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Habe den Drang ganz von vorne anzufangen

Was sind denn all die Fehler, die du gemacht bzw. nicht gemacht hast? Vielleicht hilft es dir dann auch wenn du mehr darüber sprichst. Denn mit einem Thema kann man umso besser abschließen, umso mehr man es aus sich raus lässt. Dinge über die wir nicht gerne reden, die stellen wir in unserem Kopf als umso wichtiger dar. Wie ein schützendes Geheimnis, denkt man dann stets daran, dass es nicht auffliegt. Als übertriebenes Beispiel, wenn man gerade etwas Verbotenes macht, dann fühlt man sich doch an jeder Ecke beobachtet und verfolgt und sieht in jedem Menschen unter anderem einen Polizisten.. man verhält sich auffälliger, obwohl man etwas geheim halten möchte.

Oder ein anderes Beispiel. Wenn ich schüchtern bin, dann versuche ich es eigentlich zu verheimlichen. Umso mehr ich daran denke nicht schüchtern zu wirken, dann schüchtert es mich umso mehr ein. Wenn ich nicht rot im Gesicht werden will, dann werde ich umso roter im Gesicht. Wenn ich aber direkt der anderen Person sage, dass ich sehr schüchtern bin, habe ich nichts mehr zu verheimlichen.. und schaffees dann trotz der Schüchternheit fast so zu sein wie ich so bin.

Und so funktioniert es auch mit vielen Problemen, die einen selbst betreffen. Wenn man mit anderen viel darüber redet, senkt sich der bedarf selbst soviel darüber nachzudenken und kann sich dementsprechend mit etwas anderem weiterentwickeln.
Ich habe meine Freunde anfangs schlecht behandelt, auch zu meinem Partner war ich nicht nett. Das ging aber über die übliche Eifersucht hinaus, eher so dass ich sie immer kontrollieren wollte. Habe mich über jede Kleinigkeit aufgeregt, immer anderen die Schuld zugeschoben, dauernd Streit gesucht um meinen Frust auszulassen.
Ich habe mit ihnen schon drüber geredet und sie verzeihen mir alles, aber ich werde mich jetzt für immer als die toxische Partnerin/Freundin sehen, die ihre Gefühle nicht unter Kontrolle hat.

Und andere Menschen, die nicht mehr in meinem Leben sind, da bereue ich meine Vergangenheit auch. Das Mädchen, dass ich in der Mittelstufe gemobbt habe, weil ich mit mir selbst nicht klar kam. Der Ex-Freund, den ich immer angelogen und manipuliert habe. Und noch einige Dinge... Mein Umfeld jetzt kennt das meiste, aber für sie sind die Sachen (vor allem weil das alles Jahre her ist) nicht mehr irrelevant, oder nicht mehr so schwerwiegend, und ich habe das Gefühl ich werde immer das egoistische A*** sein, auch wenn ich jetzt versuche mich zu ändern. Mir wäre es lieber, jetzt einfach zu verschwinden, damit ich die Leute von früher nicht mehr sehen müsste, oder die Orte wo schlimme Sachen passiert sind usw. Alles erinnert mich daran was für ein schrecklicher Mensch ich bin.
 
A

Alböguhl

Gast
Für alle bleiben die andern im Umfeld die gleichen.
Warum sollten die sich auch ändern, die haben ja nicht ( deine ) Probleme:
Und würde sich was ändern wenn alle so wären wie du, oder wie du sie gerne hättest, welch langweilige öde Welt.
Die Aussage an sich, die kann ja immer in die eine oder andre Richtung interpretieret oder verdreht werden.
Nicht mal sicher ist nur das sterben, der Tod.
Oder werden die eingefrorenen eines Tages wieder....belebt.
Jedes andere Gefühl als das grenzenlose ist wertlos.
 
G

Gelöscht 114884

Gast
Ich habe meine Freunde anfangs schlecht behandelt, auch zu meinem Partner war ich nicht nett. Das ging aber über die übliche Eifersucht hinaus, eher so dass ich sie immer kontrollieren wollte. Habe mich über jede Kleinigkeit aufgeregt, immer anderen die Schuld zugeschoben, dauernd Streit gesucht um meinen Frust auszulassen.
Ich habe mit ihnen schon drüber geredet und sie verzeihen mir alles, aber ich werde mich jetzt für immer als die toxische Partnerin/Freundin sehen, die ihre Gefühle nicht unter Kontrolle hat.

Und andere Menschen, die nicht mehr in meinem Leben sind, da bereue ich meine Vergangenheit auch. Das Mädchen, dass ich in der Mittelstufe gemobbt habe, weil ich mit mir selbst nicht klar kam. Der Ex-Freund, den ich immer angelogen und manipuliert habe. Und noch einige Dinge... Mein Umfeld jetzt kennt das meiste, aber für sie sind die Sachen (vor allem weil das alles Jahre her ist) nicht mehr irrelevant, oder nicht mehr so schwerwiegend, und ich habe das Gefühl ich werde immer das egoistische A*** sein, auch wenn ich jetzt versuche mich zu ändern. Mir wäre es lieber, jetzt einfach zu verschwinden, damit ich die Leute von früher nicht mehr sehen müsste, oder die Orte wo schlimme Sachen passiert sind usw. Alles erinnert mich daran was für ein schrecklicher Mensch ich bin.
Du bist ganz schön hart zu dir selbst. Mich würden sogar noch die ganzen Details interessieren, denn ich vermute stark, dass du dich trotz allem selber schlimmer wahr nimmst als es eigentlich ist. Wenn dies alles einen schrecklichen Menschen ausmacht, dann gibt es eigentlich fast nur schreckliche Menschen. Das Schöne ist, dass du selbstreflektierend bist und vergangene Fehler als Fehler ansehen kannst. Schade nur, dass du etwas zu ernst bist und deswegen noch nicht ganz damit umgehen kannst - dann ist dieses Talent echt die Hölle. Das Optimale wäre über die Vergangenheit lachen zu können, egal welche negative Ansicht man hat. Denn vieles beruht auf eigene Unzufriedenheit, wenn wir andere Menschen schlecht behandeln. Wie du schon erwähnt hast, lässt man dann den Frust an anderen raus. Wenn du jetzt also immer noch nicht in der Lage bist mit der Vergangenheit den Frieden zu schließen, steigt deine Unzufriedenheit nur noch mehr... naja.. von der Weiterentwicklung her Stillstand.

