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Großvater will nach 10 Jahren Kontakt zum Enkel!!!

TränendesHerz

Mitglied
Hallo ihr Lieben,

ich bin alleinerziehende Mutter eines 10-jährigen Jungen. Die ganzen Jahre über gab es keinen Kontakt zum Vater meines Exmannes. Da war nie ein gutes Verhältnis. Plötzlich meint der Psychologe meines Exmannes, dass es für ihn wichtig wäre, den Kontakt zu seinem Vater wieder herzustellen. Der Vater ist praktisch daran schuld, dass mein Exmann bis unter den Armen verschuldet ist und Privatinsolvenz anmelden musste. Der Vater hat seinen Sohn damals praktisch Verträge unterzeichnen lassen, die meinen Exmann in den Ruin getrieben haben. Und die Provision der Verträge schön für sich kassiert.

Nun zieht mein Exmann unseren Sohn mit in seine "Familienzusammenführung" ein und schleppt meinen Sohn mit dort hin. Nun hat er einen völlig fremden Mann vorgestellt bekommen, den er "Opa" nennen soll. 10 Jahre lang, wurde nicht ein einziges mal nach meinem Sohn gefragt. Niemand auch nur im geringsten zum Wohlergehen meines Sohnes beigetragen. Gar nichts!!!! Ich bin echt sauer und mir passt der Kontakt gar nicht!!! Da wird jetzt ein riesen Tamtam drum gemacht dass er jetzt endlich den "TOLLEN" Opa kennenlernen darf. Kann ich was dagegen tun? Haben die ein Recht darauf den zu sehen, auch wenn mein Sohn die 10 Jahre lang nicht im Geringsten interessiert hat?

Ich hoffe mir kann hier jemand was dazu sagen. Ich bin echt auf 180!!! Bei dem Opa muss ich später aufpassen, dass er meinem Sohn nicht irgendwelche Jobs andrehen will bei dem er mit mehreren 1000 Euro in Vorkasse treten soll und von seinem Vater lernt er, wie man sich vor Arbeit drückt.

Ich bin echt sooo sauer. Der geht nicht arbeiten, zahlt keinen Unterhalt und gar nichts aber kann schön auf seinen "Rechten" rumpochen. Er hat aber noch nie zum Wohlergehen von meinem Sohn beigetragen...

Was kann ich gegen diese Machenschaften tun???? Das kann doch alles nicht so richtig sein!!!

Danke schonmal für Eure Hilfe.
 

MarioL

Mitglied
Du schreibst, der Vater habe den Jungen mit zum Großvater genommen. Im Titel heißt es, der Großvater wolle den Kontakt.

Wie auch immer, Du brauchst den Großvater gar nicht in Anführungszeichen schreiben, er ist nämlich der Opa, obs Dir passt oder nicht.

Was will denn der Junge?

Verhindern wirst Du das nicht können, aber Du kannst ja mit dem Vater über Deine Ängste sprechen.
 

Hexe46

Aktives Mitglied
Ich kann deine Wut, deine Ängste gut verstehen.
Versuche diese Beiseite zu schieben und schau, was dein Sohn will.
Auch wenn das Vater-Sohn-Verhältniss nicht gut war/ist heist es doch nicht zwangsläufig das der Opa auch so mit seinem Enkel umgeht.
10 Jahre sind eine verdammt lange Zeit und Menschen können sich ändern.

l.g. Hexe
 

Burbacher

Aktives Mitglied
Hallo Herz,

Großeltern gehören zu unseren "Wurzeln". Ich litt in meiner Kindheit und Jugendzeit sehr darunter, dass meine Großeltern väterlicherseits bereits im Krieg gestorben waren.
Aber: Es gab ein Grab. Und viele Male ging ich mit meinem Vater auf den Friedhof, besuchte das Grab meiner Großeltern. Bei uns auf dem Land hatten Gräber lange Bestand.
Vater erzählte mir dann von Opa und Oma, und auf diese Weise gewann ich ein Bild von ihnen.
Mein Großvater mütterlicherseits lebte noch, noch lange nach dem Krieg, aber das Verhältnis zwischen ihm und meiner Mutter war sehr getrübt. Bewusst habe ich den lebenden Großvater vielleicht gerade 10 Male gesehen und mit ihm sprechen können. Das war nicht gut.
Auf Seiten meiner Ex gab es ebenfalls noch einen lebenden Opa. Das Verhältnis zwischen meinen Schwiegereltern und dem Opa meiner Ex war nicht zum Besten.
Immerhin, und das war einfach schön, war er Gast zur Taufe meiner Ältesten.
Ich will aber auf etwas Anderes hinaus.
Nach Trennung und Scheidung setzte meine Ex alles daran, die Verbindung unserer Kinder zum Beispiel zu meinen Eltern zu kappen. So hat mein Vater beispielsweise seine Urenkelin nicht mehr gesehen.
Auf diese Weise setzen sich Familientragödien oft über Generationen fort. Das ist weder schön, noch ist es hilfreich. Denn Kinder, Enkelkinder haben ein Recht auf ihre Wurzeln, die Kenntnis ihrer Herkunft.

