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Grenzverletzung durch meinen Freund – bin verwirrt und verletzt

Mondlicht, du liest ja gerade mit. Ich persönlich finde es nicht gut, wenn sich zwei User dein Thema zu eigen machen.
Ich finde das respektlos.
Aber das kannst du ja anders sehen, du hast ja länger nichts mehr geschrieben.
Ich hoffe du triffst die richtigen Entscheidungen.
Alles Gute 🌻
 
Ich wollte mich nochmal melden, auch wenn ich lange nichts geschrieben habe. Es tut mir leid, wenn sich manche gefragt haben, was los ist.
Ehrlich gesagt war einfach sehr viel auf einmal. Zum einen natürlich die Situation mit meinem Freund, die mich emotional stark beschäftigt hat – und dann kam noch einiges Gesundheitliches in meiner Familie dazu.
Ich habe in der Zwischenzeit versucht, wieder zu mir zu finden – viel reflektiert, auch zurückgeblickt auf frühere Erfahrungen, z. B. wie es damals in der Klinik war, was ich da geschafft habe. Das hat mir nochmal gezeigt, dass ich da auch diesmal wieder rauskommen kann.
Ich habe mit einer Freundin gesprochen und mir professionelle Unterstützung gesucht. Mit meinen Eltern habe ich nicht gesprochen. Wie ich hier schon mal erzählt hatte, war das früher leider eher verletzend und abwertend, und das möchte ich mir gerade nicht zumuten und ihnen auch nicht.

Was meinen Freund betrifft: Wir hatten Abstand, viele offene Gespräche, und im Moment bemüht er sich sehr, dass ich mich sicher und wohl fühle. Ich weiß, dass das alles kompliziert ist – auch für Außenstehende. Aber ich gehe gerade meinen eigenen Weg. Danke nochmal an euch alle ❤️
 
Ich wollte mich nochmal melden, auch wenn ich lange nichts geschrieben habe. Es tut mir leid, wenn sich manche gefragt haben, was los ist.
Ehrlich gesagt war einfach sehr viel auf einmal. Zum einen natürlich die Situation mit meinem Freund, die mich emotional stark beschäftigt hat – und dann kam noch einiges Gesundheitliches in meiner Familie dazu.
Ich habe in der Zwischenzeit versucht, wieder zu mir zu finden – viel reflektiert, auch zurückgeblickt auf frühere Erfahrungen, z. B. wie es damals in der Klinik war, was ich da geschafft habe. Das hat mir nochmal gezeigt, dass ich da auch diesmal wieder rauskommen kann.
Ich habe mit einer Freundin gesprochen und mir professionelle Unterstützung gesucht. Mit meinen Eltern habe ich nicht gesprochen. Wie ich hier schon mal erzählt hatte, war das früher leider eher verletzend und abwertend, und das möchte ich mir gerade nicht zumuten und ihnen auch nicht.

Was meinen Freund betrifft: Wir hatten Abstand, viele offene Gespräche, und im Moment bemüht er sich sehr, dass ich mich sicher und wohl fühle. Ich weiß, dass das alles kompliziert ist – auch für Außenstehende. Aber ich gehe gerade meinen eigenen Weg. Danke nochmal an euch alle ❤️

Liebes Mondlicht,

erst einmal ist es gut und stark, dass du dir Unterstützung suchst und nicht allein mit deinen Gedanken bist. Nach den Erfahrungen mit deinen Eltern ist es vermutlich zudem tatsächlich besser, diese außen vor zu lassen - umso schöner, dass du dich anderen Menschen anvertraut hast! Es ist völlig verständlich, dass du aktuell überfordert bist und einfach nur Ruhe in dem Chaos haben willst. Manchmal braucht es Wochen, Monate oder Jahre, um Klarheit zu gewinnen. Deine Gefühle sind normal und egal wie du dich jetzt entscheidest zu handeln solltest du dir später keinen Vorwurf dafür machen. Auch, wenn du deine Beziehung fortführen möchtest, wäre das nachvollziehbar. Du willst das Bild, was du von deinem Freund hast, beibehalten und verteidigen. Alles andere wäre aktuell möglicherweise zu schmerzhaft. Dazu kommen noch gemeinsame Verpflichtungen (Wohnung). Und natürlich gibt dein Freund sich jetzt besonders viel Mühe - er wird bewusst oder unbewusst ahnen, dass die Beziehung und zumindest potentiell juristische Konsequenzen auf dem Spiel stehen könnten. Durch sein nettes und fürsorgliches Verhalten macht er es dir unendlich schwer zu gehen. Er zeigt dir nun all die Seiten, die du an ihm schätzt. Dadurch fühlst du dich eventuell sogar so, als würdest du ihm Unrecht tun. Es passt vermutlich für dich schwer zusammen, wie jemand einerseits ein toller Mensch sein kann und andererseits etwas derartig Schlimmes tut. Dieser Widerspruch ist für ein Gehirn ganz schwer zu verarbeiten, deshalb sucht es krampfhaft nach Wegen, den Widerspruch aufzulösen und eine andere Erklärung zu finden. Beispielsweise, indem du dir innerlich selbst die Schuld gibst ("Vielleicht war ich doch nicht deutlich genug und er hat mich nur missverstanden") oder indem du das Geschehene relativierst ("Was mein Ex getan hat war viel schlimmer!"). Das ist kurzfristig erleichternd, dein Freund kann dann aus deiner Sicht weiterhin "der Gute" sein, deine Welt bricht nicht auseinander und die Ordnung ist wiederhergestellt. Langfristig kann es dir allerdings schaden, diesen Weg einzuschlagen, denn der Preis ist immer deine Selbstverleugnung. Du musst dich dauerhaft Biegen und Dehnen, damit die geflickte Welt Sinn ergibt, tust du es nicht, fällt sie wieder auseinander.