Also in erster Linie musst du überhaupt froh sein, dass du diese Fehler gemacht hast. Nur dadurch kennst du mehrere Seiten im Leben und kannst daraus lernen - am Ende kann es dich wertvoller machen als einen Menschen ohne diese ganz groben Fehler und damit verbundenen fehlenden Selbsterkenntnissen. Fast jeder Mensch hat schon irgendwann und irgendwie einen anderen Menschen auf einer Hinsicht geschadet.. und wahrscheinlich nicht nur einen. Das gehört leider alles zum Leben dazu und soviel Kontrolle hatten und werden wir auch zukünftig nicht haben, um dies immer vermeiden zu können. Denn es gibt keinen gefestigten Charakter, der stets immer gleich ist und gleich handelt. Auch wir sind Opfer von irgendwelchen inneren und äußéren Einflüssen, die uns in irgendeiner Hinsicht schaden.

Also versuche diese Vergangenheit nicht abzulehnen und verdrängen zu wollen...kämpfe nicht gegen dich selber, denn das wäre in der Wahrheit schlimm. Dann wäre es für die anderen Menschen schade gewesen, weil du am Ende nicht die richtige Lektion daraus gelernt hast und damit nicht zum Beispiel andere Mobbingopfer besser mit Rat und Tat zur Seite stehen könntest - du kennst gut die andere Seite und kannst denen zum Beispiel ein ganz anderes Weltbild vermitteln, wenn sie nach Hilfe suchen. Aus Fehlern von der Vergangenheiten zu lernen bedeutet Weisheit zu erlangen, nach der viele suchen - wie zum Beispiel hier im Forum. Es hätte einen größeren Sinn diese weiter zu geben als davon wegzulaufen. Für anderen Menschen, sowie wie für dich selbst.

Gab es eigentlich irgendeinen bestimmten Auslöser, für diese harten Selbsterkenntnisse? Meistens muss immer erst etwas passieren, dass wir uns anfangen ganz anders wahrzunehmen als bis zu diesem Zeitpunkt und uns wünschen uns selbst zu verändern. In vielen Fällen wohl am meisten ein Verlust, denke ich.. oder wurdest du eventuell zu sehr von jemanden manipuliert, der bei dir dafür sorgte für alles die größten Schuldgefühle zu bekommen?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Du bist ganz schön hart zu dir selbst. Mich würden sogar noch die ganzen Details interessieren, denn ich vermute stark, dass du dich trotz allem selber schlimmer wahr nimmst als es eigentlich ist. Wenn dies alles einen schrecklichen Menschen ausmacht, dann gibt es eigentlich fast nur schreckliche Menschen.

Hm, Details, also die will ich lieber nicht nennen, ich sage mal es geht schlimmer, sonst wäre mir das sicherlich auch nicht verziehen worden, aber manche Beleidigungen oder Lügen von mir gehen mir immer noch durch den Kopf. Ich meine, ich sage ja auch nicht, dass ich der einzige schlechte Mensch bin, aber viele Fehler die ich gemacht habe, würden sich meine Freunde bspw. nie erlauben und das sind ja die Personen an denen ich mich orientiere, nicht die die noch schlimmer sind.

Das Schöne ist, dass du selbstreflektierend bist und vergangene Fehler als Fehler ansehen kannst. Schade nur, dass du etwas zu ernst bist und deswegen noch nicht ganz damit umgehen kannst - dann ist dieses Talent echt die Hölle. Das Optimale wäre über die Vergangenheit lachen zu können, egal welche negative Ansicht man hat. Denn vieles beruht auf eigene Unzufriedenheit, wenn wir andere Menschen schlecht behandeln. Wie du schon erwähnt hast, lässt man dann den Frust an anderen raus. Wenn du jetzt also immer noch nicht in der Lage bist mit der Vergangenheit den Frieden zu schließen, steigt deine Unzufriedenheit nur noch mehr... naja.. von der Weiterentwicklung her Stillstand.

Mir ist klar, dass es mir nichts bringt in der Vergangenheit zu hängen, aber ich weiß absolut nicht wie man da was positives sehen kann. Ich habe andere Menschen verletzt. Sie haben wegen mir geweint oder an sich gezweifelt oder was auch immer, wie kann ich darüber lachen? Klar, kam das alles nur daher dass ich mich mies gefühlt habe, aber das ist ja nicht der Weg wie man mit eigenem Leid umgehen sollte. Ich will einfach vergessen, dass ich jemals so schrecklich war.

Also in erster Linie musst du überhaupt froh sein, dass du diese Fehler gemacht hast. Nur dadurch kennst du mehrere Seiten im Leben und kannst daraus lernen - am Ende kann es dich wertvoller machen als einen Menschen ohne diese ganz groben Fehler und damit verbundenen fehlenden Selbsterkenntnissen.