Das gebe ich zu bedenken.

Burbacher
 

Hexe46

Aktives Mitglied
Auch ich bin ohne Großeltern aufgewachsen.
Oma und Opa väterlicher Seits kannte ich nur durch die Erzählungen meiner Eltern und meines großen Bruders. Zu gern hätte ich sie persönlich kennengelernt.
Mein Vater sagte immer mit einem lächeln:"du bist deiner Oma ähnlich".
Mütterlicher Seits habe ich erst im Alter von 15 Jahren erfahren, dass meine Oma noch lebt.
Bis dahin lies man mich im Glauben, dass beide Tod sind.
Ich war fassungslos. Meine Mutter erzählte mir ihre Geschichte.
Ich konnte ihre Beweggründe verstehen und auch nachempfinden.
Immer wieder versuchte ich sie dazu zu bewegen, mit mir zusammen die Oma zu besuchen, aber meine Mutter traute sich nicht.
Ca. 1/2 Jahr später erhielten wir die Nachricht, dass Oma gestorben ist.
Nach dem Tod meiner Mutter, erfuhr ich noch soviel über ihre Kindheit, meinen Großeltern,
wie alles kam, all das hätte ich viel lieber von ihnen persönlich gehört.
Nichts finde ich schlimmer als "Familiengeheimnisse".
Diese "Leichen im Keller" belasten doch nur.

l.g. Hexe
 
J

Jud

Gast
Umgangsrecht gibt es, aber nur, wenn es für das Kind einen guten Umgang bedeuten würde. Nach deiner Beschreibung darf man das bezweifeln und mit dieser Begründung kannst du das ablehnen - gegen den Psychologen, wen auch immer.
 

TränendesHerz

Mitglied
Danke Ihr Lieben für Eure lieben Beiträge. Inzwischen habe ich mich ein wenig beruhigt. Ich werde den Kontakt nicht unterbinden, aber muss dennoch aufpassen was die machen wenn mein Sohn etwas älter ist. Der darf da halt bloss nichts unterschreiben oder so, egal was der Opa sagt was das tolles ist.
Und mal davon ab. Der hat 10 Jahre nicht einmal nach seinem Enkel gefragt. Weder der Opa, noch mein Ex haben je auch nur im Geringsten zum Wohlergehen des Kindes beigetragen. Das Einzige, was beide meinem Sohn beibringen können ist, wie man Schulden macht, schmierige Geschäfte macht und wie man sich vor Arbeit drückt. Aber hauptsache auf die RECHTE pochen. Wenn das liebevolle Menschen wären, die wenigstens eine Vorbildfunktion darstellen würden, wäre ich dem wohl auch etwas freundlicher gesonnen :(.

Da kommt wohl zu viel auf einmal. Mich ärgert es ja auch, dass mein Ex sich einfach durch nicht arbeiten gehen komplett vor dem Unterhalt drücken kann. Ich als alleinerziehende muss vollzeit arbeiten gehen, aber um diese Fälle wird sich einfach nicht gekümmert.

Das mit dem Großvater ist einfach noch das Tüpfelchen auf dem I...
 

diabolo

Aktives Mitglied
Ich verstehe deine Gefühle.
Das ist im Grundsatz einfach frustrierend.

Im Gegenzug zu den bisherigen Stimmen finde ich den Kontakt mit dem Großvater auch nicht so unbedenklich.
Es ist eine böse Zwickmühle. Auf der einen Seite wäre es für den Jungen wichtig seinen Großvater zumindest mal kennen zu lernen - auf der anderen Seite hört sich dieser jedoch nicht nach gutem Umgang an und du hast wenig Einflussmöglichkeiten wenn du bei den Kontakten nicht dabei bist.

Die 10 Jahre, die vergangen sind, würden mich auch nicht trösten. Es gibt Dinge, die man einfach nicht tut.
Vielleicht löst sich jedoch auch alles in Wohlgefallen auf und Großvater und Enkel sind gar nicht so aneinander interessiert, dass sich daraus ein Problem entwickeln könnte.
 

