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Habe meine Kindheit nicht verarbeitet...

Carolyna

Mitglied
Hallo an euch!

Habe ein Problem, hatte ne ziemlich unangenehme Kindheit, auch mit Gewalt und Alkohol, sogar mit Mobbing von meinen eigenen Geschwistern hatte ich zu kaempfen.
Mein Vater - Alkoholiker - hat meine Mutter ganz schlimm unterdrueckt, sie betrogen, sie geschlagen, sie eingesperrt, ihr verboten, zu arbeiten, ihr gedroht... und uns hat er meistens nur angeschrien, aber auch mal "gehauen". Bei meinem Bruder ist einmal das Blut von der Nase nur so runtergelaufen, das werde ich nie vergessen... Meine beiden Geschwister haben mal was mit einer Fussbodenleiste aufs nackte Bein bekommen (Ohrfeigen waren eher an der Tagesordnung, da hab ich mir nicht jedes Mal gemerkt) und mich hat er einmal an den Haaren zur Tuer geschleift, als ich krank war und nicht zur Schule gehen wollte.
Sind ein paar Sachen, die ich krass erinnere. Meine Mutter hatte mal ein geplatztes Trommelfell durch ihn.
Meine Geschwister haben mir immer nur gesagt, wie haesslich ich bin und was fuer eine Streberin ich sei und dass ich behindert sei.

Meine Eltern sind seit 7 Jahren getrennt, ich hab 5 1/2 davon in einer Lebensgemeinschaft verbracht, aber trotz allem hab ich das alles bis heute nicht verkraftet. Seit 2 Jahren hab ich keinen Kontakt mehr zu meinem Vater.
Mein Bruder hat alle Freundinnen, die er hatte, ebenfalls betrogen, und das mehrmals. Auch er ist inzwischen Alkoholiker. Ich hab ein total zerstoertes Maennerbild dadurch, glaub ich... Ich glaub manchmal, dass man keinem trauen kann.
Mein Bruder hat mich auch geschlagen, als ich der Pubertaet war, da hat er mir mal "aus Versehen" ne Rippe gebrochen und mir in den Unterleib getreten, mir gesagt, ich sei ne fette Schlampe und so etwas.
Heute ist das mit ihm nicht mehr so...
Mein Vater hat nie was mit uns unternommen. Wir haben nie zusammen gegessen und durften auch nicht ins Wohnzimmer, Freunde reinlassen hat er uns nur erlaubt, wenn er angetrunken war.
Wenn ich mal eine Freundin bei mir hatte, und sie haette rein duerfen, wollte sie meistens nicht, weil sie schon durch das aussere Erscheinungsbild meines Vaters Angst vor ihm bekommen hat.
Mit meiner Mutter konnte ich nicht reden, die lag den ganzen Tag auf der Couch und hat geschlafen, was ich im Nachhinein verstehen kann, weil sie ja keine andere Moeglichkeit hatte, mal zu vergessen.
Ich hab eine Therapie gemacht - von 19-21, aber ich bin nach wie vor nicht ueber das Thema hinweg.

Meine Schwester und ihre Freundinnen haben mir immer gesagt, dass ich stinke, eklig bin und nie einen Freund finde (womit sie bis heute Recht behalten haben).

Das Verhaeltnis zu meinen - kaum aelteren! - Geschwistern hat sich wesentlich verbessert, aber diese Themen von frueher werden halt einfach nie angesprochen. Die werden immer unter den Tisch gekehrt.

Nebenbei bin ich in der Schule gemobbt worden, bis ich auf eine Andere gewechselt hab.

Wie soll ich je wieder wirkliches Vertrauen zu Menschen, vor allem aber zu maennlichen Personen, bekommen koennen? Hab dazu noch schreckliche Beruehrungsaengste und man sieht mir einfach an, dass ich mich staendig eingeschuechtert fuehle.

Danke schon mal an alle, die bis hierher gelesen haben. Ich wuerde mich ueber jede Antwort freuen.

Liebe Gruesse
Carolyna
 

Carolyna

Mitglied
Ich hatte oben bereits erwaehnt, dass ich schon eine Therapie hinter mir habe, aber ich nach wie vor nicht ueber das Thema hinweg bin.
Trotzdem danke schoen fuer den Tipp...! Ich weiss nicht, ob eine Weitere was aendern wuerde, aber da habe ich meine Zweifel und ausserdem werde ich nicht genug Zeit dafuer haben, denk ich.
 