Aber dass man andere nicht beleidigt hätte ich mir schon vorher denken können, und danach habe ich den Fehler ja noch eine zeitlang weiter gemacht. Also viel ist da nicht mit Lernen...

Fast jeder Mensch hat schon irgendwann und irgendwie einen anderen Menschen auf einer Hinsicht geschadet.. und wahrscheinlich nicht nur einen. Das gehört leider alles zum Leben dazu und soviel Kontrolle hatten und werden wir auch zukünftig nicht haben, um dies immer vermeiden zu können. Denn es gibt keinen gefestigten Charakter, der stets immer gleich ist und gleich handelt. Auch wir sind Opfer von irgendwelchen inneren und äußéren Einflüssen, die uns in irgendeiner Hinsicht schaden.

Also versuche diese Vergangenheit nicht abzulehnen und verdrängen zu wollen...kämpfe nicht gegen dich selber, denn das wäre in der Wahrheit schlimm. Dann wäre es für die anderen Menschen schade gewesen, weil du am Ende nicht die richtige Lektion daraus gelernt hast und damit nicht zum Beispiel andere Mobbingopfer besser mit Rat und Tat zur Seite stehen könntest - du kennst gut die andere Seite und kannst denen zum Beispiel ein ganz anderes Weltbild vermitteln, wenn sie nach Hilfe suchen. Aus Fehlern von der Vergangenheiten zu lernen bedeutet Weisheit zu erlangen, nach der viele suchen - wie zum Beispiel hier im Forum. Es hätte einen größeren Sinn diese weiter zu geben als davon wegzulaufen. Für anderen Menschen, sowie wie für dich selbst.

Ja, ich wünschte nur, mich würde das nicht mehr so extrem verfolgen. Man braucht schon viel Stärke und Selbstbewusstsein um dazu zu stehen, was man getan hat, und die besitze ich nicht.


Gab es eigentlich irgendeinen bestimmten Auslöser, für diese harten Selbsterkenntnisse? Meistens muss immer erst etwas passieren, dass wir uns anfangen ganz anders wahrzunehmen als bis zu diesem Zeitpunkt und uns wünschen uns selbst zu verändern. In vielen Fällen wohl am meisten ein Verlust, denke ich.. oder wurdest du eventuell zu sehr von jemanden manipuliert, der bei dir dafür sorgte für alles die größten Schuldgefühle zu bekommen?

Ich kann es nicht genau an einem Ereignis festmachen, aber ich habe Anfang des Jahres versucht mich mit meinen Ängsten und anderen Problemen auseinander zu setzen, damals in der Hoffnung dass ich dann ein noch besserer Mensch werden kann - stattdessen habe ich so viel negatives an mir bemerkt, dass ich mich als hoffnungslosen Fall abgestempelt habe. Ich wünschte, ich wäre einfach immer die egoistische und total in sich selbst versunkene Person gewesen, seit ich tatsächlich über mein Handeln nachdenke, geht es mir schlechter als jemals zu vor.

Mir fällt dazu sonst nur ein, dass mich kürzlich eine enge Freundin verlassen hat und ich mir letztendlich die Schuld am Auseinanderleben gegeben habe, da ich zu ihr - vor allem im Nachhinein - auch nicht nett war. Kurz darauf hatte ich eine andere nette Bekanntschaft, daraus hätte auch was tolles werden können, aber die Person war zu nett, also habe ich den Kontakt verfließen lassen, weil ich eben nicht dauernd daran erinnert werden möchte, was ich alles nicht bin...
 
G

Gelöscht 114884

Gast
Mir fällt dazu sonst nur ein, dass mich kürzlich eine enge Freundin verlassen hat und ich mir letztendlich die Schuld am Auseinanderleben gegeben habe, da ich zu ihr - vor allem im Nachhinein - auch nicht nett war. Kurz darauf hatte ich eine andere nette Bekanntschaft, daraus hätte auch was tolles werden können, aber die Person war zu nett, also habe ich den Kontakt verfließen lassen, weil ich eben nicht dauernd daran erinnert werden möchte, was ich alles nicht bin...
Eine enge Freundin zu verlieren und die Schuld wirklich ehrlich bei sich zu sehen, das allein ist schon eine harte Erfahrung gegenüber sich selbst. Schlimmer wird es, wenn diese Einsicht an der eigenen Schuld keine Veränderung bringt... man diese Schuld irgendwo erkennt, aber sich nichts ändert. Was macht man denn dann? Das Schuldbewusstsein ist vorhanden, aber man kann diese Schuld nicht loswerden. Umso mehr jemand anderen einem nicht mehr verzeihen kann, umso schwieriger wird es sich selbst zu verzeihen. Das Schuldeingeständnis bringt nichts. Und mit dem eigentlich unerklärlichen Effekt sucht man wohl nur noch nach mehr Schuld bei sich selbst, damit man diese veränderbare Situation finden könnte, den wahren schlechten Punkt in der Vergangenheit. Ein Kreislauf.

Daher wäre die Frage, wie sehr vermisst du diese enge Freundin? In wie viel Situationen und anderen Menschen siehst du Parallelen zu ihr eurem ehemaligen Verhältnis? Und bei deiner anderen netten Bekanntschaft... ging es wirklich darum, dass du nicht an dein altes Ich erinnert werden wolltest, oder war es eher eine Selbstbestrafung, weil du dir diese Bekanntschaft nicht gegönnt hast... sie als nicht verdient angesehen hast?

