einer Frau hast. Laut Kirche vergibt Gott jedem, soweit er bereut, sogar einem Mörder. Deshalb würde ich mir keine Gedanken bezüglich deiner Sexualität und Gott machen.
Da Du noch sehr jung bist und so starke Zweifel in Bezug auf deine Sexualität hast, wäre Enthaltsamkeit vielleicht der erste Schritt. Deine Gedanken und Gefühle zu ordnen.
Und wenn Du an die Kirche glaubst solltest Du so wie so keinen Sex vor der Ehe haben.:rolleyes:

Ich finde das Thema Sex wird in unserer Gesellschaft überbewertet!
Sexualität ist wichtig und sollte auch ausgelebt werden dürfen. Aber es ist nicht das alles bestimmende Thema für uns und unseren Seelenfrieden!

LG Bandit:)
 
A

+Atsirhc*

Gast
Hallo Christaluise,
Ich finde es sehr traurig, dass Du dich zwischen deinem Glauben an Gott und deiner Liebe zu einem Menschen entschieden hast.

Du machst deine Lebensentscheidungen von dem was in der Bibel geschrieben steht abhängig?

Ja, das tue ich. Man muss, auch das sagt uns sein Wort, Gott mehr gehorchen als Menschen - ich würde nach einem langen und oft sehr, sehr schweren Leben sagen:

Man DARF Gott mehr gehorchen als Menschen.
Warum "darf"? Weil ER in allem Bestand hat, während Menschen immer wankelmütig und ein Unsicherheitsfaktor bleiben werden (mich incl.; mich sogar besonders - leider....)

Ich habe bisher ausnahmslos erfahren, dass der Weg mit Gottes Gebot - eher Rat und Weisung für uns, geschehen aus Liebe zu seinen Geschöpfen - immer zum Segen war, der auf meinen eigenen oft so kranken Füßen immer ins Aus führte.
AUCH in dieser Hinsicht.

Und so wird MEINE Entscheidung IMMER zuerst für Gott sein - über ALLE Menschen hinweg und erst recht über MEIN oft so falsches und zerstörerisches Trachten und Sehnen hinweg.
"This is MY way";):)

Christa
 

Bandit

Moderator
Teammitglied
Hallo Christaluise,

ich finde es schön wenn Du deinen Weg im Leben durch Gott findest!

Es hörte sich traurig an, und so wie es geschrieben war wahrscheinlich auch selbst bedauernd, deshalb die Hinweise wie die Bibel entstand.

Wenn Du glücklich bist halte an deinem Weg fest!

LG Bandit:)
 
Status
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