O

Oceanne 1234

Gast
Hey Kleines ,

Gedanken ist etwas was man steuern kann,
Deine Gedanken sind frei, mache etwas mit der Freiheit
 

pipilotta

Mitglied
ich habe auch keine schöne kindheit gehabt. heute abend möchte ich aber nicht näher darauf eingehen. habe ebenfalls eine therapie gemacht, aber auch noch nichts verarbeitet. man riet mir, meine eltern mit meinen gedanken zu konfrontieren, ich selber halte es für keine gute idee, diese alten sachen wieder aufzuwühlen. jedoch habe ich das gefühl, dass ich es nicht schaffe es zu verarbeiten, wenn ich sie nicht wissen lasse was ich dabei empfunden habe damals. wir haben in der familie auch niemals darüber geredet, es wurde alles totgeschwiegen als wäre es nie passiert. mit meiner schwester habe ich mal darüber gesprochen, sie meint sie hätte allen alles vergeben, weil sie mal fast gestorben wäre. sie hätte frieden geschlossen quasi. hilft mir aber nicht. ich habe darüber nachgedacht, einen brief zu schreiben in dem ich alles verarbeiten werde was passiert ist. dann kann ich an einem starken tag entscheiden, ob ich ihn abschicke.

wär das was für dich? gehts dir ähnlich?
 
S

Sweety83

Gast
Ich denke vergeben ist der richtige Weg...auch wenn es einem total falsch vorkommt.
Irgendwo muss man mit der Sache abschließen, neu anfangen.

Therapien helfen, obwohl ich selbst nie eine gemacht habe bzw. nie durchgehalten. Ich sehe es aber bei meinen Freunden und Bekannten. Ich habe meinem Peiniger aus der Kindheit vergeben, auch wenn ich noch Spätfolgen habe...eine Therapeutin wollte mir ein Borderline-Syndrom andichten. Denke aber kaum dass es sooo krass ist bei mir.

Zumindest lebe ich und ich habe verziehen. Für mich selbst. Den Menschen denen ich die Schuld für "mein Unglück" gebe, habe ich meine Meinung gesagt und sie wissen wie ich denke und fühle. Danach habe ich einen Cut drunter gemacht...nach vorne schauen, nicht nach unten oder hinten...

Sucht euren Weg aus der Krise, was der richtige jedoch ist, kann ich euch nicht sagen...
 

Carolyna

Mitglied
ich habe auch keine schöne kindheit gehabt. heute abend möchte ich aber nicht näher darauf eingehen. habe ebenfalls eine therapie gemacht, aber auch noch nichts verarbeitet. man riet mir, meine eltern mit meinen gedanken zu konfrontieren, ich selber halte es für keine gute idee, diese alten sachen wieder aufzuwühlen. jedoch habe ich das gefühl, dass ich es nicht schaffe es zu verarbeiten, wenn ich sie nicht wissen lasse was ich dabei empfunden habe damals. wir haben in der familie auch niemals darüber geredet, es wurde alles totgeschwiegen als wäre es nie passiert. mit meiner schwester habe ich mal darüber gesprochen, sie meint sie hätte allen alles vergeben, weil sie mal fast gestorben wäre. sie hätte frieden geschlossen quasi. hilft mir aber nicht. ich habe darüber nachgedacht, einen brief zu schreiben in dem ich alles verarbeiten werde was passiert ist. dann kann ich an einem starken tag entscheiden, ob ich ihn abschicke.

wär das was für dich? gehts dir ähnlich?
Ja, einen Brief zu schreiben waere sicher gut, aber mir fehlen einfach die Worte. Ich denke schon sehr lange darueber nach, einen zu schreiben - aber entweder, es wuerde vorwurfsvoll & ehrlich oder eben nicht vorwurfsvoll & mehr geheuchelt wirken. Und ich hab an mich selbst die Forderung, unbedingt ehrlich zu bleiben, nichts zu beschoenigen... Das ist wirklich sehr schwer. Schwerer als jeder anderer Brief in einer fuer mich persoenlich noch so komplizierten Situation!

Ich sehe hier, dass ich lange nicht allein bin mit diesen Traumata. Das gibt mir etwas Kraft. Dennoch wuensche ich mir vor allem, dass es irgendwann mal irgendjemanden geben wird, der meine Erlebnisse von frueher unbedeutend machen kann. Letzten Endes wird mich diese Einstellung wohl nur dazu bringen, noch laenger "allein" zu bleiben, weil es so einen sicher nur in meiner Traumwelt gibt... Mir gefaellt die Realitaet nicht und deswegen bin ich so unrationalistisch. Weiss nicht, wie ich was an meiner eigenen daemlichen Einstellung aendern kann.