Ich kann mir nicht vorstellen, dass dir dieser Kontaktverlust egal ist. Vor allem, wenn du auf einmal die Schuld bei dir siehst. Das stellt sie nochmals als einen wertvolleren Menschen dar und somit als einen nochmals höheren Verlust. Ich kann mir auch dort nur wieder Verdrängung vorstellen, um zu versuchen sich damit abzufinden. Verdrängung, die auch dort wieder mit Worten aussehen könnte, dass man sie eh nicht verdient hätte. Oder wie hast du es geschafft damit abzuschließen?

Diese Denkweise ist aber ab einem gewissen Punkt irgendwann auch nicht mehr ehrlich, sondern stellt irgendwann nur noch eine Ausrede dar. Das kann man sogar bei sehr gutherzigen Menschen beobachten. Weil sie durch ihre gute Art sehr Naiv sind enstehen bei denen auch viele Fehler, die sie eigentlich nicht machen wollten. Durch ihr gutes Herz, ist ihr Gewissen umso aktiver und sehen sich selbst als Schlechter an. Gerade wenn ihnen dann die Kraft wieder fehlt, weil ihre gute Art mal erneut ausgenutzt wurde, dann sehen sich selbst als so schlecht an und man hört Worte: Ich bin eh schlecht, habe nichts anderes verdient und kann es daher nicht ändern.

Gerade bei depressiven Menschen, die oft eher Opfer der Gesellschaft sind, die viel Schlechtes erlebt haben und durch die ganzen Selbstkomplexe und dem sich selbst einsperren gar nicht mehr in der Lage sind schlecht zu anderen Menschen sein zu können, die sehen sich selbst als zu schlecht an und dass sie wohl Glück in dieser Welt nicht verdient haben. Ihre Wahrnehmung passt nicht zu ihrer Situation. Denn aus ihren vergangenen Erfahrungen ein neues Ich zu entwickeln ist auch sehr hart und in ihrer Sicht irgendwann hoffnungslos. Da ein guter Mensch aber für andere gute Menschen da wäre, das letzte Hemd gibt, egal was kommen möge.... der würde sich auch in der schlimmsten Situation aufraffen. So auch für sich selbst.... daher kommt irgendwann das schlechte Bild über sie selbst, damit sie für sich selbst aufhören dürfen zu kämpfen, weil ihnen irgendwann die Kraft fehlt und sie nicht mehr können. Diese Ausrede eh zu schlecht zu sein und wohl eh nichts Gutes verdient zu haben macht es irgendwann einfacher und etwas erträglicher. Denn man versucht es wie eine Art Schicksal hinzunehmen und zu akzeptieren.

Diese Theorie von mir könnte ich mir auch gut bei dir vorstellen. Gerade wenn man anfängt sich mit Persönlichkeitsentwicklung zu beschäftigen, dann ist das ein nie aufhörendes Thema. Ein streben stetig besser zu werden ist in dem Bereich etwas anstrengender als körperlich fitter zu werden. Und vor allem habe ich von dir gelesen, dass du dazu neigst schnell aufzugeben, wenn du keine Erfolge siehst oder spürst. Okay, bei Sport kann man es einfach wieder sein lassen. Bei der Persönlichkeitsentwicklung ist man aber mit manchen Gedanken wie mit einem Virus infiziert. Aufhören funktioniert nicht mehr wirklich. Also was macht wenn, wenn man gerade in dort im Kopf weiß was man machen müsste, was besser wäre... aber der dauernde Kampf gegen sich selbst etwas schwieriger ist als ein paar Hanteln zu heben? Man kann sich eigentlich nur denken, dass das alles eh nichts nützt, weil man am Ende eh zu schlecht ist und dadurch eh nicht verdient hat. Man brauch eine für sich glaubhafte Ausrede, um eine Pause einzulegen. Und gerade solche Sprüche sind schwer für andere mit Erfolg zu kontern.

Was deine Freunde angeht, die dir verziehen haben. Oft verzeiht man andere Mensche schlimme Taten, weil man Verständnis dafür erlangen kann. Verständnis erlangt man durch eigene Erfahrung von ähnlichen Situationen, daher können sie es nachvollziehen und verstehen. Mit anderen Worten, selbst der scheinbar heiligste Mensch hat seine versteckten Seiten in seinen eigenen vier Wänden. Nur weil du deine Freunde als Vorbildfunktionen in der Verbindung dir gegenüber ansiehst, heißt es nicht, dass sie woanders andere Menschen schlecht behandeln. So wie wir unser Verhalten bestimmter Situationen, Anlässe,Locations anpassen, so passen wir unser Verhalten auch bestimmter Menschen gegenüber an. Seinem Chef verhält man sich immer noch anders gegenüber als seinem Partner. Während unter Freunden ein paar Sprüche einem zum Lachen bringen können, wird man bei anderen von den gleichen Sprüchen sofort gereizt. Wenn man bei manchen Personen die Ruhe in Person ist, flippt man bei anderen direkt aus. Wir haben alle mehrere Gesichter, auch deine Freunde - und bei weitem auch dir gegenüber nicht bei allem ganz unschuldig sein werden - auch wenn du wohl lieber all die ganze Schuld bei allem an dir sehen werden möchtest.