Burbacher

Aktives Mitglied
Ihr Lieben,

dieses Thema beschäftigt mich,weil es auch mein Thema ist. Ich bin inzwischen ein Großvater, habe- wenn ich denn richtig informiert bin- inzwischen drei Enkelkinder. Meine Enkelkinder kennen mich nicht, ich sie auch nicht.

Die Anfänge der verzwickten Geschichte jähren sich in diesen Tagen zum vierzehnten Male.

Meine älteste Tochter war ausgezogen, nachdem sie eine eigene Wohnung gefunden hatte. Unser Verhältnis hatte sich durch Scheidung und die damit verbundenen Wirren getrübt. Ich wusste, dass sie Mutter werden würde,kannte den Vater, mit dem mich ein freundschaftliches Verhältnis verband. Vorher kam er des Öfteren vorbei, besuchte mich.

Meine Enkelin wurde kurz vorWeihnachten geboren. Die Mutter, meine Tochter, ließ mich wissen, dass ich warten solle bis nach Weihnachten, sie müsse sich erstmal erholen. In der Neujahrswoche besuchte mich meine Ex, stellte mir unsere Enkelin vor.

Das war durchaus ein netter Zug von ihr. Meine Tochter dagegen sperrte sich, nicht nur mir gegenüber,sondern auch dem Kindesvater gegenüber. Es kam zu unschönen Geschichten, die ich mir hier erspare.

Mein verhinderter Schwiegersohn und ich hielten Kontakt. Anlässlich eines Besuches seiner Tocher trafen wir uns in der Stadt. Da lag die Kleine noch im Kinderwagen. Zweimal besuchte er mich mit dem Kind in dem Haus, in dem ich noch mit meinen beiden Jüngsten wohnte.

Dann eine dramatische Wende. Icher hielt ein Schreiben eines Anwalts meiner Tochter, in dem mir der Anwalt untersagte, mich mit meiner Enkelin zu treffen. Ich habe mich von meiner Enkelin fernzuhalten, so die Aufforderung – verbunden mit der Androhung rechtlicher Schritte.

Zu der Zeit war ich alleinerziehender Vater meiner beiden jüngsten Kinder. Nie gab es Zweifel an meiner menschlichen und charakterlichen Eignung. Zudem arbeitete ich als Lehrer, hatte also täglich Umgang mit Hunderten von Kindern.

Das Anwaltsschreiben aber war durchaus geeignet, mich in ein zwiespältiges Licht zu rücken. Dem Kindesvater gegenüber wurden später weitreichendere, sehr ehrverletzten Anschuldigungen erhoben. Obwohl es eine sehr ausgiebige Prüfung dieser Anschuldigungen gab, wurden sie nicht bestätigt, im Gegenteil. Das Kind verhalte sich gegenüber seinem Vater unbefangen und angstfrei, stellte eine Expertin fest.

Der Vater aber resignierte, genauso wie ich auch.

Das Kind, inzwischen fast 14, wächst ohne Vater, ohne Großvater auf. Wiederholt sind wir uns zufällig über den Weg gelaufen. Meine Enkelin kennt mich nicht, ich erkenne sie im Grunde genommen nur, wenn ihre Mutter dabei ist.

Mein Ältester lebt und arbeitet in Übersee. Nur durchs Internet weiß ich, dass er inzwischen zweifacher Vater ist. Ich als Großvater bleibe außen vor.

Das tut unglaublich weh, es verletzt mich zutiefst. ´Mir bleibt nur die Hoffnung, dass meine Enkel irgendwann selbstbewusst und frei nach ihren Wurzeln fragen. Das wil ich auf jeden Fall noch erleben, und es gibt mir zusätzliche Motivation.

Hans
 
Zuletzt bearbeitet:

Burbacher

Aktives Mitglied
Ich antworte mir dann erstmal selbst.

Kann sich überhaupt jemand vorstellen, wie sich ein Mensch in der letzten Phase seines Lebens unter solchen Umständen fühlt? Keine Sorge: Mein Vater wurde 81. Meine Mutter ist 84 und noch putzmunter. Ich denke, dass ich gute Gene habe.
Aber da ist schon das Gefühl, auch das Bewusstsein, dass die Zeit deutlich knapper wird.
Ich für meinen Teil, möchte meinen Enkeln noch begegnen, solange ich geistig und körperlich noch so fit bin, dass sie mich als zugewandten, kontaktfähigen Großvater wahrnehmen können.

Burbacher
 

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