Du hast es ja gehört: Die einen mögen deinen Text und würden ihn weiterlesen, die anderen spricht er nicht sonderlich an. So wie beim Essen, ist es auch mit Büchern: Alles Geschmackssache. Ich persönlich finde auch, dass dein Text noch verbesserungswürdig ist und du hast hier auch schon gute Anregungen gefunden.
Ein schriftstellerisches Talent sollte nicht ad hoc beurteilt oder erfragt werden, denn es ist meiner Meinung nach so: Wer viel und gerne schreibt, wird besser. Geschichten sind einem Prozess unterzogen. Kritik, sofern sie konstruktiv ist, kann dazu animieren, sich selbst und seine Schreibkünste stetig zu verbessern. Natürlich gibt es Schreiber mit einer natürlichen Begabung, was aber nicht heißt, dass andere nicht ebenso gute Texte verfassen können. Und wie ich oben schon sagte: Du kannst einen nahezu perfekten Text erschaffen, wenn ihn nicht die richtigen Leute lesen, wird er keine Begeisterung auslösen, Talent hin oder her. Die Frage sollte also immer lauten: Wie kann ich meinen Text noch besser/verständlicher/dem Leser zugänglicher gestalten?
Mit Verlagen ist das so eine Sache, da hast du Recht. Ein professioneller Autor, bei dem ich vor ein paar Tagen eine Veranstaltung hatte, meinte, dass es durchaus sinnvoll und lohnender sein kann, nicht bei Publikumsverlagen zu veröffentlichen. Diese schauten eigentlich wirklich nur darauf, ob das Geschriebene „Mainstream“ genug ist und möglichst viel Geld abwerfen könnte. Dazu kommt, dass das Werk immer noch ins Programm des Verlags passen muss. Wenn du also noch keinen Erfolg hattest bei Verlagen, heißt das nicht, dass deine Geschichte schlecht an sich ist oder du nicht schreiben kannst. Meist gibt es ganz spezielle Anforderungen, wie ein Manuskript dargelegt werden soll (daran kann man ja feilen), und dann spielt immer noch eine große Portion Glück die Rolle, ob dein Manuskript beim richtigen Lektor landet, dieser einen guten Tag hat, die Geschichte überhaupt (noch) ins nächste Frühlings-/Herbstprogramm passt, usw.
Kleinere Verlage hingegen, die oft auch Nischenliteratur herausbringen, sollen oftmals noch mehr Wert auf die Geschichte an sich legen. D.h.: Ein Werk könnte in einem kleinen Verlag ein Bestseller werden, in einem Publikumsverlag ein Reinfall, weil nicht genügend passende Leser existieren.
Ich wünsche dir viel Erfolg!