Wegen dem Lachen können über die Vergangenheit. Ich weiß gar nicht, wie vielen Menschen ich schon geschadet habe. Ich habe schon wirklich üble Scheiße gebaut und das auch bei Menschen, für die ich sehr viel empfunden habe. Aus den Tränen der Vergangenheit habe ich schon gelernt, daher nützen weder mir noch der anderen Person immer wieder diese Bilder als Drama vors Auge zu halten. Viel mehr weiß ich, wie lächerlich ich war.. wie absurd manchmal meine Gedanken waren und kann umso besser über mich lachen. Denn damit erinner ich mich viel mehr an das was sich in meiner Denkweise geändert hat, anstatt stets nur auf traurige Bilder zu starren. Aus Tragikomödien kann man einfach viel mehr lernen als aus Dramen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Eine enge Freundin zu verlieren und die Schuld wirklich ehrlich bei sich zu sehen, das allein ist schon eine harte Erfahrung gegenüber sich selbst. Schlimmer wird es, wenn diese Einsicht an der eigenen Schuld keine Veränderung bringt... man diese Schuld irgendwo erkennt, aber sich nichts ändert. Was macht man denn dann? Das Schuldbewusstsein ist vorhanden, aber man kann diese Schuld nicht loswerden. Umso mehr jemand anderen einem nicht mehr verzeihen kann, umso schwieriger wird es sich selbst zu verzeihen. Das Schuldeingeständnis bringt nichts. Und mit dem eigentlich unerklärlichen Effekt sucht man wohl nur noch nach mehr Schuld bei sich selbst, damit man diese veränderbare Situation finden könnte, den wahren schlechten Punkt in der Vergangenheit. Ein Kreislauf.

Zunächst einmal finde ich es toll, dass du nach wie vor so aktiv und vor allem ausführlich antwortest, das hilft mir bereits sehr.
Mir war eben bis zum Schluss nicht wirklich klar woran es lag, dass wir nicht mehr zueinander gepasst haben und da ich mit ihr nicht mehr darüber reden konnte, habe ich das Problem bei mir selbst gesucht.


Daher wäre die Frage, wie sehr vermisst du diese enge Freundin? In wie viel Situationen und anderen Menschen siehst du Parallelen zu ihr eurem ehemaligen Verhältnis? Und bei deiner anderen netten Bekanntschaft... ging es wirklich darum, dass du nicht an dein altes Ich erinnert werden wolltest, oder war es eher eine Selbstbestrafung, weil du dir diese Bekanntschaft nicht gegönnt hast... sie als nicht verdient angesehen hast?

Ich denke fast jeden Tag an sie, fast alles erinnert mich an unsere gemeinsame Zeit. Und über Selbstbestrafung habe ich in dem Sinne nicht nachgedacht..aber das trifft es schon. Ich war mir nicht sicher, ob ich es schaffe diese neue Person in meinem Leben zu halten und habe sie lieber aufgegeben, als noch jemanden zu verletzen und zu verlieren.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass dir dieser Kontaktverlust egal ist. Vor allem, wenn du auf einmal die Schuld bei dir siehst. Das stellt sie nochmals als einen wertvolleren Menschen dar und somit als einen nochmals höheren Verlust. Ich kann mir auch dort nur wieder Verdrängung vorstellen, um zu versuchen sich damit abzufinden. Verdrängung, die auch dort wieder mit Worten aussehen könnte, dass man sie eh nicht verdient hätte. Oder wie hast du es geschafft damit abzuschließen?

Das trifft es schon mehr oder weniger. Eine zeit lang war ich böse auf sie, aber das hat mich nicht weitergebracht, dann dachte ich ich muss was falsch gemacht haben und sollte einfach akzeptieren, dass sie mich nicht mehr in ihrem Leben will. An sich war meine Intention dann schon, ich vergesse sie einfach und versuche den Fehler nicht nochmal zu machen, aber jetzt ist es eben eher so, dass ich mich selbst verabscheue und jeglichen sozialen Kontakten aus dem Weg gehe, weil keiner sie ersetzen kann.

Diese Denkweise ist aber ab einem gewissen Punkt irgendwann auch nicht mehr ehrlich, sondern stellt irgendwann nur noch eine Ausrede dar. Das kann man sogar bei sehr gutherzigen Menschen beobachten. Weil sie durch ihre gute Art sehr Naiv sind enstehen bei denen auch viele Fehler, die sie eigentlich nicht machen wollten. Durch ihr gutes Herz, ist ihr Gewissen umso aktiver und sehen sich selbst als Schlechter an. Gerade wenn ihnen dann die Kraft wieder fehlt, weil ihre gute Art mal erneut ausgenutzt wurde, dann sehen sich selbst als so schlecht an und man hört Worte: Ich bin eh schlecht, habe nichts anderes verdient und kann es daher nicht ändern.

Gerade bei depressiven Menschen, die oft eher Opfer der Gesellschaft sind, die viel Schlechtes erlebt haben und durch die ganzen Selbstkomplexe und dem sich selbst einsperren gar nicht mehr in der Lage sind schlecht zu anderen Menschen sein zu können, die sehen sich selbst als zu schlecht an und dass sie wohl Glück in dieser Welt nicht verdient haben. Ihre Wahrnehmung passt nicht zu ihrer Situation. Denn aus ihren vergangenen Erfahrungen ein neues Ich zu entwickeln ist auch sehr hart und in ihrer Sicht irgendwann hoffnungslos. Da ein guter Mensch aber für andere gute Menschen da wäre, das letzte Hemd gibt, egal was kommen möge.... der würde sich auch in der schlimmsten Situation aufraffen. So auch für sich selbst.... daher kommt irgendwann das schlechte Bild über sie selbst, damit sie für sich selbst aufhören dürfen zu kämpfen, weil ihnen irgendwann die Kraft fehlt und sie nicht mehr können. Diese Ausrede eh zu schlecht zu sein und wohl eh nichts Gutes verdient zu haben macht es irgendwann einfacher und etwas erträglicher. Denn man versucht es wie eine Art Schicksal hinzunehmen und zu akzeptieren.