Meinen Vater hassen wuerde ich z.B. gern, kann ich aber nicht, obwohl er uns so viel angetan hat.
Ich rede mir auch selbst ein, dass es egal ist, wenn ich ihn nie wieder sehe, aber in mir drin weiss ich, dass ich ihn vermisse - ob ich WILL oder nicht...
Aber ich habe keine andere Wahl, als mich selbst zu beluegen, um mich vor weiteren Enttaeuschungen zu schuetzen.

Wie kann ich bloss aufhoeren, so eine bloede Denkweise zu haben??
Ist manchmal wirklich zum Verzweifeln...

Liebe Gruesse
Carolyna
 

pipilotta

Mitglied
Ja, einen Brief zu schreiben waere sicher gut, aber mir fehlen einfach die Worte. Ich denke schon sehr lange darueber nach, einen zu schreiben - aber entweder, es wuerde vorwurfsvoll & ehrlich oder eben nicht vorwurfsvoll & mehr geheuchelt wirken. Und ich hab an mich selbst die Forderung, unbedingt ehrlich zu bleiben, nichts zu beschoenigen... Das ist wirklich sehr schwer. Schwerer als jeder anderer Brief in einer fuer mich persoenlich noch so komplizierten Situation!
Ich finde dein Brief sollte erlich sein, egal wie er dann am Ende sein wird. Nur wenn man sich selber treu bleibt, kannst du in deinem Leben zufrieden sein. Glaub mir, ich ecke oft an, aber wenigstens kann ich am Ende des Tages mit guten Gewissen schlafen gehen. Klar ist das bei den eigenen Eltern sehr schwer erlich zu sein und etwas in uns drin sagt uns, es ist nich richtig seinen Eltern weh zu tun. Leider kann ich selber noch keine Erfahrungen weiter geben, bin auf dem gleichen Stand wie du ;) habe bisher noch kein Wort zu Papier gebracht. Solltest du den Durchbruch irgendwann haben, lass mich bitte teilhaben, ok? Denn ich finde einfach nicht die richtigen Worte...

Ich sehe hier, dass ich lange nicht allein bin mit diesen Traumata. Das gibt mir etwas Kraft.
Der Höhepunkt war, als ich 15 Jahre alt war, hat mein Vater mir als er betrunken war eine geladene Waffe an den Kopf gehalten. Ich musste bei ihm sitzen, bis er eingeschlafen war. Erst dann konnte ich fliehen. Als ich es meiner Mutter / meinen Geschwistern und so erzählt habe, hat keiner darauf reagiert. Niemand hat gefragt, ob es mir gut geht oder so...

Dennoch wuensche ich mir vor allem, dass es irgendwann mal irgendjemanden geben wird, der meine Erlebnisse von frueher unbedeutend machen kann.
Wenn ich eins aus meiner Depression gelernt habe, dann dass leider niemand kommt und dich ausm Dreck zieht. Als ich kurz vorm Suizid war, (und ich habe zb. auch meiner Schwester gesagt, dass ich diesen Gedanken in mir trage), hat in meinen Augen niemand sehen wollen, wie schlecht es mir zu diesem Zeitpunkt ging. Leider ist es so, jeder ist sich selbst der nächste. Erst als ich mein Denken geändert habe, wurde es besser. Ob du glücklich oder traurig bist, du steuerst alles über den Kopf.

Letzten Endes wird mich diese Einstellung wohl nur dazu bringen, noch laenger "allein" zu bleiben, weil es so einen sicher nur in meiner Traumwelt gibt... Mir gefaellt die Realitaet nicht und deswegen bin ich so unrationalistisch. Weiss nicht, wie ich was an meiner eigenen daemlichen Einstellung aendern kann.
Du erkennst das Problem. Das ist der Schlüssel zum Ziel!

Meinen Vater hassen wuerde ich z.B. gern, kann ich aber nicht, obwohl er uns so viel angetan hat.
Ich rede mir auch selbst ein, dass es egal ist, wenn ich ihn nie wieder sehe, aber in mir drin weiss ich, dass ich ihn vermisse - ob ich WILL oder nicht...
Ich mag meinen Vater auch, obwohl es diesen Vorfall gab. Aber ich kann es ihm nicht verzeihen, weil er mein Vater ist. Gerade deshalb kann ich es nicht! Mein Vater hätte der sein müssen, der mich vor solchen Dingen bewahrt, oder sehe ich das falsch?

LG
 

Jackie

Mitglied
hi...^^

ja, das kommt oft vor...

cool...sprichst du spanisch...naja, wie dem auch sei, stell dich ihr...stell dich den leuten...stell dich deinen ängsten und du wirst sehen, dass du sehr wohl in der lage bist zu tun, was du vor hast...

hol dir gute berater, die dir zur seite stehen...oder freunde...

das klingt jetzt alles so einfach, aber genauso einfach ist es auch...

gruss Jackie...
 

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