Großes Problem,21 Jahre - Ausziehen?

Hallo an alle

ich bin in einer recht komplizierten situation:

Meine Mutter hat vor kurzem eine nvermögenden Mann kennengelernt der jetzt zu uns gezogen ist. Ich lebe mit meiner Mutter und kleineren 11-jährigen Schwester in einem Miethaus und haben bis vor kurzem Hartz IV bezogen (ab Anfang Mai nicht mehr, sondern da will mein baldiger Stiefvater (sie wollen in Mai heiraten) für uns aufkommen.

Zu meiner Person: ich bin 21 Jahre alt, mache in einem Jahr mein Abitur.

Nun ist es so dass ich gern in eigene Wohnung ziehen würde. Mein Stiefvater und meine Mutter wollen allerdings nach Brasilien zusammenm mit meiner Schwester ausziehen, wogegen ich mich wehre. Trotz ihrer Verprechungen ich hätte dort alle möglichen Bildungschancen und seiner "Bestechung" könnte man es schon fast nennen, bleibe ich standhaft. Leider kommen sie immer wieder damit obwohl es tausendfach abgeklärt wurde dass ich hier bleibe auf meine Wunsch hin.

Nun wollte er dass er im Gegenzug sieht wie ich wie ers sagt "meinen A**** bewege" und etwas tue damit es mir hier auch gut geht, unterstützen würde er mich wie er sagt in jedem Falle. Dennoch ist er der Meinung dass ich hier nich auf lange sicht überleben kann und dass Deutschland eh zugrunde geht und so weiter.

Mit meinem leiblichen Vater kommt er nicht aus da sie sich in vielerlei hinsicht nicht einigen können, sei es die Ausreise meiner kleinen Schwester, womit mein Vater nicht einverstanden ist. Zu Information wir sind unehelich geboren, meine Eltern tragen dennoch beide das Sorgerecht.
Doch das spielt jetzt keine Rolle. Ich hab mich mit meinem Stiefvater drauf geeinigt, dass ich Bafög beantrage und mir ne kleine Wohnung suche und er mich unterstützt, mein Vater es aber "gefälligst" auch machen soll. Nun ist es aber so, dass mein Vater sich selbst in einer finanziell sehr schwierigen Lage befindet und er mich zurzeit nicht weiter untertützen kann.

Nun wollte ich wissen von euch, ob ich dennoch die Chance hab ganz normal hier in Deutschland alleine leben zu können oder welche Wege und Möglichkeiten noch habe.
Ums nochmal zusammenzufassen, ich bin Schüler und will alleine wohnen, meine Eltern sind unterhaltszahlungsunfähig, mein Stiefvater zwar willig mich zu unterstützen, muss er aber nicht, weil er nicht das Sorgerecht für mich besitzt. Wie kann ich nun verfahren in dieser Sache?

Ich danke euch im Voraus für die Hilfe!!

Zu deinen Problem kann ich nichts sagen, aber wenn dein leiblicher Vater nicht will das die kleine Mitumzieht kann er das gerichtlich verhindern, wenn ich mich nicht Irre.

Klar kannst Du alleine leben.
Probleme sind:

Einkommensnachweise der Eltern brauchst Du TROTZDEM für Bafög (auch beim Studium dann),da Du nur dann Bafög bekämst,wenn die Eltern nicht unterhaltszahlfähig sind.

Du solltest rechtzeitig also Schülerbafög beantragen.
Die Mutter müßte Dir bescheinigen,daß Auswanderung geplant ist und Du bei ihr nicht mehr wohnen kannst.
Wann sie letzendlich auswandert,wäre dann wohl zweitrangig.
Da sie Dir bei eigenem niedrigen Einkommen keinen Wohnraum finanzieren muß (ist bei 11 jähr.Schwester anders) ,entsteht dadurch Wohnraumfinanzbedarf.

Ggf. hast Du "auffüllend ALG2 -Anspruch!
Lies Dich mal durch paar Urteile/Grundsatzentscheidungen.

Im Dezember (21.o.23.??? ) 2009 hat zu so einem "Musterfall" ein - Betroffener erfolgreich vor dem gesiegt - leider find ich den link grade nicht--
Bundessozialgericht oder Bundesfinanzhof war das m.M.

Deine Mutter sollte das KG auf Dich überleiten-- sie könnte zur Vereinfachung evl.auch bei der KG DEIN KONTO als Empfängerkonto angeben...ggf. auch dann Dich als "übergeleitet Berechtigten".

KG wird bis zum 25 Lj . + Zivizeit gezahlt,bei sonstiger Voraussetzung ( nicht Einkommensgrenzen bei Dir überschritten).

Wichtig ist außerdem private Haftpflichtversicherung-- möglichst bei einem Elternteil bis Ende der Ausbildung (Vater?),

die KK muß auch geklärt werden--> auch dort wärst Du noch bis 23 familienversichert. Im Studium ist es dann der Studententarif.

Deine Eltern KÖNNEN Dich zusätzlich unterstützen--wenn sie aber unterhalb des Selbstbehaltes liegen,wäre da ein "Darlehen" mit Stundung der Zinsen am sinnvollsten--sonst wären Zahlungen "Einkünfte"--also Unterhalt und würden ggf.Deinen Baföganspruch mindern. Außerdem sind freiwillige Darlehen gestaltungsfrei u.könnten an Deine konkrete Lage--und die der Eltern angepaßt werden.

Wenn überhaupt,würde ich vom Stiefvater mit "Langzeitdarlehen "
Hilfe annehmen. Dies unbedingt schriftlich konkret festhalten.

Noch was: wenn Deine Mutter unbedingt auswandern will--Deine kleine Schwester aber nicht darf (Vater kann Veto einlegen!) oder gar nicht möchte(!),
könntest auch Du durch die Eltern eine "Betreuungserlaubnis" bekommen--könntest mit Schwesterchen gemeinsam weiter zusammenwohnen
--am optimalsten in Eurer bisherigen Wohnung (?!)
---z.B.,bis Mama sich in B. integriert hat...oder der Vater einer Auswanderung zustimmt...

Du bist volljährig - es gäbe KEIN PROBLEM!
Diese Variante würde ich an Deiner Stelle favorisieren!

DANN wäre Eure gemeinsame Finanzlage noch besser-- 2X KG ,ggf.Sozialgeld für Schwester oder der Stiefvater hilft Deiner Mutter,damit das Kind versorgt ist finanziell .

Ihr hättet insgesamt nicht so viel Streß--kein Umzug , Deine Schwester kann hier ihre Schule fertig machen,hat weiter Kontakt zum Vater (Woche wohnt sie mit Dir,am WE etc.ist der Vater für sie zuständig z.B.!)

--und dann muß halt Mama ab und zu rüberfliegen..hätte aber IMMER ihre gewohnte Wohnung zum Übernachten.

DIESE Variante würde ich ganz sachlich mal in die Runde werfen.
Finde ich für ALLE Beteiligten wesentlich besser!

So kannst Du "Verantwortungsfähigkeit" trainieren und beweisen--und es ist ja auch immer noch Euer Vater in der Nähe.

Gruß!
Micky

Ergänzend: Der Stiefvater muss überhaupt nicht für Dich finanziell aufkommen, gar nicht.

vielen dank für die hilfe!
besonders das mit dem kindergeld ist mir so nicht eingefallen..
steht mir das AUF JEDEN FALL zu zusätzlich zur bafög wenn ich ausziehe? gibts da vllt nen Paragraphen zu den du kennst, @Micky?
Danke nochmals