Also ich habe keine Kraft, weiter an mir zu arbeiten und gebe mich deswegen dem Schicksal hin nichts Gutes zu verdienen? Ich meine, ab und zu bin ich ja schon nett, aber über meine Taten denke ich einfach oft nicht nach und es ist so schwer sich das abzugewöhnen. Ich denke eben immer erst an mich selbst. Das fängt schon so bei Kleinigkeiten an, dass ich anderen nicht die Tür aufhalte oder Besuchern nichts zu trinken anbiete.

Diese Theorie von mir könnte ich mir auch gut bei dir vorstellen. Gerade wenn man anfängt sich mit Persönlichkeitsentwicklung zu beschäftigen, dann ist das ein nie aufhörendes Thema. Ein streben stetig besser zu werden ist in dem Bereich etwas anstrengender als körperlich fitter zu werden. Und vor allem habe ich von dir gelesen, dass du dazu neigst schnell aufzugeben, wenn du keine Erfolge siehst oder spürst. Okay, bei Sport kann man es einfach wieder sein lassen. Bei der Persönlichkeitsentwicklung ist man aber mit manchen Gedanken wie mit einem Virus infiziert.

Ich kann gar nicht sagen wie perfekt das mein Problem beschreibt. Ich war immer jemand der viel denkt, vor allem über seine Wirkung auf andere und so weiter, aber ich hatte sonst immer Kontrolle über meine Gedanken. Jetzt nicht mehr. Vor allem da mir wirklich immer langweilig ist und ich dauernd mit neuen Menschen zu tun habe, bin ich fast durchgängig in meinen negativen Gedanken gefangen.

Aufhören funktioniert nicht mehr wirklich. Also was macht wenn, wenn man gerade in dort im Kopf weiß was man machen müsste, was besser wäre... aber der dauernde Kampf gegen sich selbst etwas schwieriger ist als ein paar Hanteln zu heben? Man kann sich eigentlich nur denken, dass das alles eh nichts nützt, weil man am Ende eh zu schlecht ist und dadurch eh nicht verdient hat. Man brauch eine für sich glaubhafte Ausrede, um eine Pause einzulegen. Und gerade solche Sprüche sind schwer für andere mit Erfolg zu kontern.

Ja das stimmt schon. Aber nicht mal der Gedanke, dass ich schlecht bin und es immer sein werde beruhigt mich, ich würde gern anders von mir reden.

Was deine Freunde angeht, die dir verziehen haben. Oft verzeiht man andere Mensche schlimme Taten, weil man Verständnis dafür erlangen kann. Verständnis erlangt man durch eigene Erfahrung von ähnlichen Situationen, daher können sie es nachvollziehen und verstehen. Mit anderen Worten, selbst der scheinbar heiligste Mensch hat seine versteckten Seiten in seinen eigenen vier Wänden. Nur weil du deine Freunde als Vorbildfunktionen in der Verbindung dir gegenüber ansiehst, heißt es nicht, dass sie woanders andere Menschen schlecht behandeln. So wie wir unser Verhalten bestimmter Situationen, Anlässe,Locations anpassen, so passen wir unser Verhalten auch bestimmter Menschen gegenüber an. Seinem Chef verhält man sich immer noch anders gegenüber als seinem Partner. Während unter Freunden ein paar Sprüche einem zum Lachen bringen können, wird man bei anderen von den gleichen Sprüchen sofort gereizt. Wenn man bei manchen Personen die Ruhe in Person ist, flippt man bei anderen direkt aus. Wir haben alle mehrere Gesichter, auch deine Freunde - und bei weitem auch dir gegenüber nicht bei allem ganz unschuldig sein werden - auch wenn du wohl lieber all die ganze Schuld bei allem an dir sehen werden möchtest.

Das stimmt wohl...

Wegen dem Lachen können über die Vergangenheit. Ich weiß gar nicht, wie vielen Menschen ich schon geschadet habe. Ich habe schon wirklich üble Scheiße gebaut und das auch bei Menschen, für die ich sehr viel empfunden habe. Aus den Tränen der Vergangenheit habe ich schon gelernt, daher nützen weder mir noch der anderen Person immer wieder diese Bilder als Drama vors Auge zu halten. Viel mehr weiß ich, wie lächerlich ich war.. wie absurd manchmal meine Gedanken waren und kann umso besser über mich lachen. Denn damit erinner ich mich viel mehr an das was sich in meiner Denkweise geändert hat, anstatt stets nur auf traurige Bilder zu starren. Aus Tragikomödien kann man einfach viel mehr lernen als aus Dramen.

Macht Sinn. Aber wie setzt man das um? Ich habe das Gefühl als würde meine Gedanken gar nicht mehr mir gehören, ich möchte die Vergangenheit akzeptieren und jetzt ein guter Mensch sein, aber meine Fehler wiederholen sich dauernd weil ich gar nicht über mein Handeln nachdenke und wenn irgendwas aufkommt raste ich schon aus, bevor ich darüber nachdenken kann, was mich so frustriert.
 
G

Gelöscht 114884

Gast
Eine zeit lang war ich böse auf sie, aber das hat mich nicht weitergebracht, dann dachte ich ich muss was falsch gemacht haben und sollte einfach akzeptieren, dass sie mich nicht mehr in ihrem Leben will. An sich war meine Intention dann schon, ich vergesse sie einfach und versuche den Fehler nicht nochmal zu machen, aber jetzt ist es eben eher so, dass ich mich selbst verabscheue und jeglichen sozialen Kontakten aus dem Weg gehe, weil keiner sie ersetzen kann.
In diesem Abschnitt sehe ich die Ursache für dein Hauptproblem. Es gleicht sehr dem Verhalten, wenn sich Menschen anhand von extremen Liebeskummer klein machen und sich gehen lassen - und vor allem die andere Person umso höher auf das Podest stellen. Was du vor allem auch viel erwähnt hast, dass ist deine Langeweile. Wenn du dir nicht erlaubst diese eine Person zu ersetzen, dann ist dort auch stets der weitere Kreislauf vorhanden. Negative Gefühle sich selbst gegegenüber, sich soziale Kontakte verbieten -> Langeweile -> noch mehr negative Gefühle sich selbst gegenüber -> weswegen man sich noch mehr verbietet und noch mehr Langeweile hat... usw... . Du haste mehrere Muster in denen du regelrecht gefangen bist.