Aber ich mag dir da nicht hereinreden. Du allein entscheidest, was sich richtig für dich anfühlt und was du jetzt brauchst. Auch bin ich sicher, dass du einen Weg finden wirst, das Geschehene zu verarbeiten. Du schreibst außerdem, dass du viel mit deinem Freund geredet hast. Magst du mit uns teilen, wie er sein Verhalten begründet?

LG
 
Liebes Mondlicht,

erst einmal ist es gut und stark, dass du dir Unterstützung suchst und nicht allein mit deinen Gedanken bist. Nach den Erfahrungen mit deinen Eltern ist es vermutlich zudem tatsächlich besser, diese außen vor zu lassen - umso schöner, dass du dich anderen Menschen anvertraut hast! Es ist völlig verständlich, dass du aktuell überfordert bist und einfach nur Ruhe in dem Chaos haben willst. Manchmal braucht es Wochen, Monate oder Jahre, um Klarheit zu gewinnen. Deine Gefühle sind normal und egal wie du dich jetzt entscheidest zu handeln solltest du dir später keinen Vorwurf dafür machen. Auch, wenn du deine Beziehung fortführen möchtest, wäre das nachvollziehbar. Du willst das Bild, was du von deinem Freund hast, beibehalten und verteidigen. Alles andere wäre aktuell möglicherweise zu schmerzhaft. Dazu kommen noch gemeinsame Verpflichtungen (Wohnung). Und natürlich gibt dein Freund sich jetzt besonders viel Mühe - er wird bewusst oder unbewusst ahnen, dass die Beziehung und zumindest potentiell juristische Konsequenzen auf dem Spiel stehen könnten. Durch sein nettes und fürsorgliches Verhalten macht er es dir unendlich schwer zu gehen. Er zeigt dir nun all die Seiten, die du an ihm schätzt. Dadurch fühlst du dich eventuell sogar so, als würdest du ihm Unrecht tun. Es passt vermutlich für dich schwer zusammen, wie jemand einerseits ein toller Mensch sein kann und andererseits etwas derartig Schlimmes tut. Dieser Widerspruch ist für ein Gehirn ganz schwer zu verarbeiten, deshalb sucht es krampfhaft nach Wegen, den Widerspruch aufzulösen und eine andere Erklärung zu finden. Beispielsweise, indem du dir innerlich selbst die Schuld gibst ("Vielleicht war ich doch nicht deutlich genug und er hat mich nur missverstanden") oder indem du das Geschehene relativierst ("Was mein Ex getan hat war viel schlimmer!"). Das ist kurzfristig erleichternd, dein Freund kann dann aus deiner Sicht weiterhin "der Gute" sein, deine Welt bricht nicht auseinander und die Ordnung ist wiederhergestellt. Langfristig kann es dir allerdings schaden, diesen Weg einzuschlagen, denn der Preis ist immer deine Selbstverleugnung. Du musst dich dauerhaft Biegen und Dehnen, damit die geflickte Welt Sinn ergibt, tust du es nicht, fällt sie wieder auseinander.

Aber ich mag dir da nicht hereinreden. Du allein entscheidest, was sich richtig für dich anfühlt und was du jetzt brauchst. Auch bin ich sicher, dass du einen Weg finden wirst, das Geschehene zu verarbeiten. Du schreibst außerdem, dass du viel mit deinem Freund geredet hast. Magst du mit uns teilen, wie er sein Verhalten begründet?

LG
Danke dir für deine einfühlsame und klare Antwort. Vor allem das mit dem „inneren Biegen und Dehnen“ – das beschreibt ziemlich genau, wie ich mich in der Situation gefühlt habe: als hätte ich meine eigenen Grenzen für einen Moment zur Seite geschoben, nur um keinen Konflikt auszulösen. Aber ich habe inzwischen verstanden, dass genau das nicht der Weg sein kann.
Magst du mit uns teilen, wie er sein Verhalten begründet?
Er hat mir gesagt, dass er in dem Moment wirklich nicht verstanden hat, wie deutlich mein Nein eigentlich war.

