Mich würde mal interessieren, wie viele von den hier theoretisch moralisch einwandfreien Personen es auch im realen Leben in der Praxis umsetzen und nicht nur Internetmoralisten sind... 😀
Dann melde ich mich mal als eine der "moralisch einwandfreien" Personen zu Wort, die in diesem Thema geschrieben haben:
Ich bin absolut kein Heiliger, und ich bereue vieles, was ich meinen Partnerinnen angetan habe:
Vernachlässigung, selbstverständlich nehmen, schwach sein, Beziehungen aus Angst beenden verletzt zu werden, nicht genug Interesse zeigen, sich nicht die Mühe machen wirklich Verständnis zu entwickeln, sich gehen lassen/aufgeben...
Aber, ich bin während einer Beziehung niemals mit einer anderen Frau intim geworden, und ich kann aufrichtig von mir behaupten, dass ich dies niemals,
niemals tun würde!
Niemand zwingt mich, mit einer Frau zusammen zu bleiben:
Wenn ich Gefühle oder Bedürfnisse entwickle, die den Rahmen der Beziehung verlassen, thematisiere ich dies offen, und beende die Beziehung. Dieses Mindestmaß an Respekt und Rücksicht...
Menschlichkeit, hat jeder Mensch verdient.
Dagegen hat es niemand verdient, von seinem Partner betrogen zu werden.
Ich selbst hatte das große Glück, nie betrogen worden zu sein, zumindest weiß ich davon nichts.
Aber ich weiß, dass mich dies auf vielen Ebenen zerbrechen würde, und dass ich danach wahrscheinlich nie wieder einem Menschen vertrauen könnte. Sexualität ist für mich etwas extrem intimes, und ich muss mich sehr weit öffnen, bevor ich sagen kann, dass ich einen Menschen liebe. Sollte ich jemals das große Unglück erfahren, dass ein Mensch, der von sich sagt, dass er mich liebt, innerhalb der Beziehung ein intimes Verhältnis mit einem anderen Menschen beginnt, weiß ich, dass mir dies irreparabel schaden würde...
Nun weiß ich natürlich, dass meine Ansichten und Empfindungen nicht der Norm entsprechen.
Und ja, ich weiß ebenso, dass das Wort "Liebe" in unserer Gesellschaft keinen großen Stellenwert mehr einnimmt, teilweise so leichtfertig gebraucht wird, dass man es gar nicht mehr ernst nehmen kann, und dass die meisten Beziehungen heutzutage keinen allzu seriösen Charakter mehr haben (zumindest aus meiner subjektiven Perspektive).
Aber so lange es Menschen wie mich gibt, denen ein Seitensprung so weh tun würde, dass zumindest ein Teil des Leben dabei "zerstört" werden würde, so lange stehe ich zu meiner Meinung, dass Fremd-Gehen zu den unmenschlichsten, grausamsten Taten gehört, die man einem "geliebten" Menschen antun kann, und dass es dafür keine Rechtfertigung und Absolution gibt...