Das große Problem ist, dass du durch diese Situation mit dem fehlenden Kontakt nicht mehr die Erfahrung machen kannst, dass auch diese enge Freundin irgendwann mal nicht für dich da gewesen wäre wenn du Hilfe gebraucht hättest, irgendwann dich ersetzt hätte... und sie selbst aus Egoismus heraus Fehler gemacht hätte. Sie dich mal enttäuscht hätte und du dir hättest bewusst werden können, dass auch sie ersetzbar ist. Denn auch wenn ein Mensch einem gut tut, es eine starke innerliche Verbindung gibt.... nichts ist für die Ewigkeit so, wie wir uns das im Kopf ausmalen. Uns erscheint es im Liebeskummer immer so, weil wir die Welt dann völlig falsch wahrnehmen. Viele Menschen haben extremen Liebeskummer von Personen, die sie nicht mal richtig kennen. Vermissen Menschen mit denen sie noch nie ein Wort gesprochen habe (zum Beispiel den leiblichen Vater, um nicht nur die gezielte Liebe zu verbildlichen)... im Kopf sind dann soviele Träume und der Liebeskummer und das Vermissen wird umso größer und man kann eventuell bis zum Ende seines Lebens nicht davon loslassen, weil es einfach nie die Chance gab die wahre Person kennenzulernen. Bei dem nur in wenigen Sätzen oder Momenten die Realität aufgezeigt werden könnte und diese Personen doch nicht das darstellen, was man immer von diesen Personen gedacht hat.

So erging es auch als bestes Beispiel mal mir selbst. Ich hatte als Jugendlicher mich gerade angefangen in eine Frau zu verlieben und musste dann ganz weit wegziehen und hatte ab dann keinen wirklichen Kontakt mehr. Ich konnte mich Jahrelang nicht lösen und sie existierte in meinen Kopf immer weiter so wie ich sie damals kannte und mir ausgemalt habe und ich wollte auch keine andere. Bis ich sie auf einmal zufällig in in einer Reportage gesehen habe und das der größte Schock überhaupt für mich war. :D ... Man vergisst, dass sich Menschen verändern oder man immer nur ein Gesicht von ihnen kannte und denkt immer nur an die schönen Erinnerungen und das man diese beibehalten oder wieder gerne hätte... und verpasst dadurch zuviel von der schönen Gegenwart und Zukunft, weil man durch falsche Ansichten und Einbildungen an der Vergangenheit festhält.

Du warst zum Beispiel schon böse auf deine Freundin. Das wird auch seine Gründe gehabt haben, denn sie wird auch nicht perfekt gewesen sein. Selbst wenn es sich gedreht hat und du denkst, dass du dir dort nur etwas aus egoistischen Ansichten etwas vorgemacht hast und du Schuld an allem wärst -> in jeder Lüge steckt auch ein Stückchen Wahrheit. Das Problem mit einem Kontaktabbruch ist, dass es für die schlechten Ansichten kein neues Futter gibt... und die schönen Erinnerungen umso lebendiger und einzigartiger werden, gegenüber den schlechten Erfahrungen. Du vergötterst sie eigentlich regelrecht, wenn du der Meinung bist, dass sie niemand ersetzen kann. Und davon musst du unbedingt wieder weg kommen. Vielleicht war sie für die damalige Zeit super und perfekt, aber alleine, dass sie deine Verhaltensweisen nicht als eigene Probleme von dir erkannt hat, lieber den Kontakt abgebrochen, anstatt dort sich richtig zu beweisen, zeigt, dass sie nicht mehr der perfekte auf dich maßgeschneiderte Mensch war und ist. Und für diese neue Zeit gibt ist natürlich irgendwo den besseren Kontakt, der mehr in dir jetzt erkennt und deine Fehler als Fehler ansieht und nicht als einen schrecklichen Menschen, der nicht mehr in der Lage sei sich zu ändern. Der dir eher hilft anstatt über dich zu urteilen. Ich meine auch nicht, dass du deine ehemalige enge Freundin verurteilen solltest, sondern, sie war einfach nur ein guter Lebensbegleiter für diese Zeit - nichts für eine gewünschte Ewigkeit - und daher gibt es jetzt umso bessere Lebensbegleiter für eine neue bestimmte Zeit. Den du natürlich auch dann verdient hast... Du hast einen neuen Kontakt genau so verdient, wie deine ehemalige enge Freundin.