Er hat mir erklärt, dass er im Nachhinein völlig fertig war, dass er auf der Arbeit nur noch daran denken konnte, sich tausend Gedanken gemacht hat und es ihm wie Schuppen von den Augen gefallen ist. Auch im Zusammenhang mit meinen Erfahrungen von damals. Als ich ihm gesagt habe, wie ich mich in dem Moment gefühlt habe – unsicher, ungeschützt, erstarrt, war er richtig betroffen.

Er hat nicht versucht, sich rauszureden oder es gut zu reden sondern gesagt, dass es keine Entschuldigung dafür gibt, wie er in dem Moment mit mir umgegangen ist. Dass es seine Verantwortung ist, auf mich zu achten – besonders, wenn ich mich nicht sicher fühle. Er hat mehrfach gesagt, dass es ihm leidtut und dass er sich dafür schämt.

Seitdem ist er sehr achtsam. Er fragt nach, hört genauer hin, drängt mich in nichts, auch wenn ich mal emotional distanziert bin. Ich habe das Gefühl, dass da wirklich etwas bei ihm angekommen ist.

Trotzdem ist das Gefühl in mir nicht einfach weg. Es ist noch da, und ich will mich dem nicht verschließen – auch wenn ich ihn liebe. Ich bin dabei, für mich herauszufinden, was ich brauche, um wieder ganz bei mir zu sein. Aber seine Reaktion hat mir zumindest gezeigt, dass es ihm nicht egal ist. Und das war ein wichtiger erster Schritt.
 
Dass er nicht verstanden habe, "wie deutlich" dein nein war, kann ich nicht nachvollziehen. Ein nein muss nicht deutlich sein. Man muss umgekehrt sicher wissen, dass der andere will, ist meine Meinung. Ich wünsche dir, dass alles bestmöglich verläuft und du bald Klarheit hast. Ob eine Beziehung nach so einer Sache wieder gut wird, weiß ich nicht. Pass auf dich auf.
 
Er hat mir gesagt, dass er in dem Moment wirklich nicht verstanden hat, wie deutlich mein Nein eigentlich war.
Leidet er unter einer Intelligenzminderung?
Er hat nicht versucht, sich rauszureden oder es gut zu reden sondern gesagt, dass es keine Entschuldigung dafür gibt, wie er in dem Moment mit mir umgegangen ist. Dass es seine Verantwortung ist, auf mich zu achten – besonders, wenn ich mich nicht sicher fühle.
Ja, und er muss auch ganz dolle auf SICH achten, denn du könntest ihn immer noch wegen Vergewaltigung anzeigen.
Da wird schon mal nachgeschleimt, um selbiges zu verhindern.
Aber seine Reaktion hat mir zumindest gezeigt, dass es ihm nicht egal ist.
Wie...nett von ihm.
Es ist super, wenn einem Täter seine Tat nicht egal ist.
Chapeau!
 
Leidet er unter einer Intelligenzminderung?

Ja, und er muss auch ganz dolle auf SICH achten, denn du könntest ihn immer noch wegen Vergewaltigung anzeigen.
Da wird schon mal nachgeschleimt, um selbiges zu verhindern.

Wie...nett von ihm.
Es ist super, wenn einem Täter seine Tat nicht egal ist.
Chapeau!

Ich verstehe deinen Sarkasmus nur zu gut. Ich glaube nur das Mondlicht kämpft .. mit dem was passiert ist.. was verständlich ist.

Das ist halt die Crux man liebt jemanden und die Person sagt das zu einem .. und macht halt dann soetwas .. sowas muss man erst in Einklang bringen .. das erzeugt Verwirrung .. Distanz .. und vieles mehr .. Scham .. wahrscheinlich auch Wut .. um mal einige zu nennen.

Das Problem ist nur Mondlicht jetzt zu etwas zu drängen wozu sie nicht bereit ist im Moment wird ihr nicht helfen.

Aber ich finde es gut @Mondlicht das du zu einer Einrichtung gegangen bist um dort dein Anliegen zu besprechen,


Wenn du bereit bist andere Schritte zu gehen oder dich zu trennen oder überhaupt einen anderen Weg einzuschlagen bist du bereit aber alles in deinem Tempo und wie du dich wohl fühlst.
 
Ich verstehe die beiden letzten Beträge von @Marisol und @Fragezeichen sehr gut.

Ich habe selbst Erfahrungen und das Problem, die eigenen Täter zu schützen.
Manchmal braucht man einfühlsame Worte. Ab und zu darf es auch ein bisschen pieken, wenn Entsetzen beim Zuhörer entsteht. Es rüttelt wach, zumindest für einen kurzen Moment. Die Lebensrealität vieler Menschen ist es, so ein Verhalten nicht zu dulden und Konsequenzen zu ziehen.

Liebe @Mondlicht01 ich sehe bei solchen Grenzüberschreitungen eine hohe Rückfallgefahr. Und gleichzeitig bei dir nicht die Stabilität, bei Wiederholung, dich zur Wehr zu setzen. Es wäre ein Akt der Selbstliebe, wenn du dich der Gefahr entziehst, dass jemand, der bewiesen hat dazu fähig zu sein, dir das wieder anzutun.
Pass auf dich auf.
 

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