Zu deinen Gedanken wegen dem Tür aufhalten oder dem Anbieten vom Trinken bei Besuch. Hier musst du unterscheiden, ob du einfach nicht daran denkst oder ob du denkst, dass die Menschen hinter dir nicht verdient hätten, dass du denen die Tür aufhälst oder dein Besuch kein Trinken angeboten bekommt. Denn zweiteres wäre wirklich eogistisch, während beim Ersten nur automatische Gewohnheiten fehlen. Denn wenn ich jemanden die Tür aufhalte, denke ich nicht darüber nach, ob dem anderen das nun gut tut oder gefällt. Ich denke nicht an denjenigen, sondern mache es einfach aus einer anerzogenen Gewohnheit heraus... ganz automatisch und nicht weil es sich so gehört. Genau so ist es, wenn ich jemanden etwas zum Trinken anbiete. Dann bin ich nicht empathisch und fühle mich in die Person herein, dass sie gerade durst haben könnte und unbedingt nun etwas zum Trinken haben möchte oder sich erst dann wohler und willkommener fühlen könnte. Sondern weil ich stets etwas zum Trinken angeboten bekommen habe und einfach nur daraus gelernt habe anderen etwas zum Trinken anzubieten... wieder aus reiner Gewohnheit. Und so ist es auch bei schwerwiegenderen Themen. Egoismus beginnt erst, wenn man jemand anderen gezielt etwas nicht gönnt und jemanden zum Beispiel nichts anbietet zu trinken, weil man zu geizig ist und das Wasser lieber nur für sich haben möchte. Wenn man nicht die automatische Gewohnheit in sich hat oder wie in viel mehrereren Fällen in eigenen Gedanken viel zu sehr abgelenkt ist und an etwas ganz anderes als an das Türaufhalten denkt, dann ist man doch nicht egoistisch. Wenn ich wie jetzt am Schreiben bin, dann könnte mich jemand um ein Glas Wasse bitten und ich würde es nicht einmal mitbekommen, weile meine Konzentratation in meinen Gedanken liegt und ich keine Multitaskingfähigkeiten habe und es somit einfach schlicht nicht mitbekomme oder schwer zu unterbrechen bin. Auch das wäre nicht wirklich egoistisch. Warum auch, ich versuche ja in diesem Moment jemanden anderen zu helfen.
 
G

Gelöscht 114884

Gast
Macht Sinn. Aber wie setzt man das um? Ich habe das Gefühl als würde meine Gedanken gar nicht mehr mir gehören, ich möchte die Vergangenheit akzeptieren und jetzt ein guter Mensch sein, aber meine Fehler wiederholen sich dauernd weil ich gar nicht über mein Handeln nachdenke und wenn irgendwas aufkommt raste ich schon aus, bevor ich darüber nachdenken kann, was mich so frustriert.
Was wäre, wenn du ein guter Mensch bist und selbst nur durch falsche Interpretationen denkst, dass du kein guter Mensch bist. Wie soll denn ein guter Mensch ein guter Mensch werden, wenn er es schon ist? Wenn ich eigentlich gut bin und jemand sieht mich als schlecht an und verlangt von mir gut zu werden, dann würde ich daran verzweifeln, wie ich das anstellen soll. Und ich glaube, diese Verzweiflung würde mich zu Fehlern rühren, in denen ich wieder schlecht aussehe.

Gerade diese Wörte Gut und Böse existieren nur in unserer eigenen Vorstellung. Was einer für böse hält, hält der andere für gut und andersrum. Es gibt dafür kein eindeutiges Gesetz... und vor allem spielen einfach dabei soviele Faktoren eine Rolle. Wenn ein Mann einen anderen Menschen schlägt, dann wirkt der zuschlagende Mensch böse. Wenn man sein wahres Handeln nicht kennt. Wenn er sich gerade rächt, weil der andere Mann vorher eine Frau verprügelt hat, dann wäre der zuschlagende Mann wieder der Held und der Gute. Gerade heutzutage ein gutzubeobachtenes Phänomen bei Polizeieinsätzen. Irgendwo möchte jeder, dass Straftäter härter verurteilt werden und genau so oder mehr als ihre Opfer leiden sollten - aber wehe man sieht zu, dass er schon allein Schmerzen beim Handschellen anlegen hätte, dann würde man den Täter gerne erstmal wieder befreien und sich auf seine Seite stellen.

Das war ein extremes oberflächliches Beispiel, aber so sieht es ja auch im eigenen Kopf aus. Man weiß, dass man nicht aus bösen Gedanken gehandelt hat, sondern weil man selbst Probleme hat und dadurch gezwungen wurde, aber man versucht sich selbst so zu bestrafen als sei man selbst der Täter.

Bei mir ist es so, dass ich selbst wenn ich mal ausrastetwährrenddessen inzwischen schon weiß, dass es nicht gut oder viel zu übertrieben im Verhältnis ist. Auch wenn ich das in dem Moment weiß und nicht erst im Nachhinein, hilft das leider eher wenig. Das hat deswegen aus meiner Sicht nichts mit gut oder böse zu tun - sondern mit eigenen verletzbaren Gefühlen und der eigenen Selbstbeherrschung daraus. Ein Ausraster ist am Ende ein Selbstschutz. Die Beherrschung darüber gelangt man nicht in dem man denkt ein noch besserer und guter Mensch für die Welt oder Person gegenüber zu werden, sondern wenn man besser zu sich selbst wird. Denn es ist der fehlende innere Frieden, wenn man zu schnell aus der Ruhe gebracht wird. Umso mehr Probleme wir selbst haben, umso reizbarer werden wir. Wenn du das nicht mehr an anderen auslassen möchtest, dann musst du besser zu dir selbst werden. Mit anderen Worten: Dir fehlt es eigentlich an Egoismus.. kümmerst dich eigentlich zu wenig um dich selbst, lässt es dir selbst schlecht gehen, bist dann schneller reizbarer und rastest schneller aus... aber denkst am Ende, dass der Grund Egoismus wäre. Da wurdest du irgendwann mal schön manipuliert.., damit du die Schuld bei dir selbst immer siehst und man eigentlich alles mit dir machen kann was man möchte.
 

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